Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Gletschersteinstr/Wachauer Str.

    Weiß jemand was Konkretes über das Projekt an der Gletschersteinstr. und Wachauer Str.? Das Gelände ist ziemlich groß und wird seit Dezember kräftig gerodet. Inzwischen stehen nur noch vereinzelte Bäume auf dem Areal. Aber wenn die Grünarbeiten so weitergehen, ist dort bald alles kahl.


    Anzunehmen ist, dass zunächst das Gebäude entlang der Gletschersteinstr. saniert wird. Trotz der regelmäßigen Arbeiten befindet sich kein Zeichen von einem Projektentwickler an dem Gebäude. Früher gehörte es wohl der LWB. Zumindest befand sich lange Zeit ein Verkaufsschild der LWB an der Eingangstür. Irgendwann verschwand dieses doch. Interessanterweise werden die Grünarbeiten zum Teil von LWB-Teams übernommen.


    Da auf dem großen Grundstück sicherlich auch Neubauten entstehen werden, ist das Projekt perspektivisch auch für das Thema "Leipziger Wohnungsbau" interessant.



    Copyright: Google Maps

  • Thonberger Straße 1-2


    Die LEWO Immobilien saniert die Thonberger Straße 1-2 unter dem Namen "Residenz Rosa":
    http://www.lewo.de/portfolio/residenz-rosa/
    Animationen sind handgezeichnet, Bestandsbilder unter u.g. Link.


    Kaufpreise und Co. finden sich hier:
    http://www.profidelis-immobili…kmal-immobilie.html#flats


    Wenn man der Website glauben kann, dann ist eine EG-Wohnung (bäh!) mit 63qm für 191kEUR weggegangen. Das sind ja gepfefferte Preise. Wenn das das derzeitige Preisniveau ist kann ich meinen Bestand mit 100% Rendite weiterverkaufen.


    Man bedenke, das Gebäude liegt direkt an der Bahnstrecke in Stötteritz. Vor dem Haus ist eine Strasse dann der Hochbahndamm am S-Bhf. Stötteritz. Das EG liegt in Ost-West-Richtung, d.h. eine Wohnungsseite ist immer dunkel und vorm Haus führt eine Durchgangsstrasse vorbei. DAS für diesen Preis zu kaufen grenzt an Dummheit. Nimmt man mal einen frechen Kaufpreisfaktor von 18 an, komme ich auf eine Monatskaltmiete von 14 EUR/qm. Na dann happy Investing :D

  • ^
    Knapp 3000 Euro pro qm in dieser Lage und dann auch noch im Altbau ohne extrem aufwendige Stuckverzierungen (Neubau bekanntlich meist teurer) ist schon heftig. Da gibt es sogar citynah noch günstigere Gebäude mit gleich hoher Qualität.


    PS: Da viele Käufer nicht aus Leipzig stammen (über 3/4), spielt wohl oft auch Unwissenheit eine Rolle. Manche Investoren kaufen blind - die Bauträger freuen sich.

  • Witzgallstraße 18, Riebeckstraße 37-47 und Stötteritzer Straße 43

    Die Riebeckstr. ist eine vielbefahrene Straße im Leipziger Osten. Die positive Entwicklung der Oststr. -ebenfalls eine Durchgangsstr.- wenig nördlich zeigt aber, dass der Leipziger Osten erst am Anfang steht. Ältere Bauten müssen gesichert werden, damit dieser Impuls in fünf bis zehn Jahren noch greifen kann. Wer jetzt abreißt, schafft vor allem Fakten. Politisch Verantwortliche müssen sich fragen lassen, warum an der Riebeckstr. nicht gilt, was an der Georg-Schumann-Str. mit viel Geduld und Zwischennutzungskonzepten ermöglicht wurde.
    Im übrigen wäre eine Gebäudesicherung nicht nötig gewesen, bevor das Abrissunternehmen beinahe alle Fenster entfernt hat. Jetzt überlebt die Gebäudezeile vielleicht noch zwei Winter, bis sich die städtischen (!) Auftraggeber vom Liegenschaftsamt die Hände reiben können, weil die Abrissfähigkeit erfolgreich herbeigeführt wurde.
    Ich möchte gerne wissen, was sich/uns die Stadt diesen Abriss kosten lässt.


    Das Netzwerk "Stadt für alle" und der "Haus- und WagenRat" e.V. schlagen eine Nutzung des Komplexes, der immer noch im Besitz der Stadt Leipzig ist, als Modellprojekt für gemeinsames Wohnen von Geflüchteten und z.B. Studierenden nach Vorbildern etwa in Augsburg, München oder Hamburg vor:


    http://leipzig-stadtfueralle.d…#gemeinsame-stellungnahme


    https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle


    L-IZ, 28. Februar 2015
    Ralf Julke
    Abreißen statt nutzen
    Warum richtet Leipzig seine eigenen Immobilien nicht für die Asylunterbringung her?
    http://www.l-iz.de/politik/bre…e-asylunterbringung-77645


    Verlinkt wird in dem L-IZ-Beitrag unter anderem auf die Bilder von ChemLE hier im Forum.


    Weitere Bilder und Informationen:
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=353186


    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=353246

  • ^ das würde ich absolut begrüßen. Man kann aber hier auch eine Brücke zu den Sozialwohnungen schlagen. Nachdem die Stadt den gesellschaftlichen Mix und die Zahlbarkeit an Wohnraum in der Zukunft festgeschrieben hat, bieten sich auch solche Objekte dafür an. Ob nun Abriss und Neubau von Gebäuden mit diesem Zweck einen finanziellen Vorteil erbringen bezweifle ich. Vom städtebaulichen Sinn ganz zu schweigen.

  • L-IZ nicht mehr sinnvoll nutzbar



    In Zukunft müssen die Inhalte der L-IZ-Artikel wohl ausführlicher dargestellt werden, denn die L-IZ - Beiträge sind ja schon nach einem Tag nicht mehr lesbar.
    Außer für die unglaublich hohe Zahl von 170 zahlenden Kunden. Da hat sich das Medium wohl selber rausgeschossen.
    Schade.

  • Delitzscher Straße 50


    Das Gebäude wurde eingerüstet und wird saniert.
    Es handelt sich um das Gebäude, wo vor einiger Zeit eine große Menge Erde aufgeschüttet wurde und im Forum gerätselt wurde, wozu.


    PS
    Das mit der LIZ ist echt schade, permanent sieht man, genau wie bei der LVZ, nur drei Zeilen Text und dann "zahl Geld".
    Ob man damit die neue gedruckte Leipziger Zeitung vorfinanzieren will?

  • Heute mal ein Blick über die Stadtgrenze hinaus. Südwestlich von Leipzig gleich hinterm Kulkwitzer See liegt das kleine Städtchen Markranstädt. Auf folgender Karte oben links jenseits der A9 fängt mit dem Ort Rodden schon der Saalekreis in Sachsen-Anhalt an.





    Recht aufwändig saniert wird hier das ehemalige Kaiserliche Postamt in der Eisenbahnstraße. Ein paar Fotos von heute:


    So soll's mal werden...




    Und so ist der Stand der Dinge





    Das Gebäude ist komplett entkernt. Im Inneren wird neu aufgemauert.





    Wenn ich schon mal in Markranstädt bin, darf ein Erinnerungsfoto nicht fehlen. Hier der Blick zum Markt mit der St. Laurentiuskirche

    Bilder: Cowboy

  • Jetzt auch nochmal weit raus nach Mockau-Nord, wo die GRK vor 6 Jahren eine L-förmige Wohnanlage aus den 1950er-Jahren in der Essener und Friedrichshafner Str. saniert hat. Meines Wissens entstanden die Gebäude noch ein paar Jahre vor jenen im Dunckerviertel und orientierten sich noch stärker an den Wohnhäusern aus der Zwischenkriegszeit. Die DDR war in der Entstehungszeit gerade erst ein paar Jahre jung. Sockel, Ladenzonen, Hauseingänge Fensterbänke und Balustraden sind zudem aus Rochlitzer Porphyr.



    Zu den Fotos:











    Direkt auf der anderen Straßenseite typische DDR-Vorstadttristesse mit Wohnhäusern aus den späten 1960er-Jahren (oder schon Anfang 70er?). Mit Bau der Mauer 1961 muss irgendwie auch der Bruch mit der Bautradition im Wohnungsbau erfolgt sein, so scheint mir.





    Aber zurück zur Wohnanlage aus den 50ern. Hier ein Beispiel in der Essener Straße.




    Die Balkone auf der Rückseite wurden freilich nachträglich angebracht.




    Die Eingänge zu den Häusern befinden sich ebenso auf der Rückseite.




    Nun trug es sich zu, dass ich beim Fotografieren von einem älteren Herren misstrauisch beobachtet und zur Rede gestellt wurde. Ich blieb bei der Wahrheit und erklärte ihm in freundlichen Worten, dass ich eine Vollmeise habe und mich so sehr für Architektur und Städtebau begeistere, dass ich dafür sogar freiwillig nach Mockau-Nord fahre, um seine Wohnanlage abzulichten. Das hat ihm gefallen und er wusste auch einiges über die baulichen Gegebenheiten in Mockau zu berichten. Am Schluss meinte er, ich müsse unbedingt auch das Treppenhaus fotografieren, ein sehr schlichtes, aber qualitätvolles Treppenhaus, das die heimelige Atmosphäre der frühen DDR-Zeit widerspiegelt. Hier zwei Fotos:



    Bilder: Cowboy

  • Komplex Witzgallstraße 18, Riebeckstraße 37-47 und Stötteritzer Str. 43 in Reudnitz


    Das Netzwerk "Stadt für alle" und der "Haus- und WagenRat" e.V. schlagen eine Nutzung des Komplexes, der immer noch im Besitz der Stadt Leipzig ist, als Modellprojekt für gemeinsames Wohnen von Geflüchteten und z.B. Studierenden nach Vorbildern etwa in Augsburg, München oder Hamburg vor:


    Martin Meißner, der selbst in Dunkel.Dreckig.Reudnitz lebt und blogt, fragt nun vier Stadträtinnen, was sie von dem Vorschlag halten. Leider ist René Hobusch diesmal nicht mit dabei:


    Weltnest, 5. März 2015
    http://www.weltnest.de/Blog/67…udenten-und-asylbewerbern


    WG-International in Leipzig: Wohnprojekt von Studenten und Asylbewerbern


    Die Initiative Stadt für Alle möchte, dass ein leerstehender Gebäudekomplex in Reudnitz nicht wie geplant abgerissen wird, sondern in ein Wohnprojekt für Asylbewerber und Studenten umfunktioniert wird. Dafür gibt es Vorbilder in Augsburg und München. Was halten Sie von der Idee?

  • Das Tilia Carre ist mittlerweile komplett eingerüstet - somit werden drei Gebäudekomplexe gleichzeitig saniert.
    Im ersten Teil (an der Hauptstraße Wittenberger Str.) ist alles fertig, jedoch fehlen bis heute die Klingelbretter und die EG-Zone sieht auch nicht fertig gemalert aus. Seltsam, da bei GRK nach Sanierung eigentlich immer sehr schnell bezogen wird.
    Beispiel Wilhelminenstraße 12 - stand für den Erstbezug mit 1.4.15 im Netz, das Gebäude ist schon seit Feb. bewohnt.


    Weiterhin wird die Wilheminenstraße 16 von asiatischen Mitbürgern wohl in Eigenleistung saniert, ähnlich wie die Delitzscher Str. 32.


    Die Delitzscher 30 hat mittlerweile Balkone bekommen, die Straßenfassade ist weiterhin unsaniert.

  • ^ Ja, nur deine Kamera hat es weder im Quer- noch im Hochformat bis ganz rauf geschafft.


    Vor ein paar Wochen habe ich das Gohlis Carré von der GRK vorgestellt. Wie man der Projektseite entnehmen kann, wurde die Wohnanlage 1934 von der Gemeinnützigen Beamten-Baugenossenschaft errichtet. Die Wohnanlagen aus der Zwischenkriegszeit stehen meist außerhalb des Gründerzeitgürtels um die Innenstadt und gehen hier ein bisschen unter. Derweil gibt es weiter draußen zahlreiche solcher Wohnanlagen, die sich in Sachen Sanierung zunehmender Beliebtheit erfreuen (siehe aktuell das Tilia-Carré). Mir gefällt die zurückhaltende Architektursprache und dass sich das Wohnkonzept von damals mit gemeinschaftlicher Nutzung des abgeschlossenen und begrünten Innenhofs als Erholungsfläche problemlos auch auf heutige Wohnbedürfnisse übertragen lässt.



    Ein paar Visualisierungen vom Gohlis Carré:





    Bilder: gohlis-carre.com

  • ^ ich halte das "Wegsanieren" der Läden für auch sehr negativ für eine funktionierende Quartiers-Mischnutzung. Die Stadt sollte hier absolut ein Auge darauf haben und vor allem bei größeren Objekten auf die Beibehaltung der Ladenzeilen bestehen. Ansonsten braucht man sich über keine EC's am Stadtrand beschweren. Wo bleibt da der Denkmalschutz?

  • Nun,


    1. Hat der Denkmalschutz wohl keine Gültigkeit für Laden ja/nein, sondern vor allem für das gesamte Ensemble.
    2. Stehen selbst auf großen Magistralen genug Läden leer (Delitzscher Str, Schumann Str, Wurzner Str, Georg Schwarz Str usw.).
    3. Geht der "Trend" leider immer stärker zu Zentren, Filialisierung statt Eigenständigkeit und großen Ketten, so dass die Läden oftmals keine Nutzungsperspektive hätten, außer vielleicht für einen 100. Dönerladen, 50. Handyshop oder ein Spielcasino. Die ehemals klassischen Nutzungen (Bäcker, Fleischer, Blumenladen, Café, kleines Gewerbe wie Schuhladen, Reparaturen von Schuhen o.ä., Tante-Emma-Läden usw.) findet man deutschlandweit immer seltener.
    Man kann es GRK daher nicht verübeln, wenn sie das Risiko umgehen, ggf. dauerhaften Leerstand zu produzieren.

  • Heute morgen bemerkte ich, dass sich etwas am Eckhaus Paul-Heyse-Strasse 1 tut. Es handelt sich um das markante Eckhaus im Jugendstil an der östlichen Platzkante des Stannebeinplatzes.


    Ich hoffe sehr, dass dieser eigentlich sehr schöne und attraktive Platz eine Aufwertung erfährt. Heute war eine Schuttrutsche zu sehen die aus dem DG hin incl. Gerüstbauarbeiten.


    Hat jemand vielleicht aktuelle Infos, gerne auch für die umliegende Gebäudesituation?

  • ^
    Die Aktivitäten am Eckhaus sind mir vor etwa 2 Wochen auch aufgefallen, da scheint sich tatsächlich etwas zu tun. Zumindest der Mittelteil wird offenbar noch bewohnt.
    Dazu zwei aktuelle Bilder:




    #3592: Ich würde mit großer Sicherheit ausschließen, dass an der Wohnanlage irgendetwas aus Rochlitzer Porphyr ist.

    Warum?