Leipzig: Stadtleben

  • ^ Du siehst ja schon anhand von dj tinitus' Beitrag, was in Sachsen anders läuft. Ein Anprangern der Ereignisse wie jüngst in Bautzen und Clausnitz ist hier nicht möglich, ohne dabei gleich in der linken Gutmenschenecke zu landen und sich in einer Phantomdiskussion wiederzufinden, bei der man sich für irgendwas erklären muss. Weder dj tinitus noch ich kennen die Oma im Café in Stollberg sowie die davor vorbeigezogenen Flüchtlinge. Somit kennen wir auch nicht die Umstände, warum die eine mit Krückstöcken läuft, während der andere im "High-Tech-Elektro-Scooter-Rollstuhl" sitzt. Aber selbst wenn die deutsche Oma vergeblich seit Jahren auf einen Elektrorollstuhl wartet und für jeden Flüchtling mit Gebrechen bei Grenzübertritt ein solcher bereitsteht, nachdem er von Angehörigen im Huckepack von Aleppo bis Freilassing getragen wurde, dann rechtfertigt das noch lange nicht solche Auswüchse wie in Clausnitz und anderswo in Sachsen.


    Na gut, lassen wir das.

  • das ist doch mumpitz.
    selbstverständlich ist jede form von gewalt abzulehnen. das ist doch gar nicht das thema. sondern, wie verzerrt derzeit die (öffentliche) debatte geführt wird.


    immer wieder wird zurecht darauf hingewiesen, dass nur rund 2 % aller asylbewerber kriminell werden und diese problematik nicht aufgebauscht werden soll. andererseits: selbst wenn alle rechten straftaten in sachsen (angefangen von graffitties) jeweils von einem anderen täter verübt und diese täter auch noch allesamt aus sachsen stammen würden, ließe sich diesem täterkreis nur 0,0005 aller sachsen zuordnen. es ist also völlig abwegig, daraus eine "in sachsen stattfindende progromartige stimmung gegen flüchtlinge" herbeizudramatisieren.


    und peinlich verlogen wird es, wenn - ganz allgemein, nicht persönlich gemeint - dieselben leute die gruselige blockade von clausnitz verurteilen, welche ihrerseits dauernd zu ebenso selbstjustizartigen blockaden von genehmigten gida-demos aufrufen.


    um es klar zu sagen:


    jedes gesetz gilt für alle. da darf es keine ideologie-rabatte geben. sonst wäre der rechtsstaat am ende.


    das beispiel der stollberger omi hatte ich nur gewählt, um zu veranschaulichen, dass auch in sachsen die übergroße mehrheit der leute stoisch über sich ergehen lässt, was alles über sie hereinbricht, ohne überhaupt jemals dazu gefragt worden zu sein. darin unterscheidet sich sachsen von keinem anderen bundesland.


    aber von den allermeisten ländern der welt. auch von denen, wo zahlungskräftigen besuchern mal eine kostenlose tasse tee angeboten wird...

  • Zitat von dj tinitus

    es ist also völlig abwegig, daraus eine "in sachsen stattfindende progromartige stimmung gegen flüchtlinge" herbeizudramatisieren.


    Nun, das ist deine Sicht der Dinge, die dir unbenommen sei. Allerdings sehen das viele anders und auch die Fakten sprechen da eine andere Sprache. Ich möchte da jetzt gar nicht weiter ins Detail gehen, da bereits viel darüber an anderer Stelle geschrieben wurde.



    Zitat von dj tinitus

    aber von den allermeisten ländern der welt. auch von denen, wo zahlungskräftigen besuchern mal eine kostenlose tasse tee angeboten wird...


    Ich habe schon deinen ersten Wink mit dem "Reicher-Onkel-zu-Besuch" richtig verstanden. Und bevor du mir im nächsten Post unterstellst, ich würde Folklore für weiße Touristen mit Willkommenskultur verwechseln. In dem 3.-Welt-Land, in dem ich war, leben geschätzt 10 bis 15 Prozent Flüchtlinge, oder wie du es von deinem warmen Wohnzimmer aus schreiben würdest: "Menschen auf der vergeblichen Suche nach dem Schlaraffenland." In der Stadt, in der ich wohnte und die ein ehemals sehr christlich geprägter Ort war, leben inzwischen 70 Prozent Muslime. Ich möchte das nicht bewerten, aber aufzeigen, dass auch woanders die Welt nicht zum Stillstand gekommen ist. Wenn du im Zusammenhang mit der Omi aus Stollberg schreibst, dass in Sachsen die "übergroße Mehrheit der Leute stoisch über sich ergehen lässt, was alles über sie hereinbricht, ohne überhaupt jemals dazu gefragt worden zu sein", dann frage ich mich ernsthaft, was das sein könnte, was da so Schlimmes über Nacht über sie hereingebrochen ist.

  • und peinlich verlogen wird es, wenn - ganz allgemein, nicht persönlich gemeint - dieselben leute die gruselige blockade von clausnitz verurteilen, welche ihrerseits dauernd zu ebenso selbstjustizartigen blockaden von genehmigten gida-demos aufrufen.

    also man sollte eine "Blockade" in einem Demonstrationsgeschehen nicht mit einer Blockade von Geflüchteten Asylbewerbern verwischen. Ein Demonstrationsgeschehen ist von der Polizei abgesichert und bewegt sich ein einem eigenen Parameter, während die Blockade in Clausnitz zu einer imminenten Gefahr für die Insassen - normale Bürger - im Bus wurde. Genau so wie für Clausnitzer selbst, welche sich nicht dem dumpfen Gebrüll hingeben wollte. Dann könnte ich dich ja auch an deinem Weg zum Supermarkt hindern, obwohl dieser völlig unpolitisch ist.


    das beispiel der stollberger omi hatte ich nur gewählt, um zu veranschaulichen, dass auch in sachsen die übergroße mehrheit der leute stoisch über sich ergehen lässt, was alles über sie hereinbricht, ohne überhaupt jemals dazu gefragt worden zu sein. darin unterscheidet sich sachsen von keinem anderen bundesland.

    Ganz ehrlich djtinitus, auch mit dieser Erklärung erschließt sich mir deine Geschichte nicht so richtig. Projiziert sie doch jede Menge an Dingen welche so gar nicht zusammengehören. Und ob nun Alterseinsamkeit einen direkten Zusammenhang zu einer Flüchtlingskrise im südöstlichen Mittelmeerraum bildet, bezweifle ich mal stark!


    Auch liegt es nicht in der (emotionalen wie zum Teil qualitativen) Möglichkeit des "normalen" Bürgers solche Ausnahmeentscheidungen zu treffen. Da schrammt jede "Entscheidung" des Bürgers an der Verfassungsfeindlichkeit vorbei. Dein angesprochener Rechtsstaat schützt sich über diverse Gesetzeslagen auch selbst. Aber es gibt eben die Möglichkeit einer Partei beizutreten, eine eigenen Partei zu gründen, und sich letztendlich in die Verantwortung wählen zu lassen. Wenn aber die Halunken von AfD und PEGIDA keine Mehrheit bilden, muss man eben viel Dünnes erzählen, damit einem die dumpfe Masse aufm Theaterplatz in Dresden den ganzen Müll der "Politikerkaste" auch abnimmt.

  • Und es geht weiter wie bisher...

    Leipzig wächst abermals - und weiter wie bisher - stärker im Vergleich zum Vorjahr. Zumindest in den ersten zwei Monaten des Jahres 2016. Im Vergleich zu Januar/Februar 2015 +1.269, wächst die Stadt dieses Jahr im Januar/Februar 2016 mit +2.241 Einwohnern. Damit setzt sich das Einwohnerwachstum bisher ungehindert fort und steigert sogar noch die Dynamik. Damit wurde auch die Einwohnerzahl von 570.000 - mit insgesamt 570.087 zum Ende Februar - geknackt. Ob das nun nur mit den Zuzügen von Asylsuchenden zu tun hat, bezweifle ich.


    Falls sich das Wachstum weiterhin steigert in diesem Jahr, wird es wohl am Ende des Jahres um die Zahl von 587.000 gehen. Und im Jahreswechsel 2017/2018 um die Zahl von 600.000. Bleibt abzuwarten!


    Quelle: click!

  • ^ Wie die L-iz vermeldete, sind in den ersten beiden Monaten 2016 (genauer gesagt bis zum Stichtag 23. Februar) knapp 500 Asylbewerber der Stadt Leipzig zugewiesen worden. Das würde demnach bedeuten, dass deren Anteil am Bevölkerungswachstum etwas über 20 Prozent beträgt und somit nicht treibende Kraft in der Bevölkerungsentwicklung ist.


    Asylbewerber in den Notunterkünften fließen nicht mit in die Leipziger Einwohnerstatistik, aber da ist im Moment ohnehin eher Flaute angesagt.


    Edit: In der LVZ steht jetzt geschrieben, dass die Zahlen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen doch mit in die Statistik einflossen. Eine genaue Aufschlüsselung der Zahlen soll später erfolgen.

  • ^ das sind sogar weniger als ich dachte. Ich bin einmal gespannt auf das gesamte Jahr. Irgendwann müsste eigentlich eine Delle im Wachstum einsetzen - eigentlich.

  • Laut Vorausschätzung hat Leipzig 2030 700.000 Einwohner_innen

    Hier wurde noch gar nicht erwähnt, dass sich die BILD Leipzig einen Einblick in die neue, noch unveröffentlichte Bevölkerungsvorausschätzung 2016 der Stadtverwaltung Leipzig verschafft hat:



    Lange war es eine Lieblings-Wette von Leipzigs OB Burkhard Jung (58, SPD), in welchem Jahr unsere Stadt die 600 000 Einwohner erreicht. Halten Zuzug und Geburten weiter an, sind die noch nötigen 30 000 Einwohner 2017/18 da. Aber die Zahl steigt rasant weiter! … Für das Jahr 2030 wird die Einwohnerzahl der Stadt mit gut 700 000 kalkuliert! … In kurzer Zeit müssen zehntausende Wohnungen entstehen – und definitiv keine im Hochpreissegment. Die Infrastruktur (z.B. Straßen, Brücken) muss ausgebaut oder saniert werden. Ebenso Kitas und Schulen, für die schon jetzt kaum noch Grundstücke da sind. …


    http://www.bild.de/regional/le…wohner-45022664.bild.html


    Die neue Bevölkerungsvorausschätzung für die Stadt Leipzig (http://statistik.leipzig.de/st…x.aspx?cat=13&rub=1&obj=0) wird veröffentlicht, sobald das Papier die Dienstberatung des Oberbürgermeisters am 5. April passiert hat.


    Zu den Neu-Leipziger_innen, die bis dato in Syrien, Irak oder Afghanistan lebten:


    Aus der Informationsvorlage „Aktueller Sachstand und weitere Planungen für die Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig – Stand: 18.03.2016“:



    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1003803


    Mir sind keine genauen Zahlen bekannt, aber ich kenne eine ganze Reihe von anerkannten Asylsuchenden und Flüchtlingen, die nach ihrer Anerkennung vor allem aus den drei mitteldeutschen Bundesländern, aber auch aus den gebrauchten Ländern nach Leipzig gezogen sind (Freiberg, Mühlhausen, Oelsnitz und kleiner). Außerdem ist nach der Anerkennung endlich die Familienzusammenführung möglich. Diese Neu-Leipziger_innen tauchen in der oben genannten Statistik nicht mit auf. Dafür werden wir wohl auf den Bericht "Migranten in Leipzig" warten müssen, der bislang nur mit den Daten aus 2013/14 vorliegt: http://www.leipzig.de/fileadmi…/Leipzig_fb_Migranten.pdf

  • Prognosen für 2030: 534.100, 617.700, ca. 700.000

    Bei den prognostizierten 700.000 Einwohner_innen im Jahr 2030 noch mal zur Erinnerung: Das statistische Landesamt in Kamenz geht in der noch unveröffentlichten und wohl im April erscheinenden 6. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für das Jahr 2030 im besten Fall von 617.700 Einwohner_innen aus.


    Die bis dahin immer noch als Leitlinie für das Handeln der Staatsregierung gültige Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2011 gibt für 2030 im besten Falle 534.100 Einwohner_innen an.


    http://www.freiepresse.de/NACH…-Stadt-artikel9420444.php


    Dazu etwas ausführlicher bereits Ende Januar 2016:
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=509806

  • die 700 000 einwohner bis 2030 halte ich für stark übertrieben.
    schließlich kommen die flüchtlinge aufgrund von bürgerkriegen und nicht wegen der sozialleistungen nach deutschland. folglich werden sie sicher so schnell wie möglich in ihre heimat zurückkehren wollen, um beim dortigen wiederaufbau und demokratischen neuanfang mitzuwirken. wer sollte das auch sonst tun.
    und wie sollte sonst das alles bezahlbar sein...

  • Wir hatten hier schon mehrfach angesprochen, dass das aktuelle Wachstum nur zu einem gewissen Teil auf dem Zuzug von geflüchteten Menschen beruht.


    2015 gab es einen Wanderungsgewinn von 16.669. Dieser wurde sowohl von Deutschen (+ 6.590) als auch von Ausländer_innen (+ 10.079) getragen. Zu diesen gehören etwa zur Hälfte Asylbewerber_innen und Flüchtlinge.


    Unter der angesichts der aktuellen Situation in der Welt wenig realistischen Annahme, dass demnächst so gut wie keine Asylbewerber_innen mehr nach Deutschland kommen, und sich die übrige Entwicklung linear fortsetzt, sähe die Bevölkerungsentwicklung stark vereinfacht so aus:


    2015: 560.000 (Landesstatistik)
    2017: 570.000
    2018: 580.000
    2019: 590.000
    2020: 600.000
    2021: 610.000
    2022: 620.000
    2023: 630.000
    ...
    2030: 700.000


    Allerdings ist es wohl wenig sinnvoll anzunehmen, dass es eine lineare Entwicklung bis 2030 geben wird. Bis dahin kann vieles passieren, was diese Bevölkerungsentwicklung stark beeinflusst. Sicher ist hingegen, dass es bis mindestens 2020 einen starken Bevölkerungsanstieg geben wird. Nach meiner Einschätzung wird dieser deutlich stärker ausfallen als in dem Überschlag. Und darauf müssen Landes- und Kommunalpolitik sehr schnell reagieren.


    dj tinitus: Ich tue mal so, als würdest Du das genauso meinen, wie Du es sagst. Du gehst also davon aus, dass in den nächsten zwei, drei, vier Jahren der "wiederaufbau und demokratische neuanfang" in Syrien, Afghanistan, Irak, [Libanon], Marokko, Iran ... beginnt? Dies sind die Hauptherkunftsländer der Asylbegehrenden in Sachsen im Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis 29. Februar 2016. https://www.lds.sachsen.de/asyl/?ID=10798&art_param=720 Du gehst weiterhin davon aus, dass keine weitere Diktatur, kein Bürgerkrieg, kein Daesh-Terror in den Staaten in Asien und Afrika neue Flüchtlingsbewegungen nach Europa auslösen werden?



    Und nebenbei mal ein lehrreicher Blick in die Schweiz nach Zürich. Laut Neuer Zürcher Zeitung (NZZ) wurden in der größten und teuersten Stadt der Schweiz mit der jüngsten Bevölkerungsprognose des statistischen Amtes der Stadt die früheren Prognosen stark nach oben korrigiert. Heute hat Zürich etwa 410.000 Einwohner_innen. Je nach Szenario soll deren Zahl bis 2030 auf eine Höhe im Bereich von 470.000 bis 520.000 ansteigen. Dabei steigt vor allem die Anzahl der Kinder und Jugendlichen überdurchschnittlich stark an.



    Die höheren Geburtenzahlen sind die Folge zweier sich verstärkender Entwicklungen. Die Frauen – nur auf sie kommt es hier an – haben im Durchschnitt mehr Kinder als früher, und es leben mehr Frauen im gebärfähigen Alter in der Stadt. Drittens bleiben junge Familien eher in Zürich als früher. Schliesslich kündigt sich eine Trendumkehr beim Flächenverbrauch an. Die Anzahl Personen pro Wohnung ist laut Rosin eher wieder am Steigen. Die relativ hohe Geburtenrate der Schweizerinnen und der anhaltende Zuzug aus dem Inland führen dazu, das die Schweizer Bevölkerung in Zürich überdurchschnittlich ansteigen wird."


    http://www.nzz.ch/zuerich/aktu…ion-stadtzuercher-ld.8275


    PS:


    Neue Bevölkerungszahlen: Baby-Boom in der Stadt Zürich


    Ende 2015 zählte die Stadt Zürich 410 404 Einwohnerinnen und Einwohner, 5621 mehr als im Vorjahr. In den letzten Jahren haben vor allem die Kinderzahlen markant zugenommen. Die Geburtenzahlen sind seit der Jahrtausendwende um 45 Prozent angestiegen. Der Geburten-Boom ist durch das Zusammenwirken von zwei Effekten zu erklären: Es gibt mehr Frauen im gebärfähigen Alter und mehr Kinder pro Frau dieses Altersbereichs.


    https://www.stadt-zuerich.ch/p…n/2016/maerz/160302a.html


    Züri-Baby. Entwicklung der Geburten in der Stadt Zürich 1900–2013. Analyse 2/2014
    https://www.stadt-zuerich.ch/c…n/A_002_2014_FinalWeb.pdf



    Vgl. dazu auch die Zahlen aus Leipzig 2014:
    Andrea Schultz: Evaluierung Bevölkerungsvorausschätzung 2013 nach dem zweiten Prognosejahr. In: Statistischer Quartalsbericht 4, 2014, S. 19-22, hierzu v.a. S. 20 f.



    http://www.leipzig.de/fileadmi…ericht_Leipzig_2014_4.pdf


    Leipziger Neugeborene laut Bevölkerungsprognose 2013 und real:
    2014: prognostiziert: 6092; tatsächlich: 6241; Differenz: +149
    2015: prognostiziert: 6195; tatsächlich: 6622; Differenz: +427
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=507361#post507361


    Geburtenrate
    2014: 11,5 Geburten je 1.000 Einwohner_innen
    2015: 11,9 Geburten je 1.000 Einwohner_innen (und damit erstmals höher als 1988).

  • Ich weiß, es ist eigentlich offtpopic, aber da es paßt und wir neulich intensiver diskutiert haben, inwieweit Chemnitz in den nächsten Jahren eine ähnliche Entwicklung wie Leipzig nehmen könnte:


    FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung Chemnitz
    Geburten pro 1.000 EW in Chemnitz (2014)
    Lutherviertel 14,1
    Kaßberg 13,1
    Hilbersdorf 12,4
    Sonnenberg 12,1
    Ebersdorf 11,0
    Schloßchemnitz 10,5
    ...
    CHEMNITZ GESAMT 8,6
    ...
    Reichenhain 5,1
    Euba 5,0
    Kleinolbersdorf-A. 5,0
    Klaffenbach 4,9
    Morgenleite 4,9
    Yorckgebiet 4,6


    https://twitter.com/FOG_Institut/status/702045536761864192


    http://www.fog-institut.de/


    MoPo24, 15.03.2016
    Hier ist die Liebe zu Hause
    "Die Hoffnung für ein blühendes Chemnitz wächst im Lutherviertel. Der Ortsteil (1 200 Einwohner) hat mit 14,1 Geburten pro 1 000 Einwohner die höchste Nachwuchsrate. Am Ende der Liste steht das Yorckgebiet (4,6 Geburten). ... ."
    https://mopo24.de/nachrichten/…iertel-geburtenrate-58030


    Hat jemand vergleichbare Zahlen für die Orts- bzw. Stadtteile in Leipzig (und Dresden) zur Hand?

  • Da ich die Zahlen nicht fand, habe ich sie mir soeben mal aus http://statistik.leipzig.de/st…le.aspx?cat=3&rub=1&obj=0 für 2015 selbst errechnet und absteigend sortiert:


    Ortsteil - Zahl der Neugeborenen - Einwohner_innen mit Hauptwohnsitz - Geburten pro 1.000 Einwohner_innen


    Stadt Leipzig 6622 567846 11,7


    Lindenau 143 7786 18,4
    Plagwitz 261 15067 17,3
    Zentrum-West 176 10605 16,6
    Schleußig 208 12577 16,5
    Gohlis-Süd 296 17963 16,5
    Südvorstadt 406 24847 16,3
    Gohlis-Mitte 257 15937 16,1
    Volkmarsdorf 175 10991 15,9
    Kleinzschocher 149 9446 15,8
    Reudnitz-Thonberg 317 20546 15,4
    Eutritzsch 210 13896 15,1
    Zentrum-Nordwest 154 10354 14,9
    Anger-Crottendorf 158 11024 14,3
    Neustadt-Neuschönefeld 165 11561 14,3
    Altlindenau 231 16216 14,2
    Schönefeld-Abtnaundorf 170 12108 14,0
    Connewitz 258 18487 14,0
    Wahren 94 6745 13,9
    Zentrum-Nord 114 8663 13,2
    Stötteritz 204 16197 12,6
    Leutzsch 122 10028 12,2
    Zentrum-Süd 150 12617 11,9
    Südost 675 58128 11,6
    Mockau-Süd 50 4430 11,3
    Möckern 156 13877 11,2
    Sellerhausen-Stünz 95 8700 10,9
    Zentrum-Ost 44 4220 10,4
    Knautkleeberg-Knauthain 56 5442 10,3
    Neulindenau 67 6690 10,0
    Dölitz-Dösen 46 4734 9,7
    Gohlis-Nord 83 8703 9,5
    Grünau-Mitte 117 12306 9,5
    Lindenthal 57 6430 8,9
    Althen-Kleinpösna 19 2146 8,9
    Seehausen 22 2516 8,7
    Grünau-Nord 69 8091 8,5
    Thekla 48 5716 8,4
    Mockau-Nord 91 11028 8,3
    Probstheida 52 6315 8,2
    Schönefeld-Ost 77 9438 8,2
    Lausen-Grünau 99 12309 8,0
    Liebertwolkwitz 42 5284 7,9
    Paunsdorf 112 14127 7,9
    Zentrum-Südost 106 13440 7,9
    Wiederitzsch 63 8490 7,4
    Lößnig 82 11059 7,4
    Engelsdorf 68 9337 7,3
    Baalsdorf 13 1792 7,3
    Zentrum 16 2283 7,0
    Miltitz 13 1878 6,9
    Schönau 30 4433 6,8
    Marienbrunn 41 6073 6,8
    Holzhausen 42 6340 6,6
    Hartmannsdorf-Knautnaundorf 9 1380 6,5
    Großzschocher 59 9059 6,5
    Lützschena-Stahmeln 25 3944 6,3
    Plaußig-Portitz 16 2612 6,1
    Böhlitz-Ehrenberg 61 10176 6,0
    Heiterblick 22 3689 6,0
    Mölkau 34 5971 5,7
    Burghausen-Rückmarsdorf 26 4802 5,4
    Meusdorf 18 3446 5,2
    Grünau-Ost 39 7633 5,1
    Grünau-Siedlung 19 3843 4,9

  • Weil ich so schön im Osterschwung war, hier noch mal die absolute und prozentuale Entwicklung der Einwohner_innenzahlen in den jeweiligen Ortsteilen 2015 gegenüber 2014 (und in Klammern gegenüber 2011):



    Stadt Leipzig: 15.975; 102,9 % (50.008; 109,7 %)


    Zentrum: 535; 130,6 % (606; 136,1 %)
    Zentrum-Südost: 1547; 113,0 % (2827; 126,6 %)
    Seehausen: 284; 112,7 % (329; 115,0 %)
    Volkmarsdorf: 1054; 110,6 % (3039; 138,2 %)
    Lindenau: 512; 107,0 % (1475; 123,4 %)
    Eutritzsch: 817; 106,2 % (1939; 116,2 %)
    Sellerhausen-Stünz: 502; 106,1 % (1137; 115,0 %)
    Schönefeld-Abtnaundorf: 625; 105,4 % (1571; 114,9 %)
    Neustadt-Neuschönefeld: 579; 105,3 % (2153; 122,9 %)
    Anger-Crottendorf: 473; 104,5 % (1416; 114,7 %)
    Altlindenau: 660; 104,2 % (3065; 123,3 %)
    Dölitz-Dösen: 185; 104,1 % (484; 111,4 %)
    Neulindenau : 252; 103,9 % (1009; 117,8 %)
    Schönau: 153; 103,6 % (-91; 98,0 %)
    Hartmannsdorf-Knautnaundorf : 47; 103,5 % (128; 110,2 %)
    Stötteritz: 533; 103,4 % (1604; 111,0 %)
    Engelsdorf: 305; 103,4 % (878; 110,4 %)
    Möckern: 442; 103,3 % (1393; 111,2 %)
    Schönefeld-Ost: 288; 103,1 % (413; 104,6 %)
    Reudnitz-Thonberg: 624 ; 103,1 % (2512; 113,9 %)
    Kleinzschocher: 278; 103,0 % (751; 108,6 %)
    Plagwitz: 430; 102,9 % (2310; 118,1 %)
    Leutzsch: 286; 102,9 % (1125; 112,6 %)


    Unter dem städtischen Durchschnitt:


    Zentrum-Nord: 239; 102,8 % (793; 110,1 %)
    Paunsdorf: 383; 102,8 % (658; 104,9 %)
    Zentrum-West: 287; 102,8 % (1253; 113,4 %)
    Mockau-Nord: 294; 102,7 % ( 622; 106,0 %)
    Probstheida : 162; 102,6 % (548; 109,5 %)
    Zentrum-Süd: 293; 102,4 % ( 1360; 112,1 %)
    Zentrum-Ost: 97; 102,4 % (631; 117,6 %)
    Grünau-Ost: 161; 102,2 % (235; 103,2 %)
    Südvorstadt: 492; 102,0 % (1668; 107,2 %)
    Grünau-Mitte: 214; 101,8 % ( 624; 105,3 %)
    Thekla: 97; 101,7 % (228; 104,2 %)
    Gohlis-Nord: 147; 101,7 % (467; 105,7 %)
    Connewitz: 310; 101,7 % (1083; 106,2 %)
    Mockau-Süd: 74; 101,7 % (305; 107,4 %)
    Mölkau: 99; 101,7 % (83; 101,4 %)
    Knautkleeberg-Knauthain: 87; 101,6 % (271; 105,2 %)
    Grünau-Nord: 121; 101,5 % (289; 103,7 %)
    Lindenthal: 96; 101,5 % (263; 104,3 %)
    Baalsdorf: 26; 101,5 % (97; 105,7 %)
    Lausen-Grünau: 153; 101,3 % (862; 107,5 %)
    Holzhausen: 62; 101,0 % (120; 101,9 %)
    Liebertwolkwitz: 44; 100,8 % (150; 102,9 %)
    Meusdorf: 28; 100,8 % (34, 101,0 %)
    Grünau-Siedlung: 31; 100,8 % (-43; 98,9 %)
    Wahren: 54; 100,8 % (764; 112,8 %)
    Großzschocher: 72; 100,8 % (129; 101,4 %)
    Lützschena-Stahmeln: 30; 100,8 % (-3; 99,9 %)
    Marienbrunn: 46; 100,8 % (439; 107,8 %)
    Gohlis-Mitte : 118; 100,7 % (1248; 108,5 %)
    Gohlis-Süd: 125; 100,7 % (1280; 107,7 %)
    Heiterblick: 24; 100,7 % (-261; 93,4 %)
    Plaußig-Portitz: 16; 100,6 % (-24; 99,1 %)
    Böhlitz-Ehrenberg: 47; 100,5 % (243; 102,4 %)
    Lößnig: 38; 100,3 % (220; 102,0 %)
    Zentrum-Nordwest: 34; 100,3 % (678; 107,0 %)
    Althen-Kleinpösna : 6; 100,3 % (18; 100,8 %)
    Wiederitzsch: 23; 100,3 % (236; 102,9 %)


    Bevölkerungsrückgang:

    Schleußig: -19; 99,8 % (320; 102,6 %)
    Burghausen-Rückmarsdorf: -26; 99,5 % (89; 101,9 %)
    Miltitz : -23; 98,8 % (-38; 98,0 %)

  • Mal wieder zum demographischen Wandel

    Unterdessen titelt die LVZ soeben online:


    Jeder Vierte ist älter als 65 Jahre
    Überaltertes Sachsen: Millionen für den demografischen Wandel
    Sachsen bereitet sich auf eine Gesellschaft mit immer mehr älteren Menschen vor. Mittlerweile gibt es viele Ideen und Projekte, Kritiker vermissen jedoch eine schlüssige Strategie.


    http://www.lvz.de/Mitteldeutsc…den-demografischen-Wandel


    Der demografische Wandel in Zahlen "nach Regierungsangaben"


    - Jede_r vierte Einwohner_in in Sachsen ist bereits jetzt älter als 65.
    - Anteil der unter 20-Jährigen sank von 1990 bis 2012 von 24 auf 15 Prozent.
    - Das Durchschnittsalter der Bevölkerung stieg von 39,4 Jahre auf 46,5 Jahre und wird voraussichtlich 2025 zwischen 49,3 und 50,1 Jahren betragen.
    - Fast jede_r zehnte Einwohner_in wird dann 80 Jahre oder älter sein.


    - Zitiert werden weiterhin Prognosen, denen zufolge die Bevölkerung in Sachsen bis 2025 auf rund 3,8 bis 3,6 Millionen Einwohner zurückgehen wird, was einem Minus von 9 bis 12 Prozent im Vergleich zu 2011 entspräche. Betroffen sind vor allem ländliche Regionen.


  • Eine kleine Korrigierung zum Lutherviertel:


    Die Einwohnerzahl ist zum 31.12.2013 mit um die 4700 angegeben,
    gilt als kleinster Stadtteil der Stadt Chemnitz und grenzt an Zentrum, Sonnenberg, Bernsdorf & Gablenz.
    Du meintest aber sicher die Frauen in den angegebenen Jahrgängen, die für die Geburten möglich sind.

    Einmal editiert, zuletzt von (dwt). ()

  • Da habe nicht ich, sondern hat die MoPo24 velwechsert.


    Entwicklung der Einwohnerzahlen in den Stadtteilen von Chemnitz 1993-2013
    http://www.fog-institut.de/201…n-von-chemnitz-1993-2013/


    Und auf die Gefahr hin, hier nun endgültig die Wut der Leipzig-Diskutant_innen auf uns zu ziehen:
    Aktuelle Einwohnerzahl #Chemnitz 31.01.2016: 248.693 (-185 im Vergleich zum Vormonat), darunter -205 in Ebersdorf, restl. 38 Stadtteile +20
    https://twitter.com/FOG_Institut/status/704679937794560001


    Grüße von einem ehemaligen Bewohner des Lutherviertels - bis 1987 (Dürerstraße).

  • Zitat von LE Mon.hist

    2015 gab es einen Wanderungsgewinn von 16.669. Dieser wurde sowohl von Deutschen (+ 6.590) als auch von Ausländer_innen (+ 10.079) getragen. Zu diesen gehören etwa zur Hälfte Asylbewerber_innen und Flüchtlinge.


    Von den 40.963 Zuzügen nach Leipzig letztes Jahr waren 42,2 Prozent Ausländer (Quelle). Das waren dann etwa 17.000 Einwohner mit ausländischem Pass. Bei einem Saldo von +10.079 haben demnach etwa 7.000 Ausländer im letzten Jahr die Messestadt wieder verlassen.


    In dieser Mitteilung steht geschrieben, dass Leipzig letztes Jahr 4.230 asylsuchende Personen zugewiesen bekommen hat. Diese und "zu einem kleinen Teil" jene Asylbewerber aus den Erstaufnahmeeinrichtungen (1.853 Personen vom Stand 4.1.2016) fließen in die Bevölkerungsstatistik mit ein (siehe Link oben).


    Runden wir also großzügig auf und sagen, dass 5.000 Asylbewerber in die Leipziger Bevölkerungsstatistik 2015 eingeflossen sind. Das bedeutet, dass Asylbewerber weniger als ein Drittel beim Bevölkerungsplus im letzten Jahr ausmachten.


    Da es derzeit offensichtlich Mode ist, beim Thema "Flüchtlinge" schnell in Panik zu verfallen, spinnen wir mal weiter und nehmen an, es gäbe weder Kriege noch Krisen, alle Menschen leben glücklich und zufrieden egal wo auf der Welt und somit gäbe es auch keine Flüchtlinge, die zu uns kommen. Folglich wäre uns der Sarkasmus vom Dj sicher erspart geblieben, das Bevölkerungsplus läge 2015 aber immer noch bei ca. 11.500 Personen und Leipzig würde bei anhaltendem Trend 2030 trotzdem deutlich über den prognostizierten 700.000 Einwohner liegen, ohne dass bis dahin auch nur ein einziger Flüchtling in die Stadt käme.


    Zitat von LE Mon.hist.

    Die bis dahin immer noch als Leitlinie für das Handeln der Staatsregierung gültige Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2011 gibt für 2030 im besten Falle 534.100 Einwohner_innen an.


    Im Schuljahr 2015/2016 wurden in Leipzig knapp 2.000 Schüler mehr unterrichtet als ein Jahr zuvor. Hält dieser Trend an, wovon auszugehen ist, dann müssten pro Jahr anderthalb bis zwei neue Schulen an den Start gehen und jedes Jahr theoretisch 70 neue Lehrer eingestellt werden. Die zwei Lehrer, die ich in Leipzig kenne, sind glücklich, weil sie jeden Tag ob der besseren beruflichen Bedingungen nach Sachsen-Anhalt pendeln.