Dom-Römer-Areal: die Planung

  • Aber: über die Pergola klettern ist doch auch nicht barrierefrei.
    Wie kommt man denn da hoch?
    Außerdem, gut das es diese Vorschriften bei der spanischen Treppe in Rom noch nicht gab. Wäre schade drum gewesen.


    Ah, sorry, habe den Aufgang jetzt auf der Visualisierungen der Pergola gesehen.
    Aber ginge so ein rollstuhlgerechter Aufgang nicht trotzdem mit einer Treppe zwischen dem ebenerdigen und dem ansteigenden Niveau?

  • Das Problem liegt darin, dass man für einen Meter Höhenunterschied rund 16m Schräge braucht. Dass nach dieser Regel einige Straßen in Frankfurt in ihrem Verlauf nicht vollständig barrierefrei passierbar sind, mal außen vor gelassen. Und hier ist es wohl auch noch so, dasss man Pausenflächen und einen Begegnungsraum für Gegenverkehr einplanen will - Massenverkehr zur Schirn halt. Du kannst ja heute auch keine Freitreppe mit mehr als zwei Stufen mehr planen, ohne dass alle paar Meter ein Geländer gesetzt werden muss.
    Dazu kommt, dass man nicht frei planan kann, da durch den U-Bahn-Zugang Fixpunkte gesetzt sind. Ein "Absägen" des oberen Endes des U-Bahn-Zugangs, um ihn auf das Niveau des Krönungswegs zu bringen war wohl nicht mehr im Budget.

  • Rotes Haus

    In das Erdgeschoss von Markt 15 ("Neues Rotes Haus") zieht die Metzgerei Dey (Web). Der Verkaufsraum soll komplett mit Holz im "Stil des 18./19. Jahrhunderts" ausgebaut werden. Im 1. OG des Hauses wird der seit 1930 bestehende, bereits aus der Kleinmarkthalle bekannte Betrieb ein Restaurant eröffnen (Q). Das Lokal wird sich auf das 1. OG von Markt 17 ("Rotes Haus") erstrecken.


    Diese Nahansicht des Roten Hauses hatten wir, meine ich, hier noch nicht:



    Bild: DomRömer GmbH

  • In das umstrittene (Treppen-)Haus Markt 7 zieht laut FNP das Stoltze-Museum ein und wird so zur „Frankfurter Latern“, benannt nach Stoltzes Satirezeitschrift. Das Museum wird außerdem zwei Etagen des Hinterhauses der „Goldenen Waage“ nutzen. Beschlossen wurde das in der letzten Sitzung des Dom-Römer-Ausschusses am Montag.


    Immer noch nicht sicher ist, ob das Struwwelpeter-Museum kommt. Dafür reserviert sind bisher die Gebäude HdL 2 und 4.


    Die Nutzung von HdL 6 ist ebenfalls noch unklar, nachdem die Buchhandlung „Carolus" als Interessent ausgeschieden ist.


    Drei Wohnungen in der Braubachstraße stehen noch zum Verkauf.

  • Neues Stoltze-Museum in Markt 7 und Markt 5 (Hinterhaus)

    Einzelheiten zum neuen Stoltze-Museum enthält ein Artikel der seit heute online verfügbaren 20. Ausgabe der DomRömer-Zeitung (Seite 4 f.). Demnach beginnt der Besucher seinen Rundgang in Markt 7, dem Treppenturm. Oben angekommen soll er sich mit dem Aufzug in Ebene Eins von Markt 5 begeben. Genauer in das Hinterhaus der Goldenen Waage, früher unter dem Namen "Alte Hölle" bekannt. Die Ebene darüber soll Sonderausstellungen zu einzelnen Aspekten im Leben und Werk Friedrich Stoltzes vorbehalten bleiben. Visualisierung Beginn Rundgang:



    Prinzip Laterne (Bezug auf die "Frankfurter Latern") - Schema erster Teil der Dauerausstellung:



    Grafiken: DomRömer GmbH

  • Wirkung und Schirntreppe

    Ich bin neulich mal wieder in Frankfurt gewesen und am Abend von der Zeil durch die neue Altstadt gelaufen. Ab der Braubachstrasse nach Süden wirkt die Altstadt wie eine andere Stadt. Das finde ich klasse. Man hat dann auf sehr kleinem Raum ganz verschiedene Stadtbilder und verschiedene Atmosphären. Ich war eigentlich nie ein Fan vom Römerberg, aber innerhalb des größeren Ensembles mit dem TR-Geländer wirkt es authentischer, da weitläufiger und nicht so isoliert vom Rest der Stadt. Das hat was. Mir gefällt auch das neue historische Museum, der Stein fügt sich gut ein, und auch die Schirn ist irgendwie ganz gut. Man sollte sich nach meiner Meinung vor Augen halten, dass sich die Altstadt ohne die Zerstörung ja auch weiterentwickelt hätte und daher halte ich ein Nebeneinander von Alt und Neu im richtigen Verhältnis viel natürlicher als nur alt.


    Wieso diese Pergola kommen soll, ist mir schleierhaft, ich hoffe, das wird abgelehnt. Der neue Stadtraum wäre auch schöner ohne die Schirntreppe, da dies aber anscheinend nicht mehr zur Diskussion steht könnte man sich aber zumindest überlegen, diese wesentlich zu verkürzen, damit sie nicht so vom Gebäude herausragt.


    Insgesamt: Gratulation an alle Mitwirkenden. Nächstes Projekt Mainufer :).

  • Nutzungskonzept

    In der aktuellen DomRömer-Zeitung (Download) geht es auch um das Nutzungskonzept. Einiges steht schon fest, wie die FNP gestern schrieb. Im Einzelnen:


    • die "Tourist Information" der städtischen Tourismus+Congress GmbH, bisher im Salzhaus am Römerberg, kommt in das Haus "Zu den drei Römern", Markt 40
    • für ein Café mit Konditorei ist das Erdgeschoss der "Goldene Waage" vorgesehen
    • das Historische Museum erhält eine Dependance in den Obergeschossen der "Goldenen Waage"
    • die "Freunde Frankfurts" ziehen ins Dachgeschoss der "Goldenen Waage"
    • der Evangelische Regionalverband eröffnet ein Zentrum für die Innenstadtgemeinden im Haus "Klein Nürnberg"
    • eventuell bezieht die städtische Bürgerberatung, bis vor kurzem im Erdgeschoss des Hauses Römerberg 32, Räume im "Goldenen Lämmchen"
    • in den "Hof zum Rebstock" zieht die Verwaltung des Katharinen- und Weißfrauenstifts, im Erdgeschoss wird ein Seniorentreff mit Café eingerichtet
    • das Stoltze-Museum kommt bekanntlich in das Treppengebäude der "Goldenen Waage", Markt 7 (früher "Weißer Bock") und auch in das Hinterhaus, Details in Beitrag #611 f.
    • das Struwwelpeter-Museum, bisher im Westend, bezieht die Häuser "Esslinger" und "Alter Esslinger", die Erdgeschosse sollen laut Plan unten anderweitig genutzt werden
    • die Metzgerei Dey wird das "Neue Rote Haus" nutzen, Markt 15, dazu ausführlicher oben Beitrag #610



    ________________________________________________________________________________Plan: DomRömer GmbH

  • Einen "Projektfilm" genannten Image-Film und einen Virtual-Reality-Film mit 360-Grad-Technik bietet die DomRömer GmbH auf ihrer Website an: Klick! Zu sehen sind viele Fassadendetails, Belvederchen, Aufschriften und beispielhafte Ausstattungen. Auch die viel diskutierte Pergola ist im Projektfilm (ab 2:50) 12 Sekunden lang von Westen aus zu sehen.

  • Danke, schöner Fund. Die Diskussionen über die Pergola wird nicht abklingen nachdem was man im Video sehen konnte. Sie passt leider überhaupt nicht in die Altstadt. Wenn die Pergola wenigstens begrünt wäre. Aber am besten wäre es nachwievor man verzichtet darauf und baut ein schönes Geländer statt der Pergola.

  • Den dahinter stehenden Gedanken kann ich schon nachvollziehen. Kommt man von Osten, soll der Krönungsweg nicht abrupt an einem überdimensionalen und sinnlos erscheinenden Platz enden. Um diesen Eindruck zu vermeiden oder zumindest abzumildern, soll an der Südseite durch die Pergola eine Raumkante gebildet werden, welche die einst an dieser Stelle stehenden Häuser (deren Sandstein-Erdgeschosse) und damit die südliche Zeile weiterführt.


    Man kann das vielleicht mittels einer weiteren virtuellen Tour sehen, die HHVision auch heute hochgeladen hat. Screenshot:



    Auch ein Pressebild der Stadt gab es heute, es zeigt das "Belvederchen" der "Goldene Waage".



    Beide Bilder: DomRömer GmbH / HHVISION

  • ^was würde daran denn überdimensional oder "sinnlos" sein? Der Wechsel zwischen engen Gassen und weiten Plätzen ist doch eigentlich das, was Altstädte besonders reizvoll macht. Selbst wenn das hier nicht historisch korrekt ist, aber das ist es ja mit einer Pergola genauso wenig.


    Ohne Not macht man hier aus einem potentiell attraktiven Platz, den man ja zB auch mit bodengleichen Wasserspielen usw. etwas gestalten könnte ohne ihn dabei "vollzustellen", eine langfristig wohl eher schäbige Ecke. Man weiss doch, wie sowas nach ein paar Jahren aussieht. In den Ecken sammeln sich Müll und alte Urinpfützen, die Witterung hat reichlich schwarze, senkrechte Schlieren am Material hinterlassen, dazu noch Reste von illegal geklebten Plakaten und Aufklebern usw., ein Ort ohne jede Aufenthaltsqualität. Eher ein schäbiger Hinterhof. Es ist ja nicht so, als ob man mit unmotivierter Stadtmöblierung solcher Art keine Erfahrung gesammelt hätte im Städtebau.

  • Ich seh das genauso, die Pergola ist absolut überflüssig. Wie in früheren Versionen wäre eine weitläufige Treppe um die Höhenunterschiede zu überwinden völlig in Ordnung gewesen, und m.E. sogar die bessere Lösung. Wasserspiele wären natürlich auch eine tolle Idee, vllt. auf etwa der Hälfte der Strecke die Treppe durchbrechen und durch einen kleinen Brunnen inkl. kleinen "Wasserfall" mit Sitzmöglichkeiten drumherum ersetzen, um den dann doch recht tristen "Platz" etwas aufzulockern.


    Nein, stattdessen setzen wir da etwas völlig sinnentleertes hin was die von Pumpernickel sehr gut prophezeiten Probleme mit sich bringen wird. :nono:

    Einmal editiert, zuletzt von cardiac ()

  • Ich will jetzt nicht Fürsprecher der Pergola werden, dazu fehlt mir jede Überzeugung. Und die in #618 genannten möglichen Probleme sehe ich auch. Aber die einst anstrebte weitläufige Treppe ist bekanntlich nicht möglich, weil eine (mit Lieferfahrzeugen) befahrbare Rampe zum Schirnplateau als notwendig erachtet wurde. Und der Unterschied zu einem historischem Platz, den Pumpernickel erwähnt, könnte größer kaum sein, denn es gibt hier zu drei Seiten weder eine Fassung mit Altstadt-Charakter noch überhaupt eine nennenswerte Fassung noch ein einheitliches Höhenniveau.

  • Ich habe mich hier im Forum mehrfach gegen die Pergola ausgesprochen. Mit der endgültig gewählten Fassung aus Sandstein kann ich mich anfreunden. Sie haben eine gute handwekliche Qualität.


    Zumal sie einen guten Übergang von Altstadt zu Schirn herstellt.


    Ich könnte mir parallel eine offene Rinne wie bei den Freiburger "Bächle" vorstellen. Eine Begrünung ist ja auch nicht ausgeschlossen.


    Man muss sehen, was dort funktioniert.

  • Sehen wir die Pergola einfach als Zwischenstufe bis es mit der eigentlichen Bebauung und damit der Vollendung des Krönungswegs weiter gehen kann. Das dem so sein wird, daran hege ich keinerlei Zweifel mehr.


    Und mit der Rückkehr der fehlenden Südbebauung bestünde dann auch die Möglichkeit der Rekonstruktion des legendären Fünffingerplätzchens. Ein weiteres absolutes Highlight des alten Frankfurt.


    Daher sehe ich die meiner Meinung nach verunglückte Pergola als mahnenden Zeigefinger für die absolut notwendige Vollendung der Rekonstruktion des alten Stadtgrundrisses in diesem Areal. Man ist erst den halben Weg gegangen. Den Rest schaffen wir aber auch noch!

  • Das legendäre Fünffingerplätzchen ...
    Oh ja, es wäre schön wenn es zurückkehren würde, allerdings müßte nach dem Koloss Technisches Rathaus dafür erst noch der Koloss Schirn fallen.
    Leider habe ich aber daran meine Zweifel!
    Einfacher wäre aktuell eine andere historische legendäre Rekonstruktiom, nämlich den Tuchgaden; zumal das "Neue Rote Haus" ohne den Tuchgaden auch irgendwie planlos daherkommt.

  • Virtueller Rundgang auf Dom-Römer Website mit neuesten Planungen

    Auf der Dom-Römer Website unter http://www.domroemer.de/virtueller-rundgang gibt es eine Neuaflage des Virtuellen Rundgangs.
    U.a. kann man sich jetzt auch die Neugestaltung der Pergola zu Gemüte führen. Diese Darstellung scheint neu zu sein.
    Auch scheinen jetzt Pflaster, Gebäude und Umgebung auf dem neuesten Stand der Planungen zu sein.

  • In der Tat werden jetzt einige Verbesserungen sichtbar, die sich zum Teil auch bereits beim Bau der Häuser angedeutet haben. Zum Beispiel hat die Seitenwand des Gebäudes Markt 34 „Alter Burggraf“ in der Seitenwand zum Kunstverein hin nun vernünftigere Fensterachsen spendiert bekommen. Die Wand sieht jetzt weniger nach Bunker aus. Das Tor zwischen Hinter dem Lämmchen 8 „Klein Nürnberg“ ist nun wirklich ein Tor und die Wand zum Kunstvereins heran gerückt – es steht nicht mehr frei im Raum.


    Dummer Weise kann man leider nicht alle Gebäude via 3D-Tour erkunden und die Visualisierungen der einzelnen Häuser in der Einzelansicht der Gebäude sind leider noch auf dem alten Stand. Mich hätte zum Beispiel am das Ensemble rund um die Braubachstraße 29 „Zum Glauburger Hof“ interessiert. Aber vielleicht kommt das ja in den nächsten Tagen noch!?


    Das Pflaster wirkt auch mit abgesenkten Randsteinen und Gehwegen recht stimmig. Ich glaube das wird gut.


    Die Pergola ist eben die Pergola. Dies bezüglich wurde ja bereits genug diskutiert, gestritten und auch meine Wahl wäre eher auf die Treppe gefallen. Allerdings muss man sagen, wenn man direkt zwischen Pergola und der Zeile am Markt (also von ab Haus 36 bis 26 am Hühnermarkt) steht ist die Wirkung gar nicht so übel. Man kann zumindest nachvollziehen was man grundsätzlich mit dieser Planung bezwecken mochte. Sehr unschön finde ich allerdings die Sicht von Markt 40 aus, den Krönungsweg entlang. Die Dimension der Rampe ist viel zu wuchtig, und mit der Pergola zusammen wird der Krönungsweg optisch beinahe zerquetscht. Die Tatsache das rechts neben den multiplen Weg-Endungen auch noch der U-Bahn-Aufgang auf dem Boden klafft, treibt den kruden Stilmix an der Stelle ein bisschen zu weit. Da sollte man was Materialien betrifft ggf. noch mal ran.


    Fazit: Vieles wird besser, stimmiger und schönes als gedacht oder befürchtet – allerdings ist an der einen oder anderen Stelle auch noch Luft nach oben. :D