Grand Central, Oberbilk (Bauphase)

  • Aus dem Pressetext der Stadt Düsseldorf ersehe ich, dass das städtebauliche Konzept aus der Feder von Delugan Meissl stammt, und auf dieser Basis in Kooperation mit Jürgen Meyer H. realisiert werden soll.


    Insgesamt finde ich die städtebauliche Figur mit den klar definierten Blöcken überzeugend; die Ausformulierung der fußläufigen Verbindung vom Bahnhof zum Capitol Theater ist allem Anschein nach gut umgesetzt (die Achse war Bestandteil der Auslobung).


    Die Sinnfälligkeit des Standortes des kleinen Hochhauses kann ich aus den bisher veröffentlichten Bildern noch nicht ganz nachvollziehen.


    Das Hochhaus von Meyer H. wirkt auf mich stak nach 70er Retro, hübsch und modisch; mich haut das aber nicht um! Er hat schon besseres gemacht.


    Entscheidend finde ich die Qualität der einzelnen Blöcke und da vor allem des Wohnungsbaus. Auf dem Luftbild von Delugan Meissl wirkt der westliche Wohnblock etwas erschreckend (ich könnte mir keinesfalls vorstellen, dort zu wohnen). Dem Bild nach haben diese Blöcke den Charme von Garath oder besser noch Ratingen-West.


    Im weiteren Verlauf der Planung kann das durchaus noch besser werden.
    Wichtig ist nachher, dass sich dort die Bewohner wohlfühlen werden und gerne dort leben!
    Dazu gehört natürlich mehr als modische Fassadengrafik.


    Für mich wäre es interessant, auch Lagepläne und Grundrisse zu sehen, um mir ein qualifizierteres Bild machen zu können.


    Die Zeitachse für die Bauleitplanung finde ich nicht zu lang; es dauert eben seine Zeit, bis ein derartiges Vorhaben durch die Verwaltung und alle Gremien durch ist.
    Bei einer guten Planung kann eigentlich direkt mit der Rechtskräftigkeit des Bebauungsplanes mit dem Bau begonnen werden.


    Wichtig ist es natürlich jetzt, dass die Moskauer Straße endlich ausgebaut wird, und ebenso die Ortsumgehung Oberbilk südlich der Werdener Straße im gleichen Zug realisiert wird.
    Den zusätzlichen Verkehr können die aktuellen Straßen nicht mehr aufnehmen.

  • Grundsätzlich gesagt: ja, mich freut es, dass Oberbilk dadurch eine Aufwertung erhält - das Gesamtkonzept, sowie Desingn ist ansprechend, modern (ohne zu modisch zu wirken) und gut gegliedert.
    Was mir nicht ganz klar geworden ist: wie ist die Ausrichtung dieses Komplexes gedacht? In welche Richtung zeigt das Gesicht des Hochhauses?

  • ^ Das Hochhaus steht entlang der Bahntrasse. Die große Straße in dem ersten Bild ist die ausgebaute Moskauer Straßem bzw die Readinger Straße, die Abfahrt nach rechts die Kölner Straße. Diese wird zukünftig nicht mehr durchgängig vom Worringer Platz bis Oberbilker Markt befahrbar sein. Das erste Bild ist also von der Bahnbrücke über der Kölner Straße gesehen, das letzte aus Sicht der Kölner Straße, Ecke Ludwig-Erhard-Allee.

  • Kölner Straße nicht mehr durchgängig vom Worringer Platz bis Oberbilker Markt befahrbar sein?
    Nun bin ich vollends verwirrt ..haha
    Gibt es irgendwo eine Visualisierung von der/den künftigen Verläufen?

  • Besten Dank - nun habe sogar ich es kapiert :lach:
    Die Reading Str. entfällt also zu gunsten der Verlängerung der Moskauer Str - die somit den Mündungsbereich der kölner Str. in den Tunnel übernimmt.

  • Vielen Dank für den Link, Derrick! Den wollte ich hier auch posten, nachdem ich ihn gerade im Internet entdeckt habe... ;o)


    Diese Nacht-Visualisierung gefällt mir besonders gut:


    http://www.designboom.com/webl…ren/quartier%20m/qu04.jpg
    night view
    image © jurgen mayer h. architects
    Quelle:
    http://www.designboom.com/webl…m-dusseldorf-germany.html


    In der Online-Ausgabe der RP Rheinischen Post gibt es übrigens ein kurzes Interview mit dem Architekten Jürgen Mayer H. über sein in Planung befindliches Projekt im Quartier M:


    http://www.rp-online.de/region….2621033?commentview=true


    Schade, dass das Gebäude nur ca. 100 m hoch sein wird. Ich wünschte, in Zukunft geplante und realisierte Hochhäuser würden in Düsseldorf deutlich an Höhe gewinnen.

  • Gratulation nach Düsseldorf. Mit JMH habt ihr für dieses Projekt einen Architekten mit Weltrang bekommen. Und die Entwürfe sprechen für ihn. Wie viele seiner Arbeiten im Geiste dieser Zeit: hoch modern, stylisch mit dieser wunderbar organischen Struktur, städtebaulicher sehr gut eingebunden - anders als die übliche Rasterarchitektur die heutzutage für viele Bürobauten verwendet wird.
    Auch die Arbeit von Delugan Meissl gefällt mir so schlecht nicht. Rein von der Kubatur her recht schlicht, aber so eine Fassade sieht man auch nicht überall. Gerade diese leichte Transparenz und die miteinander harmonisch abgestimmten Farben sagen mir sehr zu.

  • omg, sehr hässlich. O_o Da muss was hin, was irgendwie den Bahnhofsbackstein aufnimmt bzw das optische Thema "Betriebsbahnhof 1925" in die Höhe schiessen lässt. Demnach auch eher quaderförmig in die Höhe geht und warm wirkt, Glas auch gerne gesehen. Dieses organische Ding sieht aus als hätte Gott n Stück Plastikmüll dort fallen lassen (was natürlich besser zum Worringer Platz passen würde, was allerdings nun wirklich nicht der massstab sein darf).

  • 08.04.2012

    Unter #29 habe ich Mitte November die derzeitige MFH-Baustelle dokumentiert. Das Gebäude schliesst prominent den Park vom Norden ab - heute habe ich neue Fotos gemacht:







    Auf dem linken Bildrand des zweiten Fotos sieht man Fassadenrenovierungen gegenüber - im Quartier passiert was.

  • Auf der einen Seite finde ich es sehr schön, dass diese Schmuddelecke endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Das Projekt ist mit Sicherheit die Initialzündung zur Aufwertung des gesamten Gebietes. Auch städtebaulich überzeugt mich die Planung, da sie die für dieses Gebiet vorherrschende Blockrandbebauung aufnimmt.


    Den Entwurf für das HH und die angrenzenden Gebäude finde ich ehrlich gesagt - zumindest für dieses Areal - ziemlich unpassend und wenig überzeugend. Das Ganze ist für mich effekthaschende Eventarchitektur, die an dieser Stelle nichts verloren hat. Wäre der Entwurf für den Medienhafen bestimmt gewesen, hätte man sich durchaus noch damit anfreunden können, aber in Oberbilk auf der Kölner Strasse hinter den Bahngleisen ...?

  • Die Absicht ist eher, revolutionär eine Lage zu schaffen als evolutionär eine Lage weiterzuentwickeln. Ich finde es nicht unbedingt verkehrt, in einem etwas altbackenen Viertel etwas forsch Progressives aufzustellen. Sonst dauert der Dornröschenschlaf eben fort. Das Quartier ist freilich nicht der einzige Impuls in Oberbilk.

  • ^ Nur weil die Sonne und die aufblühenden Bäume so schön wirkten, habe ich am Sonntag diese gewöhnlichen, vor etwa einer Dekade errichteten Bürobauten der Nachbarschaft geknippst:





    Danach ist die Gegend für mehrere Jahre eingeschlafen. Zwischen den beiden Gebäuden auf dem Foto ist eigentlich ein Hochhaus über 100 Meter genehmigt, das keiner bisher bauen wollte - gewöhnliche Architektur wurde bereits durchdekliniert. (Bei Gelegenheit: Die abweisende und nichtssagende Wirkung der nicht weit stehenden Gerichte - der neuesten größeren Investition der Umgebung - sollte wohl Ehrfurcht vor der Justitia einflößen.)
    Unter solchen Umständen könnte effekthaschende Eventarchitektur nicht schaden - dafür Aufmerksamkeit auf die Gegend lenken genauso, wie die Gehry-Bauten Aufmerksamkeit auf den Medienhafen gelenkt haben, wonach die bis heute andauernde dynamische Entwicklung einsetzte.

  • 03.05.2012

    Heute habe ich ein neues Foto gemacht - man sieht den künftigen Kindergarten im Erdgeschoss. Die blinde Wand am linken Bildrand bedeutet wohl, dass künftig an dieses Gebäude in Blockrandbebauung angeschlossen wird:



  • 20.06.2012

    Nach anderthalb Monaten habe ich neue Fotos gemacht - ich glaube, es fehlen nur noch zwei Etagen. Mittlerweile ist das Gebäude von der Bahnstrecke sichtbar.







    Vom Transparent (auf dem zweiten Foto) erfuhr ich, dass insgesamt 75 Wohnungen entstehen und dass zwei erste Etagen des Wohnens am Park grün verputzt werden - die anderen weiß bzw. hellgrau. Direkt gegenüber gibt es noch ein zugewuchertes Eckgrundstück, auf dem weitere WEs mit Parkblick entstehen könnten.

  • 06.07.2012

    Heute habe ich zwei neue Fotos gemacht. Groß des ausgehängten Baustellenschilds mit der Visualisierung und der Werbebotschaft, alle 75 Wohnungen hätten Balkone und den Parkblick. Außerdem die Rückseite mit dem Kindergarten im EG:







    Ungefähr an der Kante des KiTa-Pavillons hätte man einen Quer-Riegel mit einem oder zwei Treppenhaus-Kernen mit je 2-3 kleinen Wohnungen pro Etage bauen können - insgesamt mindestens 20-30 Wohnungen mehr als derzeit entstehen. Die beiden so entstandenen Höfe wären großzügig genug. Selbst wenn es sarkastisch klingen mag - wäre irgend etwas an der medialen Wohnungsnot-Panikmache dran, hätten auch Wohnungen ohne Parkblick reissenden Absatz gefunden.

  • Ungefähr an der Kante des KiTa-Pavillons hätte man einen Quer-Riegel mit einem oder zwei Treppenhaus-Kernen mit je 2-3 kleinen Wohnungen pro Etage bauen können - insgesamt mindestens 20-30 Wohnungen mehr als derzeit entstehen.


    Geht leider nicht!
    Auf der Rückseite entsteht die neue Umgehungsstraße (neues Stück Moskauer Straße) der Kölner Straße, daher ist zwischen der Straße
    und dem jetzt auf der Eintrachtstraße entstehenden Wohngebäude noch ein Bürogebäude als Lärmschutz geplant.
    Da ist kein Platz für weitere Innenhofbebauung wegen der fehlenden Abstandsflächen, außerdem braucht der Kindergarten ja auch noch Außengelände zum rumtoben.
    In der Projektinfo zum Quartier M auf der Seite der Stadt Düsseldorf: http://www.duesseldorf.de/rats…048E25270B6A74A264269EBED
    auf Seite 13 kann man das gut erkennen.

  • 12.10.2012

    Die letzten Tage tauchen in jedem Thread News von Expo Real auf, über das Quartier M gibt es wohl keine - die städtische Webseite verlinkt immer noch diese Pressemeldung vom November 2011, wo steht, dass Mitte 2014 erst das Bauleitplanverfahren abgeschlossen sein soll. Ich googelte gerade nach einem Datum, da mich täglich beim Vorbeifahren wundert, dass der Postbetrieb wie gehabt weiterläuft. Das Dokument schrieb vor einem Jahr, die Post sollte das Gelände in absehbarer Zeit nicht mehr benötigen - hat jemand eine präzise Zeitangabe mitgekriegt?


    Vorerst habe ich heute die einzige Baustelle der Gegend fotografiert - der Rohbau wird derzeit mit Wärmedämmung belegt:





    Die blinde Wand am linken Bildrand markiert eine Baulücke - heute hatte ich den Eindruck, dort wurde ein Teil der Gebüsche gelichtet, als ob bald etwas passieren sollte.