Neubau John-Cranko-Schule (fertig)

  • update 26.05.2016

    Zumindest die Baustelle ist beeindruckend durch die Hanglage.



    Hangsicherung





    Bilder: Silesia

  • Blick auf die Baustelle der John-Cranko-Schule vom ehemaligen Mittleren Schlossgarten aus:



    Durch die Hanglage wird sich der Bau im Stadtbild bemerkbar machen. Mich freut es, das mit Burger Rudacs Architekten (München) ein doch recht junges Architekturbüro hier das Rennen gemacht hat, auch wenn man sieht welche renommierten Architekturbüros sich an dem Wettbewerb beteiligt hatten: 3xn (Kobenhagen, Duale Hochschule), Snøhetta (Oslo), GMP (Hamburg), LRO-Architekten, Delugan-Meissl (Wien, Porschemuseum), Nieto Sobejano Arquitectos (Madrid, Berlin)...


    Ein Projekt von Burger Rudacs, das ich als sehr gelungen empfinde:
    Besucherzentrum Puez Geisler und Grundschule Villnöß

  • update 29.12.2016

    ^ Ich hoffe auch auf "bemerkbar", fürchte jedoch eher "erschlagen". Ich bin nach wie vor entsetzt über diesen Koloss! Wir haben solch schöne, zarte Staffeln - und dann diese Höllentreppe. Hätte man dort niemals genehmigen dürfen.









    Bilder: Silesia

  • Darauf hätte ich gerne verzichtet. Ich sehe nur einen heftigen Erguss aus Beton, eine völlig überdimensionierte Betontreppe! Sprengt am Hang jedes Maß und erdrückt die alte Staatsgalerie.

  • An der Werastraße kann man schon die endgültige Sichtbetonfassade erleben. Hier ist die äußere Schale schon gegossen und frei von Gerüsten. Noch fehlen allerdings die Fenster:








    Ansichten von der Schützenstraße. Hier ist der Bau eher geschlossen mit einzelnen bewusst gesetzten Öffnungen. Hier ist noch die grobe Betoninnenschale zu sehen:






    Die Bedenken von Silesia in Bezug auf die Riesentreppen teile ich so nicht, staffeln sich ja auch unabhängige hintereinander liegende Gebäude nach oben. Zudem ist auf der freieren Nordseite jeweils ein Wechsel zwischen einem höheren Bauteil und einem dazwischen liegenden niedrigen Abschnitt.


    Wie die große Baumasse aus Sichtbeton an der Schützenstraße wirken wird, muss man sehen. Hier kommt es sehr auf die Proportionen und Verteilung bzw Gliederung durch die Öffnungen an. Sichtbeton hat es per se etwas schwer in der Akzeptanz.

  • Normalerweise bin ich durchaus ein Freund von Sichtbeton, wenn er denn in Qualität und Gestaltung ansprechend ist. Das Ergebnis hier ist jedoch in meinen Augen leider ziemlich schlecht ausgefallen. Die extrem langweilige Fassade an der Straße macht das Ganze dann nur noch schlimmer.

  • Deinen ma-frey Optimismus hätte ich hier so gern wie nirgends sonst in Stuttgart! Unabhängige (hintereinander liegende) Gebäude? Schau dir mal das Umfeld an - das sind zum großen Teil unabhängige Gebäude. Und der von dir beschriebene Wechsel zwischen höheren und niedrigeren Gebäudeteilen - von wo wird der denn überhaupt bewusst wahrnehmbar sein? Vom Killesberg aus der Ferne, wenn man weiss wonach man suchen muss? Wobei ich ja wenigstens diesem "Wechsel" noch eine kleine Chance einräume. Aber die Ansicht von der Schützenstraße - welche bewusst gesetzte Öffnung soll denn hier dem Eindruck einer Staumauer entgegenwirken? Proportionen/Verteilung/Gliederung durch besagte Öffnungen kann man an der Visualisierung ablesen. Das reale Ergebnis ist selten besser als auf der Visualisierung... Die schwerere Akzeptanz von Sichtbeton würde ich nicht unterschreiben, ich habe per se kein Problem mit Sichtbeton, kann viel damit anfangen. Es muss halt aber mehr kommen als simple Quadrate und/oder Rechtecke.

  • Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich finde durch die Abstufung geht man schön auf die Hangsituation ein. An beiden Straßen oben und unten wird der Maßstab der anschließenden Bebauung aufgegriffen und die beiden Stirngebäude werden dann über die Stufen verbunden. Andere Wettbewerbsteilnehmer hatten teils Bauwerke entworfen, die an der Schützenstraße doch sehr hoch aufgeragt wären.


    Beim bisherigen Rohbau fehlen im Grund noch die Stufen, so wirkt der obere Bauteil von den gegenüberliegenden Hängen jetzt noch sehr hoch. Später wird er von den Stufen etwas verdeckt.


    Ob der Sichtbeton gelingt, wird sich dann erst so richtig nach Fertigstellung zeigen, wenn dann die Fenster usw. den Kontrast bilden. Hätte ich das ganze geplant, hätte ich mich wohl nicht getraut hier eine Sichtbetonfassade zu machen, sondern hätte mir eher eine Steinfassade vorstellen können, vielleicht hell geschlämmtes Ziegelmauerwerk. Ursprünglich war wohl eine liegende Brettstruktur für den Sichtbeton geplant, nach den aufnahmen schient man jetzt ein eher glatte Oberfläche gewählt.


    Aber insgesamt scheint sich der Ausführungsentwurf nur geringfügig vom Wettbewerbs-Entwurf zu unterscheiden, soweit ich es an den bisher sichtbaren Teilen erkennen kann. Mir erscheint die Bauhöhe etwas höher, als auf den Plänen und Ansichten.


    Ich habe mir auch nochmals die Baunetz-Meldung zum Wettbewerb angesehen, schon erstaunlich wie sich hier ein relativ junges Büro gegen erfahrene Architekten, bzw. Stararchitekten, wie Zaha Hadid, Snohetta, 3xn und auch GMP oder LRO durchsetzen konnten. Der Tenor im Baunetz war auch sehr positiv mit dem mehrfach geäußerten Wunsch, das der Entwurf auch umgesetzt werden sollte.


    Erfreulich ist auch, das die Burger Rudacs die Leistungsphasen 2-8 bearbeiten und der Bau nicht durch andere Architekten ausgeführt wird.


    Bei German-Architects erläutern die Architekten den Wettbewerbsentwurf.

  • Das ist mehr als schade. 1. Viel zu wuchtig - ich kann auch keine Einbettung in die Hangsituation erkennen. 2. Sichtbeton. Hier völlig ungeeignet, da starke und negative Kontrastrierung zur Umgebungsbebauung 3. Megachance vertan, städtebaulich als auch touristisch hätte man da viel draus machen können. Man denke z.B. mal an eine öffentliche Dachterrasse in unm. Nähe des Kessels oder an eine Dachinszenierung bzw. Dachbühne. Da fallen doch jedem mittelbegabten Architekturstudenten zahlreiche Ideen ein.....

  • Selten übrigens im Zshg. mit Sichtbeton einen solchen Schwachsinn gelesen:


    "Das Fassadenmaterial soll die Klarheit des Baukörpers unterstreichen und den öffentlichen Charakter der Schule stärken."