Band des Bundes, Spreebogenpark und Reichstag

  • Man kanns doch auch zusammenpassend planen? Außerdem Kontraste und so...


    Mal unabhängig von der Architektur: Kinderbetreuung am Arbeitsplatz ist ja auch keine Erfindung des Bundestags. Und bis auf die beiden...Kuppeln ist das Gebäude doch eh recht flach, sodass es man kaum sieht.

  • Michael-Schumacher-Schikane kommt weg

    http://www.tagesspiegel.de/ber…erschnitten/20980166.html


    Laut Tagesspiegel soll die Schikane um die Schweizer Botschaft endlich weg. :daumen::daumen::daumen::daumen:


    Allerdings wird die Durchquerung des Bürgerforums dauerhaft ausgebaut. Jetzt wenigstens ordentlich. Die Moltkebrücke wird für Autos gesperrt.


    Ich finde diese Maßnahmen übertrieben paranoid. Die Lösung hat sich aber abgezeichnet. Hoffentlich nutzt man es um das wirklich verkommene deutsche Regierungsviertel insgesamt aufzupolieren und besser zu pflegen.

  • Gut, genau diese Variante war hier vor einiger Zeit schon mal im Gespräch.
    Wenn sie denn nun wirklich käme, wäre das sehr erfreulich. Dass das Bürgerforum wohl nie kommt, kann man (oder zumindest ich) verschmerzen.
    Dass die "Schikane" endlich wegkommen soll, ist hingegen überfällig.


    Es zeigt allerdings ein wenig die immer noch autofixierte Gesinnung, dass die Radstreifen dann ganz "offiziell" als Parkplatz für Fahrzeugkolonnen vorgesehen sind. Bei 10.000 erwarteten Autos pro Tag wäre das durchaus problematisch für den Radverkehr - insofern ist diese Aussage schon etwas peinlich, wo Berlin nun doch endlich fahrradfreundlicher werfen soll... 😎 Die Kolonnen könnten doch genauso gut an der für den Autoverkehr gesperrten Willy-Brandt-Straße parken...

  • Band des Bundes

    Annette Ahme schreibt in ihrem Samstags-Rundbrief:


    Bundestagsgebäude, Kanzleramt (verdammt, kann mal jemand eine gute Bezeichnung für diese "Gegend" erfinden?):
    Endlich meldet sich der Planverfasser vom "Band des Bundes", Architekt Axel Schultes zu Wort:
    Er ist sauer, sagt: "Der Bundestag bricht sein Versprechen".
    Daß das Bürgerforum aufgegeben wird – für eine Straße! – ärgert ihn gewaltig; sein Vorschlag "zur Güte":
    einen großen Platz, durch den der Verkehr (langsam) auch durchfahren kann, als shared place, ohne Bordsteine und übliche Straßengestaltung
    (Tagesspiegel, Bilder, Plan, Luftbild; S. 13)
    Man könnte doch wirklich sehr gut die WIPPE hierher stellen, warum wird das nicht stärker favorisiert?


    Ich finde: Sowohl Ahme als auch Schultes haben recht! :banana:

  • ^ Manchmal möchte man meinen die Leute lesen unser Forum, wenn wir die Thematik auch eher im „Platz der Republik“-Thread behandelt haben. Ich kann die Forderung nach Vollendung des Bandes des Bundes nur Unterstützen. Und sei es nur rein „potemkinsch“ mit einem Platz und zwei verbindenden Säulenarkadensträngen zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus.
    Was ich nicht unterstützen kann ist deine Forderung die Einheitswippe hierher zu verschieben. Ein Denkmal für die friedliche Revolution in der DDR macht auf altem West-Berlin-Grund einfach keinen Sinn. Zumal befinden sich alle Denkmale die in staatlichem Zusammenhang erinnern auf West-Berliner Gebiet was schon merkwürdig genug ist, das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas ausgenommen. Der Name ist auch falsch gewählt, entweder man gedenkt der friedlichen Revolution der DDR-Bürger in der DDR oder der Vereinigung. 2 völlig unterschiedliche bedenkenswerte Gründe.


    Hier die direkt-Verlinkung zum von ReinhardR angesprochenen Tagesspiegel-Artikel:
    https://www.tagesspiegel.de/be…versprechen/20999562.html

    2 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ^ Zustimmung, irgendwas muss da endlich passieren. Warum geht das nur nicht voran? Pläne/Ideen gibt es doch. In der Tat könnte auch eine Minimallösung von Arkaden und einer Parklandschaft in der Mitte.
    Bebaut werden muss es in der Tat nicht und die Einheitswippe gehört da auf keinen Fall dahin.

  • Spreebogenpark

    ..
    Die Ostumfahrung um die Schweizer Botschaft - die quer durch den unvollendeten Spreebogenpark führt - soll ab Frühjahr (2018!) rückgebaut werden. Lange nach Eröffnung des Tiergartentunnels (2006) haben sich Bund und Land Berlin darauf geeinigt, dass es eine „Forumsquerung“ weiterhin geben soll, allerdings „bei verringertem Straßenquerschnitt“.
    [..]
    https://www.berliner-zeitung.de/berl...endet-28987910
    (Letzterer Artikel mit Abbildung der künftigen Verkehrsführung)


    PM vom 29.05.2018: http://www.berlin.de/rbmskzl/a…essemitteilung.705903.php
    Demnach sind die Baumaßnahmen vorbereitet und sollen zeitnah beginnen.



    Hier noch die Projektseite: https://www.stadtentwicklung.b…e/oeffauslegung/ii-200ib/

  • Sehr schön! ich lese dort unter anderem, dass die Maßnahme eine Fertigstellung aller Grünflächen (Spreebogenpark) und Plätze (Forum) in diesem Bereich einschliesst. Bedeudet dies, dass das Bürgerforum nun realisiert werden kann???

  • Nein, im Gegenteil, dies bedeutet, dass mitten durch das Grundstück des Forums eine Straße gebaut wird und somit der Bau des Bürgerforums endgültig gestrichen wird.

  • ^ So kann man auch die Stimmen ab #1096 verstehen. Als ich dort zuletzt war, habe ich nicht zu viele Autos gesehen - und die paar sind nicht per se eine Begründung des Autoverkehrs. Wenn also kein neues Quartier errichtet wird und es beim Park bleibt, sehe ich keinen Sinn, überhaupt Straßen zu bauen. Die Fläche vor Merkel'schem Haus gänzlich als verkehrsberuhigte Zone wäre da eine bessere Idee. (Und ja, es gibt Millionenstädte, wo in den Innenstädten Durchgangsstraßen einfach ersatzlos abgeschafft werden, in Flaniermeilen umgewandelt.) Immerhin soll die Moltkebrücke für Autos gesperrt werden, wie man weiter oben liest - da braucht man nur einen Schritt weiter zu gehen.

  • ^^ Umgekehrt wird ein Schuh draus: Weil das Forum - realistisch betrachtet - seit 20 Jahren tot ist, wird es nun bei der Verkehrsplanung gar nicht mehr berücksichtigt. Bitte keinen Mythos aufmachen, wonach das Forum jetzt dem Straßenbau geopfert werde. Herr Schultes mag sich noch Hoffnung gemacht haben, oder er wollte die Straßenverlegung als Anlass nutzen, die Sache mal wieder in Erinnerung zu rufen. Tatsächlich hat der Bund als zuständiger Bauherr nie irgendwelche Signale gegeben, das Projekt würde in greifbare Nähe rücken. (Im Übrigen könnte man die Straße auch wieder verlegen, wenn sich an dieser Lage in den kommenden Jahrzehnten etwas ändern sollte.)


    Ich sehe das mit gemischten Gefühlen: Natürlich bleibt das Band des Bundes unvollendet, solange eine Lücke klafft. Andererseits bin ich von dem Band als städtebaulichem Projekt immer weniger überzeugt. Ich halte es für symbolisch überdeterminiert; für eine Reißbrettplanung, die aus der Vogelschau grandios wirkt, vom Boden aus aber eher trennend als verbindend. Besser finde ich inzwischen den Vorschlag, den Spreebogenpark zu bebauen (und die Schweizer Botschaft zu integrieren). Die Lücke wäre dann ein in drei Richtungen gefasster Platz und nicht mehr ein Loch zwischen einer Brache und einer anderen Brache. Aber auch das wird niemand machen.


    Und ja, es gibt Millionenstädte, wo in den Innenstädten Durchgangsstraßen einfach ersatzlos abgeschafft werden, in Flaniermeilen umgewandelt.


    Was genau hat jetzt die Seine-Promenade in Paris mit dem Regierungsviertel in Berlin zu tun? Nochmal: Es ist nicht der Verkehr, der das Forum verhindert. Es ist kein Opfer der "autogerechten Stadt", sondern hoher Kosten, mangelnder Nutzungsideen und fehlenden politischen Willens (aller Bundestage seit 20 Jahren - nicht des aktuellen Berliner Senats).

  • ^ Wie bereits darüber geschrieben - egal, ob da noch ein Hochbau kommt oder nicht (bzw. warum genau nicht kommt). Man sollte sich vom Gedanken lösen, eine Straße "muss" von einer anderen ersetzt werden - der Bereich hier kann gerne komplett verkehrsberuhigt werden, lediglich mit einer Ausnahmegenehmigung für die Limousine von Frau Merkel und für den Schweizer Botschafter. Keine Straße rechts von der Schweizer Botschaft und auch keine links davon. Die U5 wird bald ausreichende Erreichbarkeit gewähren.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Wie bereits darüber geschrieben - egal, ob da noch ein Hochbau kommt oder nicht (bzw. warum genau nicht kommt)...


    Du hast die Idee des Bandes des Bundes meiner Ansicht nach nicht im Ansatz verstanden. :cool:


    Immerhin könnte man zumindest noch eine optische Lösung umsetzten indem man das Kanzleramt und das Paul-Löbe.Haus mit 2 Arkadensträngen so hoch wie jene Gebäude selbst, verbindet. die Strasse kann ja zwischen durch führen.
    Dann wäre zumindest der Lückenschluß behoben und es würde noch sowas wie ein Hauch von einer Forumsituation entstehen.

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  • ^ Gerade habe ich zweimal geschrieben, dass man am besten auf öffentliche Straßen dort verzichten soll. Komplett (ohne irgend etwas "zwischen durch führen") - Park, Erholung, Flanieren, ungestört.


    Arkaden kann man von mir aus bauen, kein Problem.

  • ^ Gerade habe ich zweimal geschrieben, dass man am besten auf öffentliche Straßen dort verzichten soll. Komplett (ohne irgend etwas "zwischen durch führen") - Park, Erholung, Flanieren, ungestört.


    Du denkst auch, dass die Gebäude im Regierungsviertel nur leere Sehenswürdigkeiten sind, oder? Natürlich braucht es dort öffentliche Straßen für all die Arbeiter, Touristenbusse, Taxen etc.
    Und mit der Straße durchs Forum wird zwar die Idee des Bandes des Bundes zerstört, aber ein paralleler Betrieb von öffentlicher Durchgangsstraße und gelegentlichen Staatsbesuchen und Limousinenkolonnen gewährleistet.

  • ^ Die Erschliessung könnte durch Stichstraßen erfolgen. Zumindest die störende Nord-Süd-Durchgangsstraße quer durch das Forum (die jeder quert, der zum Kanzleramt gehen will, was die meisten Passanten tun - bis zum Zaun natürlich) könnte ruhig abgebaut werden - wieso muss die Innenstadt just hier durchfahren werden? (Ausnahmegenehmigungen für Staatslimousinen habe ich darüber erwähnt.)


    BTW: Die Straße vor dem Pariser Präsidentenpalast ist komplett gesperrt - für alle Autos, neulich sogar für Fußgänger, was ich schon übertrieben fand.

  • ...und in London etwa ist noch mehr gesperrt. Vor der britischen Botschaft in Berlin ist auch die Straße gesperrt. Seien wir doch froh dass es sowas in Deutschland nicht gibt und man vor jedem Haus öffentlich vorbeifahren und anhalten kann, egal ob vor dem Haus von Postbote Manfred S. in Wunstorf oder vor Angela Merkels Haus. Überall kann man hinfahren. So fühlt sich Freiheit an!
    Und deswegen ist es nur logisch dass man weiterhin mitten durchs Regierunsviertel fahren kann. Freie Fahrt für freie Burger!

  • ^ Mir wäre die Freiheit lieber, auf dem Forum frei flanieren zu können ohne auf durchfahrende Autos achten zu müssen - was eben gegen die Straße spricht, die das Forum zweiteilt. Die Google-Karte zeigt mir eine Straße im Tunnel mit der Nummer 96 - umso mehr kann die Durchgangsstraße auf der Platzfläche weg.


    "Freie Fahrt für freie Bürger", war das nicht eine Werbeparole des ADAC in den 1970ern? (Und schon damals war sie umstritten.) Ich dachte, die Zeiten sind längst vergangen. Gerade dafür habe ich unter #1105 das Pariser Beispiel zitiert, dass man sieht, dass woanders Durchgangsstraßen für mehr Lebensqualität einfach ersatzlos gekappt werden können - sogar stärker befahrene als die hier.

  • Naja, nur weil man 2x nach links und rechts gucken muss, würde ich noch nicht von einer Einschränkung der Freiheit reden. So viel Verkehr ist ja da nun auch nicht. Ich finde es wegen dem Zickzack zwischen Kronzprinzenbrücke und 17. eher nervig, dort langzufahren. Wenn flanieren, dann könnte ich mir das eher an der Uferpromenade eine Etage tiefer vorstellen.