Leipzig: Premier Inn Hotel statt Unister-Brache (Bauphase)

  • gute arbeit der architekten.
    trotz grösserer baumasse wirkt der überarbeitete entwurf aufgrund der höheren sockelzone, der aufgelockerten fassadengestaltung und des höhenunterschiedes zwischen eckturm und seitenflügeln weniger gedrungen.

  • Also um ehrlich zu sein: Was sich hier wie in die Umgebung einfügen soll ist mir völlig schleierhaft. Da hätte man auch den "Tomatenbunker" vom VEB Chemieanlagen stehen lassen können. Die roten Glasbrüstungen waren zwar recht schrill (- 60er Jahre eben -) aber wenigstens hat es sich an der Traufe des Rektoratsgebäudes orientiert. Und natürlich am ehemaligen Hotel Stadt Leipzig. Dieser seltsame ADCA-Verschnitt ("Novotel") mit Lochfassade scheint da jetzt wohl das stadtbildprägende Element zu sein. Soviel zum §34...

  • na danke. hast du nicht noch die schönen brühl-platten vergessen?


    ein grosses manko vieler - sogar halbwegs gelungener - ddr-bauten ist bzw. war gerade deren mangelhafte einbindung in den stadtraum. zur erinnerung: wo heute das novotel steht, befand sich vorher der p a r k p l a t z des hotels stadt leipzig. und auch beim "tomatenbunker" klaffte eine lücke in der kleinen ritterstrasse und zum brühl hin war die gebäudekante zurückgesetzt.


    stell dir einfach mal vor, der unisterbau stünde bereits und sollte nun durch den "tomatenbunker" ersetzt werden. da würde sich (hoffentlich) so einiges an kritik relativieren.

  • Ich teile die Auffassung, dass der neue Entwurf nicht unbedingt eine Verbesserung darstellt. Positiv zu vermerken ist - wie von DaseBLN thematisiert - die Betonung des Eingangsbereiches. Die durchgängigen Verglasungen darüber und die Erker empfinde ich als nachteilig, da sie dem Turm etwas Unruhiges verleihen. Evtl. war es eben dieses was OB Jung veranlasste eine stärkere Ausdruckskraft beim neuen Entwurf zu konstatieren.


    Insgesamt betrachtet sagte mir der zweite, klassischere Entwurf deutlich mehr zu.


    Immerhin hat die Posse nun ein Ende!

  • na danke. hast du nicht noch die schönen brühl-platten vergessen?


    ein grosses manko vieler - sogar halbwegs gelungener - ddr-bauten ist bzw. war gerade deren mangelhafte einbindung in den stadtraum. zur erinnerung: wo heute das novotel steht, befand sich vorher der p a r k p l a t z des hotels stadt leipzig. und auch beim "tomatenbunker" klaffte eine lücke in der kleinen ritterstrasse und zum brühl hin war die gebäudekante zurückgesetzt.


    stell dir einfach mal vor, der unisterbau stünde bereits und sollte nun durch den "tomatenbunker" ersetzt werden. da würde sich (hoffentlich) so einiges an kritik relativieren.


    Stadtplanung fand in der DDR ab den 60er Jahren grundsätzlich nur noch aus dem vorgegebenen industriellen Baukastensystem statt. Und Krahnbahn und Taktstraße dann auch noch in ein Altstadtquartier zu verfrachten war schon ganz schön schwierig. Individuelle Lösungen, wie sie sich nun mal zu den Nachbarbauten ergeben mussten, waren regelrecht verpönt, das war schon ideologisch völlig rückschrittlich.


    Man sollte Bauwerke und ihre Entstehungsgeschichte doch erstmal in der Rückschau bewerten, wie und warum sie entstanden sind, auch welche Schwachpunkte sie besaßen. Natürlich war das Interhotel Stadt Leipzig ein Solitär aber funktional gehörte es genau an diese Stelle, gegenüber dem Hauptbahnhof. Darüberhinaus hatte es ja gewissermaßen staatlich repräsentative Funktionen. Zur Anbindung an den Bahnhof habe ich irgendwo noch ein paar Modelfotos aus der "Deutschen Architektur" mit doppelter Fußgängerbrücke direkt bis zu den Bahnsteigen, muss ich mal rauskramen...


    Na, und die Brühlbebauung - wenn ich Wohnhäuser in Zeilenbauweise errichte, brauche ich natürlich einen Zwischenraum zur Belichtung und Belüftung. Ändere ich die Funktion von Wohnen in Verkaufen, dann ist dieser Luftraum natürlich einfach nur vergeudete Fläche - logo!


    Beim Unistergebäude würde ich mir einfach mal - wie beim Kroch-Hochhaus - eine 1:1 Baumaske wünschen, das wär doch mal was, oder?;)

  • Mir erschliesst sich nicht ganz, wie die Mitleidsnummer mit der ideologischen bzw. staatlich vorgegebenen Bauweise in der Gesamtbetrachtung dazu führt, dem Vorgängerbau eine bessere Einfügung zu attestieren? Beides hat explizit nichts miteinander zu tun. Licht und Luft sind im Übrigen schlechte Berater bei der Neubebauung von historischen Stadtzentren. Das hat die DDR auch zum Ende ihrer Existenz hin gemerkt...

  • Mir erschliesst sich nicht ganz ... dem Vorgängerbau eine bessere Einfügung zu attestieren? ....


    Weil ganz einfach die "Denke" anders war. Die Stadt hatte sich den Funktionen unterzuordnen, das heißt Städtebau wurde ganz ander begriffen. Das Verwaltungsgebäude der Chemieanlagen, die Hotels und Wohnbauten waren doch nicht solitär gedacht, sondern als Teil der gesamten verordneten "sozialstischen Umgestaltung" der Stadt (- "sozialistische Architektur", das war ja nur eine verbale Erfindung, um sich irgendwie vom Westen abzusetzten, wo exakt das gleiche passierte -) - in diesem Zusammenhang muss man das sehen. Die alte Stadt war kein Maßstab mehr, nur noch die Grundstruktur und die hat man eigentlich penibel versucht zu erhalten (mit den Mitteln der Zeit).



    Quelle: Deutsche Architektur, Heft 11



    Quelle: Deutsche Architektur, Heft 11



    Quelle: Deutsche Architektur, Heft 8


    Keine Frage: Gottseidank sind diese Planungen keine Wirklichkeit geworden. Aber man muss die Bauten aus ihrer Zeit heraus verstehen. Es ging einzig und allein um "Fortschritt" und "Zukunft". Das ist ja generell das Problem, warum diese "modernen" Bauten auch nicht in Würde altern können und Patina ansetzten, sondern einfach nur schäbig wirken.

  • ^ Danke mal wieder für die interessanten Bilder, aber eben darauf wollte ich hinaus: der Begriff des grundsätzlichen Einfügens in eine Altstadtstruktur ist keine subjektive Angelegenheit, die durch Ideologie beeinflusst werden kann, sondern m.E. recht objektiv festzustellen. Das hat mit architektonischen oder inhaltlichen Fragen erstmal nichts zu tun.


    Kommen wir also auf die Ursprungsdiskussion zurück: genauso wie das Hotel Stadt Leipzig fügt sich das Bürogebäude eben nicht bzw. nur mittelmässig in die Altstadtstruktur ein. Das mag ideologisch begründbar sein, ändert aber nichts an der simplen Tatsache an sich.

  • Zitat von DaseBLN;255933 ... der Begriff [I

    des grundsätzlichen Einfügens in eine Altstadtstruktur[/I] ist [...] m.E. recht objektiv festzustellen. Das hat mit architektonischen oder inhaltlichen Fragen erstmal nichts zu tun.


    Wenn Städtebau nichts mit Architektur und Inhalt zu tun hat, womit denn dann :confused:

  • ^ Da wird es dann langsam doch recht symantisch. Wie gesagt, es geht mir um die simple Aussage, dass sich das Gebäude eingefügt hätte. Nach objektiven Maßstäben ist dies definitiv nicht der Fall. Entweder eine Struktur wird beibehalten oder nicht. Das ist keine städtebauliche Frage, sondern lässt sich ganz einfach mit Lineal oder Maßband feststellen.


    Wenn aufgrund der damaligen ideologischen Umstände ein eindeutiges Nichteinfügen auf einmal zu einem Einfügen wird, kann man auch super damit begründen, warum Oben Unten ist und umgekehrt.

  • DaseBLN: Gerade die Stadtstruktur hat man ja beibehalten (Straßen, Plätze, ...), wo mal drauf verzichtet wurde, hat man absichtlich Provisorien geschaffen (z.B. Sachsenplatz). Im damaligen Slebstverständnis handelt es sich um die logische Weiterentwicklung der Ritterschen Ring-City-Pläne.
    Lineal und Maßband ist mir da etwas zu dürftig - nach dieser Logik könnte ich auch ein Hochregal-Lager gegenüber dem Schwanenteich bauen, Hauptsache es hat eine hübsche Fassade und ist nicht höher als das Drumherum.
    Mit "symantisch" kann ich ehrlich gesagt auch nix anfangen - lerne aber immer gerne dazu.

  • ^ Du willst es nicht verstehen: es geht mir hier nicht um die Beurteilung der Architektur an sich, sondern um die simple Klärung der Frage, was sich besser einfügt. Ja, ein Hochregallager mit hübscher Fassade, dass die alte Blockkante fortführt, hätte sich besser in den Stadtgrundriss eingeordnet, als das rote Bürogebäude, dass aus nicht nachvollziehbaren Gründen ein paar Meter versetzt entstand. Auch für ein Gebäude, dass in Mangelzeiten entstand, ist dies kein schönes Urteil. Ob es nun architektonisch wertvoll war oder aus irgendwelchen zeitgenössischen Beweggründen entstanden ist, ist da irrelevant. Aus welchen Gründen fügte sich denn das alte Gebäude besser ein als der geplante Unister-Neubau? Weil man sowieso vor hatte, die ganze Stadt in sozialistischem Stile neu aufzubauen?


    Aber wir drehen uns im Kreis, insbesondere, wenn du apolegetisch sugerierst, das Beibehalten der Straßenführung des Brühls, der an seinem östlichen Ende von beiden Seiten aufgeweitet wurde, wäre ein Erhalt der Stadtstruktur gewesen. Touristinfo, Hotel Leipzig & Co waren also Provisorien und später hätte man die Stadt wieder dicht aufgebaut? Absurde Vorstellung.


    Was "symantisch" betrifft: da hat sicher Fehlerteufel eingeschlichen - ich meinte eigentlich "semantisch".

  • raubbau, ich kann dir da auch nicht zustimmen.


    die geposteten modellfotos zeigen doch deutlich, dass man sich in der ddr im grunde einen dreck um bisherige strassenraster geschert hat. nur gab es in leipzig das "problem", dass noch so viel altbausubstanz vorhanden war. wohin die reise ging, wenn man konnte wie man wollte, sieht man in chemnitz, dresden, magdeburg.
    wir können froh sein, dass die schäden in leipzig halbwegs reparabel sind.

  • vergesst bei eurem eifer bitte nicht, dass auch in der ddr die sogenannten richtlinien des bauhauses und der moderne für den städtebau (luft, grüne flächen und plätze) galten. eben auch deshalb (und weil auch viel viel fläche frei war nach dem krieg) wurden viele neubauten von der straßenkante versetzt (siehe westviertel oder das gebiet um die kohlgartenstraße). und in den alten bundesländern sieht es nach meiner erfahrung ganz genau so aus.
    ich denke, es ausschließlich auf ideologien und "hauptsache anders" zu münzen ist zu vereinfacht.

  • Ich teile Ungestalts Beobachtung bzw. Beurteilung. Sehr häufig wurden - sonst z.B. von der Traufhöhe her durchaus gar nicht unpassende - Gebäude einfach 5 bis 10 Meter von der Straßenfront abgerückt, wodurch kleine Vorplätze oder -höfe entstanden. Da das Gesamtbild, eben aufgrund der zahlreich verbliebenen Altbaussubstanz, uneinheitlich ist, kann man mit diesen Flächen heute nicht mehr viel anfangen. Noch vorhandene Beispiele aus Leipzigs Innenstadt: Ostseite der Universitätsstraße, Ostseite der Reichsstraße, der Elfgeschosser am Brühl, Westseite der Burgstraße, Eckgebäude kleine & große Fleischergasse (mit dem Sushi-Laden), schließlich auch am Ostende der Grimmaischen (in dem Zusammenhang hatten wir das sogar schon mal diskutiert). Ganz klar ging in der DDR-Stadtplanung die Spekulation dahin, dass die restlichen Bauten aus der Belle Epoque auch irgendwann verschwinden würden.

  • Also, ihr Lieben, das wird jetzt ganz schön vom Thema abschweifen aber ihr habt es ja nicht anders gewollt:D:
    Hier geistert ja die These herum, man hat zu DDR-Zeiten die Stadtstruktur nicht nur ignoriert sondern bewusst zerstört. Das ist absoluter Humbug. Das Gegenteil war der Fall - zwischen 1949 und 1990 herrscht geradezu eine Kontinuität in der Stadtplanung, aufbauend auf dem ersten Generalbebauungsplan Hubert Ritters von 1929. Selbst der umfassende "Neue Plan für den Aufbau der Leipziger Innenstadt" von 1959 respektiert das innere Gefüge des alten Straßennetzes penibel und ergänzt es nur, wo für damalige Zeit offensichtlicher Mangel herrschte. Da brauch man kein Apologet ( DaseBLN;)) zu sein, sondern kann einfach mal die Fakten in der einschlägigen Literatur zur Kenntnis nehmen (Kleine Auswahl: Tesch, Joachim (Hrsg.):"Bauen in Leipzig 1945-1990". Leipzig, 2003; Topfstedt, Thomas: Artikel "Stadtplanung und Wiederaufbau nach 1945" im Katalog zur gleichnamigen Sonderausstellung im Alten Rathaus: "Verwundungen- 50 Jahre nach der Zerstörung von Leipzig". Leipzig, 1993 und nicht zuletzt die Stadtplaner selbst im O-Ton in der "Deutschen Architektur", bzw. ab den 1970er Jahren "Architektur der DDR" 1953 - 1990).
    Das dazu.


    Jetzt zum offenbar wichtigsten Argument für "richtigen" Städtebau - Blockrandschließung mit scharfen Baukanten. -> Städtebau ist wandelbar und wird zeitbedingt immer anders interpretiert. Einziger Unterschied zum Westen war hier der "ideologische Überbau" - ansonsten sahen die Ergebnisse hüben wie drüben relativ gleich aus - es gab eine sehr schöne Ausstellung im Städtischen Kaufhaus dazu, "Zwei Architekturen", bei den Bildern und Modellen wusste man wirklich nicht mehr wo was entstanden sein soll, das sah plötzlich alles wie DDR aus. -> in den 60er Jahren glaubte man das Allheilmittel eben in Auflockerung und Autofreundlichkeit gefunden zu haben. War ja auch logisch, die miefigen Altstädte mit ihren überkommenen Bruchbuden waren weder ein schöner Anblick noch hygienisch zu ertragen. Was heute unter "Flair" gehandelt wird war damals absolut inakzeptabel.
    Ein zweiter Grund für die Brüche und Rücksprünge war, wie bereits geschrieben, die simple Tatsache, dass man aus dem Baukasten geplant hat. Da gibt es nun mal keine Sonderlösungen. Manchmal hat sich das Raster eingefügt und machmal sind "seltsame" Ecken und Vorplätze entstanden, das bestreitet auch niemand und war auch damals sicher sehr unbefriedigend. Aber - um mit Winfried Sziegoleit zu sprechen - man konnte eben nur mit den Steinen bauen, die man hatte. Und das hat man im Großen und Ganzen recht solide getan.
    Und der Sachsenplatz war ein bewusstes Provisorium, dass kann man alles nachlesen! Mit hoher Aufenthaltsqualität und absolut dauerhaft - wie das eben für DDR-Provisorien üblich war. Ohne Kenntnis kann man schnell urteilen ... .


    Und nun zu "Größe" und "Inhalt". In jedem x-beliebigen westdeutschen Stadtzentrum stehen natürlich die Bürotürme von regionalen Unternehmen, Konzernen usw. Das gehört sich so. Ähnlich in der DDR - hier waren es eben nur die Verwaltungsbauten der VEBs und Kombinate. Da es sich aber um "volkseigene Konzerne" handelte war jedes dieser neuen Gebäude darüberhinaus "staatsrepräsentierend". Und jetzt kommt für Leipzig etwas tolles dazu: Jedes Gebäude stand am "richtigen" Ort: Das Interpelz-Gebäude natürlich am Brühl, das Messeamt selbstverständlich am Markt, die Hauptpost am Augustusplatz usw. (und die Stasi natürlich anstelle der alten Zwingburg) - und hier fängt eben der soziale und tradierte Städtebau an, der nichts mehr mit Traufkanten und Fassadenamterialien zu tun hat.


    Deswegen nochmal - und da bleibe ich bei meinem Standpunkt - der "Tomatenbunker" hatte an dieser Stelle seine Berechtigung und war im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel solide eingefügt. Dass ich mit einem heutigen Neubau natürlich die Schwachpunkte - nämlich die Anschlüsse an die Nachbargebäude - sensibler hinbekomme ist doch keine Frage! Aber - um auf Unister zurückzukommen - die Anpassung auf die Umgebung beschränkt sich aus meiner Sicht wirklich nur auf dieses Detail.

  • leipzig hatte einfach das glück, dass mit ring und augustusplatz die von der ddr-führung für alle bezirksstädte vorgegebene "aufmarschstrasse mit demonstrationsplatz" bereits vorhanden war. nur dadurch ist es der stadt erspart geblieben, dass eine schneisse durch ihr zentrum geschlagen wurde. (dafür wurde am "karl-marx-platz" die unikirche gesprengt = bewusst zerstört.)


    zum unister-bau: was ist er anderes, als eine fortschreibung des ritterschen ring-city-plans mit seinen höhendominanten?

  • leipzig hatte einfach das glück, dass mit ring und augustusplatz die von der ddr-führung für alle bezirksstädte vorgegebene "aufmarschstrasse mit demonstrationsplatz" bereits vorhanden war.


    Und weil das so war, gab es auch keinen Grund die Stadtstruktur aufzugeben.


    (dafür wurde am "karl-marx-platz" die unikirche gesprengt = bewusst zerstört.)


    Die sogenannte Grundakte (entspräche heute dem Flächennutzungsplan), in der auch die Strecke der Demonstrationszüge zum 01. Mai und 07. Oktober festgelegt war, stammt von 1949. Die ersten Überlegungen zur Beseitigung der Universitätskirche stammen von Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre. ALso zeitlich hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Aber auch hier der logische Gedanke den traditionellen Standort innerstädtische Universität zu erhalten. Die Sprengung der Kirche war dabei ein reiner diktatorischer Willkürakt.



    zum unister-bau: was ist er anderes, als eine fortschreibung des ritterschen ring-city-plans mit seinen höhendominanten?


    Hubert Ritter würde sich im Grabe umdrehen!!! Er hat bis zuletzt versucht den Bau des Kroch-Hochhauses zu verhindern, weil auch das eben nicht seinem Plan entsprach! Die Dominaten sollten auf die äußeren Ringseiten gesetzt werden (z. B. Europahochhaus). Wenn Du schon Ritter ins Spiel bringst, dann aber bitte historisch richtig. Geschichte ist doch kein Selbstbedienungsladen, aus dem man sich verbale Versatzstücke zusammenklaubt und daraus völlig falsche Zusammenhänge zimmert. Also: Entweder besser in der Vorlesung aufgepasst oder nachgelesen.

  • ^ Nur zwei Dinge:

    • Du bringst Ritter selbst ins Spiel. Inwieweit vertragen sich diverse 10-Stöcker im Innenstadtbereich mit einer Fortführung des ritter'schen Planes?
    • Offensichtlich gab es doch einen Grund, die Stadtstruktur aufzugeben, man hat die alte Stadtstruktur bei mindestens der Hälfte aller Neubauten ignoriert. Wie schon gesagt, die Gründe hierfür mögen vielschichtig sein, aber an der Tatsache an sich kann kein Zweifel bestehen.


    Ansonsten haben wir uns auch schon 10 Einträge weiter oben im Kreis gedreht.

  • raubbau:


    ich schrieb bewusst von fortschreibung.
    eine 1:1 umsetzung der ritterschen pläne ist obsolet, seit in der ddr die alte uni abgerissen und mit dem uni-hochhaus die höchste höhendominante an der inneren ringseite errichtet wurde.
    (erstaunlicherweise läuft das bei dir in #155 unter "kontinuität in der stadtplanung, aufbauend auf dem ersten generalbebauungsplan hubert ritters von 1929."


    deine letzten beiden sätze lege ich dir sehr an herz.