Paris und Île-de-France - Bauprojekte und Stadtplanung

  • Sanierung und Umbau La Samaritaine

    Der aus vier Häusern (magasins) bestehende Komplex des Samaritaine zwischen Pont Neuf und Rue de Rivoli wird seit geraumer Zeit umgebaut und saniert. Die Ursprünge des traditionsreichen Kaufhauses gingen auf das Jahr 1870 zurück, vor allem in den Jahren 1883 bis 1933 wurde es schließlich zu seiner heutigen Größe ausgebaut. Kurz nach der Jahrtausendwende erfolgte der Verkauf an LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton), doch 2005 war dann plötzlich Schluss: Der Komplex musste wegen Brandschutzmängeln schließen und stand jahrelang leer. Es wurde kolportiert, dass diese lange Dauerschließung primär wirtschaftliche Gründe hatte, weil das Samaritaine zunehmend unrentabel wurde. Zukünftig werden die Gebäude statt eines großen Kaufhauses verschiedene Geschäfte, Büros, Wohnungen, eine Kita und ein Hotel beherbergen. Einen Übersicht zur Lage der vier Gebäudeteile gibt es hier.


    Blick am Pont Neuf vorbei auf das prominent am Seineufer gelegene magasin 2, dessen vorderer Teil im Art-déco-Stil errichtet und 1928 eröffnet wurde. Heute steht es, zusammen mit dem älteren, dahinter anschließenden Jugendstilteil, unter Denkmalschutz. Zur Seine hin soll im magasin 2 zukünftig statt eines Kaufhauses ein Hotel der Marke Cheval Blanc mit 72 Zimmern eröffnen. Rechts angrenzend sieht man noch ein wenig das ältere, zwischen rue de la Monnaie und rue du Pont Neuf gelegene magasin 1.



    Und so sieht das magasin 2 ohne Gerüst aus (2006).



    Bild: Pierre Camateros, veröffentlicht auf Wikipedia unter CC BY-SA 3.0.


    Hier das magasin 1 aus der Nähe. Neben der schönen, klassischen Pariser Fassade fällt es durch ein interessantes Glasdach auf. Dieser Teil des Komplexes ist bereits wiedereröffnet und enthält neben diversen Geschäfte auch das Infocenter über den Umbau. Wer mehr über den Umbau und die Geschichte erfahren will, kann sich dort oder auf der Projektseite (FR/EN) informieren. Darüber bieten auch die deutsche und französische Seite von Wikipedia einen guten Kurzüberblick.



    Auf der gegenüberliegenden Seite, zur rue de Rivoli, besticht das magasin 1 durch eine wunderbare Jugendstilfassade von 1912.




    Das dreieckige magasin 3 zwischen rue de Rivoli, rue du Pont Neuf und rue Boucher ist wiederum im Art-déco-Stil gehalten und wurde 1930 erbaut.




    Blick von les Halles die rue du Pont Neuf runter zum magasin 3.



    Das magasin 4 an der rue de Rivoli war 1932 dazugekauft und in Folge umgebaut und aufgestockt worden. Im Rahmen der aktuellen Umbauarbeiten wurde es teilweise abgerissen und soll zukünftig eine moderne Milchglasfassade erhalten. Weil so eine Erscheinung für viele nicht ins historische Stadtbild passt, wurde geklagt und so ein mehrjähriger Baustopp erwirkt. In letzter Instanz wurde der Bau der Fassade dann aber doch genehmigt, so dass weitergebaut werden konnte.



    Anbei ein paar Thumbnails der Fotos vom Bauzaun. Zu sehen ist u.a. der grandiose Jugendstil-Lichthof des magasin 2, sowie zwei Visualisierungen.



    Und weil das Licht gerade so toll war hier noch eine Bonusaufnahme des wunderbaren magasin 1 :) Zahlreiche weitere Aufnahmen zu den vier Häusern gibt es außerdem bei Wikicommons.



    -Alle nicht anderweitig gekennzeichneten Bilder von mir-

  • Umbau im Hof von Palais Royal

    ^/^^ Apropos Umbau in Pariser Stadtmitte - beim letzten Besuch sah ich Bauarbeiten unter einem temporären Zelt im Hof des Palais Royal:





    Ich habe versucht, etwas über die Hintergründe zu ergoogeln, doch dabei fand ich nur diese Nachricht über Streit um weitere Kunstwerke neben den berühmten Säulen von Daniel Buren. Dazu zwei Fotos als Thumbs (unskalierte Fotos, mit Auflösung - klickbar) - die Säulen Bürens im Hof und auf alten Säulen nachträglich angebrachte Kunstwerke:



    Bild: https://abload.de/img/parisbau182u5fnl.jpgBild: https://abload.de/img/parisbau183nfd3b.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Dichte und Begrünung

    Irgendwo habe ich kürzlich in einem Interview das Beispiel des 11. Arrondissements mit über 40 Tsd. EW/Km² im Osten der Pariser Kern-Stadt mit viel Lebensqualität gelesen. Diese Qualität wird u.a. dadurch erreicht, dass jede verfügbare Fläche für kleine Parks und Gärten genutzt wird. Während des letzten Pariser Besuchs habe ich im Osten der Kern-Stadt die Arbeiten an einem Garten mit 0,55 Ha Fläche gesehen - klein, aber fein:





    Dazu der Aushang mit einigen Angaben und der Vorplatz der Kirche auf der anderen Straßenseite - wo noch ein kleiner Garten angelegt wurde:



    Bild: https://abload.de/img/parisbau184b3dx8.jpgBild: https://abload.de/img/parisbau185a1ecf.jpg



    Ein bereits fertiger kleiner Garten in der Nähe und eine begrünte Gasse, die zur mehrgeschossigen neuen Wohnbebauung (im Hintergrund) führt:



    Bild: https://abload.de/img/parisbau187fwe2w.jpgBild: https://abload.de/img/parisbau188s0dfp.jpg

  • Brexit und der Gang nach Paris

    Obwohl oder gerade weil Brexit zum unüberschaubaren Chaos wurde, halten Umzüge von London an. Dieser Artikel vom Ende März nennt Dublin, Luxemburg, Paris, Amsterdam und Frankfurt als die angesagtesten Alternativen zum London für die Finanzbranche. In Paris selbst wurde das Central Business District zur gefragten Adresse - im Unterschied zu den ganz wenigen Straßenblöcken in Düsseldorf wurde es großzügig bemessen: Das 8. Arrondissement mit 3,88 km² in Gänze, dazu Teile des 1., 2., 9., 16. und 17. Arrondissements. Wie im Düsseldorfer CBD ist auch hier kein Hochhausbau gestattet, doch Paris bietet noch den zweiten Standort ohne diese Einschränkung - La Défense.


    Anfang Januar wurde bekannt, dass die Versicherung Chubb von London nach La Défense zieht. Anfang März wurde bekanntgegeben, dass die European Banking Authority (EBA) von Canary Wharf in den Tour Europlaza zieht - dunkel erinnere ich mich, dass man sich bereits in Frankfurt Hoffnungen gemacht hat.


    Dieser Artikel berichtet über den Beginn der Bauarbeiten an der Esplanade Zaha Hadid im Nordosten von La Défense, die in einem Jahr fertig sein soll - zeitgleich mit dem nahen Tour Alto. Der Artikel zeigt ein Foto der Arbeiten am Hochhaus.