Moabit | Kleinere Projekte

  • Das Grundstücksargument ist hier ins Spiel gebracht, lässt sich vor Ort nicht belegen. Zugangsrechte, bzw. Baulasten für die Nachbarsbebauung könnten auch eine Rolle spielen. Das wären ebenfalls beachtliche Hürden.


    ^ bez. der Polemik. Ja, die Stadtgestaltung, die ein kollektiver Wert darstellt, spielt eine wichtige Rolle. Aber die von mir genannte funktionale Argumente die für eine geschlossene Figur sprechen, sind genau so wichtig.

  • Die „moderne“ kleine Zeile greift aus der Helikopterperspektive betrachtet die Zeile auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf und bildet für die nicht Helikopterinsassen auf dem Boden ein nicht-nachvollziehbares Gebilde, wie die letzten Forumsbeiträge belegen.


    Was Du Helikopterplanung nennst (ein schönes Wort, danke dafür), hatte ich sinngemäß mal am Band des Bundes kritisiert, das in seiner großen Geste ja auch nur aus der Luft erkennbar ist. Dass wir es hier mit diesem Problem zu tun haben, halte ich aber für wenig plausibel. Erstens ist das Projekt viel zu klein, als dass es sich zur Stadtplanung geeignet hätte. Zweitens schließt es ja zur Emdener Straße hin tatsächlich den Blockrand – und das hätte ein Architekt, der bewusst "modern" plant, eher vermieden. Er hätte seinen Entwurf z.B. einen halben Meter von der Gründerzeitfront nach hinten versetzt oder die Fassade schräg zur Straße gebaut, denn geschlossene Fronten wollte die Moderne ja gerade nicht.


    Es gibt durchaus Beispiele in den Gründerzeitvierteln, wo die aufgelockerten (meinetwegen auch löchrigen) Strukturen der Nachkriegszeit aus politischen Gründen erhalten werden, obwohl sich eine Rückverdichtung anbieten würde. Daraus lässt sich aber nicht ableiten, jedes Loch im Block bleibe auf Geheiß von oben, oder aus vorauseilendem Gehorsam. Dieses Beispiel hier scheint mir wenig geeignet, um eine Grundsatzkritik an der Berliner Wohnungspolitik, am "neomodernen" Städtebau und an Helikopterplanern zu belegen.


    Im übrigen ist das Problem auch aus der Vogelschau gut zu erkennen: Auf der Nordseite der Waldenser Straße führt eine Lücke zwischen den Gründerzeitlern und dem erwähnten Zeilenbau in ein begrüntes Block-Inneres und dient als Zugang für zwei freistehende Nachkriegs-Mietshäuser, die dort offenbar die Hinterhöfe ersetzt haben. Das ist tatsächlich klassisch-moderne Stadtplanung des Wiederaufbaus; dort könnten Anhänger der Moderne inhaltlich argumentieren, warum die Lücke bleiben soll. Auf der Südseite, um die es hier geht, führt die Lücke aber lediglich in den alten "Ersten Hof" aus der Gründerzeit, der seit dem Krieg halt ein Loch hat. Es gibt dort auch keinen Spielplatz oder eine Grünanlage, sondern nur eine Einfahrt und ein paar Parkplätze. Hier zieht also keiner der Gründe, die gemeinhin genannt werden, um Baulücken zu verteidigen. Weshalb für mich das Parzellen-Argument mit Abstand am plausibelsten klingt.

  • ^^ Sorry, ich hatte den Link vergessen, der die Grundstückssituation belegt.
    Wenn man in der Karte die Kreuzung Emdener Str. / Waldenserstraße aufsucht, kann man erkennen, dass es sich um zwei Grundstücke handelt.

  • Es sind zwei Grundstücke, aber auch das betroffene ist nicht voll bebaut. Das Gebiet ist im einfachen(!) Bebauungsplan 1 - 80B als Mischgebiet deklariert. Die Baunutzungsverordnung sieht hierzu eine GR von 0,6 vor. Auch wenn der B-Plan als einfacher B-Plan keine Aussage zur GR macht, weil er sich hier im Wesentlichen auf eine bestehende Planung bezieht, ist es nicht abwegig bei einem Neubauvorhaben in dem Bereich die BauNV heranzuziehen. Das erklärt mE die nur teilweise Ausnutzung des Grundstücks.


    Was die grundsätzliche Haltung Blockschließung/-öffnung angeht – in weiten Teilen des ehemaligen West-Berlins gilt immer noch der Baunutzungsplan von 1958/60. Der lässt einfach nicht alles zu…


    Eins der drastischte Beispiele dieser Hubschraubermethode ist die Wohnbebauung in der Lehrter Straße von S+H.


    Hier irrt der Autor, wenn er das Projekt „Mittenmang“ meint. Ausschließlicher Grund für die Diagonalstellung der Häuser sind die Schallschutzvorgaben, die aus den verschiedenen Lärmarten der Umgebung hervorgehen. Man hätte es gerne anders gemacht, es ging aber nicht – nicht umsonst sah der städtebauliche Entwurf noch völlig anders aus. Dann hat man mal angefangen zu rechnen und kam zur Diagonalstellung.

  • Hier irrt der Autor, wenn er das Projekt „Mittenmang“ meint. Ausschließlicher Grund für die Diagonalstellung der Häuser sind die Schallschutzvorgaben, die aus den verschiedenen Lärmarten der Umgebung hervorgehen. Man hätte es gerne anders gemacht, es ging aber nicht.


    ^Vorsicht Fake News.

    Die sog. Zickzack-Planung ist hervorgegangen aus einem diskursiven Vefahren des Bezirk Mitte in 2013 mit 6 oder 8 teilnehmenden Büros. Das S+H Projekt wurde vom Bezirk u.A. auf Grund der „besonderen“ Gestaltung favorisiert, trotz ernsthaften Bedenken wegen des Schallschutzes. Andere Lösungen sahen in der Regel eine Längsbebauung entlang der Bahntrasse vor die den Lärm abschirmen sollte. Die langwierige B-Planaufstellung ist erstens üblich auf Grund der vielen Belangen die zu berücksichtigen sind, war aber in diesem Fall erschwert durch die Lärmschutzproblematik. Erst mittels einer recht widersinnigen Einbau von Glaswänden in den Schlitzen zwischen den Spitzen der verdrehten Kuben konnte die Kuh vom Eis geholt werden.


    Der Thread zur Mittlerer Lehrter Straße ist für DAF-Verhältnisse sehr einhellig in der Ablehnung gewesen. Erst nachdem das Projekt halbwegs fertig war gab es Stimmen die sich damit arrangiert haben.

  • Fake News hieße ja bewußte Falschinformation. Ich lasse mich gerne belehren, gibt es da ein Quelle zu?


    Meine Informationen sind andere, und zwar aus Gesprächen mit Vertretern der CA Immo, die am Verfahren beteiligt waren. Rechnerisch ergeben sich bei der Diagonalstellung niedrigere Schallbelastungen.


    Ich habe nur folgendes Protokoll finden können:
    https://www.lehrter-strasse-be…huss-Mitte_2013-10-30.pdf


    Nebenbei…es wäre für mich das erste Mal, dass sich in einem Verfahren der Bezirk mit einer Gestaltungsvorstellung hervorgetan hätte, ich könnte mir noch vorstellen, dass der Investor mit der Planung mehr und bessere Planungen realisieren konnte, kenne aber leider die anderen Entwürfe nicht.

  • Fake News hieße ja bewußte Falschinformation. Ich lasse mich gerne belehren, gibt es da ein Quelle zu?


    Ja, Tschuldigung für den unpräzisen Begriff, ist halt sehr en vogue zur Zeit.


    Die 8 Teilnehmer sind auf Seite 7 des geposteten Links aufgeführt. Leider sind die Arbeiten, so weit ich herausfinden konnte, nicht veröffentlicht worden. Jedenfalls waren einige Planungsbüros eingeladen den man Fähigkeiten im Bereich Städtebau nicht absprechen kann.
    Ich hatte Kontakt zu Teilnehmern am Verfahren die, weil es ein diskursives Verfahren war, bezeugen konnten, dass der Bezirk seine Gestaltungspräferenz in Richtung Zickzack eindeutig formuliert hat, trotz hervorgebrachten Bedenken funktionaler Natur.


    Ich glaube dieses Thema sollte hier an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden.

  • „Masterplan Lehrter Straße“ / u.a. Seydlitzstr. 21+22

    http://www.berliner-woche.de/m…ke-in-moabit-d149440.html
    Demnach wurde für das Areal zwischen Lehrter Straße, Seydlitzstr. und Lesser-Ury-Weg für die dortige Grundstückseigentümerin Berliner Stadtmission vom Architekturbüro Sauerbruch Hutton ein "Masterplan Lehrter Straße" erarbeitet - aka "Zentrum am Hauptbahnhof" wiederum da: http://www.lehrter-strasse-ber…adtmission_StadtE-BVV.pdf
    Bis 2045 sei für einen zweistelligen Millionenbetrag die Errichtung unter anderem eines Tagungszentrums und eines Wohnhochhauses geplant.


    Eingebettet in dieses Projekt ist ein Stadtteilzentrumsvorhaben „Bildungs- und Kulturbrücke“, das (in einem 1. BA) an der Seydlitzstr. 21 zwischen Mai 2019 und November 2021 für rund 4,6 Millionen Euro entstehen soll. Für Lageplan, Visus und erforderlichen Rückbau der Bestandsgebäude an der Seydlitzstraße 21+22 siehe: https://www.berlin.de/ba-mitte…ngs-und-kulturbruecke.pdf [..]


    Die Preisträger eines Architekturwettbewerbs für das neue „Zentrum am Hauptbahnhof“ seien die Stararchitekten Sauerbruch Hutton. Die Entwürfe umfassen demnach das Stadtteilzentrum Moabit Ost mit 1764, das Veranstaltungszentrum der Stadtmission mit 3024 sowie Soziales Wohnen und Büroflächen mit 2268 Quadratmetern: https://www.tagesspiegel.de/be…ter-strasse/23693112.html


    Siehe auch: https://moabitonline.de/31739
    https://moabitonline.de/events…rum-berliner-stadtmission


    Vorgesehen ist demnach der Abriss zunächst des niedrigen dreigeschossigen früheren Seniorenwohnhauses an der Seydlitzstraße 21 bis zum Treppenhaus der Seydlitzstraße 22, und zwar (laut oben verlinktem 2. PDF ursprünglich bereits) ab März 2019 - oder doch nun erst 2020..

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  • Beusselstraße 32 - neuer Wohnkomplex

    Ich übertrage hier mal einen Eintrag, den ich in einem Nachbarforum machte:


    "Neuentdeckung in Moabit. Das ehemalige Autohaus in der Beusselstraße 32 wurde (schon fast vollständig) abgerissen, man kann es aber noch gut bei Google Streetview sehen. Dafür soll jetzt ein Wohnkomplex mit 130 Wohneinheiten entstehen, ein paar wenige Infos gibt es hier: https://www.tenbrinke.com/deta…rasse-i-18009-ber004.html.


    Die Bilder zum Abrissfortschritt sind von mir, die Visualisierung von der Projektwebseite. Der Entwurf scheint sich mir überhaupt nicht in die Umgebung einzufügen. Auch die Formen der Fassadenstrukturierung finde ich überhaupt nicht gelungen."


    https://www.tenbrinke.com/file…e/Vize-170530-e-Visu1.jpg
    Wegen fehlender Quellenangabe und Übergröße (bei Bildern nur max. 1.024 Pixel an der längsten Seite) geurlt.
    Bato


    9qnvYHH.jpg


    F9e162w.jpg

  • Danke. Den Abriss hatte ich schon bemerkt, wusste aber nichts von dem Neubauprojekt.


    Eine schöne Wohnlage ist es direkt an der räudig lauten und abgasgeschwängerten Beusselstr. ja nicht gerade. Auch wenn diese auf den verlinkten Visus fast schon verlogen heimelig aussieht. 😎
    Vermutlich kommen die Wohn- und vor allem Schlafräume auf die Rückseite.

  • BV Emdener Ecke Waldenserstraße


    Obwohl sogar am dritten Adventssonnabend auf der Baustelle gebaut wird, sieht es durch das Gerüst so aus wie Anfang Oktober. Auf den Längsseiten (also Innenhof und zur Emdener) werden gerade die großen Fenster eingebaut.


    In der Waldenserstraße hat vermutlich jedes Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts seine Spuren hinterlassen. Interessante Zusammenstellung von Kaiserzeit bis Mauerfall.

  • Neubau Bugenhagenstraße

    In der Bugenhagenstraße ist die Fassade einer Lückenschließung nun praktisch fertig. Ein recht auffälliger Stil, der aus der Umgebung deutlich heraussticht. Anfangs war ich negativ überrascht, mittlerweile finde ich es gar nicht so schlecht.



    Die Aufstockung des benachbarten Nachkriegsgebäudes an der Ecke zur Wilhelmshavener Straße um zwei Stockwerke scheint auch fast fertig zu sein.


    Hier sieht man noch gut die Baulücke und das relativ niedrige Dach des Eckhauses: https://www.google.com/maps/pl…3d52.5308324!4d13.3458757

  • ^Ich bin schockiert. Ich dachte immer Brutalismus wäre das hässlichste was die Welt zu bieten hat, aber diese Wellblechhütte übertrifft sogar Sichtbeton. Erste Sprayer haben scheinbar schon versucht das Konstrukt (freilich erfolglos) zu „verschönern“...

  • Ich bin etwas irritiert. Das Gebäude erscheint mir unfertig. Angesichts der dicken Fensterläden hat man wohl auch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Als Festung macht sich der Bau jedenfalls ganz gut.

  • Muss wohl fertig sein wenn das Gerüst weg ist. Und ich stimme zu, selten etwas Hässlicheres gesehen. Das ist eine Karrikatur von Architektur. So wie ein aufblasbares Sofa oder ein Papierflugzeug.

  • Stadtvilla / Rathenower Str. 13

    Neben der auch erst 2015 fertiggestellten "Stadtvilla Lindgrün" (siehe: http://www.deutsches-architekt…hp?p=485366&postcount=207 -- Grundstück wohl rechts daneben auf: http://www.deutsches-architekt…hp?p=412936&postcount=154) soll ein weiterer solcher Neubau entstehen:
    "Wohnen-in-Mitte" am Fritz-Schloß-Park :lach:
    https://neubau.de/projects/rathenower-str-13-10559-berlin
    https://www.neubaukompass.de/neubau/wohnen-in-mitte-berlin/
    Baubeginn demnach erfolgt


    Projektseiten: https://www.birnstiel-immobili…in-Eigentumswohnungen.php
    https://www.wohnen-in-mitte-berlin.de/
    44 ETWs auf 6 Etagen
    Fertigstellung demnach 2019

  • BV Emdener Ecke Waldenserstraße

    Zuletzt hier


    Nachdem das Hochziehen des Rohbaus sehr fix ging, ist seitdem das Tempo völlig raus. Die Emdener-Straßen-Seite hat auch schon vor geraumer Zeit Fenster bekommen, das war's aber auch erstmal:


  • Rathenower Straße 16

    Projektvorstellung: https://www.deutsches-architek…hp?p=623531&postcount=372


    Lage: https://www.google.de/maps/pla…!3d52.529499!4d13.3532879


    Projektseite: https://www.wbm.de/neubau-berlin/mitte/rathenower-strasse/
    --> Städtebauliches Modell etc.: https://www.wbm.de/fileadmin/p…-entschieden_20190305.pdf


    Demnach plant die WBM dort die Errichtung von rund 80 bezahlbaren konventionellen Wohnungen sowie besondere Wohnformen für unterschiedliche Ziel- und Bedarfsgruppen. Im Erdgeschoss sollen Flächen für gemeinschaftliche und soziokulturelle Nutzungen sowie für Beratungs- und Bürozwecke von Trägern der Jugend- und Sozialhilfe entstehen.
    Voraussichtlich in diesem Quartal soll mit der Aufstellung eines neuen Bebauungsplans begonnen werden. Die Neubauten könnten nach aktueller Terminplanung voraussichtlich im Jahr 2023 bezogen werden.

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