Immobilienmarkt und -wirtschaft

  • Hallo Ifa,


    für mich nochmal zum Verständnis, die Annaberger 155 ist vermietet und wird mit viel Eigeninitiative wieder saniert? Das wäre ja eine tolle Nummer. Wird das irgendwo publiziert?

  • In der Annaberger Str. 155 sind bereits 6 Wohnungen vermietet. An weiteren wird gearbeitet. Mieter finden sich auch ohne Internetbekanntmachung. Fassade steht erstmal nicht im Vordergrund, zumal die eigelbfarben angestrichenen Fassaden der GGG entlang der Erdmannsdorfer Str. nicht unbedingt als Vorbild dienen. Der Putz war 1955 durchgefärbt und nicht gestrichen.


    Die Annaberger Str. 110 (andere Straßenseite, rechte Haushälfte, wenn man davor steht) gehört dem Freistaat Sachsen. Es wurde dem Freistaat vererbt. Dieser bietet das Haus seit Jahren für 1 Euro zum Kauf an. Allerdings sind Schulden im Grundbuch eingetragen, da geht kein Käufer ran. Anstatt sich um die Bereinigung der Schulden zu kümmern, lässt der Freistaat das denkmalgeschützte Gebäude seit Jahren mehr und mehr verfallen. Jetzt wo langsam die Einsturzgefahr beginnt, will der Freistaat das Gebäude auf Steuerzahlerkosten wegreißen. Die Schulden sind dann immer noch im Grundbuch.

  • Unter sonnenberg-online.de findet sich eine Erfolgsmeldung zur Arbeit der Agentur StadtWohnen (Link). So seien in den letzten Monaten folgende Gebäude "direkt oder indirekt durch den Agenturkontakt verkauft" worden: Markusstraße 40, Tschaikowskistraße 70, Lessingplatz 10, Uhlandstraße 1 und 25, Philippstraße 21, Reinhardtstraße 15, Hainstraße 103, Pestalozzistraße 8, Fürstenstraße 49, 51, 53, 59, 63, 67, Zietenstraße 36 und 77. Die Investoren seien zumeist Einzelpersonen, die etwa schon in Leipzig oder Chemnitz Häuser besitzen und nun weitere Immobilien gesucht haben. Je nach Lage und Baustruktur wurden zwischen 20.000 und 60.000 Euro gezahlt. Damit sei auch der letzte Streubesitz der GGG auf dem Sonnenberg außerhalb des Konservierten Stadtquartiers verkauft. Wenn ich das mit meinen Unterlagen vergleiche, sind einige der erwähnten Objekte über Auktionen verkauft worden, viele andere aber auch direkt von der GGG, was in der Regel eine Sanierungsverpflichtung mit sich bringt. Man kann das also durchaus optmisitisch im Auge behalten. Auch aus dem Objektportal der Agentur (Link) sind weitere Gebäude verschwunden (Müllerstraße 4, Limbacher Straße 8), dort ist es mittlerweile sehr übersichtlich.

  • Die Sommer-Auktion der SGA hat mit einem erfreulichen Ergebnis abgeschlossen. Obwohl die GGG dort erstmals in Verbindung mit einer Sanierungsverpflichtung versteigert hat, wurden beide Gebäude zu gar nicht so niedrigen Preisen verkauft. Für alle Seiten und vor allem für den Sonnenberg ein erfreuliches Ergebnis. Das dürfte Modellcharakter für weitere Auktionen haben, der GGG-Bestand gibt jedenfalls noch einiges her. Hoffentlich beginnen dann wirklich bald die Sanierungen:


    Zietenstraße 3 (Luftbild), Sonnenberg, Mindestgebot 19.000 Euro


    GGG-Eigentum. Wohn- und Geschäftshaus mit einer leerstehenden Gewerbeeinheit und 9 leerstehenden Wohneinheiten. Letzter Preis auf der GGG-Webseite waren 42.000 Euro. Verkauft für 41.000 Euro.


    Zietenstraße 5 (Luftbild), Sonnenberg, Mindestgebot 19.000 Euro


    GGG-Eigentum. Wohn- und Geschäftshaus 11 leerstehenden Wohneinheiten. Letzter Preis auf der GGG-Webseite waren 37.500 Euro. Verkauft für 27.000 Euro.

  • Wirtschaft:


    Unter der Überschrift, Ostdeutsche Immobilienmärkte im Aufwind,
    gibt es einen ausführlichen Artikel zu den Städten:
    Chemnitz, Dresden, Erfurt, Halle Leipzig, Magdeburg, Potsdam, Rostock und Schwerin.


    Hier beschreibt man den Immobilien und Büromarkt,
    Handel und zu guter letzt den Wohnungsmarkt.


    Hierbei stellen die Städte einen Wandel in Umgekehrten Schluss dar und wachsen in allen
    angesprochenen Themen mehr oder weniger in den Positiven Bereich.


    Gerade der Zuzug in die Städte lässt den Wohnungsmarkt geradezu aufblühen.
    Somit ergibt sich dann auch ein höherer Mietpreis
    nach Sanierungen oder wenn man als Erstmieter in das neue Heim zieht.


    Das verhalten kann man auch aktuell an diesem Beispiel erkennen,
    wo man etwas Auffrischt und dann Markttypisch von verschiedenen Kaltmietpreisen spricht.


    Die Städte Profitieren, jedoch das Ländliche nicht.
    Hier wandert man weiter ab und das ist nicht nur im angesprochenen Raum so.
    In Bayern beispielsweise blutet so manche Gemeinde Wortwörtlich aus.


    Artikel: Property Magazin Online<

  • Das Interesse an der Annaberger Straße 110a muss groß gewesen sein, wenn man den Zuschlagspreis sieht:


    Annaberger Straße 110a (Luftbild), Altchemnitz, Denkmal, Mindestgebot 19.000 Euro


    5 Wohneinheiten mit ca. 400 m², ehemals 1 Gewerbeeinheit mit ca. 200 m², komplett leerstehend. Dass dieses Gebäude aktuell vom Abriss bedroht war, war eben erst Thema in der Stadt und hier im Forum (Link). Ein Käufer könnte später zudem vom Freistaat auch das Nachbargebäude Annaberger Straße 110 erwerben und dann beide zusammen sanieren. Man darf gespannt sein. Verkauft für 45.000 Euro.

  • Und auch das Bahnhofsgebäude in Wittgensdorf hat einen neuen Eigentümer gefunden:


    Bahnhofstraße 4, Wittgensdorf, Mindestgebot 500 Euro


    Ehemaliges Bahnhofsgebäude (Wittgensdorf oberer Bahnhof) mit 751 m² Wohnfläche in 30 Zimmern. Das Gebäude weist Vandalismus- und Feuchtigkeitsschäden auf, dafür hat man mit den dort haltenden Zügen eine perfekte Anbindung nach Chemnitz. Verkauft für 14.000 Euro.

  • Aus der Antwort auf eine Stadtratsanfrage ergibt sich, dass die Stadt Chemnitz im 1. Halbjahr 2015 40 Kaufverträge zur Veräußerung städtischer Liegenschaften mit Verkaufspreisen in Höhe von 2.302.300 € abgeschlossen hat (Link). Diese sind in der Regel mit Investitionsverpflichtungen verbunden. Leider ist die Anfrage nur sehr unvollständig beantwortet, weil weder die Immobilie noch die Käufer benannt werden. Ohne Begründung dürfte das das Fragerecht des Stadtrates unzulässig einschränken, aber es wird wahrscheinlich davon ausgegangen, dass die FDP das so hinnimmt.

  • Das Weltecho, das seit Jahren im Zentrum von Lärmdebatten steht, wird wohl einen neuen Eigentümer finden - und zwar die GGG (Freie Presse). Die will das Gebäude bis Anfang August von einem Immobilien-Unternehmen aus München übernehmen und in ihren Kernbestand überführen. Die beiden Weltecho-Trägervereine erhoffen sich davon mehr Unterstützung beim baulichen Lärmschutz und eine bessere Vermarktung der leerstehenden Flächen. Laut dem Artikel scheint aber das Verhältnis zu den Nachbarn auch etwas ruhiger geworden zu sein.

  • GGG-Geschäftsführerin Simone Kalew spricht in einem FP-Interview über den Wohnungsmarkt in Chemnitz, die Entwicklung der Mieten und den Abriss der Vorjahre (Link). Insgesamt wäre die GGG mit der Entwicklung sehr zufrieden. Unter anderem sei ein Trend zu großen, hochwertig ausgestatteten und damit auch teureren Wohnungen festzustellen. Selbstverständlich bereut Sie die Abrisse vor ein paar Jahren nicht, führt aber immerhin nur abgerissene Plattenbauten als positive Beispiele an. Nicht bekannt war mir bisher, dass die Sanierungen an der Pestalozzistraße (Altbauten auf dem Sonnenberg) gefördert werden und nur dadurch Mietpreise von 4 Euro pro m² möglich wären. Ohne Fördermittel läge man bei 6 Euro, was niemand auf dem Sonnenberg zahlen würde. Eine Aussage wie "Unser Stadtteil der Zukunft ist der Brühl" hätte vor ein paar Jahren auch niemand bei der GGG über die Lippen gebracht.

  • Da hätte man sich mal einen etwas kritischeren Interviewer gewünscht. Dass Kalew dem heißen Eisen der massenhaften Altbauabrisse ausweicht, ist völlig logisch.

  • Auf der Herbst-Auktion der SGA gibt es diesmal nur ein Chemnitzer Objekt (Katalog:(


    Lerchenstraße 2 (Luftbild) und August-Bebel-Straße 10a (Luftbild), Zentrum, teilweise denkmalgeschützt, Mindestgebot 1.000 Euro


    Der ganze Komplex mit 4.000 m² Nutzfläche ist im Besitz der DB AG und wird zusammen versteigert. Ehemaliges Bahnwagenwerk Chemnitz mit Lokschuppen, Kesselhaus (mit Kranbahn und Rampe), Wasserstationsgebäude (mit 2 übereinanderliegenden je 100 m³ Wasserzisternen), Verwaltungsgebäude und Garagen sowie separates Verwaltungsgebäude in der August-Bebel-Straße 10a, Bj. ab 1888. (Halle Bahnwagenwerke und das Wasserstationsgebäude denkmalgeschützt). Sämtliche Gebäude sind in einen schlechten und teilweise abrisswürdigen Zustand. Die Dächer sind undicht und teilweise großflächig eingebrochen. Nässeschäden sowie Deckendurchbrüche und Schädlingsbefall sind vorhanden. Die gesamte Ausstattung, sofern noch vorhanden, ist unbrauchbar. Es besteht allumfassender Sanierungsbedarf. Altlastenverdachtsfläche.


    Bild Lerchenstraße 2:

    Eigenes Bild

  • Verkauf:


    Weydemeyerstraße 02 im Stadtteil Rabenstein.


    Das Haus hat ein schön großes Grundstück,
    jedoch so Grün wie bei Google^ schaut es nicht mehr aus.


    Hier am Grundstück wird der Autobahnzubringer Chemnitz Rabenstein bis Abfahrt Chemnitz Rottluff gebaut und endet
    an der Weydemeyer Straße/Oberfrohnaer Straße.
    Das macht es eventuell schwierig oder gar auch günstig für einen Kauf.


    Angeboten wird es von der Stadt Chemnitz.


    Erkennbar ist das ende der neuen Straßenbaustelle an der Grundstücksgrenze.




    Scheinbar komplett Leerstehend.
    Weydemeyerstraße 02:
    Die Nummer 4 gehört eventuell auch mit dazu.
    Nummer 4 ist nicht auf den Bildern zu sehen.
    Steht dahinter.



    Blick zur Oberfrohnaer Straße:



    Weydemeyerstraße:



    Blick in die Oberfrohnaer Straße links und Weydemeyerstraße:


    Juli 2015

  • Kann man nur hoffen, dass das Weltecho nicht in (naher) Zukunft von der GGG vor die Tür gesetzt wird. Wäre äußerst schade für Chemnitz. Gerade der Angebotsmix macht das Weltecho in meinen Augen wirklich zu etwas Besonderem innerhalb der Stadt.

  • Das Objekt mit mehreren Gebäuden an der Lerchenstraße 2 wurde ersteigert.


    Bild und Bericht < vor der Versteigerung.


    Und noch einmal die Straßenübersicht in Bildern <


    Der Interessent hat das Hundertfache auf den Tisch gelegt.
    Das anfangsgebot lag bei 1000 €.


    Wer so viel zahlt, den nimmt man erst einmal ernst.


    Ob und was es bringt, wird uns die Zeit verraten.


    Hier geht es zu den Zeilen aus der heutigen Freien Presse <


    Videobeitrag vom Sachsen Fernsehen <

  • Die Stadt verkauft mehrere Flurstücke mit insgesamt 8.900 m² im Smart Systems Campus an der Fraunhoferstraße (Luftbild) für 240.300 € an die 3D-Micromac AG (Beschlussvorlage, Freie Presse). Diese plant dort einen Erweiterungsneubau mit Investionen bis zu 5,8 Mio. Euro und der Schaffung von mindestens 40 neuen Arbeitsplätzen. Spätester Baubeginn ist März 2016, Bauende im Oktober/November 2016. Damit werden jetzt die bereits Mitte 2014 angekündigten Pläne umgesetzt (Link).