ÖPNV vs. (M)IV

  • ÖPNV vs. (M)IV

    Es gibt in München zuviel Autos und der ÖPNV ist für das reiche Münchner Klientel nicht akzeptabel.


    So voll wie die Bahnen oft sind, hätten sie allerdings auch keinen Platz mehr.

  • ^^


    Anscheinend müssen nur in München Bahnen und Busse übervoll sein, damit sie rentabel sind. Komisch, wie das andere Metropolen machen. Ich hatte selbst in BCN das Gefühl, dass die U-Bahnen weniger voll sind. Nur hier stellt man Kurse ein, wenn man einen Sitzplatz finden kann.

  • ???
    Deine Antwort geht gar nicht auf meine Aussage ein. Ich bin für den Ausbau des ÖPNV und mir wäre es lieber, wenn die Züge nicht so voll wären.
    Das ändert aber nichts an dem status quo, den ich beschrieben habe.


    Ein starkes Passagierplus kann der jetzige Ausbaustand kaum verkraften.

  • ^^


    Ich dachte es wäre klar worauf ich hinaus will. In München müsste die Bedienung sehr viel besser sein. Der 17er und 27er soll alle 7,5 Minuten fahren. Abends alle 15'. In der HVZ kommt der 16er noch mit 7,5' Takt dazu. Die U2 muss öfters fahren. Genauso wie man einen 4. Stammstreckentunnel der U-Bahn braucht.


    In München gibt es zu viele Autos der Anreiz für Reiche auf den ÖPNV umzusteigen ist zu gering. Einer der Hauptnachteile ist eben seine Bedienung und damit auch sein Platzangebot.

  • Also soviel ich in Erinnerung hab, hat der Anteil des ÖPNV in München einen ziemlich hohen Anteil, den man in Europa nur in wenigen Städten findet.
    Und so voll finde ich die Züge nicht.
    Was mir generell im Vergleich zu Städten wie zB Barcelona einfällt: Die U-Bahnen sind in München sehr lang. In vielen anderen Städten sind diese kürzer, dafür gibt es aber einen wesentlich dichteren Takt.

  • Trambahn durch Fußgängerzone?!

    Ich habe heute beim Hugendubel einen sehr interessanten Bildband über die Münchner Altstadt der 50er bis 70er Jahre gefunden (leider ziemlich teuer...) . Damals fuhr ja noch die Trambahn u. a. durch die Neuhauser Straße, bis zum Isartor usw. Nach dem S- und U-Bahnbau zur Olympiade wurde die Trambahn in der Altstadt fast vollständig aufgegeben. Dennoch finde ich, irgendwie hatte bzw. hätte das Charakter - eine Trambahn durch die heutige Fußgängerzone! :) Was würdet ihr davon halten, wenn man wieder eine Trambahnlinie zwischen Stachus und Isartor verlegen würde? Würde mich auf Antworten freuen! MFG

  • Was würdet ihr davon halten, wenn man wieder eine Trambahnlinie zwischen Stachus und Isartor verlegen würde? Würde mich auf Antworten freuen! MFG


    Bei einer Frequenz mit bis zu 200 000 Menschen an einem Samstagnachmittag nicht machbar... Schon heute trötet die Tram 19 im Bereich der Theatiner Straße unentwegt und scheucht Menschen von den Gleisen.

  • Ich halte generell nicht viel von oberirdischem Schienenverkehr im Stadtzentrum und wenn dann nur dort, wo eh schon ein hoher Lärmpegel herrscht (z.B. wie in der Dachauer, Leonrod, Bayer, Fraunhofer oder Maximilianstraße).
    Das Mobilitätsproblem löst man in München nur durch einen massiven Ausbau der Radlinfrastruktur und das bedingt wiederum zwingend den motorisierten Individualverkehr auf ein lebensnotwendiges Mindestmaß zu reduzieren. Dann trauen sich auch normale Menschen mit ihrem Fahrrad im Berufsverkehr auf die Straße.
    Nur mit einer zweiten Stammstrecke und ein paar U-Bahn Stationen zusätzlich wird man die Lärm- und Abgashölle jedenfalls nicht loswerden!


    Da die Stadtbusse mittelfristig entweder durch Erdgas oder Strom betrieben sein werden, würde ich diese schon aus Gründen der Flexibilität und des Lärmschutzes jederzeit der Tram vorziehen. Deshalb finde ich auch die Tram durch den E-Garten völlig daneben. Von dem ganzen Geld könnte man wirklich viel in Sachen Radlinfrastruktur tun, die bisher nur aus der Kaffeekasse der Stadt bedient wird.


  • Das Mobilitätsproblem löst man in München nur durch einen massiven Ausbau der Radlinfrastruktur und das bedingt wiederum zwingend den motorisierten Individualverkehr auf ein lebensnotwendiges Mindestmaß zu reduzieren.


    Und was machste wenn es regnet oder schneit? Soll ja durchaus vorkommen, dass das Wetter so schlecht ist, dass man eben die 7 km zur Arbeit nicht mit dem Rad nehmen will. Hier ÖPNV gegen das Fahrrad in Konkurrenz zu stellen halt ich für falsch. München braucht auch nicht viele neue U-Bahn Strecken. Neben der 4. U-Bahn Innenstadtquerung und manchen Verlängerungen an den Enden braucht München vor allem mehr Fahrer und Wägen.

  • ÖPNV soll ja nicht in Konkurrenz zum Fahrrad treten, sondern es sollten Autostraßen zu Radwegen umgestaltet werden, auch um die Sicherheit der Fußgänger zu erhöhen, die mittlerweile unter dem hohen Radaufkommen zu leiden haben.
    Innerhalb vom mittleren Ring sehe ich langfristig nur noch Straßen für Busse, Lieferfahrzeuge und maximal noch einen reduzierten Elektro-Individualverkehr.
    Die Tatsache dass der Staat jemanden der mit einem Dieselauto jeden Tag ins Zentrum pendelt auch noch finanziell unterstützt ist ein absurdes Relikt einer längst vergangenen Zeit.


    Ließ mal den von kato2k8 verlinkten Artikel, da steht genau was ich auch bei uns in der Arbeit beobachte. Selbst bei Regen und Schnee kommen viele mit dem Fahrrad ins Büro, speziell die mit Arbeitswegen deutlich unter 10km.
    Es wäre sicher auch eine Überlegung wert ob man an Hauptachsen wie der Leopold- oder Nymphenburgerstraße eine Autospur zur überdachten Radlbahn umfunktioniert. Das wäre allemal deutlich praxistauglicher und preiswerter als z.B. das futuristische VeloVent-Projekt der TUM.
    Jetzt wo die E-Radl vor der Türe stehen, da gibt es auch für Leute die bei der kleinsten Anstrengung ins Schwitzen kommen keine Ausreden mehr.
    Die Zahlen in o.g. Artikel finde ich beeindruckend, wenn man bedenkt wie radlfeindlich die innerstädtischen Straßen momentan gestaltet sind, da schlummert ein großes Potential.

  • Ich halte generell nicht viel von oberirdischem Schienenverkehr im Stadtzentrum und wenn dann nur dort, wo eh schon ein hoher Lärmpegel herrscht (z.B. wie in der Dachauer, Leonrod, Bayer, Fraunhofer oder Maximilianstraße).
    Das Mobilitätsproblem löst man in München nur durch einen massiven Ausbau der Radlinfrastruktur und das bedingt wiederum zwingend den motorisierten Individualverkehr auf ein lebensnotwendiges Mindestmaß zu reduzieren. Dann trauen sich auch normale Menschen mit ihrem Fahrrad im Berufsverkehr auf die Straße.
    Nur mit einer zweiten Stammstrecke und ein paar U-Bahn Stationen zusätzlich wird man die Lärm- und Abgashölle jedenfalls nicht loswerden!


    Da die Stadtbusse mittelfristig entweder durch Erdgas oder Strom betrieben sein werden, würde ich diese schon aus Gründen der Flexibilität und des Lärmschutzes jederzeit der Tram vorziehen. Deshalb finde ich auch die Tram durch den E-Garten völlig daneben. Von dem ganzen Geld könnte man wirklich viel in Sachen Radlinfrastruktur tun, die bisher nur aus der Kaffeekasse der Stadt bedient wird.


    Man kann hier nicht nur Lärm und Investitionsaufwand vergleichen. Ein Bus transportiert 100-150 Personen. Eine Tram kann das Doppelte an Personen befördern.


  • Ließ mal den von kato2k8 verlinkten Artikel, da steht genau was ich auch bei uns in der Arbeit beobachte. Selbst bei Regen und Schnee kommen viele mit dem Fahrrad ins Büro, speziell die mit Arbeitswegen deutlich unter 10km.


    Das ist sicher nicht die Masse an Menschen sondern x-Prozent der vorwiegend männlichen, gesunden Arbeitnehmer zwischen 20 und 40 Jahren. Von dieser Gruppe an Fahrradfreaks auf die Verkehrsströme einer Millionenstadt zu extrapolieren halt ich für absurd.



    Es wäre sicher auch eine Überlegung wert ob man an Hauptachsen wie der Leopold- oder Nymphenburgerstraße eine Autospur zur überdachten Radlbahn umfunktioniert.


    Städtebau? Denkmalschutz? Sichtachsen? Preis? Völlig illusorisch rein dahin gehend, dass wenn das Wetter schlecht ist, wohl schon der ein oder andere Kilometer zur und von diesen Fahrradachsen weg zuviel sein wird. Nicht jeder wohnt am Rotkreuzplatz und arbeitet am Stiglmaierplatz.

  • Zitat aus o.g. Artikel:
    "Innerhalb des Mittleren Rings liegt der Wege-Anteil bei 26 Prozent. Nimmt man Fuß- und Radwege hinzu, kommt man auf stolze 76 Prozent."


    Es sind also innerhalb des mittleren Rings nur noch 24% an Wegen, die nicht zu Fuß, mit dem Radl oder dem ÖPNV zurückgelegt werden.
    Durch eine Taktverdichtung der U-Bahn sowie der anderen von der MVG bis 2020 geplanten Maßnahmen und gleichzeitig eines massiven Ausbau der Radlinfrastruktur behaupte ich, dass es möglich ist diese Zahl auf 10% zu drücken. Für diesen Anteil sind dann Stadtautobahnen wie der Altstadtring in der Dimension wie bisher nicht mehr nötig.
    Als Alternative zu überdachten Radwegen ist es sicher auch sinnvoll und denkbar E-Radl oder E-Roller ähnlich dem BMW C1 einzusetzen, für wasserscheue Arbeitnehmer >45 Jahren ;)
    Zu dem Giftgas-Horror der letzten Jahrzehnte gibt es definitiv eine ganze Menge Alternativen und ich halte es für äußerst rückwärtsgerichtet sich diesen zu verschließen!
    Ich bin ja mittlerweile in München schon froh, wenn der eine oder andere Autoparkplatz wegfällt oder die Fußgängerzone um ein paar Meter erweitert wird. Es wäre toll, wenn die Zukunft hier etwas schneller ankommen würde.


  • Zu dem Giftgas-Horror der letzten Jahrzehnte gibt es definitiv eine ganze Menge Alternativen und ich halte es für äußerst rückwärtsgerichtet sich diesen zu verschließen!
    Ich bin ja mittlerweile in München schon froh, wenn der eine oder andere Autoparkplatz wegfällt oder die Fußgängerzone um ein paar Meter erweitert wird. Es wäre toll, wenn die Zukunft hier etwas schneller ankommen würde.


    Von welcher Stadt sprichst du? Los Angeles? Sao Paulo? Kairo oder Karachi?


    Deine Vision in Ehren, aber ich glaube es gibt in München weitaus wichtigere Dinge als sich um die Einschränkung des Autoverkehrs innerhalb des Ringes zu kümmern. Bevor man weiter einschränkt, sollte man erstmal urbane Strukturen schaffen mit denen sich der ÖPNV weiter ausbauen lässt. Es muss an den ÖV-Achsen konsequent nachverdichtet werden. Die Subzentren müssen ausgebaut werden und neuer Wohnraum mit einer bestimmten kritischen Dichte geschaffen werden. Der überwiegende PKW-Verkehr wird in München von den 600 000 Menschen der Ober- bzw. gehobenen Mittelschicht produziert, die in Menzing, Trudering oder Hadern im Häuslein hockt und keinen vernünftigen ÖV-Anschluss haben bzw. sich zu schön sind das ÖV-Angebot anzunehmen.

  • Du hast recht, es geht immer noch schlimmer, aber ich finde bereits den mittleren und den Altstadtring absolut unerträglich, ohne mit anderen Städten zu vergleichen.
    Daher halte ich auch den Münchner Lärmplan für wichtig und mittlerweile ist das Thema zum Glück mit der entsprechenden Priorität bis in den Stadtrat vorgedrungen.


    Und du hast ebenfalls recht, dass viel unnötiger PKW-Verkehr von Pendlern der Mittel- und Oberschicht generiert wird.
    Aber wie willst du diesen Verkehr verhindern?
    Man muss es diesen Leuten einfach schwerer machen uns dermaßen sorglos unseren Lebensraum madig zu machen.
    Ein erster Schritt sind die Parkzonen, konsequenterweise sollte nun entweder eine Maut oder der Rückbau der mehrspurigen Asphalt-Trassen zugunsten von Infrastruktur, die uns etwas bringt, den Stadtbewohnern.
    Es gibt sicher noch viel mehr Möglichkeiten, von denen etliche prüfenswert sind!
    Sich mit der Verkehrssituation in München abzufinden mit dem Hinweis auf wichtigere Dinge, das halte ich für einen Fehler und für wenig fortschrittlich.

  • Ein z. B. durch die Fußgängerzone fahrender Bus würde aber wesentlich mehr Lärm verursachen und daneben weniger Personen fassen, als eine Tram. Zudem vermute ich, dass ein Radweg durch die Fußgängerzone mehr Probleme verursachen würde, als eine Trambahn in Straßenmitte, die nur alle 10 Minuten durchfährt. Man denke dabei an das Chaos neben der Residenzpost/Max-Joseph-Platz - als Fußgänger wird man dort von den Fahrradfahrern ziemlich rücksichtslos behandelt und muss aufpassen, dass man nicht über- bzw. angefahren wird, die Trambahn hingegen verursacht dort keinerlei Probleme!

  • In der Kaufingerstr. ist kein Platz für eine Tram, noch Bus, noch Fahrradweg. Und warum auch will man sowas überhaupt.


    Eigentlich nur aus Gründen der Nostalgieliebe - vermute ich. Diese Diskussion kam auch mal auf http://www.eisenbahnforum.de/ eingehend diskutiert. Ich hab's auch dort nicht verstanden.Die Verkehrsströme sind wohl zur genüge durch die geschätzten 3 Millionen S-Bahn Linien zwischen Stachus und Isartor gedeckt.. :D

  • In meiner Heimatstadt gibt es Busse durch die Fußgängerzone. leider ist das quasi die Stammstrecke des Busverkehrs. Dementsprechend ist nicht viel vom Fußgängerzonencharakter übrig und man prüft schon seit zig Jahren Alternativen.
    Und obwohl dort jetzt eine 6-7m breite Schneise "frei" ist (die Busspur), dürfen dort keine Radler fahren. Das ist besonders ärgerlich.


    Was ich sagen will: ÖPNV in der Fußgängerzone ist nichts.



    /Foto des erwähnten Beispiels