Wohnen in Düsseldorf

  • ^ Die Kritik an den Planungen mit einer Erhöhung der geplanten Wohungen auf dem IDR-Gelände um 250 WE ist bereits seit Monaten in der Presse und Diskussion und ist auch berechtigt, da die Stadt bisher immer noch kein Verkehrskonzept vorgelegt hat, um die Schaffung von mehr Wohnraum in dem Bereich (insgesamt sind es auf allem 3 nebeneinander liegenden Baugebieten ca. 1.000 WE) auch verkehrsverträglich anzubinden - das AD-Kolleg mit 120 Lehrerer und täglich 900 erwachsenen Schülern (und einem Parkhaus mit nur 248 Stellplätzen) wird die ersten Probleme schon im Herbst mit der Aufnahme des Schulbetriebs zeigen!
    Dabei blauäugig nur auf den ÖPNV zu setzen und eine vernünftige Straßenplanung außer acht zu lassen, ist mehr als fahrlässig!


    Der "Herr Sprecher" heisst übrigens Dirk Angerhausen (ein bisschen mehr Respekt vor Personen ist auch in einem Architektur-Forum angebracht!) und Sprecher der CDU-Fraktion in der BV 9, mehr nicht.
    Ein "Äpfel-und-Birnen"-Vergleich der Pateiinterna, á la "Frau Merkel" ist seine oberste Chefin" ist mehr als unsinnig!


    Im Übrigen sind sich die Fraktionen mit der Bürgerinitiative einig (so der Artikel!), dass es so, wie die Stadt durchdrücken will, nicht geht.
    Warum immer wieder von einzelnen Personen versucht wird, den "schwarzen Peter" einzelnen Parteien in die Schuhe zu schieben (wie von Bau-Lcfr grundsätzlich der CDU) leuchtet mir nicht ein, bei Ortinternen Problemen darf es nicht um Parteipolitik gehen!
    So ist auch hier der Udo Skalnik, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Benrath-Urdenbach und zugleich als stellvertretender Bezirksbürgermeister Mitglied der BV 9 der gleichen Meinung wie Dirk Angerhausen von der CDU und auch die SPD im Rat sieht die Planungen skeptisch - siehe den im Artikel erwähnten Fraktionsvorsitzenden Markus Raub....

  • ^ Das Verkehrskonzept ist instinktiv zu erahnen - der Bahnhof mit der S6 und mehreren RE-Zügen ist fußläufig erreichbar. Eine Straßenbahn Richtung City gibt es auch noch. Nur ganz wenige Gebiete sind so gut erschlossen, schliesslich reicht die fußläufige Erreichbarkeit 500-600 Meter weit (ein Wert aus der Literatur) - und es ist hier der einzige RE-Halt außer dem HBf und dem Halt am Flughafen.


    Ein Verkehrskonzept kann nicht stets eine Art autogerechte Stadt bzw. (als Miniaturausgabe) autogerechte Siedlung bedeuten, mit starkem Setzen auf den MIV - an Orten wie hier kann man annehmen, dass die Bewohner die ganz wenigen Schritte zum benachbarten Bahnhof latschen.


    Die städtebauliche Qualität kommt nicht vom Verzicht auf Geschosse, sondern von einer Gestaltung, die nicht wie Großsiedlung wirkt - mit stark differenzierten Fassaden. Eine Differenzierung wie im Grafental sollte man hier als absolutes Minimum ansehen, gerne die Fassaden vielfältiger entwerfen. (Nur leider scheinen Gestaltungsfragen manche aus Prinzip protestierende Lokalpolitiker nicht zu interessieren - sie wurden nicht erwähnt.)


    Auch übrigens: In London sollen in einer ähnlich weit entfernten Vorstadt auf 25 Hektar 3500 WE und auch noch Büros entstehen, 700 Tsd. Qm Fläche, eine GFZ um 3 - um relativ schmale Straßen, mit der Stadtbahn DLR als Rückgrat (die ich in der HVZ schon mal voll erlebt habe). Weit mehr Zuwachs bei schlechterer Erschliessung als hier in Benrath.

  • Das Verkehrskonzept ist instinktiv zu erahnen - der Bahnhof mit der S6 und mehreren RE-Zügen ist fußläufig erreichbar.


    Wer instinktiv nur auf den ÖPNV setzt und den MIV komplett außer Acht lassen will, sollte seine Autohasser-Brille absetzen! :nono:
    So blauäugig denken nicht einmal die Grünen oder sonstige Öko-Vereine!


    Ein Verkehrskonzept kann nicht stets eine Art autogerechte Stadt bzw. (als Miniaturausgabe) autogerechte Siedlung bedeuten, mit starkem Setzen auf den MIV - an Orten wie ...


    Natürlich bedeutet den MIV zu berücksichtigen nicht automatisch, eine autogerechte Stadt zu schaffen - davon kann und soll hier ja auch keine Rede sein!
    Es geht einig und allein darum, auch den MIV, der zwangsläufig mit jedem neuen m² Wohnfläche und jedem neuen Bewohner anteilmäßig entsteht, zu berücksichtigen und einzuplanen.
    Wenn man aber noch nicht einmal untersucht, wie sich die Neubauten auf die Umgebung auswirken werden und keinerlei Straßenverkehrplanungen macht, handelt man fahrlässig!


    Die städtebauliche Qualität kommt nicht vom Verzicht auf Geschosse, sondern von einer Gestaltung,....


    Auch das ist natürlich so nicht richtig - wann Wohnqualität da ist, ist für jeden eine persönliche Sache, die von vielen Faktoren abhängig ist und sich nicht auf Bauhöhen, Farben oder Gestaltungen reduzieren lässt.


    P.S.: ständiges Vergleichen von Einzelsituationen wie hier mit anderen Städten, egal ob London, Paris oder Pusemuckel machen keinen Sinn, da man sie weder vergleichen noch einschätzen kann....

  • Ich muss Bau-Lcfr recht geben. Eine bessere Infrastruktur kann man Vorort nicht haben. Jedes Projekt Autogerecht zu gestalten ist einfach arrogant. Dieser künstliche Aufschrei kommt ohnehin nur von einigen Anwohnern die Angst vor etwas Leben in dem Viertel haben. Mehr Wohnungen ja, aber bloß nicht vor meiner Haustür. Das selbige beobachtet man bei anderen Projekten wie Windkraftanlagen etc.
    Es wär echt ein Unding, wenn man in der 1A Lage nicht die volle Kapazität ausschöpft. Sollen die Menschen mehrere km täglich mit dem Auto Unterwegs sein um ins Zentrum zu gelangen und dabei die Umwelt verpesten oder Vorort leben bzw. mit dem Öff gut angebunden sein?
    Diese Dramatisierung ist überhaupt nicht angebracht. Wenn man Schwierigkeiten hat mit dem Auto dahin zu gelangen, wird man automatisch auf den Öff. Umsteigen.


    Die Vergleiche mit anderen Städten finde ich sehr gut. Einige denken sehr provinziell, der Vergleich kann dabei helfen den Horizont zu erweitern, sehen dass es wo anders funktioniert! Ich finde es nicht gut, wie einige an ihren Vorurteilen klammern und damit den Fortschritt behindern.

  • Ich muss Bau-Lcfr recht geben. Eine bessere Infrastruktur kann man Vorort nicht haben.


    Infrastruktur ist ein bisschen mehr als nur die Verkehrsanbindungen, auch wenn man nur die Verkehrsinfrastruktur (die du wohl meinst) betrachtet, ist es immer noch blauäugig und realitätsfremd, dabei nur den ÖPNV zu betrachten.


    Jedes Projekt Autogerecht zu gestalten ist einfach arrogant.


    Noch einmal, es geht nicht darum, das Projekt autogerecht zu gestalten, sondern den zwangsläufig entstehenden Autoverkehr zu lenken und zu steuern, auch um die vorhandenen Anwohner nicht über Gebühr zu belasten.
    Auch ist eine einzelne Betrachtung dieses Projektes nicht sinnvoll, schliesslich gibt es in dem Bereich insgesamt 3 geplante oder im Bau befindliche Projekte mit 1.000 WE (in der RP ist sogar von 1.500 WE die Rede) und das Schulprojekt, wo täglich 1.000 Erwachsene An- und Abreisen.
    Schaut man sich dazu die einzige Straßenverbindung (Telleringstraße / Kleinstraße) an, die das Gebiet erschließt, ist es wohl eher arrogant, den Straßenverkehr außer Acht zu lassen!


    Dieser künstliche Aufschrei kommt ohnehin nur von einigen Anwohnern die Angst vor etwas Leben in dem Viertel haben.


    Genau diese arrogante Argumentationskette, dass man die Anwohner belächelt und als Nimbys bezeichnet, anstatt die Ängste und Sorgen ernst zu nehmen, ist aktuell in Düsseldorf unter "unserem" OB Geisel normal und sollte schleunigst in sachliche Diskussionen geändert werden, dazu gehört dann auch, dass man ein vernünftiges Verkehrskonzept vorlegt - dann sind auch 570 statt 320 WE kein Problem!


    Darüber, ob das da eine "1A"-Lage ist, darf man geteilter Meinung sein (meiner Meinung nach ist das noch nicht einmal "1B"-Lage!).


    Auch darüber, was "volle Kapazität bedeutet" kann man geteilter Meinung sein - wenn man unserer Teufelchen fragen würde, wäre wohl eher eine Randbebauung mit mindestens 7 Geschossen und weiteren Hochpunkten mit 11 bis 15 Geschossen angebracht und 1.000 We wären auch kein Problem. :lach:


    Sollen die Menschen mehrere km täglich mit dem Auto Unterwegs sein um ins Zentrum zu gelangen und dabei die Umwelt verpesten oder Vorort leben bzw. mit dem Öff gut angebunden sein?


    Also ich finde, dass du es etwas zu sehr dramtisierst, lass doch jeden für sich selbst entscheiden, wie er in die Stadt kommen möchte, warum soll ein Statdbewohner weniger Entscheidungsfreiheit dazu haben als ein Pendler?
    Es ist ein Irrglaube, dass man die Autofahrer dazu bringen kann, auf den ÖPNV umzusteigen (dazu ist der ÖPNV auch nicht leistungsfähig und flexibel genug), indem man ihnen die Wege erschwert, damit belastet man die Anwohner nur zusätzlich.


    Die Vergleiche mit anderen Städten finde ich sehr gut.


    Zum Vergleich mit anderen Städten und Ländern sehe ich es eher wie beim Sprichwort "Andere Länder, andere Sitten", wobei es nicht darum geht, dass man nicht von Anderen lernen könnte (daher hat dass auch nichts mit Vorurteilen oder Forschritt behindern zu tun!), aber Vergleiche von einzelnen Baugebieten, um seine Meinung zu untermauern, sind Quatsch.

  • Mehr Wohnungen sind bei der jetzigen Wohnungsnot geboten. Wenn die Politiker nicht handeln, wenn Wähler steigende Mieten/knapper Wohnraum als Hauptproblem nennen, wäre das ein Versagen. Aber warum sollte man dieses Mehr an Wohnungen ablehnen, wenn ein vernünftiges Verkehrskonzept dahinter liegt? Vielleicht würde es schon genügen, wenn man Reserven einplant und nicht sofort alles mit 4 - spurigen Straßen a la Toulouse Allee zupflastert.


    Was auch zu beachten ist, dass Pendler innerhalb von Düsseldorf die schnellste und/oder bequemste Lösung wählen werden, oder die optimale Mischung aus beidem. Finanzielle Aspekte spielen auch hinein. Düsseldorf ist mit den großen Nord-Süd-Verkehrsachsen so gebaut, dass sich die Stadt mit dem Auto (oder mit dem Fahrrad) relativ schnell durchqueren lässt. Was natürlich den Zeit-Vorteil einer direkten U- / Straßenbahnführung verringert. Daneben gibt es natürlich noch andere Faktoren wie z.B. Nähe zum ÖPNV, Anschlüsse, Frequenz Parkplatzverfügbarkeit und -kosten.


    Grundsätzlich möchte Düsseldorf den ÖPNV fördern. Mehr Autos bedeutet ja unter jetzigen Bedingungen mehr Lärm und Abgase, was dazu führt, dass die Stadt weniger lebenswert wird. Auch nehmen bereits heute Autos so viel Platz im innerstädtischen Raum ein, was optisch kein Gewinn ist. Von daher kann es nur das Ziel sein, die Straßeninfrastruktur so zu gestalten, dass dadurch Auto fahren nicht attraktiver wird, aber auch nicht zum geplanten Verkehrs-Kollaps führt.

  • ^/^^ Man kann schön Formulierungen ob Jeder-entscheidet-wie-er-in-die-City-kommt finden, doch die städtebauliche Realität hat dies längst entschieden - mehr Autos kommen unmöglich in die Innenstadt rein. Die Urbanisierung wird aber voranschreiten und die Bevölkerung weiter wachsen - wie bereits geschrieben, die Planungen neuer Siedlungen sollen aktuelle Verkehrskonzepte berücksichtigen und nicht längst überholte.


    Referenzen zitiere ich aus den Ländern Mittel-/Westeuropas mit vergleichbaren Lebensverhältnissen - doch nicht aus Mumbai mit dem häufigen Pendeln auf Zugdächern. Mittlerweile sind es kaum noch andere Länder so wie seit einiger Zeit Hamburg oder Bayern. Und wenn wir dabei sind - in Paris wird für bis zu 15 Mio. EW in der Metropolregion 2030 geplant, jetzt sind es ca. 12,4 Mio., man berücksichtigt einen Zuwachs von +20%. Düsseldorf müsste dann für bis zu 720 Tsd. EW in den Stadtgrenzen planen - falls jemand das Wohnen woanders einwenden will, soll nicht vergessen, dass ich damit bereits +20% EW auch in jeder Umlandsgemeinde meine.
    Ich freue mich, dass die Stadtverwaltung anscheinend begonnen hat, die Planungen nach oben zu korrigieren - wer ernsthaft einzelne kritisieren will, soll verraten, wo stattdessen die 120 Tsd. EW (60-80 Tsd. WE?) hin sollten.

  • Man kann schön Formulierungen ob Jeder-entscheidet-wie-er-in-die-City-kommt finden, doch die städtebauliche Realität hat dies längst entschieden - mehr Autos kommen unmöglich in die Innenstadt rein.


    Dein Wunschdenken entspricht nicht der Realität! :nono:
    Wenn man sich die Prognosen anschaut, ist immer die Rede davon, dass das Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird, was ja auch normal ist, wenn immer mehr Wohnungen und Arbeitsplätze in der Stadt entstehen, den diese bedeuten automaitsch mehr Verkehr.


    Die Urbanisierung wird aber voranschreiten und die Bevölkerung weiter wachsen - wie bereits geschrieben, die Planungen neuer Siedlungen sollen aktuelle Verkehrskonzepte berücksichtigen und nicht längst überholte.


    Genau das ist ja eins der Probleme in Benrath, es gibt kein Verkehrskonzept!


    Mittlerweile sind es kaum noch andere Länder so wie seit einiger Zeit Hamburg oder Bayern.


    Wenn Paris und London nicht in anderen Ländern sind, habe ich in der Schule wohl nicht aufgepasst! :nono:
    Solche Mega-Citys kann man nicht mit Düsseldorf vergleichen.
    Auch die Prognosen, wie stark Düsseldorf wachsen wird, sollte man den Experten überlassen, mit solchen Zahlen (Links dazu?), wie du hier in den Raum wirfst, rumzuspekulieren, ist unseriös!
    Ende 2017 waren es 639.407 EW und 2030 sollen es knapp 660.000 EW sein - von 720.000 EW kann keine Rede sein!

  • Auf dichteres Wohnen und Arbeiten kann man ja aus verkehrspolitischer Sicht verschieden reagieren. Wenn man die bisherige Nutzerzahlen hochskaliert und daran die Verkehrsplanung ausrichtet, wird sich am Modal Split nichts ändern. Außer dass gewisse Engstellen in Zukunft stärker überlastet sein werden - zB 4 spurige Corneliusstraße, da bringt es auch keine 6 spurige Berliner Allee und 4-6 spurige Mecumstr.


    Wenn Düsseldorf einen Pfad wie Kopenhagen oder Amsterdam einschlägt, würde ein großer Teil des Zuwachses über Fahrräder abgewickelt. Das Los Angeles Szenario würde bedeuten, dass durch den Bau von Tunnels und Umgehungsstraßen der Autoverkehr überproportional stimuliert wird, d.h. noch mehr als heute würden prozentual Auto fahren. Das Tokio-Szenario hieße, man würde massiv in Zug und U-Bahnen investieren. Z.b mit einer Ring-Bahn um die Stadt und einen massiven Ausbau in die Vororte bzw Nachbarstädte. Oder ein Wien-Szenario, d.h. Autofahren wird Schritt für Schritt weniger attraktiv gemacht, indem man in Zentrum Parkplätze verringert, Gebühren erhöht, punktuell Spuren anderen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stellt und im Gegenzug die übrigen Verkehrsträger stärkt.


    Die Szenarien sind bewusst etwas zugespitzt, soll aber heißen, dass Verkehrspolitik eine bewusste Lenkung der Stadtentwicklung ist. In vielen Großstädten können sich die dort Lebenden neben den hohen Mieten kein Auto leisten, in Düsseldorf werden mittlere und niedrige Einkommen an den Stadtrand gedrängt, ohne vernünftige Bahnanbindung braucht man Autos Die, die sich Oberkassel leisten können, haben auch noch das Geld über, sich ein (Zweit-)Auto zu leisten.


    An allem etwas weiterwursteln ist für Düsseldorf das wahrscheinlichlichste Szenario. Die jetzige Koalition hat zumindest den Radverkehr etwas in den Vordergrund gerückt, Vorrangschaltungen für Bahnen eingerichtet und zumindest die stramm autofreundliche Verkehrspolitik der Vorgänger eimgebremst.

  • ^^ Immer mehr und mehr wird die EU zum übernationalen Staat, vergleichbar mit der Einigung Deutschlands im 19. Jahrhundert - vor der München und Hamburg noch in anderen Ländern als Düsseldorf lagen (München scheint es öfters noch heute zu tun). London wird dabei zumindest für einige Zeit verlustig gehen, was nicht bedeutet, dass die Lebensverhältnisse plötzlich anders werden. In Paris kann man sogar mit demselben Geld wie in Düsseldorf bezahlen.


    Paris rechnet mit +20% Einwohner bis 2030, London mit +23% von 2011 bis 2036. Wie einmal zusammengestellt, viele Städte in Deutschland rechnen mit zumindest +15%. Wenn man in Düsseldorf mit viel niedrigeren Zahlen operieren will, kann es nicht seriös sein - wieso sollten die Leute gerade hierhin weniger strömen als in die anderen Metropolen?
    Es ist bequemer - verkünden, dass es eine Herausforderung nicht gibt, dann müsse man sich ihr nicht stellen. So wie ein Strauß mit dem Kopf im Sand, schon sieht er keine Gefahr mehr.


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    Wenn Düsseldorf einen Pfad wie Kopenhagen oder Amsterdam einschlägt, würde ein großer Teil des Zuwachses über Fahrräder abgewickelt.


    Ich glaube nicht, dass das Radeln zur Grundlage des Nahverkehrs sein kann - in verschiedenen Metropolen Europas setzt man vor allem auf den ÖV. Die Verkehrsleistung pro verbrauchte Fläche ist weit besser als beim MIV. Die Konsequenz daraus sollte sein, die Planungen der Siedlungen am ÖV-Netz (Stadtbahn, S-Bahn, RE) besonders stark aufzustocken - neben der Kapazität dieser Verkehrsmittel (längere Züge, engere Taktdichte).


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    Um noch einmal zum Projekt in Benrath zurück zu kommen - wieso 7 Geschosse an zwei Stellen ein Problem sein sollten, hat bisher niemand erklärt. In London sind 9 Geschosse gleich neben dem Tower anscheinend kein Problem - und hier ist das Schloss Benrath von der geplanten Siedlung weit, weit weg. Sonst findet man die neue Berufsschule und Gewerbe in der Umgebung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^^ Immer mehr und mehr wird die EU zum übernationalen Staat, vergleichbar mit der Einigung Deutschlands im 19. Jahrhundert - vor der München und Hamburg noch in anderen Ländern als Düsseldorf lagen (München scheint es öfters noch heute zu tun). London wird dabei zumindest für einige Zeit verlustig gehen, was nicht bedeutet, dass die Lebensverhältnisse plötzlich anders werden. In Paris kann man sogar mit demselben Geld wie in Düsseldorf bezahlen..


    Was hat dieses Geschwurbel den mit dem Thread-Titel zu tun?!? :nono:


    Paris rechnet mit +20% Einwohner bis 2030, London mit +23% von 2011 bis 2036. Wie einmal zusammengestellt, viele Städte in Deutschland rechnen mit zumindest +15%. Wenn man in Düsseldorf mit viel niedrigeren Zahlen operieren will, kann es nicht seriös sein - wieso sollten die Leute gerade hierhin weniger strömen als in die anderen Metropolen?..


    Auch wenn du dich auf den Kopf stellst und deine Phantasie-Zahlen ständig in den Raum wirfst, werden sie trotzdem nicht seriöser oder echter.
    Warum soll man also über andere Zahlen diskutieren, als die, die von den wirklichen Experten in den Raum gestellt werden?


    ^^ Um noch einmal zum Projekt in Benrath zurück zu kommen - wieso 7 Geschosse an zwei Stellen ein Problem sein sollten, hat bisher niemand erklärt. In London sind 9 Geschosse gleich neben dem Tower anscheinend kein Problem - und hier ist das Schloss Benrath von der geplanten Siedlung weit, weit weg. Sonst findet man die neue Berufsschule und Gewerbe in der Umgebung.


    Ich erkläre es gerne noch einmal, es geht in erster Linie nicht um die 7 Geschosse, sondern um die Gesamtzahl der WE.
    Wenn diese mit einem Verkehrskonzept vernünftig begründet würden, wäre auch die gewünschte Erhöhung der WEs weniger problematisch.

  • Ein freundliches „Hallo“ an euch alle!


    Ich begleite das Düsseldorfer Forum schon seit längerer Zeit. An dieser Stelle möchte ich mich deshalb auch einmal für die interessanten Beiträge und zahlreichen Fotos bedanken. 


    Die Infrastruktur in Benrath ist sicherlich nicht optimal um dort 1.000-1.500 neue WE + Schule zu errichten. Es ist auch vollkommen verständlich, dass man darüber im beschaulichen Benrath nicht erfreut ist.


    ist aber auch, dass das es Düsseldorf an Wohnraum mangelt. Insbesondere bezahlbarer Wohnraum für alleinstehende mit mittleren und niedrigen Einkommen ist sehr knapp.

    Ich finde es daher vom sozialen Gesichtspunkt gut, dass man versucht hier möglichst viel Wohnraum zu schaffen. Auch die durch die Infrastruktur zu erwartenden Probleme wiegen weniger schwer als der Wohnungsmangel.
    Daher wird man sich mmn in Benrath mit der Situation arrangieren müssen. Dies ist für die meisten Düsseldorfer ohnehin Alltag.


    Aber man muss von der Stadt auch erwarten können das ein neues Wohngebiet angermessen erschlossen wird. Vermutlich andere Ansichten was angemessen ist ;)

  • ^^ Auch von mir ein Willkommen im Forum, LPH08!


    Schön, dass du die die Situation in Benrath nicht mit der Brechstange betrachtest (bauen auf Teufel komm raus)!


    Ich sehe es auch so, dass man sich arrangieren muss - natürlich von beiden Seiten, Einwohner und Stadt.

  • ^ Man kann kaum von einer Brechstange reden, wenn an zwei Stellen 7 statt 5 Geschosse gebaut werden. Wie bereits geschrieben - man kann nicht alles auf die Geschossigkeit reduzieren, für die Wirkung wird vor allem die differenzierte Fassadengestaltung entscheidend.


    Selbst wenn man mit der geschönigten Prognose des EW-Zuwachses auf 650 Tsd. EW (+6-7%, wo viele Städte vom Dreifachen ausgehen) planen würde - das wären um 20-30 Tsd. zusätzlich benötigte WE? Bereits vor 1-2 Jahren war davon die Rede, dass es kaum mehr als 10 Tsd. WE Reserven gibt, die für ungefähr 3 Jahre reichen - jetzt müsste die Pipeline für neue Projekte langsam austrocknen. Um eine kräftige Aufstockung der noch offenen Planungen kommt man nicht herum - genauso z.B. in Gerresheim mit dem astronomischen Preis für's Gelände.

  • ^ Man kann kaum von einer Brechstange reden, wenn an zwei Stellen 7 statt 5 Geschosse gebaut werden. Wie bereits geschrieben - man kann nicht alles auf die Geschossigkeit reduzieren, für die Wirkung wird vor allem die differenzierte Fassadengestaltung entscheidend.


    Richtig, man kann nicht alles auf die Geschossigkeit reduzieren, ebensowenig auf die Fassadengestaltung - noch auf eine Kombination aus diesen beiden Faktoren.
    Der "Brechstangenfaktor" bezieht sich nur auf die Anzahl der WE bzw. der Anzahl der neuen Bewohner - denn die sorgen für die Verkehrsprobleme....


    Selbst wenn man mit der geschönigten Prognose des EW-Zuwachses auf 650 Tsd. EW (+6-7%, wo viele Städte vom Dreifachen ausgehen) planen würde das wären um 20-30 Tsd. zusätzlich benötigte WE?


    Versuch doch nicht ständig "alternative Fakten" zu verbreiten, sondern halte dich an nachvollziehbare Zahlen!
    Weder siehen die Prognosen 650.000 EW vor, sondern 660.000 EW, noch werden 20-30.000 neue WE benötigt, sondern "nur" 20.600 (Differenz zwischen aktueller EW-Zahl von 639.407 zu der prognostizierten) und dass auch nur, wenn jede Person eine eigene Wohnung bezieht (wovon nicht auszuggehen ist).


    Bereits vor 1-2 Jahren war davon die Rede, dass es kaum mehr als 10 Tsd. WE Reserven gibt, die für ungefähr 3 Jahre reichen - jetzt müsste die Pipeline für neue Projekte langsam austrocknen. Um eine kräftige Aufstockung der noch offenen Planungen kommt man nicht herum - genauso z.B. in Gerresheim mit dem astronomischen Preis für's Gelände.


    Daher mache ich mir auch keine Sorgen, ob es 2030 genügend Wohnraum geben wird - alleine schon, wenn ich mir die aktuell geplanten und bereits in Bau (ja, auch die muss man natürlich einrechnen!) befindlichen Projekte ansehe, sollte das reichen (ich habe jetzt aber keine Lust, eine Liste dazu zu machen).
    Und komischerweise tauchen auch immer wieder neue Projekte auf, die noch niemand auf dem Schirm hat oder wo keiner mit rechnet.

  • ... Weder siehen die Prognosen 650.000 EW vor, sondern 660.000 EW, noch werden 20-30.000 neue WE benötigt, sondern "nur" 20.600 ...


    Zwischen 650 und 660 ist gerade mal 1,5% Unterschied, die Zahl kam aus dem Gedächtnis - und bei den dazu benötigten Wohnungen stimmt sogar die ganz grobe Schätzung - allerdings passende zur offiziellen Wachstumsprognose. Hier eine Zahl mit Quelle - Frankfurt rechnet mit +17% Einwohner bis 2040. Für Düsseldorf nennt die Wikipedia 613 Tsd. EW 2016 (die Frankfurter Prognose beginnt mit 2015), mit 17% mehr komme ich auf 717 Tsd. Einwohner im Jahre 2040. Wenn man für 660 - 613 = 47 Tsd. Einwohner mehr 20.600 WE benötigt - für 717 - 613 = 104 Tsd. wären es fast 45.600 WE.


    Wie hier zitiert, Frankfurt muss nicht zwingend der ganz große Brexit-Gewinner werden - außer Brexit-Bankenumzügen sehe ich keine Gründe, wieso Düsseldorf sich langsamer als Frankfurt entwickeln sollte.


    Ob ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger - eine kräftige Aufstockung etlicher Bebauungspläne (besonders neben guter Erschliessung) braucht man auf jeden Fall.

  • ^ Keine Ahnung, warum du hier immer wieder versuchst, Zahlen zu manipulieren! Auch die Hochrechnerei Anhand anderer Städte ist unseriös und sinnfrei! :nono:


    Man kann sich nicht die Zahlen da herholen, wo es einem am besten passt - die EW-Zahl aus Wikipedia von 613.230 zum 31.12.2016 ist die Bevölkerungszahl auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 von IT-NRW.
    Das ist aber nicht die offizielle Einwohnerzahl, da die Landeshauptstadt Düsseldorf ihre offizielle Einwohnerzahl aus dem Statistikabzug des Einwohnermelderegisters generiert und diese Zahl ist zum 31.12.2017 mit 639.407 EW ermittelt worden.
    Und nur auf Basis dieser Zahl, die auch in allen offizielen Dokumenten, wie hier, genannt werden, kann man rechnen und darauf bezieht sich auch die Zahl 660.000 EW in 2030 (die Quelle des RP-Online-Berichtes ist die Stadt Düsseldorf) - es bleibt also bei 20.600 zusätzlichen EW bis dahin und einer realistisch benötigten neuen WE-Zahl von 10.000!

  • So, wieder zur Paulsmühle, laut diesem RP-Online-Artikel haben die Politiker die Pläne der Verwaltung erst einmal gestoppt und dafür gesrgt. dass ein städtischer Wettbewerb als qualitätssicherndes B-Plan-Verfahren eingeleitet wird.
    in diesem sollen die Interessen der Bürger und das Verkehrsproblem berücksichtigt werden und auf Basis von 320 WE starten.

  • Wohnen im Norden

    Ich erinnere mich, dass es vor einiger Zeit eine Debatte um Neubauflächen im Norden gab. In diesem Sommer wird es konkreter - bei Gelegenheit anderer Recherchen fand ich diesen Artikel über Pläne für ein Areal in der Nähe des Wasserwerks mit locker hingestellten EFHs. Die Stadtverwaltung wollte dort Natur erhalten, doch das Land gehört den Duisburger Stadtwerken, die sich Baurecht erklagt haben. Im nördlichen Teil des Geländes bleibt laut verlinkter Karte ein Dreieck grün.


    Einst habe ich zum Norden grundsätzlich geschrieben, dass - wenn schon - möglichst kompakt und an den Stadtbahn-Haltestellen gebaut werden soll. Die Bebauung könnte sich z.B. an jener um den Kaiserswerther Klemensplatz orientieren (manchmal mit EG-Läden, häufiger wohl ohne). Hier an diesem konkreten Standort ist die U79 weit, dennoch - wenn man schon Fläche verbraucht, dann vielleicht könnte man sie mit geschlosseneren Reihen bzw. Stadthäusern besser nutzen - zumindest die Buslinie 760 ist nicht weit. MFHs mit noch mehr Dichte hätten jedoch so weit vom Schienennetz nicht wirklich Sinn.


    Auch hier gibt es übrigens Einwände ob des Verkehrs, der Kapazität einer nahen Schule usw.