Flehe, Hamm & Volmerswerth

  • Hammer Ortskern

    Welche Richtlinie, Gesetz oder Vorschrift zwingt einen Bauherrn dazu?


    Soweit ich mich entsinne, im Bebauungsplan kann durchaus bestimmt werden, dass ein Neubau EG-Ladenflächen haben sollte - was an diesem zentralen Platz geboten wäre. Im Umkreis von einigen 100 Metern um die S-Bahn-Haltestelle Hamm wären übrigens (kleine) MFHs geboten - an der Blasiusstraße entstehen derzeit bloß zwei Doppelhaushälften:





  • Soweit ich mich entsinne, im Bebauungsplan kann durchaus bestimmt werden, dass ein Neubau EG-Ladenflächen haben sollte - was an diesem zentralen Platz geboten wäre.


    EBEN! Kann - ist aber nicht.
    Und nur weil es dir gefallen würde, wird es ein Investor auch nicht freiwillig tun, wenn er keinen potentiellen Mieter an der Hand hat oder einfach nur Vermietungssicherheit haben möchte (dürfte mit Wohnungen unbestritten so sein).


    Im Umkreis von einigen 100 Metern um die S-Bahn-Haltestelle Hamm wären übrigens (kleine) MFHs geboten - an der Blasiusstraße entstehen derzeit bloß zwei Doppelhaushälften:


    Vieleicht solltest du dich mal davon frei machen, immer alles an festen Faktoren wie Hochhäuser und Haltestellen festzumachen - sonst müsste man ja z.B. den Volksgarten zubauen, da es ja so günstig an an Haltestellen liegt.

  • Vieleicht solltest du dich mal davon frei machen, immer alles an festen Faktoren wie Hochhäuser und Haltestellen festzumachen - sonst müsste man ja z.B. den Volksgarten zubauen, da es ja so günstig an an Haltestellen liegt.


    Architektur und Städtebau sind an etlichen Hochschulen nicht nur ein Unterrichtsfach, sondern auch Forschung - dass Nachverdichtung an den ÖV-Haltestellen und -Knoten geboten ist, ist der aktuelle verbreitete Stand der Städtebauerkenntnisse (seit Jahrzehnten sogar, die autogerechte Stadt war mal). Dazu gibt es öfters Artikel in Architekturzeitschriften, auf einige habe ich hier mal hingewiesen.
    Was soll bedeuten, sich vom aktuellen Stand der Erkenntnisse "frei zu machen" - wenn Du krank wirst, machst Du Dich vom Medizin-Stand frei und gehst nicht zum Arzt, sondern versuchst mit Voodoo?


    Die meisten Leute verstehen wohl, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen dem Bebauen eines Parks und Sorgen für gehörige Dichte und Geschossigkeit auf gut erschlossenen Grundstücken, die ohnehin bebaut werden. Das gilt übrigens auch für die Areale in der Nähe der Strab 709, wo verbreitet Gewächshäuser weichen sollen. Normalerweise geht man schonend mit historischen Kernen um - Ex-Gewächshäuser-Gebiete sind nicht anders zu betrachten als allerlei Ex-Industriegebiete wie Gerresheimer Glashütte usw.

  • Architektur und Städtebau sind an etlichen Hochschulen nicht nur ein Unterrichtsfach, sondern auch Forschung - dass Nachverdichtung an den ÖV-Haltestellen und -Knoten geboten ist, ist der aktuelle verbreitete Stand der Städtebauerkenntnisse (seit Jahrzehnten sogar, die autogerechte Stadt war mal). Dazu gibt es öfters Artikel in Architekturzeitschriften, auf einige habe ich hier mal hingewiesen.


    Das ist ja schön und habe ich ja gar nicht bestritten - es geht einzig und allein um dem krampfhaftes fordern, wie "da hätte man ja noch 1-2 Geschosse mehr bauen können, weil da eine Haltestelle oder ein Hochhaus in der Nähe ist".
    Das ist alles ein kann und kein muss!


    Was soll bedeuten, sich vom aktuellen Stand der Erkenntnisse "frei zu machen" - wenn Du krank wirst, machst Du Dich vom Medizin-Stand frei und gehst nicht zum Arzt, sondern versuchst mit Voodoo?


    Mal wieder ein netter "Äpfel und Birnen"-Vergleich! :nono:


    Die meisten Leute verstehen wohl, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen dem Bebauen eines Parks und Sorgen für gehörige Dichte und Geschossigkeit auf gut erschlossenen Grundstücken, die ohnehin bebaut werden.


    Die Definition von "gehöriger Dichte und Geschossigkeit" ist ja wohl rein subjetiv (und bei dir extrem ausgeprägt). ;)


    Normalerweise geht man schonend mit historischen Kernen um - Ex-Gewächshäuser-Gebiete sind nicht anders zu betrachten als allerlei Ex-Industriegebiete wie Gerresheimer Glashütte usw.


    Das ist deine persönliche Meinung, mehr nicht - so wie die Hammer ihre persönliche Meinung kundtun und von dir immer verächtlich als "NIMBY-Tun" bezeichnet wird.

  • @Hamm: Hinter der Böck

    Das ist ja schön und habe ich ja gar nicht bestritten - es geht einzig und allein um dem krampfhaftes fordern, wie "da hätte man ja noch 1-2 Geschosse mehr bauen können, weil da eine Haltestelle oder ein Hochhaus in der Nähe ist".


    Im Falle von den Gebieten südlich des Hammer Ortskerns würden ungefähr 2,5-3,5 Geschosse ausreichen, wenn die Bauten dicht genug beianander stehen würden - wie in Hamm öfters geschlossene Bebauung entlang der Straßen anzutreffen ist. MFHs sind anscheinend bereits angedacht, wenn ein Offizieller auf das Interesse an dieser Wohnform hinweist.


    Dieser Artikel zeigt die verschiedenen Vorstellungen - ob die Stadt tatsächlich 1000 WE genehmigen will, könnte übertriebene BI-Darstellung sein, doch angesichts der Wohnbauland-Knappheit wäre dies nicht ganz verkehrt. Andererseit behaptet die BI, ein Wettbewerb-Siegerentwurf hätte 300 WE vorgesehen - wie ich ihn gesehen habe, in aufgelockerterer Bauweise als sonst in Hamm üblich. Da muss man sich nicht sklavisch daran halten.
    Was sollte denn "maximal anderthalbgeschossige Bauhöhe" sein - unter dem Maximum (eher Minimum von dem, was ich gesehen habe) gibt es nur noch eingeschossige Pavillions und Löcher in der Erde. Minimal zentraler werden schon mal EFHs für MFHs abgerissen, da hat wenig Sinn, welche neu zu planen.
    Die BI behauptet noch was vom zusätzlichen Autoverkehr - wem von den neuen Bewohnern die Linie 709 nicht genügt, der fährt mit dem PKW doch nicht durch Alt-Hamm, sondern auf dem kürzesten Weg zum Südring.
    Der Begründung zum B-Plan nach wurden die Gartenbetriebe befragt, viele wollen ohnehin aufgeben.


    Ich hoffe, dass die Stadtverwaltung standhaft bleibt und dem Nimbytum nicht nachgibt, sondern möglichst viele WE-Baumöglichkeiten herausholt. Es sind übrigens nicht "die Hammer", sondern (wie auch in einem der zitierten Artikel stand) ein kleines überlautes Grüppchen, welches nicht für alle sprechen kann (und anscheinend nichts im Sinne hat als Verschärfung der Düsseldorfer Wohnungsmarkt-Lage).

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Andererseit behaptet die BI, ein Wettbewerb-Siegerentwurf hätte 300 WE vorgesehen - wie ich ihn gesehen habe, in aufgelockerterer Bauweise als sonst in Hamm üblich. Da muss man sich nicht sklavisch daran halten.


    Es gab ein so genanntes Dialog-Verfahren mit Bürgerbeteiligung und einem Kompromiss-Ergebnis. Sich daran zu halten hat mit Sklaventum nichts zu tun - eher mit Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Demokratie. Man kann von Dialogverfahren halten, was man mag, aber erst ein solches Verfahren durchführen und dann etwas völlig anderes zu bauen als in dem Verfahren ermittelt, ist schlicht dreist. Dass sich die Bürger verarscht vorkommen, die sich beteiligt haben, verwundert nicht.


    Einseitige (einsame) Entscheidungen ohne Rücksicht auf Absprachen, auf den Stadtrat und auf die Bürger werden zum Markenzeichen OB Geisels.

  • ^^ vollste Zustimmung!


    In meiner Umgebung wird ebenfalls hin und wieder was gebaut, doch stören würde mich nur, wenn es besonders hässlich wäre - oder wenn mein Haus dafür abgerissen werden sollte. In Hamm wird doch kein Wohnhaus abgerissen?


    Es wird doch was abgerissen, nämlich den etwas dörflichen und ländlichen Charakter den Hamm bisher noch besitzt. Den freien Blick vom Balkon oder aus dem Fenster...:)


    Das dich so etwas nicht stört, wundert mich wenig. Du brauchst ja auch keinen Balkon, und lebst wahrscheinlich in abgedunkelten Räumen, aber Hauptsache billig.

  • ^ Einen Balkon habe ich tatsächlich nicht, aber die Sonne scheint so hell durchs Fenster, dass ich kaum den Bildschirm sehe. Nie, niemals habe ich etwas über mehr WE in meiner Umgebung gehabt, wenn die Gestaltung vernünftig wird - mit jedem Einwohner steigt die Chance, dass die zwei letzten Supermärkte und die Strab-Linie erhalten bleiben.


    Es wäre nicht das erste Mal, dass einmal geplante Bebauung nachträglich dichter wird - ich sage nur Quartier Paulsmühle, wo es MFHs statt der zuerst geplanten EFHs werden sollen. (Ich habe übrigens gestern beim Vorbeifahren gesehen, dass das Gelände anscheinend bereits gerodet wird.) War das nicht noch unter Elbers?


    Da die WE-Reservenlücke klafft, sollten alle frühere Planungen auf den Prüfstand - natürlich nicht nur in Hamm, aber auch dort. Die Frage ist lediglich, wie das öffentlich kommuniziert wird. Da tut sich die Stadt keinen Gefallen, wenn sie den Bevölkerungswachstum bis 2030 mit knapp 4% schönredet, während vergleichbare Städte mit 15-18% rechnen. Offen und ehrlich offenbaren, wie viele WE zusätzlich benötigt werden - und offen öffentlich durchdiskutieren, wie diese Anzahl (und warum) auf die Stadtteile verteilt werden soll.


    Auf jeden Fall - in den Unterforen von München/Stuttgart lese ich oft über BIs, verhinderte Baupläne (öfters mit Luftströmen als Vorwand, wo Stuttgart gar wegen Lüftchen riskiert, 1000de Allianz-Arbeitsplätze zu verlieren) - und wie dies auf die bundesweiten Rekordpreise des Wohnens wirkt. Dass man sich für Düsseldorf keinen Preisrekord wünschen kann, sollte jedem Bürger einleuchten? Wie schön auch ein Fernblick aus dem Fenster sein kann, den kann eh nicht jeder haben - damit ein paar Leute sehr weit blicken können, sollten noch teurere Mieten, Mieter-Castings usw. hingenommen werden?


    BTW: Ich antworte hier auf die Frage aus dem Bilk-Thread - hier wurde ein RP-Artikel zitiert, laut dem die WE-Reserve von 13 auf ca. 20 Tsd. WE erhöht werden soll. Wenn man jährlich 4-5 Tsd. genehmigt, wie Geisel es jetzt machen wird, reicht für 4-5 Jahre - und wenn die 5800 p.a., die laut der NRW-Bank benötigt wären, für 3,5.
    Und noch eine - wieso meinen die anderen Städte, einen größeren Bevölkerungswachstum binnen eigener Grenzen aufnehmen zu können - und gerade Düsseldorf dies nicht schaffen sollte? Kein Ehrgeiz, eine Herausforderung bewältigt zu haben?

    3 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Es wäre nicht das erste Mal, dass einmal geplante Bebauung nachträglich dichter wird - ich sage nur Quartier Paulsmühle, wo es MFHs statt der zuerst geplanten EFHs werden sollen. War das nicht noch unter Elbers?


    Genau - der böse Elbers ist schuld und der ach so tolle Geisel richtet es jetzt! :nono:
    Davon, dass da auch mal EFHs geplant waren, konnte ich nichts ergooglen - eigentlich sollten Anfangs zur Bahn hin Büros als Lärmschutz entstehen.


    Grundsätzlich ist ja auch nichts gegen geänderte Planungen zu sagen - wenn sie in die Gegend passen und auch das Verkehrsaufkommen zu bewältigen ist (beides passt in Hamm nicht!) -und, auch wenn du es nicht wahr haben willst, jede neue WE bedeutet auch einen gewissen Anteil an MIV.
    Und das zusätzlich zu den Verkehrsprognosen für Düsseldorf, die sowieso von steigendem Verkehr ausgehen.


    Da die WE-Reservenlücke klafft, sollten alle frühere Planungen auf den Prüfstand - natürlich nicht nur in Hamm, aber auch dort. Die Frage ist lediglich, wie das öffentlich kommuniziert wird. Da tut sich die Stadt keinen Gefallen, wenn sie den Bevölkerungswachstum bis 2030 mit knapp 4% schönredet, während vergleichbare Städte mit 15-18% rechnen. Offen und ehrlich offenbaren, wie viele WE zusätzlich benötigt werden - und offen öffentlich durchdiskutieren, wie diese Anzahl (und warum) auf die Stadtteile verteilt werden soll.


    Komisch, ich dachte, unter Geisel wäre alles besser! :D



    Auf jeden Fall - in den Unterforen von München/Stuttgart lese ich oft über BIs, verhinderte Baupläne (öfters mit Luftströmen als Vorwand, wo Stuttgart gar wegen Lüftchen riskiert, 1000de Allianz-Arbeitsplätze zu verlieren) - und wie dies auf die bundesweiten Rekordpreise des Wohnens wirkt. Dass man sich für Düsseldorf keinen Preisrekord wünschen kann, sollte jedem Bürger einleuchten? Wie schön auch ein Fernblick aus dem Fenster sein kann, den kann eh nicht jeder haben - damit ein paar Leute sehr weit blicken können, sollten noch teurere Mieten, Mieter-Castings usw. hingenommen werden?


    So ist das nun einmal in einer Demokratie - der Bürger lässt nicht alles mit sich machen.
    Auch mir gefällt das nicht immer, wie beim Bilker Bunker, aber damit kann und muss man leben!


    BTW: Ich antworte hier auf die Frage aus dem Bilk-Thread - hier wurde ein RP-Artikel zitiert, laut dem die WE-Reserve von 13 auf ca. 20 Tsd. WE erhöht werden soll. Wenn man jährlich 4-5 Tsd. genehmigt, wie Geisel es jetzt machen wird, reicht für 4-5 Jahre - und wenn die 5800 p.a., die laut der NRW-Bank benötigt wären, für 3,5.


    Wie ich schon geschrieben habe: "Alles kann, nichts muss!"
    Der Artikel schon schreibt übrigens:

    Jetzt setzen die Planer auf weitere Kreativität und gehen davon aus, dass in der Landeshauptstadt sogar Platz für 20.000 neue Wohnungen sein könnte.


    Auf Teufel komm raus alles zuzubauen, kann keine Lösung sein - so enstehen u.a. soziale Brennpunkte und Verkehrsprobleme!


    Und noch eine - wieso meinen die anderen Städte, einen größeren Bevölkerungswachstum binnen eigener Grenzen aufnehmen zu können - und gerade Düsseldorf dies nicht schaffen sollte? Kein Ehrgeiz, eine Herausforderung bewältigt zu haben?


    Stell diese Frage doch bitte direkt an OB Geisel - die Antwort kannst du dann ja hier posten.

  • Kappes-Hamm

    ^ Inzwischen wird nachgebessert, etwa in Rath wurde die Planung für ein Areal von 350 auf 500 WE aufgestockt. Man könnte erwarten, dass Ähnliches möglichst für alle Plangebiete folgt.


    Die RP schrieb heute über Hamm, wo die Einwohneranzahl von 3442 im Jahr 1970 auf über 4300 gestiegen ist - das ist eher eine Kleinstadt als ein Dorf. Es wird auch erklärt, wieso man manchmal Kappes-Hamm sagt.


    Ferner berichtet der Artikel über die Freizeitaktivitäten einiger der Hammer, zu den Gänge quer durch den städtischen Anregungs- und Beschwerdeausschuss gehören - wieso ein 22 Hektar großes Areal bloß mit 300 WE bebaut werden soll, dafür wurden auch jetzt keine vernünftigen Argumente geliefert. Bloß dass die Veränderung woanders, aber nicht in Hamm stattzufinden hat.
    Es wird noch (wieder mal) auf den Verkehr verwiesen und auf die Grausamkeit, dass man als Hammer Autofahrer mal an einer Ampel stehen müsse. Laut Amt für Verkehrsmanagement sei die derzeitige Verkehrsbelastung in Hamm niedrig.

  • Die RP schrieb heute über Hamm, wo die Einwohneranzahl von 3442 im Jahr 1970 auf über 4300 gestiegen ist - das ist eher eine Kleinstadt als ein Dorf.


    Deswegen spricht man ja auch nur vom "dörflichen Charakter". ;)


    Es wird auch erklärt, wieso man manchmal Kappes-Hamm sagt.


    Ok, für Düsseldorfer ist das jetzt keine neue Information....


    Ferner berichtet der Artikel über die Freizeitaktivitäten einiger der Hammer, zu den Gänge quer durch den städtischen Anregungs- und Beschwerdeausschuss gehören.


    Nur weil dich scheinbar Grundsätze der Demokratie stören, musst du nicht immer so verächtlich versuchen, was hinein zu interpretieren!


    wieso ein 22 Hektar großes Areal bloß mit 300 WE bebaut werden soll, dafür wurden auch jetzt keine vernünftigen Argumente geliefert.


    Das Argument ist doch bekannt - das Ergebnis des Dialogverfahrens.
    Zumindest macht die Stadt jetzt die Aussage, dass sie mit Zahl der WE-Zahl 300 aus dem Dialogverfahren plant.


    Es wird noch (wieder mal) auf den Verkehr verwiesen und auf die Grausamkeit, dass man als Hammer Autofahrer mal an einer Ampel stehen müsse. Laut Amt für Verkehrsmanagement sei die derzeitige Verkehrsbelastung in Hamm niedrig.


    Die interessanteste Aussage in dem Zusammenhang für mich, man geht bei 300 WE von 600 Autos aus.

  • Nur weil dich scheinbar Grundsätze der Demokratie stören ...


    Wie der Grundsatz wer am lautesten in den Medien schreit, bekommt immer Recht? Ein Dialogverfahren-Ergebnis ist kein verbindliches Gesetz - selbst ein Ratsbeschluss kann immer noch den Umständen angepasst werden. Hamm liegt sogar weniger Kilometer Luftlinie von der City entfernt als Rath, wo Bauten mit 9, 11 und 12 Geschossen Folge solcher Anpassung sind - hier ist von gerade mal 2,5 die Rede, die eh am unteren Ende der Skala der Hammer Geschossigkeit liegen würden.


    Erhaltenswert ist in Hamm einzig der Ortskern (wie auch in Kaiserswerth), dieser wird nicht tangiert. Die paar Hammer Schreier liefern keinerlei Antwort, wo denn in Düsseldorf die benötigten Wohnungen gebaut werden sollen - alles, was sie interessiert, ist "möglichst nicht hier". Ich bin gespannt, wann sich die ersten ob zu wenigen Einkaufsmöglichkeiten beschweren, wie vor ein paar Wochen im Belsenpark passiert - da möchte man plötzlich doch noch urban leben.

  • Wenn Hammer sich weiter gegen Neubau querstellen, kann nur Bilk davon profitieren. Neue Wohnhäuser, Schulen, Freizeiteinrichtungen und Geschäfte werden in Bilk entstehen. Wer will dann noch in langweiligem Hamm wohnen, wo man abends nur fernsehen und poppen kann.

  • ^^ Ok, bei so einem Demokratieverständnis kann ich dann ja auch argumentieren, was geht´s den Bauteufel an, der wohnt ja in Duisburg (und will auch nicht in Hamm wohnen, weil es in DU so schön billig ist). :nono:


    ^ Ob jemand davon "profitiert", wenn in Hamm nicht mehr als ursprünglich geplant wird, ist Ansichtssache - ansteigende Einwohnerzahl in Bilk bringen natürlich auch Nachteile mit sich, mehr Lärm (Verkehr und Bewohner), mehr Autoverkehr, mehr Abgase, mehr Stau, noch größere Parkplatznot - selbst wenn die neuen Bewohner zu unrealistischen 50% den ÖPNV nutzen würden.
    Ich sehe auch neben den bereits in Bau und in Planung befindlichen Flächen aktuell kein Potential mehr für größere Bauprojekte.
    Für neue Schulen (zusätzlicher Bedarf dürfte in den vorhandenen Schulen zu decken sein), Geschäfte (dürfte auch kein Bedarf sein) und Freizeiteinrichtungen sehe ich überhaupt keine Fläche.

  • ^Also statt Bilk würde ich mit BV3 argumentieren. Bei zusätzlichen Einwohnern könnte man den Schulbezirk am Volksgarten / Redinghovenstr. noch ausbauen. Was Geschäfte angeht.. Die Bilker Arcaden haben aus den umliegenden Straßen viele Geschäfte abgesaugt, ein DM/Rossmann am Karolingerplatz wäre fein. Freizeiteinrichtungen sind z.B. am Park an der Sternwarte sowie Turu, Volksgarten/Südpark verfügbar. Manche Sportfelder im Volksgarten werden m.E. selten genutzt.


    Central Park in NYC ist von Wolkenkratzern gesäumt, etwas höhere Gebäude am Bittweg, und wenn diese nur so hoch wären wie das Haus an der Ecke Redinghovenstr/Moritz-Sommer-Str., wäre es schön.

  • ... kann ich dann ja auch argumentieren, was geht´s den Bauteufel an, der ... will auch nicht in Hamm wohnen....


    Willst Du von Flehe nach Hamm ziehen? Da Du hier dennoch mitredest, wiedersprichst Du dieser Argumentationslinie selbst. Noch vor ein paar Tagen las ich hier Stimmen, die Vorstädte reichen über die administrative Grenze hinaus, dann wohne ich doch in einer Düsseldorfer Vorstadt.
    Wenn es also keine besseren Argumente gegen mehr Dichte gibt...


    Es ist zum Glück immer noch nicht, dass nur die direkten Anwohner entscheiden dürfen, was wo gebaut wird - das wäre irgendwie wie bei den zwei Löwen, die demokratisch mit einer Zebra den Speiseplan bestimmen. Ein Dialog-Workshop wird zwangsläufig nicht repräsentativ frequentiert - Nimbys der Umgebung rennen hin, die große schweigende Mehrheit hat nicht so viel Zeit. Sie hat aber ein Bedürfnis nach mehr gebauten Wohnungen und der Stadtrat sollte demokratisch für welche sorgen - wo hier 300/22 = 14 WE/Hektar geradezu lächerlich wären. Dialogergebnisse kann man höchstens als unverbindliche Empfehlung bzw. Meinungsäußerung einiger wenigen Workshop-Besucher ansehen.


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    Central Park in NYC ist von Wolkenkratzern gesäumt


    In Hamm wäre das etwas übertrieben. Wenigstens ein Wochhochhaus im Nordosten, in der Nähe der Plockstraße - mit 11-12 Geschossen vielleicht - würde neben mehr WE keine zu abrupte Zäsur entlang der Bahnlinie entstehen lassen, sondern optisch die Verbindung der Gebiete auf beiden Seiten der Bahnlinie demonstrieren. Der historische Hammer Ortskern ist dort reichlich weit weg.


    Hier gibt es noch eine Stimme für Wohnbebauung dort - "im Stil des hier schonmal so bezeichneten Gründerzeitrings". Mir fällt allerdings ein - wenn auf der Plockstraße Schwerlastverkehr zum Industriehafen donnert, bräuchte man einen einige Meter breiten dicht bepflanzten Grünstreifen entlang dieser Straße, als Lärm- und Sichtschutz.

  • In „Kappes-Hamm“ wohne ich seit 20 Jahren und habe schnell erfahren, dass hier kein „Kappes“ (Kohl) mehr angebaut wird, sondern Blumen. Ich bin eine ausgesprochene „Städterin“, aber trotzdem habe ich dieses „Dorf“ liebgewonnen. Ich mag die Treibhäuser, die Traktoren, die noch rumfahren, morgens ganz früh die Fahrzeuge, die zum Markt fahren, der Schützenplatz, das Kapellchen, das schön beleuchtet ist, der Blääck, zentraler Platz, wo man früher die Wäsche gebleicht hat und heute immer den ein oder anderen trifft und das Neueste hört. Ich mag beim Schützenfest die frisch geputzten Fenster, die blitzblanken Vorgärten, die mit Lichtgirlanden geschmückten Balkonen und Fassaden. Ich mag es, immer bekannte Gesichter zu sehen, man fühlt sich geborgen, selbst wenn man nie ein Ur-Hammer wird. Ich mag dieses Dorf, dass zehn Minuten vom pulsierenden Düsseldorfer Zentrum ist, aber sich doch so gemütlich anfühlt. Ich mag die jungen Frauen, die mit ihren Kinderwagen durch die Straßen spazieren, ich mag die älteren Frauen, die ihre Vorgärten pflegen und im Herbst eifrig das Laub kehren, ich mag den Herbst in Hamm, ich mag die tuckernden Schiffe auf dem Rhein, ich mag mein Frauen-Netzwerk, das mir dieses Viertel vertrauter gemacht hat und mein Gefühl des „Dazugehören“ verstärkt. Ich mag den Kappeskids-Spielplatz. Ich mag den Fackelzug beim Schützenfest, mit seinen kreativen und lustigen Motiven. Und ich mag es, wenn am Rande der Straßen die Neuzugezogenen und Alteingesessenen zusammen stehen und sich unterhalten. Und ich mag den Förderverein, der sich so tatkräftig für Hamm engagiert. Hier will ich bleiben. Hier habe ich meine zweite Heimat gefunden.


    - Dies schreibt eine Frau die jetzt seit über 20 Jahren in Hamm wohnt.


    Ich habe das Gefühl, du steigerst dich da in etwas rein Bau-Lcfr. Dein ständiges fordern nach Nachverdichtung und höhere Bebaung.
    Die Leute wohnen doch alle schon irgendwo, es ist doch nicht so das wir hier in Düsseldorf jedes Jahr 3000 bis 5000 Obdachlose von der Straße holen müssen. Hier geht es darum das sich Menschen wohl fühlen in Ihrer Wohnung und Ihrer Umgebung, und nicht wie du praktisch ständig auf der Flucht sind.

  • ^ Danke Baufreund, für diese sehr schöne Beschreibung von Lebensgefühl und wie viele Düsseldorfer "ticken"! :applaus:


    Willst Du von Flehe nach Hamm ziehen? Da Du hier dennoch mitredest, wiedersprichst Du dieser Argumentationslinie selbst.


    Einen Satz aus dem Kontext zu reissen (übrigens nicht zum ersten Mal!), um daraus einen anderen Sinn zu basteln und die Meinung anderer zu verfälschen, ist keine Diskussionsbasis! :nono:


    Den Satz bitte noch einmal als Antwort auf deine Aussage lesen, vielleicht verstehst du den Sinn dann:

    Ok, bei so einem Demokratieverständnis kann ich dann ja auch argumentieren, was geht´s den Bauteufel an, der wohnt ja in Duisburg (und will auch nicht in Hamm wohnen, weil es in DU so schön billig ist).


    P.S.: Auch wenn ich im selben Bezirk BV3 wohne, möchte ich weder nach Hamm, noch (im Moment) überhaupt umziehen und wohne auch nicht (im ebenfalls sehr dörflichen) Flehe, sondern immer noch in ruhigen Teil von Bilk an der Grenze zu Flehe.... ;)


    Noch vor ein paar Tagen las ich hier Stimmen, die Vorstädte reichen über die administrative Grenze hinaus, dann wohne ich doch in einer Düsseldorfer Vorstadt.
    Wenn es also keine besseren Argumente gegen mehr Dichte gibt...


    Das soll ein Argument für mehr Dichte in Hamm sein? :confused:
    Duisburg ist mit seinen fast 500.000 Einwohner bestimmt keine Vorstadt von Düsseldorf, wie Angermund - wenn man Vorstadt unbedingt mit ausweiten will und das aus Richtung Süden betrachten möchte, kommt da nur Ratingen in Frage.
    Sonst noch Erkrath, Hilden, Langenfeld, Monheim, Dormagen oder Meerbusch.
    Selbst wenn man Neuss noch zu den ganzen Kleinstädten dazu rechnen würde, kommt man nicht auf die Einwohnerzahl von Duisburg.


    Es ist zum Glück immer noch nicht, dass nur die direkten Anwohner entscheiden dürfen, was wo gebaut wird


    Das mag ja sein, aber immerhin haben die im Gegensatz zu dir die Möglichkeit, sich quer zu stellen und können durch den normalen demokratischen Prozess (Einspruchsmöglichkeit usw.) und natürlich Wahlen (an denen ich als Düsseldorfer auch teilnehmen kann) die Entwicklung der Stadt beeinflussen! :cool2:


    Ein Dialog-Workshop wird zwangsläufig nicht repräsentativ frequentiert - Nimbys der Umgebung rennen hin, die große schweigende Mehrheit hat nicht so viel Zeit.
    Sie hat aber ein Bedürfnis nach mehr gebauten Wohnungen und der Stadtrat sollte demokratisch für welche sorgen - wo hier 300/22 = 14 WE/Hektar geradezu lächerlich wären. Dialogergebnisse kann man höchstens als unverbindliche Empfehlung bzw. Meinungsäußerung einiger wenigen Workshop-Besucher ansehen.


    Oh, du warst dabei gewesen? Oder kannst du diese Behauptung auch belegen?
    Wenn der Stadtrat und die Bezirksvertretung (ohne deren Zustimmung geht es nicht) wirklich demokratisch denken und handeln, orientieren sie sich am Dialogverfahren!

  • Dann lieber eine SEM Hamm nach Münchner Vorbild?

    Oh, du warst dabei gewesen? Oder kannst du diese Behauptung auch belegen?


    Ein paar Veranstaltungen dieser Art habe ich mal besucht, vor sehr, sehr langer Zeit. Ich kann ja nicht genau jede frequentieren, ein paar Proben reichen.


    Wenn der Stadtrat und die Bezirksvertretung (ohne deren Zustimmung geht es nicht) wirklich demokratisch denken und handeln, orientieren sie sich am Dialogverfahren!


    Doch, die BV kann mW vom Stadtrat überstimmt werden. Dass das Ergebnis eines Workshops "wirklich demokratisch" für die ganze Welt bindend sein muss, ist nur ein Wunschdenken von Dir und ein paar Hammer Nimbys.


    ... Und ich mag es, wenn am Rande der Straßen die Neuzugezogenen und Alteingesessenen zusammen stehen und sich unterhalten. ... Die Leute wohnen doch alle schon irgendwo, es ist doch nicht so das wir hier in Düsseldorf jedes Jahr 3000 bis 5000 Obdachlose von der Straße holen müssen. Hier geht es darum das sich Menschen wohl fühlen in Ihrer Wohnung und Ihrer Umgebung, und nicht wie du praktisch ständig auf der Flucht sind.


    Auf der Flucht??? Seit 20 Jahren wohne ich in derselben Wohnung, doch hier gerade ist es ohne Bedeutung. Wie auf der Seite davor mit Fotos belegt, an der Hammer Dorfstraße ist die Bebauung bis zu 4,5 Geschosse hoch, in weitgehend geschlossenen Straßenzügen - wenn dort man am Straßenrand stehen und sich unterhalten kann, wüßte ich nicht, wieso es im Süden nur bei 1,5 Geschossen gehen sollte aber bei 2,5-3,5 nicht.
    In genau jeder Metropole macht man sich sehr intensiv Gedanken darüber, wie man sehr, sehr viele zusätzliche Wohnungen bauen kann. Kaum ein Thema ist in den Medien präsenter. Wozu das denn? - "Die Leute wohnen doch alle schon irgendwo", dass so vielen Tausenden Stadtplaner, Kommunalpolitiker und Journalisten diese einfache Lösung nicht eingefallen ist... Hier zitierte ich einen Kölner Artikel, der Baudezernent der 1,5mal größeren Stadt sucht Baumöglichkeiten für 70 Tsd. WE, findet bisher welche für 50 Tsd. und meint, man habe den Wohnungsbau verschnarcht. Reicht nicht zu sagen, die Leute "wohnen eh irgendwo" - und weiter schnarchen? Offenbar nicht. In Düsseldorf sucht man erst Bauland für 20 Tsd. WE, obwohl es rechnerisch eher 50 Tsd. WE sein müssten und fand welches für irgendwas um 13 Tsd. - da braucht man noch sehr viel mehr und nicht bloß deswegen weil ich es schreibe. Wie die Pläne in Rath nach Oben korrigiert wurden, sollten sie auch vielerorts woanders angepasst werden - ob im Belsenpark 2.0, vielerorts in Bilk oder eben in Hamm.


    ----


    Man sollte in Hamm froh sein, dass man es dort nicht wie im Münchner Norden macht, wo gleich über 18 Tsd. WE geplant sind (wenn nicht bis zu 60 Tsd. WE) - die Landbesitzer werden zugunsten der Stadt enteignet, bekommen 10 EUR/Qm auf die Hand und das wär's - nix mit Tingeln quer durch die Welt mit Behauptungen, dass man angeblich nur bei 1,5 Geschossen saubere Fenster haben kann aber ab 2 schon nicht mehr.
    Da stellt MiaSanMia eine gute Frage - wenn es bereits derart drastisch zugehen muss, wer habe Schuld daran - die "lahme Verwaltung früherer Jahre oder die allesverhindernde Bevölkerung" mancher entwicklungsfähigen Gegenden, die wie ich auch hier beobachten muss sich wie kleine nein-nein-nein schreiende Kinder gegen jede Nachverdichtung stellte. Vielleicht wäre eine vergleichbare SEM Hamm sogar irgendwie gerecht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Hallo @,
    auch ich möchte mich den Ausführungen von Baufreund auch gerne anschließen!:59:


    Ich bin in der Flehe aufgewachsen, habe über 20 Jahre in Köln und Lev gewohnt
    und bin froh wieder in meiner Heimat zu sein!;)


    Wenn man ganz woanders wohnt, kann man immer gut sagen "was stellen die Hammer sich so an!":kasper:


    Außerdem muss man bei einer Neubebauung, auch noch an die hier wichtige Frischluftzufuhr für die Stadtbewohner denken, die aus Neuss vom Rhein her gewährleistet wird!:46:


    Bau-Lcfr "Guckst du hier" https://www.duesseldorf.de/fil…/planungshinweiskarte.pdf ;)