Dresden: Neumarkt

  • Ich finde es auch sehr schade, dass die Provokation immer siegt. Die neueste Provokation sehe ich in der Neumarkt-Ausstellung am Gewandhauszaun. Hier werden dreiste Behauptungen geäußert, um den Gewandhausneubau zu rechtfertigen.
    Im Abschnitt "Kontroverse Neues Gewandhaus" steht geschrieben:

    Im Bereich der ehemaligen mittelalterlichen Stadtbefestigung [...] stand das Gewandhaus, das im Siebenjährigen Krieg stark zerstört wurde. Der Wiederaufbau im Jahr 1760 zielte darauf ab, das Platzbild zu vereinheitlichen.


    Weder wurde das Gewandhaus im Krieg zerstört, noch danach wiederaufgebaut. Und dann im Jahre 1760, als der Krieg noch tobte, merkwürdig... Und dass es um die Vereinheitlichung des Platzbildes ging, ist lächerlich. Immer wieder hat die GHND betont, dass der ABRISS dem Ziel der Vereinheitlichung dienen sollte. So wird der Bürger vom Stadtplanungsamt verdummt. Man ahnt ja nicht, dass solch offizielle Aussagen blanke Lügen sein können...

  • Gibt es denn ne Seite wo man "aktuelle" Luftbilder o.ä. von Dresden und der Altstadt sieht?
    Die meisten die man findet sind leider über 1 Jahr alt!
    Mich würde interessieren wie Dresdens Altstadt seit meinem letzten Besuch vor 2 Jahren ausschaut!

  • COOL! Danke :daumen:


    Hilft mir schon etwas weiter!
    Muss ich mir mal gaaaaanz in Ruhe durchschauen!



    Ist denn das Quartier III schon fertig bis zum Polizeipräsidium?

  • Noch gar nicht. Nur gerade so, dass man es auf dem Neumarkt nicht merkt. Danach ist eine riesige Kluft. Mit ist auch nicht bekannt, dass sich das demnächst ändert. Allerdings wird mit dem hoffentlich bald beginnenden Kopfbau an der Rampischen Straße das QII (?) bald fertig, immerhin schomal was. Und das British Hotel ist ein echtes Schmuckstück geworden.

  • Ich finde die Fortschritte am Neumarkt doch beachtlich. Da wächst ein richtig schönes Stück Innenstadt. Was in Zukunft nur blöd sein wird, ist der Übergang in die anderen Teile. Fängt schon bei der Wilsdrufterstraße an. Die Bauten passen nicht zu den Straßenverläufen des Neumarkts. Der Postplatz, kein Ort der zum verweilen oder bummeln einlädt. Versprüht eher den Chrame eines Wendeplatzes in einem Industriegebiet (gibt es eigentlich noch irgendwie Pläne den Schürmannplan umzusetzen?) Und nach Osten hin klafft mit der St. Petersburgerstraße ein riesiges Loch zum Rest der Stadt. Ich fänd es toll wenn man wenigstens den Übergang zu großen Garten in städtebaulicher weise (Blockrandbebauung und co. hinbekommen würde).
    Ist viel Kritik von meiner Seite, aber es ist wirklich neben dem strahleden Neumarkt, Altmarkt und Elbufer ein Unterschied von schön zu häßlich den es wohl in keiner deutschen Stadt gibt.

  • Muss dem letzten Beitrag-Schreiber leider auch recht geben!
    Man gibt sich so viel Mühe rund um die Frauenkirche und an anderen Stellen zb am Altmarkt entstehen dann solch hässliche Neubauten wie das neue Hotel!
    Verstehe einfach nicht wie man an eine solche Stelle ein solch Gesichtsloses Gebäude hinstellen kann! :(
    Außer das man nun den Platz gefüllt hat hat das Gebäude echt nix zu bieten!
    Ne einfache glatte Fassade mit Fenstern ohne irgendwelche Gliederungen oder klassische Elemente!
    Man hätte sich meiner Meinung nach n bissl, in reduzierter Weise an die schon bestehenden "Altbauten" am Altmarkt orientieren sollen anstatt einer solchen Sparkassenarchitektur!
    Selbst das Gebäude rechts daneben hat mehr Persönlichkeit!


    Und der Postplatz schaut auch aus wie kurz nachm Krieg! :mad:

  • Aber Hallo, was an der Kreuzkirche steht ist authentisch. Das können wir. Was am Neumarkt entsteht ist nur von unseren Vorfahren geliehen. Was besseres können wir nicht, deshalb müssen wir das nachbauen, was schon mal da war.
    Warum hat man an der Frauenkirche nicht gleich den Zustand von vor dem 7 jährigen Krieg rekonstruiert? Das sehe noch putziger aus.

  • Aber Hallo, was an der Kreuzkirche steht ist authentisch. Das können wir. Was am Neumarkt entsteht ist nur von unseren Vorfahren geliehen. Was besseres können wir nicht, deshalb müssen wir das nachbauen, was schon mal da war.
    Warum hat man an der Frauenkirche nicht gleich den Zustand von vor dem 7 jährigen Krieg rekonstruiert? Das sehe noch putziger aus.



    Na DAS meinste doch jetzt sarkastisch! Oder? :confused:


    Ich denke schon das "Ihr" besser könnt! ;)
    Habt es doch schon oft genug bewiesen!

  • Auch wenn es abstrus klingt - aber sprecht einfach nur mal mit wildfremden Touristen oder Leuten aus anderen Foren, die Dresden besucht haben - Sie empfanden die barocke Altstadt Dresdens als wunderschön, bis sie auf das Areal des Kulturpalastes stiessen...


    Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie ich als Tourist zum ersten Mal vom Kulturpalast her zum Neumarkt ging. Das neue Freilichtmuseum („Quartier I“ Augustusstraße/Töpferstraße, wie ich inzwischen feststellte) bildete einen scharfen Kontrast zur authentisch wirkenden Frauenkirche.


    Vom Schloss kommend entzog sich der Kulturpalast einer Bewertung; mit Baustelle und Parkplatz machte das alles einen unfertigen Eindruck. Mir erscheint der Kulturpalast von der Substanz her ganz brauchbar.

  • Neubebauung Quartier VIII (nördl. Sporergasse)

    Ein paar Eindrücke des Entstehenden Quartieres:



    Rechts die Neubebauung:




    Löwenhof Residenz:



    Zugabe British Hotel:



    :lach:

  • Das Rechte ist nicht Teil der Neubebauung, das ist das alte Bischofspalais, das war vorher schon da. Neu ist nur das Swissotel, das sich rechts daneben anschließt und sich noch im Bau befindet. Nur als Anmerkung.

  • Neumarkt Dresden

    Um aber inhaltlich auf den Neumarkt zurückzukommen, gibt es jetzt einige Fotos bei strahlendem Sonnenschein vom heutigen Sonntag.


    Ich beginne mit der Quartier VIII, das ja bereits seit einiger Zeit fertiggestellt ist. Die letzten Bilder in diesem Strang zeigen aber noch den Bauzustand. Wenn man aus Richtung Theaterplatz am Taschenbergpalais vorbei nach Osten spaziert, begrüßt einen diese neu entstandene Stituation:



    Die Schlossstraße präsentiert sich jetzt so:



    Das Kanzleigässchen kann man aufgrund der Enge nicht so gut im Bild festhalten. Für Freunde der zeitgenössischen Architektur ist hier aber sicher das mittlere Gebäude interessant, bei welchem durch eine Matrizentechnik Darstellungen der Tänzerin Gret Palucca in die Sichtbetonfassade eingelassen worden sind.



    Die Schössergasse finde ich sehr gelungen. Gerade wenn man sich vor Augen führt, dass hier jahrelang links und rechts tiefe Baugruben das Bild bestimmt haben.




    Die Kombination von neugebautem Alten und neu Entworfenem gefällt mir sehr gut. Die Holzoptik des Löwenhofes macht wirklich was her und wirkt sehr wohnlich. Es sind aber noch nicht alle Wohnungen vermietet. Mich würde mal sehr interessieren, warum?



    Noch einmal ein Blick in die Schössergasse:



    Die Südseite des Swissotel:



    Und die Südseite der Bebauung des Löwenhofareals:



    Das Johanneum ist mittlerweile auch äußerlich komplett fertig saniert und passt durch seine neue hellere Farbgebung hervorragend in das Gesamtbild des Neumarktes.



    Auf dem folgenden Bild ist nochmal der Blick vom Jüdenhof zum Quartier VIII zu sehen. Das angrenzende Quartier VII ist mittlerweile ebenfalls verkauft worden. Bis dort erste Bauarbeiten starten, wird noch viel Zeit vergehen. Laut dem Käufer des zum Jüdenhof grenzenden Quartierareals ist hier ein Baustart frühestens im Sommer 2015 zu erwarten.



    Der obligatorische Blick Richtung Frauenkirche:



    Auch auf dem Quartier VI passiert momentan nichts. Wann es hier losgeht, weiß ich nicht genau. Für dieses Jahr war aber die Umgestaltung des Gewandhausareals durch die Stadt beabsichtigt oder wurde das zugunsten der Bebauung des Quartiers verschoben?
    Also hier bin ich überfragt.


    Der Blick Richtung Südseite des Neumarktes:



    Tote Hose auch bei den Quartieren V/2, IV und III. Gerade bei Quartier III würden mich Neuigkeiten sehr freuen, weil die riesige Baulücke wirklich unschön wirkt und nur durch die Bebauung die Rampische Straße vollkommen zur Geltung kommt.
    Aber warten wir es mal ab.


    Im Moment wird also nur an der Ecke Rampische Straße gebaut, hier die Nummern 31 und 33, die das Quartier II komplettieren werden.





    Soviel erst einmal zum aktuellen Stand der Arbeiten auf dem Dresdner Neumarkt. Alle Fotos habe ich heute selbst gemacht.

  • Wiederaufbau Rampische Straße 31/33


    Der Wiedererrichtung der Rampischen Straße geht rasant voran. Laut Bauherr sind alle Wohnungen und Gewerbeeinheiten zu 100 % verkauft. Anbei ein paar aktuelle Aufnahmen zum historischen Neubau.












    Zum Vergleich noch einmal das historische Original:



    Nachdem sich das Ensemble dem Ende entgegen neigt, stört in meinen Augen die Tiefgarageneinfahrt doch erheblich!

  • Die Baulücke in der Landhausstraße zwischen dem British Hotel und dem Landhaus soll in naher Zukunft geschlossen werden.




    Das Grundstück scheint wohl für 1,7 Millionen Euro an die Frankfurter Firma MMZ Real Estate verkauft worden zu sein. Geplant ist ein Wohn- und Geschäftshaus mit original wiederaufgebauter Fassade zur Landhausstraße.


    Hier noch ein Foto von der Rampischen Straße in Richtung Baulücke:



    Es folgen Fotos von der Rampischen 31/33:






    Und noch zwei Fotos vom geplanten Bebauungsvorhaben auf dem Quartier VII/2, bei dem im Moment die Archäologen kräftig am Werk sind:




    Die Fotos sind wie immer selbst gemacht (diesmal allerdings schon sechs Tage alt).

  • Es ist einfach toll zu sehen wie Dresden sich Stück für Stück architektonisch wieder erholt und mit Beispiel vorangeht und auch zahlreiche Rekonstruktionen wagt, von dieser Vorgehensweise kann die Haupstadt anscheinend bloss träumen. Danke für die Bilder, haben mir sehr gefallen.