Neues aus dem Osten

  • Görlitz, Bebauung Postplatz auf polnischer Seite

    Hallo hier paar Bilder von meinem Ausflug nach Sachsen letzte Woche.


    Der Postplatz wird auf polnischer Seite wieder nach historischem Vorbild bebaut:







    meine Bilder :)

  • Die DB verscherbelt einen Grossteil ihrer historischen Bahnhofsgebaeude in der ostdeutschen Provinz. In dem Artikel ist auch von einem "Rueckbauprogramm" die Rede. Offenbar werden in Sachsen-Anhalt systematisch Empfangsgebaeude mit staatlicher Foerderung dem Erdboden gleichgemacht. Sehr traurig wie ich finde, schliesslich duerfte es sich bei vielen um Bauwerke handeln, die um die 100 Jahre alt und ortsbildpraegend sind:


    http://www.berlinonline.de/ber…/berlin/359621/359622.php

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    Traurig, ja. Skandalös ebenfalls. Dieses "Rueckbauprogramm" klingt doch arg verniedlichend, wenn man bedenkt, dass Architekturgeschichte vernichtet wird.


    Bitte nur Zitieren wenn es Sinn macht. Danke.
    Bato

  • Die Bahnhofsgebäude werden wohl überwiegend versteigert. Hoffentlich findet sich so für einige Gebäude noch ein Investor. So wird bei der Winter-Auktion des Auktionshauses Karhausen AG am 01./02. und 03. Dezember 2011 in Berlin-Tegel eine riesige Zahl von Bahnhofsgebäuden in ganz Sachsen zu überwiegend sehr geringen Mindestgeboten versteigert, darunter sind auch sehr viele Denkmale.


    http://www.karhausen.de/


    http://picture.immobilienscout…13020504-0.pdf?2290622195
    http://picture.immobilienscout…13020598-0.pdf?3831727210


    Und noch ein trauriges Beispiel aus der sächsischen Provinz, diesmal aus Roßwein: Der Rückbau der "Wunderburg"


    MDR, Dabei ab zwei, 16.11.2011, 14:00 Uhr
    http://www.mdr.de/mediathek/fe…7931f8bf_zs-2d7967f4.html

  • Die DB verscherbelt einen Grossteil ihrer historischen Bahnhofsgebaeude in der ostdeutschen Provinz. In dem Artikel ist auch von einem "Rueckbauprogramm" die Rede.


    An dieser Stelle sei exemplarisch die Situation in Werdau geschildert. Dazu eine kurze Korrespondenz aus dem Gästebuch der Internetpräsenz.




    Anbei Bilder
    http://4.bp.blogspot.com/_wXdR…0/Werdau-Jun-2009+002.jpg
    2009 von Sebastian Poster


    Zustand unterm Hakenkreuz
    http://phila3000.de/JPGS/wd/wd15000-19999/wd16706.jpg


    und davor
    http://phila3000.de/JPGS/wd/wd15000-19999/wd17464.jpg
    (von der Gegenseite)


    Man sieht, der Vorbau wurde schon vor dem 2. Weltkrieg vereinfacht.


    Der Zustand ist absolut grauenhaft. Aus privaten Gründen fahre ich wöchentlich mit dem Zug, es befindet sich lediglich ein Ticketautomat in dem Gebäude. Der Haupteingang ist nicht mehr unter der Uhr sondern links davon. Als ich noch klein war, also vor ca 6-7 Jahren, waren in dem Gebäude noch ein Kiosk und ein Cafe untergebrach.
    Der lange Hauptgang, den man durch den normalen Eingang erreicht, war noch geöffnet und wurde wohl erst vor 2-3 jahren auch von innen durch einen Bretterverschlag direkt neben dem Automat verschlossen. Es riecht penetrant nach Urin und Alkohol in dem ehemaligen Kiosk sind die scheiben zwar noch intakt aber dahinter sieht es aus wie Atomkrieg. Alles in allem ein katastrophaler Zustand.
    Der Bahnhof ist im Grunde der Bahnsteig den man über eine Treppe und einen Tunnel erreicht. Allein dort muss man schon Slalom um Scherben laufen.


    Das noch repräsentativere Hauptgebäude in Crimmitschau, gleich nebenan, sollte nach Willen des Besitzers diesen Sommer abgerissen werden. Proteste der Stadt und der Einwohner verhinderten das vorerst noch. Es ist ein Trauerspiel sondergleichen.


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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddateien wurde in Links geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

  • MeckPomm

    Ehemalige Jagdresidenz von Erich Honecker versteigert


    Das Jagdhaus,mit Nebengelass und 140.000 m² Grundstück ist für 3,4 Mio.€ an die van der Valk Hotelgruppe versteigert wurden.
    Die will die Historie des Anwesen nicht vollkommen beiseite schieben.Die van der Valk Gruppe betreibt bereits das Areal,war bisher aber nicht der Eigentümer.Jetzt will man investieren,was bisher nicht möglich war,weil der Eigentümer zahlungsunfähig gewesen ist.


    http://www.tagesspiegel.de/wel…jagdresidenz/5871464.html

  • Brandname hatte im Juni vom historisierenden Wiederaufbau des Postplatzes in Zgorzelec, gegenüber der Görlitzer Altstadt berichtet (siehe #161).


    Inzwischen haben die ersten Häuser an der Nordseite des Platzes ihre bunten Fassaden bekommen. In der Mitte und an der Südseite regiert noch der nackte Beton. Der Platz nebst Bebauung wird zwar an die hist. Bebauung angelehnt, aber keine exakte Kopie. So wird u. a. die Platzfläche etwas größer als früher.


    In dem bereits wiedererrichteten Torhäuschen unter dem kleinen Obelisken/Postsäule (in der Mitte des Platzes auf den ersten und dritten Bild zu sehen) werden derzeit Zigaretten verkauft...


    Ein paar aktuelle Bilder:




  • Es scheint aber auch Investoren zu geben, die an die Wiederbelebung riesiger Plattenbaukolosse glauben, selbst wenn diese seit Jahren leerstehen. Dies zeigt folgendes Beispiel aus Cottbus: http://www.lr-online.de/regionen/Cottbus;art1049,2334034,0


    Cottbuser Hochhaus wird zum Seniorenpark


    „Seniorenpark“ – interessante Wortschöpfung!


    siehe auch Nr. 289 in dieser Liste der Cottbuser Baudenkmale

  • Ich finde, dass der Beitrag von Saxonia dem Ernst der Lage nicht gerecht wird.
    Fakt ist, dass Zeitz nach 1990 fast seine gesamte wirtschaftliche Basis verloren hat. Das Kinderwagenwerk ZEKIWA - einst der größte Kinderwagenhersteller Europas - wurde fast vollständig abgewickelt. Der Maschinenfabrik ZEMAG ging es nicht besser. Einzig der Süßwarenhersteller Zetti hat mit stark reduzierter Belegschaft überlebt. Die Folge war eine massive Abwanderung und eine Bevölkerungsrückgang von 42.500 Einwohner 1989 auf ungefähr 27.000 Einwohner.


    Entsprechend hoch sind die Wohnungsleerstände. In der Gesamtstadt beträgt der Wohnungsleerstand 24,5 Prozent. In der Altstadt beträgt der Wohnungsleerstand 44,5 Prozent, in den noch größeren Gründerzeitvierteln beträgt er 34,7 Prozent. Lange Zeit hat die Stadtverwaltung versucht, das Leerstandsproblem durch den Abriss von Plattenbauten aus der DDR-Zeit zu reduzieren. Zwischen 2001 und 2006 wurden in Zeitz 770 Plattenbauwohnungen abgerissen. Dennoch erhöhte sich der Wohnungsleerstand in der Altstadt von 41,1 Prozent auf 44,5 Prozent.


    Zudem hat die Stadt in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um die Altstadt zu revitalisieren. Beispielsweise hat die Stadt versucht, verfallene Altbauwohnungen zu sanieren und dann zu extrem günstigen Bedingungen zu verkaufen. In Altbauten in der Voigtstraße wurde das „Projekt Michael“ verwirklicht. Dieses ermöglichte auch einkommensschwachen Bürgern, zu sehr günstigen Konditionen Wohneigentum zu bilden. Dann hat die Stadt rings um die Altstadt 2004 die Landesgartenschau veranstaltet. Das ehemalige Kino „Capitol“ in der Altstadt wurde zum Theaterhaus umgebaut. Zu alledem wurden hohe Summen an Städtebaufördermitteln in die Altstadt gepumpt. Der oberste Zeitzer Stadtplaner Christian Villiers hat einen fast schon heroischen Kampf um den Erhalt der Altbauten gekämpft.


    Genutzt hat es leider wenig. Im Gegenteil: Die schrumpfende Bevölkerung hat für einen weiteren Anstieg der Leerstände gesorgt. Daher werden in Zeitz schon seit Jahren denkmalgeschützte Altbauten abgerissen. Die Häuser Messerschmiedestraße 1-3, allesamt Bürgerhäuser aus dem 16. bis 17. Jahrhundert, fielen ebenso wie der Kaufmannshof Messerschmiedestraße 17 (16. Jahrhundert), das Fachwerkhaus Rothestraße 6 (Baujahr 1675), die Bürgerhäuser Braustraße 2-4 (18. bis 19. Jahrhundert) oder die Häuser Voigtsstraße 6 und 7.


    Es gibt also keine neuen Nachrichten aus Zeitz, sondern es ist die fortgesetzte Tragödie einer Stadt, der die Bevölkerung abhanden kommt. Ähnliche Tragödien können übrigens auch in anderen ostdeutschen Städten besichtigt werden, ich denke nur an Weißenfels, Altenburg, Zittau, Salzwedel. Und auch in Quedlinburg stehen immer mehr Häuser leer. Ich denke nicht, dass eine Bürgermeister-Schelte die richtige Antwort auf die Probleme ist. Vielmehr müssten Konzepte entwickelt werden, wie man diesen Städten neue Arbeitsplätze und somit auch wieder mehr Einwohner verschaffen könnte. Denn ohne eine wirtschaftliche Basis werden sich diese Probleme nicht lösen lassen.

  • Werdau - neues Sanierungsgebiet

    Die Freie Presse berichtet in der heutigen Printausgabe (online hab ich den Artikel noch nicht gefunden), von einem neuen Sanierungsgebiet östlich der Innenstadt, respektive der August-Bebel Straße. Es umfasst eine Fläche von 14 Hektar, 5 Millionen Euro sind veranschlagt von denen 1.67 aus städtischer Kasse kommen und der Rest über Fördermittel beigesteuert wird. Die Maßnahmen sollen vorerst bis 2016 laufen.
    Stadplanerin Petra Jehring sprach davon "städtebauliche Missstände zu beseitigen". Im Sanierungsgebiet liegt somit auch das alte Centraltheater von 1929 und soll einen Schwerpunkt bilden. Ebenso der die alte Hortvilla in unmittelbarer Nähe des Gymnasiums. Derzeit verfällt das Gebäude, und wird nur notdürftig von den Sportlehrern als Geräteschuppen genutzt.

  • TLG soll privatisiert werden

    Das Bundesfinanzministerium will nun in einem zweiten Anlauf die bundeseigene ostdeutsche Immobiliengesellschaften TLG IMMOBILIEN GmbH und die TLG WOHNEN GmbH an Investoren verkaufen. Laut Ministerium ist die TLG das führende Immobilienunternehmen in Ostdeutschland. Das Wohnportfolio umfasst 11 500 Einheiten, hinzu kommen 260 Super- und Baumärkte, 80 Bürogebäude, Hotels und Seniorenheime. Das Portfolio ist aber sehr dezentral, mit Schwerpunkten in Berlin, Dresden und Rostock, was eine Privatisierung zu den offenbar angestrebten 1,76 Mrd. Euro schwierig machen dürfte. Zu den Wohnanlagen zählen der Wohnpark Waldschänke im Berliner Umland und die Rostocker Kröpeliner Tor-Vorstadt.


    Das Ministerium teilte heute mit, dass Investoren bis zum 16. April 2012 ihr Kaufinteresse bekunden können.


    An beiden Gesellschaften besteht kein „wichtiges Bundesinteresse“ im Sinne der Bundeshaushaltsordnung mehr. Die Bundesrepublik ist daher verpflichtet, sich von diesen Beteiligungen zu trennen. Ein erster Anlauf zur Privatisierung der TLG IMMOBILIEN war im Herbst 2008 aufgrund der Finanzkrise abgebrochen worden. Das Finanzministerium wird in dem Privatisierungsverfahren von Barclays Capital als Transaktionsberater und White & Case als Rechtsberater unterstützt. Die Privatisierung soll bis Ende 2012 abgeschlossen werden.


    In Kürze wird der Text der Bekanntmachung der Privatisierung im Amtsblatt der EU auf der Website des BMF zu finden sein. http://www.bundesfinanzministerium.de


    http://www.welt.de/print/die_w…186/Finanzen-Kompakt.html
    http://www.rohmert-medien.de/n…g-wohnen-gmbh,118157.html

  • Schweriner Volkszeitung, 14. März 2012
    Jetzt macht der Bund Kasse
    http://www.svz.de/nachrichten/…macht-der-bund-kasse.html


    Der Bund verkauft die TLG-Immobilienfirma. Dazu gehören:


    • 1500 Wohnungen im Berliner Umland, Strausberg, Potsdam
    • 2300 Wohnungen in Dresden
    • 1200 Wohnungen in Rostock
    • 1400 Wohnungen in Merseburg
    • 440 Wohnungen in Stralsund
    • 230 Wohnungen in Halle


    • Spreestern in Berlin, Mercedes-Benz Filiale
    • Com@care-Zentrum in Berlin, vermietet an Supermarktketten
    • Porsche-Zentrum in Dresden
    • 30 Prozent-Anteil an der Dresdener Altmarkt-Galerie
    • MotelOne in Leipzig


    Summe: 7070 Wohnungen, es gibt also noch etwa 4430 weitere Wohnungen, u.a. in Leipzig, Chemnitz und anderswo.

  • ^ Der Thread hier heißt "Neues aus dem Osten". Dass Nazi-Mentalität im Osten erschreckend verbreitet ist, ist jedoch nicht neu.


    Böser ausländischer Investor, Nationalsozialismus als Lösung. Gähn.


    Neu wäre entschiedenes Vorgehen gegen braune Opfermythen.

  • ^^
    Hmmm... genau welchen Informationsgehalt soll man denn nun aus deinem bildlichen "Beitrag" ziehen?
    Kleiner Insider zwischen dir und dem pawlowschen Hund hier über mir?