Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Der Hafen soll weiter erneuert und ausgebaut werden. HPA plant neue Verkehrslenkung, fünf Brücken sowie einen Schleusenneubau. Die Hamburg Port Authority will in diesem Jahr 250 Millionen Euro in den Hamburger Hafen investieren. Bericht hier.

  • An den Elbbrücken ist laut der mageren Informationen, die über Immonet zu erfahren sind, ein Büroneubau geplant. Genaue Informationen wie Architekten, genaue Lage u.ä. kann ich nicht finden.


    Hier der Link zu dem mageren Entwurf



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    Im Jahr 2007 gab es mal eine ganz interessante Studie von bof Architekten über ein Logistikzentrum inkl. Heliport direkt neben dem König der Löwen Zelt.


    Da man nie etwas davon gehört har, darf man davon ausgehen, dass hier keine Realisierung ansteht - aber dennoch optisch ganz interessant:


    Logistikport


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  • HHM hat die Zahlen zum Umschlag des Hafens 2013 veroeffentlicht.


    Sehr duerftig... Aber was will man schon gross erwarten mitten in den Nachwehen der globalen WirtschaftskKrise und mit der schier endlosen Verschleppung der Fahrrinnenanpassung... :nono:

  • Ich nehme noch mal Bezug auf meinen eigenen Beitrag hier.


    Oh Wunder, Oh grosse Ueberraschung! Der angeblich ja so unglaublich wichtige Tiefwasserhagen JWP, nach dem sich ja angeblich alle Reedereien so sehr gesehnt haben, und der natuerlich kein nutzloses 'Egoprojekt' von Niedersaechsischen Provinzpolitikern war...


    ...muss Kurzarbeit anmelden. Siehe hier.


    Zitat:


    Dass es Anlaufschwierigkeiten geben würde, war bekannt, aber das es so dramatisch kommen würde, davon wäre niemand ausgegangen, sagte Gewerkschafter Dirk Reimers...


    Zitatende.


    Und das obwohl man in Wilhelmshaven schon versucht hat sich die Umschlagsvolumen mit massiven Rabatten 'zu erkaufen' :nono:


    Siehe auch folgenen Audiobeitrag von Radio Bremen.


  • Und das schöne ist, wenn man sich den Beitrag so anhört, haben die Verantwortlichen den Knall immer noch nicht gehört. "Die 18.000-Container-Schiffe, auf die man so sehr setzt, kommen ja erst im Sommer aus der Werft." Ja toll, und wie lange dauert es, bis Daewoo genügend Maersk Triple E Schiffe gebaut hat, dass es Maersk überhaupt in Erwegung zieht, ihre China-Routen über Rotterdam/Antwerpen hinaus zum JWP zu verlängern?


    Und immer wieder das Blabla von der einzigartigen Lage und "Hamburg kann von diesen Schiffen nicht angelaufen werden" - klar, das mag vielleicht so sein, aber dafür hat Hamburg so ziemlich alles andere, was der JWP nicht hat (Hinterlandanbindung, mehr Binnenschiffe, etc).


    Taucht der JWP eigentlich schon im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes auf? Wenn nicht, dürfte es wohl bald soweit sein.

  • Also ich bin wirklich kein Experte für die Containerschifffahrt, aber seht Ihr das nicht ein bisschen zu Schwarz?


    Ein Hafen dieser Größe wird ja nicht für ein paar Jahre, sondern sicher für ein Jahrhundert gebaut... da dürfte eine geringe Auslastung in den Anfangsjahren doch verkraftbar sein. Mich hätte es eher gewundert, wenn der Hafen sofort an der Belastungsgrenze operieren würde.

  • Da hast du bestimmt recht, dass der Hafen fuer laengere Zeit gebaut wurde, nur es ist schon sehr bezeichnent dass keiner diesen Hafen wirklich will.


    Nicht einmal der einzige Kunde der ja, wie Midas schon geschrieben hat, auch nur vertragliche Mengen dort abliefert.


    Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass die Hamburger die dazu mal NEIN gesagt haben, sich diebisch freuen.

  • Ja toll, und wie lange dauert es, bis Daewoo genügend Maersk Triple E Schiffe gebaut hat, dass es Maersk überhaupt in Erwegung zieht, ihre China-Routen über Rotterdam/Antwerpen hinaus zum JWP zu verlängern?


    Aehm, das stimmt so nicht ganz:


    Maersk wuerde die China Routen nicht bis zum JWP verlaengern. Besagte Routen fahren heute bereits:


    Fernost (...) Rotterdam, Bremerhaven, Gdansk, Aarhus, Goteborg, Bremerhaven, Rotterdam (...) Fernost.


    Es ist keinesfalls so, dass die Routen heute in Rotterdam enden. Die 18,000er brauchen Wilhelmshaven auch nicht. Die ersten dieser Schiffe werden im Spaetsommer 2013 ganz gemuetlich an der Stomkaje in Bremerhaven liegen und nicht (ausser ggf aus PR-Gruenden) in Wilhelmshaven.


    PS: Zudem faehrt Maersk kaum nach Antwerpen. Du wirst diese Schiffe eher in Bremerhaven sehen als in Antwerpen ;)


  • Danke für die Info. Mir war die genaue Route von Maersk nicht bewußt, dachte dass die mehr oder weniger zwischen Rotterdam (3/4) und Antwerpen (1/4) alterniern.


    Was Bremerhaven angeht, wußte ich nicht, dass die Triple E Klasse da abgefertigt werden kann, wobei es in GooglEarth betrachtet eigentlich offensichtlich ist. Mal davon abgesehen, diese Tatsache macht den JWP ja nur noch überflüssiger als er eh schon ist. Bessere Lage, bessere Terminals, bessere Hinterlandanbindung, alles.


    Aber ach, Bremerhaven ist ja leider nicht in Niedersachsen gelegen :nono:...

  • Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass die Hamburger die dazu mal NEIN gesagt haben, sich diebisch freuen.


    Naja, was heisst diebisch freuen.... es wundert Niemanden so wirklich.
    Fakt ist, das sich gewisse gut ausgebaute logistische Strukturen wie in HH, die, wenn auch ein wenig "umständlich" Stromaufwärts gelegen, nicht einfach ersetzen lassen.
    Davon abgesehen finde ich es höchst bedenklich, einen wohlmöglich ruinösen Wettbewerb unter den deutschen Seehäfen zu forcieren, indem ein weiterer Hafen aus dem Boden gestampft wird, obwohl die bestehenden Kapazitäten bislang nicht ausgeschöpft sind.

  • ^^ Ich glaube auch nicht, dass sich Hamburg ueber den Misserfolg 'diebisch freut'.


    In Hamburg ist man insgesamt ueber das Provinztheater nur noch frustirert. Das voellig unverholene strategische Blockieren von Hamburger Hafenprojekten durch Schleswig-Holstein und Niedersachsen als Druckmittel fuer deren jeweil anderweitige Interessen ist insgesamt ein unwuerdiges Schauspiel von Deutscher Provinzialitaet.


    Die Verzoegerung bei der Fahrrinnenanpassung, obwohl nach Jahren des Ringens sowohl Niedersachsen als auch Schleswig-Holstein und die EU Umweltkomissare gruenes Licht gegeben haben, hat zudem ein Ausmass erreicht, das man Menschen ausserhalb Deutschlangs nicht mehr nachvollziehbar machen kann.


    Es wird wohl leider (in gewissem Masse) genau das passieren was Hamburg immer befuerchtet hat: Wilhelmshaven wird floppen und wird aus eigener Kraft keine wesentlichen Verkehre anziehen. Irgendwann wird der Hafen sich die Verkehre zu Lasten Hamburgs und Bremerhavens 'erkaufen' - zum Beispiel mit massiven (bzw. noch massiveren) Rabatten und nicht kostendeckenden Raten. Die Differenz zahlt der Steuerzahler der den verlustmachenden Hafen zwangsweise finanizert hat und die Arbeiter in anderen Haefen, die gegen die vom Land Niedersachsen aus politischem Intresse hochsubventionierte neue Konkurrenz gegenanwirtschaften muessen..


    Fuer alle Verkehre ins zentraleuropaeische Hinterland (Berlin, Prag, Warschau) waere eine Verschiffung ueber Wilhelmshaven zudem eine komplett umweltfeindliche Verlagerung vom Seeweg auf den Landweg.

  • @ Midas.


    Naja, da muß man S-H noch ein wenig in Schutz nehmen - meinem Eindruck nach klappt die Zusammenarbeit mit denen noch einigermaßen. NDS ist da schon eine andere Kategorie.

  • Naja, vielleicht einigermassen, aber auch aus Schleswig-Holstein wird Hamburg gern 'erpresst'.


    Der alten Schleswig-Holsteiner Regierung war es wenigstens noch peinlich zuzugeben, dass man die Tatsache ,dass das Land allem moeglichen Hamburger Belangen zustimmen muss, ausnutzt um 'Gegenleistungen' de facto sanft zu erpressen.


    Der neuen Regierung - und insbesondere den Gruenen in Kiel - ist gar nichts mehr peinlich. Die geben ganz offen zu, dass sie voellig sachfremde Themen kuenstlich miteinander verknuepfen um Hamburg zu Zugestaendnissen zu zwingen. So ein Verhalten war bis vor einiger Zeit noch undenkbar.


    Siehe hier (Artikel von heute)

  • Nun ja, man muß halt Interessen abgrenzen, die Dimensionen der Auseinandersetzungen mit Niedersachsen erreicht das aber lange nicht.


    Zum konkreten Thema Windmesse finde ich persönlich ganz faszinierend, daß hierzu in SH irgendwo eine magische Grenze verlaufen muß: An der Westküste und in Kiel ist das teilweise in Riesenthema, insbesondere in Südostholstein (Stormarn, Lauenburg, Lübeck, Ostholstein) interessiert es meinem Eindruck nach, pardon my french, keine Sau - dort nimmt man die Hamburger Interessen allgemein viel stärker als die eigenen wahr.


    Jetzt sind wir aber endgültig OT.

  • Die zwei neuen Containerbruecken fuer Eurogate Hamburg sind heute auf ihrem Weg von China rund um Afrika nach Europa an den Kanarischen Insen angekommen. Sie sollten also circa Ende Maerz Hamburg eintrudeln, da sie zuvor noch drei neue Bruecken in Grossbritannien absetzen muessen (das Loeschen in Grossbritannien kostet alles in allem sicherlich knapp zwei Wochen Zeit).

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Goodman erweitert sein Portfolio um ein 65.000 qm großes Grundstück am Genter Ufer in Hamburg. Dort will der Entwickler von Logistikimmobilien vier Hallen mit je 10.000 qm Fläche bauen. Das Projekt trage den Namen Goodman Interlink Hamburg, teilt das Unternehmen mit. Im Sommer wird der Konzern spekulativ mit dem Bau des ersten Abschnittes beginnen; der erste Mieter soll Ende des Jahres einziehen.


    Lage + Quelle

  • Wie zu erwarten war, beginnt bereits der Versuch, die beim JWP am Markt nicht erzielbaren Umschlagsmengen auf politische Art und Weise zu beschaffen. Wie der THB heute berichtet, soll im Koalitionsvertrag der neuen niedersächsischen Landesregierung die Ansicht vertreten werden, daß weitere Flußvertiefungen zwecks Erreichbarkeit von Nordseehäfen nicht notwendig seien, da mit dem JWP die entsprechende erreichbare Infrastruktur bereits vorhanden sei. Dies solle in Form einer nationalen Hafenkooperation auch festgehalten werden.

  • Wie zu erwarten war, beginnt bereits der Versuch, die beim JWP am Markt nicht erzielbaren Umschlagsmengen auf politische Art und Weise zu beschaffen.


    Das ist mMn kein gezielter Versuch, sondern nur ein Nebenprodukt der grünen Denke. Hoffentlich geht die Elbvertiefung bald über die Bühne. Mit dieser Regierung in Niedersachsen wären erneute Gespräche eine Katastrophe. Die SPD macht bei dieser Sache irgendwie keine gute Figur. Der Koalitionsvertrag liest sich eher so als ob die Grünen die meisten Stimmen hätten.



    zur Windmesse: das hätte ich SH als Zeichen der "Freundschaft" gelassen. SH blockiert die Elbvertiefung nicht und macht keinen Ärger beim Baggergut. Dafür können sie ihre Windmesse haben. Ist doch ein guter Deal für Hamburg.


  • zur Windmesse: das hätte ich SH als Zeichen der "Freundschaft" gelassen. SH blockiert die Elbvertiefung nicht und macht keinen Ärger beim Baggergut. Dafür können sie ihre Windmesse haben. Ist doch ein guter Deal für Hamburg.


    Wenn es ein rein politisches Thema wäre, dann wohl schon. Aber es waren auch vor allem die zahlreichen Unternehmen in Hamburg und Umland, die gerne eine Messe in Hamburg hätten. Liegt vor allem daran, daß Husum relativ bescheiden zu erreichen ist und die Infrastruktur (Hotels, Gastronomie, ...) auch ihre Grenzen erreicht.


    Wenn ich mich nicht irre, gab es immer wieder die Überlegung, daß in Husum WKA-Produzenten und -Betreiber eine Messe abhalten, während in Hamburg die Finanzierer, Projektentwickler usw. sind. Aber scheinbar hielt man eine solche Trennung dann doch nicht für sinnvoll. Schade. Daß die Grünen aber nun die Stadt mit dem Hafenschlick quasi erpressen, ist auch nicht gerade die feine englische Art. Aber das wird wohl nur der Umweltphilosoph verstehen.