Bunter Mix aus Leipzig

  • War über Silvester in Düsseldorf und hab mir die Stadt nen bisschen angesehen, von den den Wohngebäuden her ist Leipzig echt um Klassen besser, dass gleiche lässt sich über den Hbf sagen. Das einzige was meiner Meinung noch fehlt wäre ein Gegenpart zum Medienhafen.
    Dachte immerwieder das in Düsseldorf eher das Geld zuhause wäre, davon hab ich leider in den innerstädtischen Vierteln nichts gesehen, kaum renovierte Bauten, überall diese hässlichen Nachkriegsbebauung, die Stadt durchwuchert von grau/schwarzen Fassaden. Liegt wohl zum Großteil an den fehlenden fördermaßnahmen in W-Deutschland, aber wenn ich mir so diese Galerie anschaue gefällt mir Leipzig gleich noch nen Zacken besser:)

  • @ ^
    Wenn Dir Düsseldorf schon nicht gefällt, dann solltest Du Dir mal Dortmund, Essen oder Duisburg anschauen! Mich persönlich hat D´dorf sehr positiv überrascht als ich letztes Jahr dort war. Besonders die Altstadt und das Rheinufer mit Blick zum Medienhafen sind sehr ansehnlich. Das mit den grauen Fassaden kann ich in der Art nicht bestätigen aber hab auch nicht alle Viertel besucht.

  • Drei Mal Leipzig, drei Mal der Turm des Neuen Rathauses, ich nehme mal an, meine letzten Winterbilder für die nächsten Monate. In der Elsterstraße:


    Im Johannapark. Mittig das Gesundheitsamt, rechts das City-Hochhaus - der ehemalige Uniriese - sowie der Turm des neuen Rathauses:


    Und hier der Klassiker:


    Noch ein Linktipp: die deutsche Fotothek bietet seit einer Weile sehr hochauflösende aktuelle Luftbilder von diversen deutschen Großstädten - hier der Link für Leipzig: klick. Eins möchte ich aber mal hervorheben: dieses Luftbild der Leipziger Innenstadt von 1993. Da gibt es viel zu entdecken: fast kein historisches Gebäude ist saniert, es existiert kein Strohsack, keine Marktgalerie, kein Haus Marquette, kein Peek&Cloppenburg, kein Kaufhof, das städtsische Kaufhaus ist eine Ruine uswusf. - zum Vergleich dann dieses Bild vom Sommer letzten Jahres.

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Danke für den Klassiker. Woanders konnte man dieser Tage lesen, dass Leipzigs Image besser wäre, wenn der vermeintlich potthässliche Uniriese nicht wäre. Ich hingegen glaube, der Stadt würde etwas Entscheidendes fehlen, wenn es dieses Hochhaus nicht gäbe. Ich kenne nicht viele Hochhäuser aus der Zeit um 1970, die eine so ausgefeilte Charakteristik aufweisen. Gut, dass durch Kulkas Sanierung die Eigenständigkeit des Hochhauses nicht durch den aktuellen Zeitgeschmack flöten ging.


    Ein paar Klassen niedriger, aber m.E. ebenso stilvoll, das sog. Wintergartenhochhaus am Hauptbahnhof aus selbiger Zeit. Auch hier erfolgte die Sanierung im Jahr 2005 in meinen Augen sehr behutsam und hochwertig.




    Ein das Hochhaus umgebender, unansehnlicher Flachbau (auf dieser Aufnahme noch zu sehen) wurde während der Sanierung abgerissen, die Sockelzone komplett umgestaltet. Wie ich finde, auch zu ihrem Vorteil.


    Eigene Bilder

  • Dass der Bauerbethread abhanden gekommen ist, ist natürlich schade. Hoffen wir das Beste für die Wiederherstellung.:daumen:



    Am Anfang kann ein Blick vom Cityhochhaus einen Überblick verschaffen.





    HIER findet sich ein Foto von Leipzig, aufgenommen ca. 1992.




    Gestern war die Sicht auch durch Dunst- oder isländische Vulkanasche :D, getrübt, aber es hat sich doch einiges getan.:daumen:















    Blick nach Westen (Plagwitz, Lindenau, Leutzsch)















    Blick nach Norden (Gohlis)















    Hauptbahnhof, Eutritzsch















    Neustadt, Schönefeld
















    Süden (Connewitz, Leipziger Neuseenland)


















    Musikviertel mit dem Bundesverwaltungsgericht

















    Die Dächer der Leipziger Innenstadt


























    Gut zu erkennen ist die Baustelle des "Gondwana-Landes" im Leipziger Zoo.





    Alles eigene Fotos.

  • Einige Fotos aus der Leipziger Südvorstadt.



    Die Meinungen gehen auseinander. Manche finden den Gebäudebestand eher einfach. Sicher gibt- oder gab- es in anderen Städten prachtvollere Gebäude aus der Gründerzeit. In der Südvorstadt kann man aber auch heute noch ganz gut leben.









    Karl-Liebknecht-Straße Kreuzung mit der Kurt-Eisner-Straße

























































    Alles eigene Fotos.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • Eine ziemlich mondäne Straßenkreuzung, die du da aufgenommen hast, Stahlbauer, - spätestens im Mai, wenn auch die Platanen in der Kurt-Eisner-Straße ergrünen und das Flanierleben so richtig aufblüht. Die beiden westlichen Eckgebäude wurden viel besser rekonstruiert als die beiden im Osten, vor allem das südöstliche (zartgelbe) sieht aufgrund des fehlenden Traufgesimses merkwürdig disproportioniert aus, bei dem anderen erscheint mir der Turmhelm irgendwie falsch.

  • ^
    Du zeigst in Deinem Thread zu den Gründerzeit-Gebäuden in Leipzig, wie aus maroden oder gar ruinösen Gebäuden wahre Schmuckstücke geworden sind. :daumen: Manches ist nicht so perfekt gelungen. In der Karl-Liebknecht-Straße gibt es auch noch einiges zu tun.



    Schon zu Ostzeiten hat man versucht Kriegslücken zu schließen. Mit durchaus unterschiedlichem Ergebnis.






    Bereich zwischen Scharnhorststraße und Hardenbergstraße.


    Hier findet man den Heinrich-Schütz-Platz und den Alexis-Schumann-Platz.


    Das Leipzig-Lexikon beschreibt den Alexis-Schumann-Platz folgendermaßen: "Bei den Bombenangriffen vom 04.12.1943 und 20.02.1944 wurde die Andreaskirche zerstört. Ihre Ruinen wurden im Jahr 1958 abgetragen. Auf dem ehemaligen Standort befindet sich seitdem eine namenlose Grünanlage." Der Autor kann wohl auch nicht viel mit Ersatzbegrünung anfangen.:D

































    Hier ist die Grünanlage halbwegs gelungen. Trotzdem fehlt die Andreaskirche.
























    Hier ist zu Ostzeiten versucht worden, eine zerstörte Ecksituation neu zu gestalten. Das Ergebnis überzeugt mich nicht wirklich.























    Die gegenüberliegende Ecke sieht deutlich anders aus.


    Hardenbergstraße
























    Die 4. Schule in der Scharnhorststraße.














    ...am Heinrich-Schütz-Platz







    Alles eigene Fotos.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer () aus folgendem Grund: Layout verbessert.

  • Über eine PM habe ich eine Anfrage zur Verkehrssituation in der Leipziger Südvorstadt erhalten. Die Fotos der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße und Kurt-Eisner-Straße zeigen mehrspurig ausgebaute Straßen. So sind die Straßen jedoch nur im unmittelbaren Kreuzungsbereich ausgebaut.







    Die hier erkennbare Linksabbiegerspur fasst gerade mal drei oder vier Fahrzeuge.








    Die Karl-Liebknecht-Straße ist über weite Strecken je Richtungsfahrbahn einspurig, mit parallel verlaufender Fahrradspur, Parkstreifen und der separaten Straßenbahn-Gleisanlage. Der Bereich zwischen Körnerstraße bis zum Übergang zum Peterssteinweg befindet sich allerdings noch in einem ostmäßigen Zustand. :D



    Die Kurt-Eisner-Straße ist -wie auch die Richard-Lehmann-Straße- als Allee mit jeweils zweispurigen Richtungsfahrbahnen ausgelegt. Wegen parkender Fahrzeuge, der geringen Fahrbahnbreiten und dem geringen Abstand zur nächsten Ampel, eignen sich die Straßen nicht zum Rasen.


    Trotzdem gibt es naturgemäß immer wieder Diskussionen über den weiteren Ausbau der Straßen. Zuletzt wurde vorgeschlagen, die Karl-Liebknecht-Straße als Fahrradstraße umzuwidmen. Ob das wirklich funktionieren würde kann ich nicht sagen. Vielleicht würde es reichen, die Falschparker auf den Fahrradstreifen öfter abzustrafen.


    Die Nebenstraßen sind alle gleichberechtigt und eignen sich daher gleichfalls nicht zum Rasen.



    Im Vergleich zu NRW oder dem Rhein-Maingebiet ist der Verkehr moderat. Die Autofahrer, Radfahrer, Straßenbahnfahrer etc. haben ihre bekannten Macken.



    Insgesamt meine ich in Leipzig einen etwas anderen Trend erkennen zu können als in den anderen sächsischen Großstädten. Ich würde die Verkehrsprojekte eher als „Optimierung“ bezeichnen. Das Nahverkehrssystem wird durch den Citytunnel stark aufgewertet. Viele innerstädtische Straßen, wie die Karl-Liebknecht-Straße oder der Innenstadtring, sind –wenigstens partiell- zurück gebaut worden.



    Eigenes Foto.

  • Zu einer attraktiven Stadt gehören natürlich Grünzüge, Parks und auch Wälder. Grünanlagen, Büsche oder Bäume reparieren aber nicht automatisch Wunden in der Stadt. Hier, an der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße und Steinstraße, fehlen kriegsbedingt zwei Eckhäuser. Dass diese fehlen ist schmerzlich erkennbar. Da helfen weder Grünzeug noch Wandmalereien aus glorreichen Kampfeszeiten. "Der Weg der roten Fahne" ist auch schon etwas verblasst.;)
















    Die andere Straßenseite ist schlicht und hat Patina angesetzt, gefällt mir aber deutlich besser.


















    Erst recht wenn man die Steinstraße in Richtung Westen anschaut.

























    Die zweite Parallelstraße der Karl-Liebknecht-Straße in westlicher Richtung ist nach einem anderen Sozialisten, der in Leipzig gewirkt hat, benannt: die August-Bebel-Straße. Die Steinstraße kann sich auch hier sehen lassen.

























    Alles eigene Fotos.

  • ^ Vielen Dank für die zahlreichen sonnigen Bilder. Wenn es etwas an den gezeigten Straßenzügen zu kritisieren gibt, dann das, was auch auswärtige oftmals bemängeln: die Seitenstraßen wirken aufgrund der fehlenden Bäume oftmals ein wenig steril. Glücklicherweise wird dieser Umstand bei den meisten Straßensanierungen abgestellt.

  • Man kann leider nicht alles haben. Unsere Vorväter hatten wohl andere Prioritäten gesetzt. Das städtische Umfeld und die Nähe zum Auewald gleichen doch einiges aus.



    Luftbild

  • Vielen Dank für die Bilder!


    Bei einer Bild-Überschrift muss ich allerdings einen kleinen Exkurs tätigen. August Bebel war nicht lediglich ein weiterer in Leipzig wirkender Sozialist, sondern mit Wilhelm Liebknecht der Begründer der deutschen Sozialdemokratie (SPD)!


    Seine Popularität spiegelt sich in den volkstümlichen Bezeichnungen „Kaiser Bebel“ oder „Arbeiterkaiser“ wider.[1]


    wikipedia


    Der liberal gesinnte Historiker und erste deutsche Nobelpreisträger für Literatur, Theodor Mommsen, äußerte sich folgendermaßen:


    "Von dem Talent ist es nicht nötig zu reden. Jedermann in Deutschland weiß, dass mit dem Kopf eines Bebel ein Dutzend ostelbischer Junker so ausgestattet werden könnten, dass sie unter ihresgleichen glänzen würden."


    gnomon.ku-eichstaett.de/LAG/mommsen.html


    Ehre wem Ehre gebürt!


    So und jetzt weiter mit Bildern! ;)

  • Vielen Dank für die sonnigen Eindrücke aus Leipzigs Süden. Die heutige Bebauung der Südvorstadt wurde zu einem Zeitpunkt errichtet, als die Stadt aus allen Nähten platzte, und es nur noch eine Frage der Zeit schien, bis man 1 Mio Einwohner hatte (es ist kaum vorstellbar, dass das heute 2,5mal so große München um 1930 noch genausoviele Einwohner hatte wie Leipzig, nämlich um die 720.000). Da musste schnell und günstig neuer Wohnraum geschaffen werden. Es ist trotzdem erstaunlich, wie hochwertig dann doch gerade die stadtbildprägenden Eckbauten ausgeführt wurden, wie man auch auf deinen Bildern sehen kann.


    Die umgestalteten Lücken und Brachen sehe ich wiederum als Chance, dass sie irgendwann neu bebaut werden. Sie sollten m.E. als Interim sichtbar gehalten werden, also bspw. als einfache Hundewiese, damit die Leute ihre Grünanlage nicht zu lieb gewonnen haben, wenn neu gebaut werden soll. Im WKII wurde die Südvorstadt m.W. zu etwa 50 Prozent zerstört. Das Bild heute vermittelt den Eindruck einer maximal 20prozentigen Zerstörung (wobei wahrscheinlich das Gebiet zwischen Bayerischen Bahnhof und ehemaliger Petersvorstadt, faktisch zu 100 Prozent zerstört, evtl. mit eingerechnet ist).

  • ^^


    Das ist das Gute an selbstbewußten Städten. Sie können gut mit ihrer Geschichte leben. Selbst zu Ostzeiten wurden viele Straßen nicht klassenkämpferisch umbenannt und erinnerten weiter an Personen die viel für die Entwicklung von Leipzig geleistet hatten.


    Stadteinwärts geht die August-Bebel-Straße in die Dufourstraße und dann in die Harkortstraße über. An den Hauswänden der Philipp-Rosenthal-Straße wurde auch zu DDR-Zeiten darauf hingewiesen, dass er ein Förderer der Leipziger Messe gewesen war.



    Für mich sind Bestrebungen eines Leipziger Schriftstellers oder verschiedener Journalisten von ZEIT und WELT Zeugnisse aus Ostzeiten wegzuschließen oder einzuschmelzen und Geschichte dadurch zu bereinigen durchaus irritierend. (Wer hätte vor Jahren daran gedacht, dass bei Springer und der ZEIT einmal derart gleiche Positionen vertreten werden.:D)





    Zum Schluss noch den Leipziger Klassiker:


    Die Karl-Liebknecht-Straße soll von manchen auch als Adolf-Süd-Knecht-Straße bezeichnet werden. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • Bei Wikipedia habe ich dieses Foto der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße und Kurt-Eisner-Straße in Leipzig gefunden.







    Fotograf:Martin Geisler;GNU-Lizenz für freie Dokumentation

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • Weitere Fotos aus der Leipziger Südvorstadt.



    Karl-Liebknecht-Straße und Fichtestraße





































    August-Bebel-Straße und Fichtestraße





























    Eine Kriegslücke wurde in den 1960ern mit diesem traditionell errichteten Gebäude geschlossen.







    Alles eigene Fotos.

  • Zum Abschluß der kleinen Serie aus der Leipziger Südvorstadt noch Fotos aus dem Bereich Kantstraße.



    Dieses Eckhaus wurde modernisiert.
    Die gegenüberliegende Kriegsbrache wird als Parkplatz und für den ambulanten Handel genutzt.












    Nachkriegsgebäude dieser Art findet man deutschlandweit.











    Dieses Eckgebäude aus Ostzeiten fügt sich ganz ordentlich in das Ensemble ein.











    Die Fassade dieses Bankgebäudes aus den 1990ern zerfällt und muss durch Netze geschützt werden.












    Weiter westlich an der August-Bebel-Straße findet man ein Gebäude aus Ostzeiten, für das noch einen Lösung gefunden werden muss.
















    Blick in die Kantstraße in Richtung Karl-Liebknecht-Straße












    August-Bebel-Straße















    Alles eigene Fotos.