Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Hab hier mal ein paar Google SV Blicke wie in Mailand in Randlage gebaut wird. Die höhe der Gebäude finde ich schon echt ganz gelungen. Über das Design lässt sich streiten. Hier müsste sich Mümchen halt ein bissl was abgucken damit das Thema Wohnungen besser gelöst wird.



    https://www.google.de/maps/@45…!2e0!7i13312!8i6656?hl=de


    oder hier


    https://www.google.de/maps/@45…D100!7i13312!8i6656?hl=de


    https://www.google.de/maps/@45…no%2F!7i4000!8i2250?hl=de


    https://www.google.de/maps/@45…-h135!7i1600!8i1067?hl=de


    https://www.google.de/maps/@45…00%2F!7i5760!8i2880?hl=de

  • ^ Nur der erste Link verweist auf Randlage, der Rest ist zentrales Gebiet um Bosco Verticale, etwa 1000 Meter westlich vom Hauptbahnhof. Das Areal habe ich zuletzt im Dezember 2015 erlebt und fand die Wirkung gekünstelt, eher Ansammlung hingeklotzter Solitäre als zusammenhängendes Quartier. Vielleicht wird es sich mit der Zeit, nach der Bebauung der letzten Freiflächen, bessern.


    Die Gefahr künstlicher Wirkung dürfte immer beim Bau ganzer auf dem Reissbrett entworfener Quartiere vorhanden sein. Daher ist es stets besser, möglichst auf bereits existierender städtischer Struktur aufzubauen - wie um die Frankfurter Wallanlage oder in der Londoner City. In München müsste ein Gebiet möglichst zentral liegen, bereits ausgeprägte Struktur mit Straßen und Plätzen haben (zzgl. guter Erschliessung) - aber möglichst wenige historische Bauten, die man gerne erhalten würde. Wie ich sehe, im Werksviertel werden bereits Hochhäuser gebaut? Mit den Jahren dürfte es dort immer dichter sein. Diese Planung ist auf jeden Fall viel zu flach geraten, in die 7 Blöcke liessen sich an geeigneten Ecken einige Höhepunkte integrieren.


    Unter #481 lese ich Stichworte wie "Entfall des Hochhauses an der Medienbrücke" - was denn, hat München plötzlich zuviel Bauland? Wenn man die GF an anderen Stellen drauflegen konnte - angesagt wäre diese Verdichtung und das Hochhaus, schon ist München einen Schritt der Problemlösung näher.

    3 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • @ Bau-Lcfr: Ganz richtig. Nur beim oberen Link handelt es sich um ein (wahrlich häßliches) Neubaugebiet, allerdings weit außerhalb von Milano.


    Also ich verbringe relativ viel Zeit im Jahr in dieser Stadt und finde die Gebäude um die Piazza Gae, wie die Bosco Verticale Wohntürme, den Unicredit Tower, etc. sehr schön.


    Auch gut vermischt mit alten HH, wie dem legendären Pirelli HH, etc.


    Und Leben herrscht an derr Piazza Gae im Sommer bis 01h Nachts. Jeden Abend. Italien halt :). Momentan im Bau ein Park, der die Bosco Verticale Seite mit Unicredit verbindet.


    Soviel zu Milano.


    Mit Deinem 2. Absatz (jedenfalls was das Werksviertel betrifft) hast Du vollkommen recht. Leider haben die Werksviertelplaner auf dieses Areal keinen Einfluss, da es der Firma Rohde&Schwarz gehört. Die Renderings, die zu gepostet hast, sind also deren Vorstellung von einer neuen Bebauung :(.


    Das ärgerliche dabei ist, daß das R&S Areal zwischen den 7-8 Hochpunkten des Werksviertels und den 10 Towers und dem tech. Rathaus mit 50-70m liegt.


    Also von der Fernwirkung her ein kompletter break jeglicher Clusterbildung.


    Hoffe auch, daß sie noch Hochpunkte integrieren. Denke aber eher nicht.


    Mit dem Satz unter #481 hast Du auch recht. Allerdings stammt der von Herrn Ernst, dem Planer des Werksviertels. Aus der e-mail geht es nicht so deutlich hervor. Da hat er nur geschrieben, daß die entfallene GF an anderen Stellen nachgeholt wird.


    Am Telefon sagte er mir allerdings, daß es gut möglich ist, daß es eben u.a. in den Büroturm einfließt, der Richtung Ostbahnhof liegt. Daher stammt auch meine Höhenvermutung von 65-90m oder eben mal wieder der "magischen" 100m Grenze.


    Der Grund für den Entfall des Büroturms war, daß er (wie auf alten Werksviertel Renderings noch zu sehen) sehr nah an der Medienbrücke stehen sollte.


    Dies wollte der Inhaber der Medienbrücke aber nicht und darum werden die GF jetzt eben an anderen Stellen integriert.

  • ein fast unlösbarer Konflikt. Ich finde man kann tolle Architektur und super Wirkung auch aus dem Nichts am Reißbrett erschaffen. Z.B Potsdamer Platz Berlin. Oder die Donaustadt in Wien. Das in Mailand ist richtig gut gelungen. Ich war im Jan. selber dort. Ist ja auch ein Finanzzentrum dort. Da hat man halt gleich mehr Geld um etwas großes aus dem Nichts zu stampfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Endokin ()

  • Also bei den Top 10 HH 2016 fällt mir eines mal wieder auf.


    Es kommt nicht nur auf die Höhe an. Finde den 140m hohen Tower in NYC den absoluten Hammer. Aber natürlich auch den schlanken 432 Tower.


    NYC ist einfach die Skyscrapermetropole #1. Da wird kein Dubai, China jemals heranreichen.


    Freu mich schon auf meinen nächsten NYC Trip im März 2017 :)

    Einmal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()

  • Falls man kurz die Themen der Reiseplanung und des In-Future-Design-abgehängt-Seins unterbrechen darf:


    Der Grund für den Entfall des Büroturms war, daß er (wie auf alten Werksviertel Renderings noch zu sehen) sehr nah an der Medienbrücke stehen sollte. Dies wollte der Inhaber der Medienbrücke aber nicht ...


    Wieso hat er denn ein Widerspruchsrecht? Im Düsseldorfer Medienhafen gibt es ebenso eine Art Medienbrücke, zum Teil über einer alten Lagerhalle - gleich neben ihr wurde ein 17-geschossiges Bürohochhaus gebaut und auf der anderen Seite - welches mit 19 Geschossen. Wieso sollte die in München keine Hochhaus-Nachbarschaft vertragen?


    Wie ich sehe, im Werksviertel sind bereits einige Hochhäuser entstanden, einige werden gebaut - Rohde&Schwarz überlegt sich vielleicht noch, ob man als Firma bares Geld durch Mindernutzung wegschmeissen sollte. Der Standort dürfte inzwischen als Büro-/Wohnadresse etabliert sein, was weitere Investitionen anziehen wird. Irgendwann wird ein Cluster entstehen und irgendwann wird die eine oder andere Marke geknackt. Ich sehe keinen Grund, ganz neue Hochhaus-Cluster-Standorte irgendwo im Nirgendwo zu begehren. Für einzelne Wohnprojekte schon, aber ganze gemischt genutzte Cluster mit Skylines aus dem Boden zu stampfen - davon hat keine Stadt viele.


    Weitere Möglichkeiten kann man natürlich um den Hauptbahnhof suchen - soweit die nahe Altstadt nicht tangiert wird.

  • In meinen Augen sollte der Arabellapark wesentlich mit Hochhäusern erweitert werden. Kleiner Cluster schon vorhanden, gute Lage. Gerne auch im Norden rund um die Parkstadt Schwabing.

  • Bau-Lcfr: Ok, darfst die Reiseplanung gerne unterbrechen :)


    Da Du ja aus dem Rheinland kommst, kann ich Dir nur sagen. München tickt da halt etwas Anders :(


    Warum er ein Widerspruchsrecht hat? Da frägst Du mich zu viel. Kann Dir auch nur sagen, was mir der Planer des Werksviertels gesagt hat. Und das war eben seine Originalaussage.


    Um dann auch gleich zum Thema Hauptbahnhof zu kommen. Auch da ist München sehr sensibel. Ich wundere mich immer noch, daß überhaut der Central Tower (knapp 100m und an den Bahngleisen) innerhalb des mittleren Rings gebaut wurde?


    Gegen das geplante 75m Bürotürmchen direkt am neuen Hbf gibt es jetzt schon massive Proteste. Der Arnulfpark (westlich vom Hbf) hätte auch locker Höhen um die 60-90m vertragen. Aber es blieb bei 40m Gebäuden.


    Hochhäuser oder gar ein Cluster innerhalb des mittleren Rings sind in MUC ein absolutes Tabuthema.


    Darum kommen, wie ja auch Jöran schon erwähnte, nur diese Gebiete in Frage: Werksviertel, Bavaria Towers bis hinter das SZ HH, der Arabellapark und die Parkstadt Schwabing.


    Ich persönlich hätte mir eine Clusterbildung um den Olympiapark herum gewünscht, da hat man schon den Fernsehturm, BMW Tower, Wohn HH mit 70-90m, den Olympia Office Tower, das Uptown München.


    Oder aber der Arabellapark, wo man sich auch wunderbar mit vorhandenem Hypo HH, Baywa, Arabellahaus, den vielen Wohn HH, ein schönes Cluster hätte aufbauen können.


    Parkstadt Schwabing hab ich abgehakt. Ist wohl kein Platz mehr für ein HH vorhanden. Wäre allerdings äußerst attraktiv gewesen mit den Highlight Towers, etc.


    So schaut die Lage in München aus.

  • Duch die richtige Perspektive, das geeignete Telezoom und die Location läßt sich selbst in MUC ein Cluster hinzaubern :)



    Bild von mir selbst gemacht.

  • :lach:
    München Hochhausstadt? Was man mit einer guten Kamera alles erreichen kann! Auf jeden Fall Danke für's Teilen!

  • Naja, das lag hauptsächlich an der Perspektive (vom Pharao Haus). Hier vom Studentengebäude Freimann sieht man leider etwas mehr Lücken.


    Da hätte man sich von der Parkstadt etwas mehr Mut wünschen können und die 30-40m Stumpen in der 2. Reihe, zumindestens auf 40-90m ansteigen lassen können.


    Und schon hätte man da ein echtes Cluster gehabt.



    Bild ist von mir.

    3 Mal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()

  • Danke.


    Ja, hab sie u.a. auch deshalb unter "wie weiter wachsen" gepostet, um nochmals zu verdeutlichen, daß ein Cluster von Hochhäusern einfach auch sehr attraktiv sein kann (auch wenn es natürlich kein echtes Cluster ist, sondern Zoomeinstellungen).


    Würde mir sehr wünschen, wenn sich MUC endlich mal auf einem Standort wie z.b. den Arabellapark oder um den Olympiapark festlegen könnte.


    So ist es halt ein relativer Wildwuchs. Ein Kap West am Hirschgarten, ein MO82 im hinteren Moosach, Wohntower in Untersendling, etc.


    Glaube das würde auch von den Münchner Bevölkerung viel Besser akzeptiert werden.


    Gerade auch, wenn schon viele HH vorhanden sind. Und da kann man dann u.a. auch 70-90m hohe Wohntower einstreuen.


    Das wäre mein Wunsch für die nächsten Jahre zum Thema, "wie weiter wachsen".

  • Als Hintergrund-Input zur Diskussion hier die soeben veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zur Bevölkerungsprognose:



    Quelle: http://www.iwkoeln.de/studien/…-im-wachstumsmodus-318695

  • München hat aktuell 1.542.886 Einwohner (Stand: 31.10.2016). Am 01. Mai 2015 hatten wir 1,5 Millionen. Das sind 43.000EW plus in ca. 18 Monaten.


    Also entweder nimmt das Wachstum enorm ab in den nächsten Jahren oder sollte es in etwa bei diesen Zahlen bleiben, sind nach meiner Rechnung bereits 2022 die 1,7 Millionen erreicht.


    http://www.muenchen.de/sehensw…n/muenchen-in-zahlen.html


    Und dann ist es ja generell so, daß jede Studie eine andere Zahl auswirft. Gibt auch Studien, da wird bis 2030 mit 1,8 Millionen EW oder sogar noch mehr gerechnet.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…-probleme-macht-1.2984306

  • Die Prognosen zeigen meines Erachtens eher ein potentielles Wachstum.


    Wenn nicht genügend Wohnungen enstehen, und das ist ja so, dann gibt es dieses Wachstum in dieser Form nicht.
    Wo sollen hunderttausend und mehr Menschen wohnen, wenn zu wenig Wohnungen gebaut werden? Leerstand gibt es faktisch keinen und die Belegung pro Wohnung wird nur noch sehr wenig zunehmen.

  • ^^ hat mich auch gewundert, aber die Studie nutzt die Einwohnerzahlen der Landesämter als Ausgangspunkt, danach hatte München 2015 eine Einwohnerzahl von 1 450 000. Ich denke, das Wachstum der Stadt hängt im wesentlichen vom Wohnungsbau und den Änderungen im Flächenbedarf und der durchschnittlichen Belegung der Wohnungen ab, was wiederum von der Umzugsdynamik abhängt. Sollte die Stadt wirklich 8500 Wohnungen pro Jahr bauen, dürften dauerhaft 20 000 Neueinwohner/Jahr problemlos und finanziell erträglich möglich sein. Aber das hängt von so vielen schwer modellierbaren Faktoren ab (u.a. Wirtschaftsentwicklung in Italien, Spanien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Frankreich, Polen, Flüchtlingssituation, Konjunktur der Münchner Firmen, was passiert mit Linde, ...), dass eine Prognose einigermaßen sinnlos ist. Baut's einfach so viel es geht und denkt an die Infrastruktur.

  • @Theseus: Das leuchtet natürlich ein. Wenn nicht mehr Wohnungen gebaut werden, können auch nicht mehr Menschen nach München ziehen.


    Frage mich aber immer noch, worin das genaue Problem liegt, mehr als 8.500 WE/Jahr zu bauen?


    Die Menschen die hierherziehen wollen, sind ja potentielle Steuerzahler. Das heißt es schwemmt Milliardenbeträge in die Kassen.


    Warum kann man dann nicht z.b. 15.000-20.000 neue WE/Jahr bauen?