Neue Mitte Altona / Holstenareal [im Bau]

  • ...wenn man nun den Fernbahnhof von Altona ins Nimmerland zwsichen Gewerbe und Friedhöfen...


    Du denkst zu statisch. Weil dort jetzt 'Nimmerland' ist, muss bzw soll das ja nicht ewig so bleiben. Diebsteich wird sicherlich nie zum Nabel der Welt, aber mittelfristig ist dort ein erhebliches Potenzial vorhanden auch das Umfeld umgzugestalten. Infrastrukturprojekte baut man fuer die naechsten 100 Jahre und nicht fuer die naechsten drei Wochen.


    Ausserdem: Was soll diese sinnlose Schwarz-Weiss-Malerei bei der es immer nur Extreme gibt: Entwerder eine 'super archtektonisches Bauwerk' (Deine Worte) oder einen 'Hundehuettenkomplex' (Die Worte von Jörn Walter). Wie immer im Leben gibt es zahlreiche Abstufungen zwischen Schwarz und Weiss.


    Ich schrieb ja hier bereits mehrmals, dass ich explizit keine 'teuren Extravaganzen a la Santiago Calatrava' erwarte, aber eben etwas mehr als das aktuell vorgelegte absolute (und in meinen Augen eben inakzeptable) Minimum.


    Wenn man die BV Altona, den Hamburger Senat und Oberbaudirketor Walter dazu fragt, dann scheine ich mit meiner Ansicht nebenbei nicht komplett allein zu sein.

  • Irgendwie stört mich der Ton, Midas.
    Das einzige was ich wissen wollte, wo in Deutschland 'Milliarden-Projekte und Luxus-Bahnhoefe' (deine Worte) gebaut werden, wenn man die Hauptbahnhöfe raus nimmt. Das war´s schon.


    Ich denke also `statisch', nur weil ich das Handeln der DB versuche in ihrem Handeln nachzuvollziehen. Das Problem ist nicht meine Denke, sondern die der DB, da sich anscheinend nicht so der Kopf drum gemacht wird. Aber auch die Politiker der BV in Altona würde ich gerne mal nach einem Konzept oder Masterplan für das künftige Bahnhofsareal fragen. Gibt es was dazu?


    Keine Sorge, mir ist durchaus bewußt, dass neue Bahnhöfe durchaus ein gewisses städtebauliches Potential für ihre Umgebung bergen. Ich kenne die Ecke da sehr gut, selber mal jahrelang in Altona-Nord gewohnt.....ich gönne also Altona einen Bahnhof mit Dach, Halle und meinetwegen auch mit kleinen süßen Uhrtürmchen, damit die Ecke aus dem urbanen Tiefschlaf geholt wird.
    Die DB braucht wohl einen guten Grund, wieso dort nun einfachen Pragmatimus abgewichen werden sollte. Und hier wäre es doch jetzt oberste Aufgabe der Politker gewesen sich mal vorher zu erkundigen, was die DB da so plant....oder nicht?


    Aber auf so ein Lehrer-Schüler-Ton deinerseits hab ich keine Lust, zumal ich dich nirgends angegriffen habe. Also kein Grund aggro zu werden..

  • Das einzige was ich wissen wollte, wo in Deutschland 'Milliarden-Projekte und Luxus-Bahnhoefe' (deine Worte) gebaut werden, wenn man die Hauptbahnhöfe raus nimmt. Das war´s schon.


    Das stimmt ja so noch nicht einmal ganz ;)


    Du hattest mich etwas gefragt (#178) und ich habe Dir entsprechend meiner Sichtweise geantwortet (#179). Die Antwort war offenbar nicht wirklich in Deinem Sinne, sodass Du Deine Frage nachträglich eingeengt hast (#180).


    Zum Diebsteich / Altona-Nord


    Niemand erwartet hier einen Luxusbahnhof, aber einige einfache Dinge darf man an einem wichtigen Fern- und Nahverkehrsbahnhof vielleicht schon mit gutem Recht erwarten.


    Dazu gehoeren zumindest fuer meinen Geschmack ein (von mit aus kleines) DB-Reisezentrum, eine Halle ueber mindestens den zentralen Teil der Bahnsteige sodass man bei Wind und Regen nicht frierend am Gleis stehen muss, ein Empfangsgebaeude mit Gastronomie, etc. Ausserdem wuerde ich bei einem wichtigen Umsteigebahnhof (der wohl mehrheitlich dem Uebergang vom Regionalverkehr zur S-Bahn dienen wird) erwarten, dass es mehr als eine einzige Verbindung zwischen den einzelnen Bahnsteigen gibt.


    Es bringt allesdings zugegeben wenig ueber einen Phantombahnhof zu diskutieren von dem wir (zumindest ich) bislang nur eine einzige Zeichnung gesehen haben. Vor allen Dingen gehoeren die aktuellen Plaene der DBAG erst einmal in vollem Umfang an die Oeffentlichkeit.


    Also kein Grund aggro zu werden..


    Wenn Du Dich angefriffen fuehlst tut es mir leid, ich versuche nur in dieser Debatte sehr genau klar zumachen worum es (mir) geht: Natuerlich will die DBAG hier versuchen so billig wie moelich aus der Nummer zu kommen. Den Nutzen wollen sie gern im vollen Umfang haben (teurer Grundstuecksverkauf in Altona, kein Abbau des Sanierungsstaus am bestehenden Bahnhof), aber fuer die neue Infrastruktur wollen sie nur das absolute Minimum ausgeben.


    Als staatliche Gesellschaft hat die DBAG sich gefaelligst nicht ausschliesslich nach monetaerem Profit zu orientieren, sondern zu einem gewissen Grade auch nach der politischen Zielsetzung fuer dieses Land eine halbwegs zumutbare Bahninfrastruktur bereitzuhalten. Dazu gehoert in einer 1.8 Millionen Stadt auch ein vernuneftig ausgestatteter Umsteigebahnhof.

  • Bezugnehmend auf diesen Beitrag.


    Es gibt Geruechte (!), dass die Carlsberg-Gruppe das Holsten-Areal zwischen Holstenstrasse und Harkortstrasse bereits verkauft haette. Das Areal ist 86.000 Quadratmeter gross und bestens erschlossen.


    Siehe hier einen Bericht in der Immobilienzeitung


    siehe hier inen Bericht im Hamburger Abendblatt


    Das naehrt den Gedanken, dass Holsten seinen Produtkions-Standort innerhalb Hamburgs verlagern will. Ich hoerte aus einigen Quellen, dass u.A. ein Standort suedlich der Norderelbe ins Auge genommen wurde (Elbinsel?).



    PS: Die Gruenen vergessen meiner Meinung nach in ihrem Antrag, dass die Stadt zwischen ihren eigenen Interessen (Wohngebiet) und den Interessen Holstens abzuwaegen hat. Natuerlich will Holsten mit dem Grundstueck ordentlich Geld erloesen. Aber es will den Erloes ja auch in eine neue hochmoderne Brauerei in Hamburg (langfristige Steuereinnahmen und Arbeitsplaetze) re-investieren. Ich kann nebenbei die angeprangerten 'Fehler' bei der neuen Mitte Altona nicht sehen. Da ist es doch relativ gut und zivil abgelaufen. Wahlkampfgeschrei?

  • Heute um 14h00 ist erster Spatenstich an der Neuen Mitte Altona.


    Bericht hier.


    Wohl eher ein symbolischer Akt, denn der Hochbau geht noch nicht gleich los, waehrend der Tiefbau bzw die Bauvorbereitung schon seit Wochen laeuft.

  • ^^ Recht hast Du, Fassade. Trotzedem darf man hier gern auch Beitraege schreiben, die ein kleines Bisschen mehr Inhalt haben als 'spannende Zeiten' ;)


    Anbei noch ein Artikel aus dem Hamburger Abendblatt siehe hier.


    Was mich daran wundert (oder eben auch nicht) ist die Einschaetzung des Altonaer Baudezernenten der das Projekt als 'zu hoch, zu eng, zu schatting' beurteilt. Ich weiss nicht was in deren Koepfen vorgeht - diese Einschaetzung ist nach allen objektiven Massstaeben schlicht Unsinn.


    Ich kann mir fuer solche Aeusserungen nur zwei Ursachen vorstellen:


    > Gewisse Menschen in der Verwaltung sind mental schlicht und einfach im Nachkriegs-Staedtebau stecken geblieben, wo aufgelockerte Bebauung mit Abstandsgruen und Parkplaetzen dazwischen als die einzig wahre Loesung angesehen wurde (faelschlicherweise wie wir heute wissen).


    > Man ist in Altona in einigen Teilen der Verwalung irgendwie 'muksch', weil das Projekt wegen seiner Groesse und seiner Bedeutung fuer Hamburg nicht auf Bezirksebene gemanaged wird, sondern auf Senatsebene. Der Bezirk hat - obwohl man sich ja in Altona befindet - relativ wenig mitzureden.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Neues von der 'Neuen Mitte'. So viel sichtbares hat sich nicht getan, denn mehrheitlich spielen sich die Veraenderungen im Boden ab. Es werden Altlasten saniert, Kampfmittel geraeumt, Rohre verlegt, etc.


    An der Hartkortstrasse hat man immerhin nun ein Bauschild aufgestellt:



    Bild: ich


    An diversen Stellen auf dem Areal liegen nun Rohre bereit. Abwasser, Trinkwasser, Strom, Gas und Fernwaerme muessen verlegt werden - unter den neu anzulegenden Strassen.



    Bild: ich


    Diverse Altlasten, z.B. alte Rohre werden aus dem Boden entfernt...



    Bild: ich


    Hier erkennt man ansatzweise wo in Zukunft die neuen Strassen und Wege verlaufen werden.



    Bild: ich


    Eine Impression der beiden Wahrzeichen der Neuen Mitte Altonas: Wasserturm (bleibt) und Quietschkuven-Viadukt (verschwindet 2023-2025).



    Bild: ich


    Ein wenig Neues gibt es dann doch noch: Zwei Baugenossenschaften praesentieren aktuelle Wettberwerbsergebnisse fuer den Hochbau:


    Siehe auch Pressemeldung hier



    Bild: BOF Architekten via BVE



    Bild: BOF Architekten via BVE



    Bild: LRM Architekten via BVE

  • Diese Neubauten treffen meinen Geschmack. Eine schöne helle relativ spannende Architektur. Das im Kontrast zu dem Alten Backstein-Lagergebäude gibt ein schönes Bild ab ( wie die restliche neue Mitte Altona

  • Die Neue Mitte Altona wird ein autoarmer Stadtteil: Fuer 1.600 Wohnungen (BA 1) wird es nur rund 200 oeffentliche Parkplaetze geben. Der Rest der Autos kommt in Tiefgaragen.


    Bericht.


    Ausserdem lesenswert: Die aktuelle Ausgabe der Zeitung Neue Mitte. (pdf Link)

  • Mal sehen was heute aus diesem Treffen herauskommt.
    OT: Ich träume ja gerne wenn sich neue Chancen auftun. Der neue "Westbahnhof" würde einen Großteil Schleswig-Holsteins und Westdänemarks anbinden. Er läge nahe an der Autobahn und den Bundesstraßen B4, B5 und B431. Das schreit nach einem anständigen Busbahnhof gleich daneben und vielen P+R Parkplätzen. Und es bietet sich an, die U5 darunter hindurchzuführen, sofern sie wirklich kommt. Dann hätten die Eimsbüttler und Luruper auch gleich einen vernünftigen Zugang.
    Mit moderatem Aufwand könnte man einen richtig guten Verkehrsknotenpunkt realisieren. Und in diesem Zug sollte man bitte den Holstenkamp auch vierspurig bis zur Luruper Chaussee verlängern. Der jetzige Entwurf ist ein schlechter Witz.


    Nur den Bahnhof zu verlegen ohne Verkehrskonzept und richtiger Anbindung wäre rausgeschmissenes Geld. Und dafür reicht dann auch so eine einfache "Betonkiste".

  • Er läge nahe an der Autobahn und den Bundesstraßen B4, B5 und B431. Das schreit nach einem anständigen Busbahnhof gleich daneben und vielen P+R Parkplätzen.


    Wieso sollte man P+R so nah an das Stadtzentrum legen? IMHO komplett kontraproduktiv... Kein Mensch faehrt von weiter ausserhalb mit dem Auto zum Diebsteich um dann von dort mit dem OePNV oder Bus weiter zu fahren - schon gar nicht zu Zielen in und um Hamburg. Eher faehrt man gleich mit dem Auto zum Ziel.


    Wo sollte man denn aus West-Daenemark hinwollen, dass man ausgerechnet am Diebsteich das Auto stehen lassen will um mit der Bahn weiter zu fahren.


    Und dafuer soll man sich dann unnoetig MIV in das neu zu gestaltende Areal holen und Platz fuer grosse P+R Haueser verbrauchen? Eher nicht sinnvoll...


    Was die U5 angeht hast Du recht. Nur ob und wann die jemals kommt...?

  • Ich dachte eher an die Autoreisezüge die heute noch von Altona abfahren und vor der Beladung die angrenzenden Straßen verstopfen. Und ich dachte an Fernbusse die attraktiver werden, wenn ich aus SH kommend meinen Wagen für kleines Geld loswerden könnte. Ich dachte an Carsharing Konzepte wie Flinkster die auch Parkplätze benötigen. Mit reinen P+R Plätzen hast du wahrscheinlich recht. Die werden weiter draußen benötigt.


    Wenn man einen Knotenpunkt mit vielen Umsteigemöglichkeiten vor Augen hat, sollte man auch die Autofahrer mit ins Boot nehmen. Von der anderen Seite betrachtet könnte man auch sagen: Je mehr Gelegenheiten man bietet das Auto abzustellen, um so leichter fällt der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Natürlich wird niemand aus Ribe sein Auto am Diebsteich parken um in die Stadt zu fahren. Aber warum eigentlich nicht? Genauso mache ich es auch wenn ich beruflich mit dem Lieferwagen ein paar Tage in Wien, Lyon oder Göteborg bin.

  • Von den rein architektonischen schwächen der bisherigen Planungen abgesehen, wie sieht es mit einer Umsteigemöglichtkeit Richtung Flughafen aus?
    Wenn dieser Bahnhof den Hauptbahnhof effektiv entlasten soll und dort einigen Bahnen aus dem Norden enden, würde ich diese Möglichkeit als extrem wichtig ansehen.

  • Wenn dieser Bahnhof den Hauptbahnhof effektiv entlasten soll und dort einigen Bahnen aus dem Norden enden, würde ich diese Möglichkeit als extrem wichtig ansehen.


    Den Hbf zu entlasten ist NICHT das (Haupt-)Ziel der Verlegung des Altonaer Bahnhofes nach Altona Nord (aka Diebsteich).


    Betrieblich wuerde der neue Bahnhof der Hbf sogar tendenziell mehr belasten:


    - Viele Nahverkehrs-Zuege nach HHdie jetzt von Norden kommend in Altona (alt)enden, enden zukuenftig in Altona (neu) -> kein Unterschied fuer den Hbf


    - Fernzuge von norden nach sueden die HH durchlaufen halten zukuenftig auch in Altona (neu) statt nur am Dammtor und Hbf -> kein Unterschied fuer den Hbf


    - Einige Zuege die bisher in Altona (alt) enden sollen nach der Schliessung von Altona (alt) dann in Altona (neu) halten und bis zum Hbf durchgebunden werden -> mehr Belastung fuer die Strecke Altona-Hbf (teilweise wieder aufgehoben durch Zug-Fluegelknozepte wo zB Zuege vom Hbf nach Flensburg und Kiel bis Neumuenster als eine Einheit fahren und sich dort trennen.


    Wenn es eine Entlastung des Hbf gibt, dann hat das nichts mit dem Bahnhofs-Neubau am Diebsteich zu tun, sondern damit dass heutige Regionalbahnen mittelfristig zu Zweisystem S-Bahnen werden und dann von Nordwesten kommend ueber Altona (neu) und Altona (alt - Tiefbahnhof S-Bahngleise) oder ueber Altona (neu) und Stenschanze (auf den S-Bahngleisen) fahren. Dadurch werden Trassenslots auf den Fernbahngleisen frei.


    In wiefern eine Durchbindung Altona (neu) - Airport wesentlich den Hbf entlasten sollte / wuerde sehe ich ueberhaupt nicht. Schon gar nicht warum das "extrem" wichtig sein soll?!

  • Der Vertrag zwischen Stadt und DBAG ist geschlossen. Die Stadt Hamburg zahlt EUR 38,8 Millionen fuer das 13 Hektar große Bahnhofsgelaende.


    Aus dem Abendblatt:


    Beginn Planfeststellungsverfahren: 2015. Dann soll auch die Oeffentlichkeit ausfuehrlich über die Plaene informiert werden.


    Zitat Bahnchef Grube: "Wir bauen keinen Murks."

  • Bahn AG haelt einen staedtebaulichen oder architektonischen Wettbewerb fuer den neuen Bahnhof Altona-Nord (aka Diebsteich) angesichts der Rahmenbedingungen nicht fuer notwendig.


    Die Bahn habe eine "wirtschaftliche und funktionale Loesung" erarbeitet, die Sie dem Buerger aber aus leicht zu erratenden Gruenden offenbar moeglichst nicht (oder moeglichst spaet) zeigen moechte.


    Bericht im Abendblatt


    Angesichts der massiven Umgestaltungen die in den kommenden Jahrzehnten passieren werden waere es m.E. grob fahrlaessig nicht zumindest einen staedtebaulichen Masterplan zu haben...