Leipziger Wohnungsbau

  • Auf dem bereits im Beitrag #746 genannten Areal Hinrichsenstraße 31/33 haben heute Vormittag die Erdarbeiten begonnen.

  • das ist ja interessant. ist das auf der nördlichen seite der menckestrasse? das projekt auf der gegenüberliegenden seite ist nach wie vor nicht in realisierung, oder?

  • ^ Dort gehen Stadthäuser ja auch völlig in Ordnung, aber dass die Lücke an der Kurt-Eisner-Straße / Ecke Brandvorwerkstraße mit mickrigen Stadthäusern bebaut wird, ist städtebaulich schon ein Ärgernis. Hier kommt in meinen Augen nur Geschosswohnungsbau in Betracht, der die Lücke in Blockrandbauweise füllt.




    Direkt gegenüber weiß man es besser zu machen:



    Ansonsten Lückenfüllungen aller Orten, zumindest dort, wo es in den letzten Jahren besonders viele Zuzüge gab und wo es kaum noch sanierungsbedürftige Altbauten gibt. Z.B. hier in der Hohen Straße im Musikviertel bei diesem Projekt. Im Vordergrund erhält der Eckbau offensichtlich eine Fassadenauffrischung.





    ...oder wie hier in der Forststraße in Plagwitz

    Bilder: Cowboy

  • Auf dem Eckgrundstück Fritz-Seger-Straße 6 ist dieser Neubau geplant. Lt. DIMA-Immobilien ist bereits der Bauantrag eingereicht worden. Für mich verblüffend zum einen, dass in diesem eher unterentwickeltem bzw. von Brachgrundstücken und schlechten Straßen geprägten Teil von Gohlis Geschosswohnungsbau geplant ist und zudem von dieser recht hohen Qualität. Schaut man sich dort näher in der Gegend um, fällt auf, dass in den letzten Jahren nur vereinzelt ein paar neue Stadthäuser hinzugekommen sind. Wenn dieser Neubau realisiert würde, dann wäre das evtl. der Auftakt für neuen Geschosswohnungsbau grob zwischen Georg-Schumann-Straße, Lützowstraße und Gohliser Straße, was m.E. sehr begrüßenswert wäre.

  • Durchaus, das weiß zu gefallen. Bleibt zu hoffen das nicht am Material gespart wird sonst könnten da einige Details schnell billig wirken befürchte ich.

  • @ Cowboy: aus privater Erfahrung kenne ich die Situation in diesem Haus: http://maps.google.de/maps?hl=…DA&cbp=12,335.58,,0,-9.41
    Bauträger war und Verwalter ist die GRK-Holding. Hochwertige Wohnungen, komplett vermietet, Umfeld sehr angenehm. Die Brachen und schlechten Straßen werden gar nicht wahrgenommen - ich gehe von einer schnellen Vermietung und dito hochwertigen Wohnungen bei dem neuen Projekt aus. Die Lage ist einfach perfekt.
    Zumal auf diesem Grundstück aktuell auch mehrere Stadthäuser entstehen:
    http://maps.google.de/maps?hl=…GA&cbp=12,210.32,,0,-0.91

  • Das von DaveLE bereits vor einem Jahr entdeckte Wohnprojekt der Leipziger Stadtbau AG am Johannapark nimmt konkrete Züge an. Inzwischen taucht das unter dem Namen "Lassalle Parkvillen" in der Planung befindliche Projekt auf deren Website auf. Es sollen 31, der Adresse entsprechend, luxusorientierte Wohnungen in 3 modernen Mehrfamilienhäusern auf einem noch unbebauten Grundstück in der Ferdinand-Lassalle-Straße zwischen Hillerstraße und Hauptmannstraße entstehen. Dass Dave gestalterische Parallelen zum jüngst fertiggestellten al piano sieht, verwundert nicht weiter, denn auch hier sind die selben Architekten am Werk, nämlich das Büro Behet-Bondzio-Lin. Ich meine, letzte Woche flüchtig gesehen zu haben, dass besagtes Grundstück bereits freigeräumt wurde.


    Ein paar Links zu den Visualisierungen:


    http://www.stadtbau.com/zoom.p…assalle/&bild=01-full.jpg


    http://www.stadtbau.com/zoom.p…assalle/&bild=02-full.jpg


    http://www.stadtbau.com/zoom.p…assalle/&bild=03-full.jpg


    http://www.stadtbau.com/zoom.p…assalle/&bild=04-full.jpg


    http://www.stadtbau.com/zoom.p…assalle/&bild=09-full.jpg


    http://www.stadtbau.com/zoom.p…assalle/&bild=10-full.jpg

  • ^ Hochwertig sieht es schon aus, die Gestaltung an sich finde ich allerdings gerade in der Ferdinand-Lasalle-Straße zu simpel - gerade auch weil hier m.E., trotz der strukturellen Unterschiede im Detail, durchaus mehr Diversität wünschenswert wäre.


    #Fritz-Seger-Straße 6: ich finde diese ruhige, aber trotzdem zentrale und gut erreichbare Gegend auch gar nicht so schlecht. Geschosswohnungsbau gab es abgesehen vom vom Dr. gezeigten bisher in der Tat keinen, allerdings gibt es dort auch gar nicht allzuviele Baugrundstücke. Dafür ist die Sanierungsquote in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Architektonisch ist das Projekt recht ansprechend, insbesondere auch den erhöhten Eingang und die umliegenden Hecken, ich bin gespannt, wie die unterschiedlich gefärbten Backsteinverkleidungen in der Realität miteinander harmonieren werden. Blöd nur, dass sie straßenseitigen Balkone nach Nordwesten, Norden und Nordosten zeigen.

  • ^ Sicherlich besser als der bisherige Zustand, die Straßenfassaden kommen allerdings mal wieder etwas dröge daher. Dort, wo man sich getraut hat, auf Holz als Fassadenmaterial und/oder verschiedene Farben zu setzen, sieht das Ergebnis meist deutlich besser aus. Die momentan entstehenden Stadthäuser in der Niederkirchnerstraße 38-44 fügen dem bisher in diesem Bereich gesehenen mit ihren Setzkasten-Schaufenstern zwar durchaus einen neuen Aspekt hinzu, ob das Ganze am Ende aber auch gut aussehen wird, ist m.E. extrem davon abhängig, ob dort am Ende alles in langweiligen Weiß- und Grautönen auf Putz gestrichen wird. Gerade um die Ecke der bunten Feinkost und Karli sollten ein paar Farben selbstverständlich sein:



    Quelle: zepra


    Die Stadt hat jetzt im Übrigen mit der Broschüre "Stadthäuser in Leipzig" Bilanz über ihr mittlerweile 10 Jahre laufendes Förderprogramm, dass mit dem Pilotprojekt an der Stallbaumstraße begann, Bilanz gezogen. Die Broschüre scheint noch nicht zum Download zur Verfügung zu stehen, wie aber über Lokalmedien zu erfahren war, sind inzwischen mehr als 230 Stadthäuser entstanden, für ungefähr 50 weitere lägen Entwürfe vor. Die Stadt hat in den letzten Jahren allerdings Brachflächen für weitere 3000 Wohneinheiten lokalisiert, die aber, so nehme ich an, genauso gut mit Geschosswohnungsbau bebaut werden könnten. Den Zuschuss seitens der Stadt wird es künftig allerdings nur noch im Osten und Westen geben, die bisherigen Spitzenreiter, was die Bautätigkeit betrifft, Gohlis und Südvorstadt/Connewitz, verlieren laut LVZ "gerade" ihren Status als Fördergebiete. Zur Nedden hält weiterhin die architektonische Qualität für besser als ihren Ruf, was aber sicherlich nur teilweise stimmt, wie auch hier im Thread ersichtlich ist. Ein etwas abgewandelter Artikel dazu ist auch bei LVZ Immo erschienen.


    Da aber der Stadthaus-Boom im Süden langsam aber sicher vom Mehrgeschosser-Boom abgelöst wird, hier eine weitere Lückenschließung ebendort, dieses Mal in der Kantstraße 43:





    Quelle: Stadtwohnen


    Interessant, wie man hier die roten Satteldächer durch den rotgefärbten aufgesetzten Würfel zitiert.

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Gefällt mir im Ensemble (Bild 1) gar nicht. Sticht mit seiner lieblos gestaltenden Fassade viel zu sehr ins Auge. Da hätte man noch etwas Struktur reinbringen können.

  • Danke, DasebLN, für den Vermerk. Zur Kantsstraße 43. Mir gefällt's, der Bau sieht echt cool aus. Das ganze könnte ich mir auch gut in der Rochlitzstraße in Schleußig (zwischen Brockhaus- und Könneritzstraße) vorstellen. Dort plant man seit Jahren einen Mehrschosser mit großen Fenstern zubauen. Man würde jetzt sagen, dass solch ein Bau in einer Altbau-Straße nicht reinpasst. Aber ich finde, dieser Bau passt schon rein. Aber alles Geschmackssache.

  • Also gerade durch die weiße Fassade samt vertikal orientierten Fenstern, hohen Deckenhöhen und den roten Oberteil passt es sich doch nominell ganz gut ein, finde ich. Da wäre einer dieser Neubauten, die zwar über ein rotes Satteldach verfügen, sonst aber klitzekleine Plastikfenster und 2,5 Meter Raumhöhe zum Besten geben, kaum besser geeignet. Ein wenig mehr Struktur könnte die Fassade schon vertragen, das würde die architektonische Qualität heben, aber doch kaum dafür sorgen, dass es "sich besser einpasst".

  • ^ Wenn es eine einzelne Lückenbebauung zwischen alter Bausubstanz ist kann es ruhig eine recht "glatte" Fassade sein. Ein starker Kontrast zum Umfeld ist auch ein Gestaltungsmerkmal. Trotzdem stimmt in der Kantstraße der Kontext - die Fensterlinien stimmen trotz der unterschiedlichen Größe eigentlich überein. Die Idee mit dem zurückgesetzten Aufbau der nicht nur die Traufhöhe der anderen Gebäude aufnimmt sondern auch das rote Satteldach, finde ich sehr gut.


    Die Stadthäuser in der Niederkirchnerstraße sind tatsächlich ein wenig mau. Gerade die Nachbarschaft zur Feinkost und zum städtebaulich miserablen 'Aldi-Markt' könnte wirklich mehr Kreativität vertragen. Das Umfeld bietet da eigentlich mehr gestalterischen Freiraum. Schade!

  • Noch mal zurück zu den Stadthäusern und der neuen Broschüre in der Blauen Reihe.


    In dem Artikel in der Druckausgabe der LVZ von gestern, 27.10., dessen Text weitestgehend von der PM der Stadt Leipzig unter http://www.leipzig.de/de/buerg…er-Broschuere-21415.shtml übernommen wurde, werden aktuelle Selbstnutzer-Bauprojekte und andere Stadthäuserbaustellen genannt, die hier überwiegend bereits vorgestellt wurden:


    - sieben Häuser in der Niederkirchnerstraße - zum Teil als Passivhaus: ein Selbstnutzer-Haus in der Nr. 3 und sechs Häuser in der Nr. 38-44:
    http://zepra.net/front_content.php?idcat=19&idart=62
    - zwei in der Paul-Gruner-Straße 36
    - vier in der Weißenfelser Str. 35/37 (alle ohne Bauträger).


    Als Beispiele für projektierte Stadthäuser - ebenfalls ohne Bauträger - werden folgende Adressen genannt:


    - Anna-Kuhnow-Straße (Ostseite, 14 Häuser) - http://www.selbstnutzer.de/sel…id=28:stadthaus&Itemid=90
    - Roßmarktstraße / William-Zipperer-Straße (8 Häuser) - http://www.selbstnutzer.com/in…w=article&id=25&Itemid=54
    - Apostelstr. 8 und 10 (2 Häuser) - http://www.selbstnutzer.de/sel…id=28:stadthaus&Itemid=62 - und
    - Rabet 32/48 (zwei bis drei Häuser) - http://www.selbstnutzer.de/sel…id=28:stadthaus&Itemid=79

    Unterdessen ist das zweite Stadthaus in der Plagwitzer Eduardstraße neben dem hier bereits kurz vorgestellten in die Höhe gewachsen. Momentan werden dicke Dämmplatten vorgepappt, das bislang nicht berauschende Ergebnis gibt es hoffentlich nach dem Verputzen hier auch als Bild.

  • Der moderne Lückenschluss in der Kantstraße ist gerade wegen seiner klaren Formensprache und der sehr guten Gliederung zurückhaltend und angemessen für diesen Ort. Für meine Begriffe sehr gut gemacht.


    Zum 10jährigen Jubiläum der Stadthäuser: Die Idee entstand ja damals als Gegenmaßnahme zur schrumpfenden Stadt und der fortschreitenden Suburbanisierung des Umlands. Heute hat sich der Trend umgekehrt und ich bezweifel, dass es heute noch einmal zu dieser Fördermaßnahme gekommen wäre. Über die Architektur der Stadthäuser kann man sicher geteilter Meinung sein, man kann ihnen aber nicht vorwerfen, dass sie nicht individuell gestaltet werden oder gar nach Reißbrett direkt vom Bauträger aussehen. Zudem tragen sie zu einem nicht unerheblichen Teil an der gewünschten Re-Urbanisierung der Stadt bei, füllen Lücken und Brachen, die vorher jahrzehntelang verwilderten, und werten somit ganze Viertel auf.


    Und natürlich ist die Entscheidung der Stadt richtig, Stadthäuser in besser gestellte Wohnviertel nicht mehr zu bezuschussen. Dort ist jetzt Geschosswohnungsbau gefragt.

  • Der Neubau Hohe Straße 34 ist im Rohbau beinahe fertiggestellt. War zwar in den Renderings bereits zu sehen, aber fiel mir jetzt doch noch einmal explizit auf: Ladeneinheiten in einer Seitenstraße - einerseits erfreulich, andererseits stellt sich natürlich die Frage, ob die auf Dauer zu füllen sind:



    Es entstehen auch große Hofgebäude:



    Direkt gegenüber kann man sich exemplarisch anschauen, welch kleine Unterschiede eine gute und schlechte Fassadengestaltung bei Stadthäusern ausmachen können - ich finde das neue Gebäude mit den warmen Farben viel besser als die bisher einsam dort herumstehenden Dottergelben:


    Blick in den grünen Innenhof:


    In der Köhlerstraße 19 wächst der Neubau schnell empor:


    Blick auf die Stadthäuser Niederkirchnerstraße von der Köhlerstraße aus:


    Und die Straßenseite:


    Das Langheinrich + Manke-Projekt in der Audorfstraße 4-10 gefällt mir von Mal zu Mal besser, sieht mit dem vorgeblendeten Backstein jetzt beinahe nach sanierten Kutscherhäusern aus - endlich mal eine neue Gestaltungsvariante bei Stadthäusern:




    Ins Musikviertel - zunächst ein Blick auf die beinahe fertiggestellte Central Park Residence:



    Der Kitsch-Brunnen im Garten ist auch schon aufgestellt:


    Nebenan hat der Bau der Parkvilla Reclam, Schwägrichenstraße 20, begonnen:


    Die rückwärtigen Balkone von Al Piano: