Ein Nachmittag in Paderborn

  • Ein Nachmittag in Paderborn

    Im Mai 2012 hatte ich Gelegenheit, an einem Nachmittag bei schönstem Sonnenschein die Stadt Paderborn zu besuchen. Ich habe praktisch nur das Stadtzentrum gesehen und fotografiert.
    Paderborn, das heute an die 150.000 Einwohner hat, liegt im Osten des Bundeslands Nordrhein-Westfalen. Die Stadtgründung geht auf das 8. Jahrhundert zurück. Im Jahre 776 gründete Karl der Große eine Pfalz an den hier entspringenden Paderquellen, um von dort aus die Christianisierung der Sachsen zu betreiben. In der Folge wurde das bis heute bestehende Bistum Paderborn gegründet. Auch heute noch ist die Mehrheit der Paderborner katholischen Glaubens.
    Um es kurz zu fassen: Einschneidende Ereignisse für das Stadtbild Paderborns waren die schweren Luftangriffe im Januar und März 1945, bei der 85% der Gebäude im Zentrum zerstört wurden. (Von einer Innenstadt kann man eigentlich nicht sprechen, da die Bauten im Zentrum Paderborns sich eher locker um den Dom herum gruppieren, mit einem städtebaulichen Schwerpunkt um das nahegelegene Rathaus. Einen Großteil der Fläche im Zentrum nimmt der sehr schöne Park mit den Paderquellen ein)
    Glücklicherweise haben die Paderborner es verstanden, charakteristische Gebäude des Zentrums zu erhalten bzw. zu rekonstruieren. Füllbauten der Nachkriegszeit - vor allem aus den 50er Jahren - wurden optisch recht gut eingepasst. So erinnert die Charakteristik Paderborns ein wenig an Osnabrück oder Münster, die ebenfalls heftig zerstört wurden, sich aber einen zusammenhängenden historischen Innenstadtbereich erhalten haben. Man kann den ideellen Wert eines solchen erhaltenen zentralen historischen Areals im Kern einer Stadt nicht hoch genug veranschlagen, trägt es doch wesentlich zum Identitätsgefühl ihrer Bewohner bei. Menschen, die aus einer Stadt kommen, wo so etwas eigentlich fehlt (ich selbst komme ursprünglich aus Kiel...) werden wissen, was ich meine --
    Aber zurück zu Paderborn: ich lasse die Bilder nun für sich sprechen und gebe nur kurze Erläuterungen; Einiges könnte ich auch garnicht benennen.


    Klosterkirche, errichtet 1694-98


    Alexiuskapelle, 1670-73

    Blick auf den Dom St. Liborius (im wesentlichen 13. Jahrhundert, romanischer Westturm aus dem frühen 13. Jahrhundert):

  • Das 1613-20 im Stil der Weserrenaissance erbaute Rathaus, nach schwerer Zerstörung 1947-1958 wiederaufgebaut:


    Der davorliegende Platz (Markt):



    Verhüllt die außerordentlich schöne barocke katholische Universitäts- und Marktkirche, errichtet 1682-92:

    Fortsetzung folgt...

  • Weiter mit der barocken Universitäts- und Marktkirche:
    Die Kirche wurde nach schweren Zerstörungen im 2. Weltkrieg in den 50er Jahren wiederaufgebaut.
    Der Hochaltar enstand zwischen 1694 und 1696, wurde aber im 2. Weltkrieg ebenfalls vollständig zerstört. Ab 1989 wurde der Altar anhand von alten Fotos rekonstruiert. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend:


    Die - erhalten gebliebene - Kanzel von 1704, ebenfalls ein wahres Wunderwerk:



  • Kleiner Exkurs nach dieser Opulenz: 2 Füllbauten in zweiter Reihe, wohl aus den 1950er oder 60er Jahren, die ich gelungen fand:


    Fortsetzung folgt...

  • Die Franziskanerkirche von 1668, Wiederaufbau nach schweren Kriegszerstörungen:

    Häuser am Domplatz:

    Übergang zwischen Dom- und Marktplatz:

    Die sog. Gaukirche hat ihren Ursprung im 12. Jahrhundert, die Platzfassade wurde im Barock neu gestaltet:

    Abdinghofkirche, heute evangelisch, der romanische Bau wurde 1015 geweiht


    Fortsetzung folgt...

  • Das Erzbischöfliche Generalvikariat:

    Die Neue Domprobstei:

    Der sehr schöne und außergewöhnliche Park mit den Paderquellen, direkt neben Dom und Abdinggirche; kanalisierte Quellbäche fließen kreuz und quer, um schließlich in die Pader einzumünden, die ihrerseits auch nur 3 km lang ist...


    Ein Quelltopf:

    To be continued...

  • Diözesanmuseum, errichtet 1968-75 - für diese Entstehungszeit erstaunlich gut angepasst:

    Durch Kriegsbombardierungen wurde der Dom St. Maria, Kilian und Liborius stark beschädigt und brannte aus, so dass die barocke Ausstattung zum großen Teil verloren ging. Wiederaufbau bis 1949.
    Hier zunächst der mächtige Westturm (1225-1280), an dessen ungewöhnlichen Anblick man sich erst einmal gewöhnen muss:

    Ansicht Südseite Langhaus:

    Gotisch geprägtes Querhaus:

    Vorhalle des Haupteingangs, 12. Jahrhundert, Giebel von 1859:

  • Innenansicht: Blick Richtung Ostchor, Verglasung m.E. Nachkriegszeit; oben die Strahlenkranzmadonna, um 1480:


    Blick Richtung Westchor (in der Barockzeit aufgegeben) mit barocker Kanzel:

    Einmal editiert, zuletzt von abrissbirne ()

  • Reste der barocken Ausstattung:

    Links im Bild ein Grabmal aus dem frühen 17. Jhd.:




    Innenhof:

    Sog. Dreihasenfenster, ein Wahrzeichen der Stadt, 16. Jahrhundert: