Nbger Westen: Großreuth, Gebersdorf, Tiefes Feld

  • Naja Frankfurt ist nicht Nürnberg. Dein Beispiel kenne ich zwar nicht, aber das Tiefe Feld hat jetzt per sè nicht allzu viele attraktive Seiten, die mich glauben lassen dass dort ein gepflegter, dynamischer und beliebter Stadtteil entstehen kann. Momentan ist es einfach nur äußerer Stadtrand. Die Rahmenbedingungen dort sind andere als beispielsweise beim Nordbahnhofareal oder dem Zuckerbärareal, die deutlich näher an bereits urban verdichtetem Gebiet liegen bzw. mitten drin liegen und von sich aus nicht erst ein solches generieren müssen.

  • Erstmal danke, Nothor, für das spitzen Bild! :D


    Sobald die U-Bahn und die Rothenburgerstraße durch das Tiefe Feld gebaut sind, wird sich dort ein Schub ergeben. Ich finde es vorallem sehr gut, das das Areal nicht komplett versiegelt wird. Die offen gelassenen Bereiche zum Kanal hin lassen auch noch für die nächsten Jahrzehnte Expandierungspotential offen.

  • die planungen für das tiefe feld gehen dafür auch sehr viel stärker in die feinplanung als das die bauträger in den innenstadtnahen baugebieten tun müssen.
    ähnlich wie in langwasser wird entlang der U3 alles vorhanden sein was eine klassische kleinfamilie (ich denke das ist bei den häusern die vorrangige zielgruppe) in ihrer nachbarschaft so braucht (einzelhandel, gastronomie, stadtteiltreffs), zusätzlich wird ein neues Schulzentrum zwischen den zukünftigen u-bahnhöfen Großreuth bei schweinau und Kleinreuth für eine gewisse attraktivitätssteigerung sorgen.
    wer ein eigenheim mit exzellentem u-bahn- und autobahnanschluss + moderner infrastruktur will kommt hier wohl wie kaum sonst wo auf seine kosten.


    wie in der von mir verlinkten broschüre zu lesen ist, wird bis 2013 baurecht bestehen. wenn 2019 die u-bahn in betrieb geht sollte die erste baustufe schon verwirklicht sein.


    http://www.nuernberg.de/intern…siedlungsentwicklung.html


    d.


    eine bemerkung zum bild des Theodor Heuss Platzes: die damaligen Grundstücksverwerter in Berlin haben Siemens & Halske (die U-Bahnbauer Berlins) damals bezuschusst um einen U-Bahnanschluss der "steppe" zu bekommen. als der Kauser 1908 die Strecke befuhr stand so gut wie kein haus entlang der straßen. die bebauung kam aber dann rasant in fahrt. das Westend ist heute eine sehr exklusive Gegend.

  • Naja Frankfurt ist nicht Nürnberg.


    Du vergleichst Nürnberg mit Berlin, aber einem Vergleich zwischen Nürnberg und Frankfurt stehst du ablehnend gegenüber? Zudem dein Vergleich mittlerweile 105 Jahre zurückliegt. Das macht für mich keinen Sinn.
    Da könnten wir gleich sagen, dass Nürnberg damals mit den Patriziern eine bedeutende und mächtige Weltstadt neben Köln war.

  • Naja Frankfurt ist nicht Nürnberg. Dein Beispiel kenne ich zwar nicht, aber das Tiefe Feld hat jetzt per sè nicht allzu viele attraktive Seiten, die mich glauben lassen dass dort ein gepflegter, dynamischer und beliebter Stadtteil entstehen kann. Momentan ist es einfach nur äußerer Stadtrand. Die Rahmenbedingungen dort sind andere als beispielsweise beim Nordbahnhofareal oder dem Zuckerbärareal, die deutlich näher an bereits urban verdichtetem Gebiet liegen bzw. mitten drin liegen und von sich aus nicht erst ein solches generieren müssen.



    Ich glaube gerade wegen der Lage im städtischen Randgebiet an einen Erfolg des Stadtteils! Durch den U-bahn Anschluss werden die Wohnungen nicht die günstigsten sein. Es dürfte daher vorallem junge mittelständische Familien anziehen, die es schätzen, mit der Ubahn in 5-10 Minuten im Zentrum, aber auch nicht weit von der Natur entfernt zu sein.

  • Naja, für "junge, mittelständische Familien" gibt es in Nürnberg ja ein rasant zunehmendes Angebot an attraktiven Wohnraum, vor allem in Randlagen. Mittlerweile aber auch innerhalb des Stadtrings. Wenn du willst ist der gesamte Bestand im Bereich des künftigen "Tiefes Feld" schon in dieser Richtung entwickelt, eigentlich alles ab der Von-der-Tann-Straße Richtung Westen. Aber was m.M.n. dort fehlt ist ein Stadteilzentrum.


    Mattes, was meinst du denn mit "Erfolg des Stadtteils"? Das dort gute Wohnungen entstehen? Sehr wahrscheinlich, der Standard hat sich in den letzten Jahren enorm erhöht. Das sich die Wohnungen gut vermarkten? Wird wohl auch kein Problem. Schau dir den Ist-Zustand der jüngst entstandenen Kolonie am St. Gallen Ring an. Vor wenigen Jahren war das noch ein Acker. Oder der Tilly-Park.
    Worauf ich aber auch mit dem obigen Bild hinaus wollte ist, dass es eher ländliche als städtische Strukturen sind. Aus einem Acker entsteht nicht automatisch eine Stadt, nur weil man darauf Wohnungen baut. Es fehlt ein Stadtteilzentrum für die Nahversorgung, und dann ist man dabei sich über öffentliche Gebäude und deren Gestaltung zu unterhalten.
    Wenn ein Stadtteilzentrum nicht vorgesehen ist, dann braucht man sich über das Tiefe Feld nicht unterhalten, es wird eine Schlafstadt. Aber das ist m.E. noch einfach zu weit entfernt.

  • Mit Erfolg meine ich dass es ein lebendiger Stadtteil werden wird. Gemessen an den Rahmenbedingungen. Soweit ich informiert bin soll um den U-bahnhof herum sehr wohl etwas wie ein Stadtteilzentrum entstehen. Von Ärzten, Schulgebäuden und Einzelhandel soll ja alles vorhanden sein.

  • Warum wirken heutzutage neu geschaffene Stadtteile immer so künstlich, an den Haaren herbeigezogen, Steril, unwirklich und nicht wirklich Lebenswert ? warum ?
    Ich meine Stadtteile wie z.B. Gärten H.d.v oder Johannis oder St. Peter usw. wurden auch mal irgendwann quasi auf der grünen Wiese gebaut. Aber das ist dichte Urbane Bebauung die irgendwie Lebens- und Sehenwert ist.
    Sowas ist Stadt !!
    Nicht so ein locker in die Gegend gebauter Blödsinn wie z.B. Röthenbach Ost oder das geplante Tiefe Feld.
    Ist es heutzutage nicht mehr möglich eine Stadt mit "STÄDTISCHEM" bauen zu ergänzen bzw räumlich zu vergrößern?


    Früher gings doch. In Leipzig wuchern die Gründerzeitviertel Kilometerweit raus.

  • KurushiX: Ich fühle mit dir. Ich weiss es nicht. Vielleicht muss ein Stadtteil tatsächlich auch erst reifen. Und das benötigt vielleicht auch das einige Gebäude wieder verschwinden, es lichter und luftiger wird, Bäume wachsen wo sie wachsen wollen und nicht in einem von einem Planungsbüro gezeichnetem Raster, und dass aus einer Kneipe eine Wohnung wird und aus einer Fabrik ein Loft und aus einem Laden eine Bar....


    Was auf jeden Fall früher anders war als heute ist, dass es weitaus gemischter zu Werke ging. Man wohnte fein im Vorderhaus Belle Etage und im Hinterhaus war das Gewerbe.


    Allerdings: Es gibt auch viele die es schätzen, in einem abgeschlossenen, Gewerbe und Industriefreiem Gebiet zu wohnen. Die Frage muss sich jeder selbst stellen: Wenn ich zentral wohnen möchte, wie weit bin ich dann bereit "die anderen" zu ertragen? Stichworte: Sperrstunde, uneinsehbares Grundstück/Terrasse/Balkon, verkehrsberuhigte Zone... das ist sicherlich auch lebensphasenabhängig.

  • dem letzten Beitrag ist nicht viel hinzu zu fügen.


    Wer bezhalt schon eine Menge Geld für wenig Platz und viel Schatten? Heutige Infrastruktur ist nicht mehr so auf die hohe Ausbeute von wenigen Quadratmetern Baufläche angewiesen wie vor 100 Jahren. Inzwischen verfügt der Nürnberger pro Kopf um sage und schreibe 45 Quadratmeter. Wenn er dann noch ein Auto sein eigen nennt und auf den Balkon nicht verzichten möchte ist der Flächverbauch pro Kopf noch größer.
    Die Planungen für das Tiefe Feld sind daher schon ausgewogen und recht attraktiv in meinen Augen. Durch die Einbeziehung des bislang durch die Rothenburger Straße zerschnttenen Dorfkern von Kleinreuth wird bestimmt ein interessanter Ort entstehen. Na warten wir es ab.


    d.

  • Meines Erachtens ist die Gegend um die jetzige Ostkurve der Rothenburger Straße, wo sich jetzt schon der Neubau des TeVi befindet, dieser American Oldi Automobilhof und die Real-Tankstelle als Stadtteilzentrum geradezu ein Muss als Standort für das natürlich wachsende Stadtteilzentrum. Es fehlt eigentlich dazu nur ein Ausgang des künftigen U-Bahnhofes dort.

  • Findest du? Meinst du nicht dass Neubauten den Charakter der alten, jetzigen Rothenburger Straße dort zerstören würden? Lass lieber Ärtztehäuser, Bürgerbüros und Supermärkte ein paar huntert Meter östlich entstehen, nämlich hier. :)

  • Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.


    Und auch für die Anfangszeit der Ansiedlung dürfte dank bestehendem Gewerbe (u. a. real-Markt, Media Markt, TeVi) ausreichend gesorgt sein.

  • Die Entwicklung der Baugebiete entlang der geplanten Verlängerung der U 3 nach Westen an den neuen U-Bahnstationen "Großreuth", "Kleinreuth" und "Gebersdorf" nimmt langsam Formen an.


    Noch bis zum 15. August kann man sich die Ergebnisse des ersten Wettbewerbs zur Entwicklung des künftigen Neubaugebietes an der Züricher Straße, wo sich der künftige IU-Bahnhof "Großreuth" befinden wird, ansehen. Glücklicherweise gibt es auch eine Webversion der Ergebnisse des Wettbewerbs, hier einzusehen:


    http://zuericherstrasse.files.…icherdokumentationweb.pdf


    Sieger sind die Nürnberger Architekten Keplak & Sedlak (http://www.kapplersedlak.de/) die hierzu auf ihrer Internetpräsenz aber noch nichts bereitstellen. Man kann aber herausziehen, dass es eine Bebauung bis zu 9 Etagen geben wird. Über die Veröffentlichung ist unter anderem nachzuvollziehen, dass abzuwägen ist zwischen einer Bebauung in Form etlicher Solitärbauten (punktförmige Bebauung) und Blockbebauungen. Der Mitbewerber "ex aquo mündchen", der den 3. preis erzielte, schlägt auf den zentral liegenden Bebauungsfeldern Gebäude vor, die im Erdgeschoss eine Geschosshöhe von 3,5 m erhalten, und in den darüber liegenden Etagen 2,8 m, was deutlich oberhalb des Nürnberger Neubaustandards liegt. Das Potenzial für "die Entwicklung unterschiedlichster Wohnformen", wie es heisst, gemeint sind Luxuswohnungen, wäre damit gegeben. Aber gewonnen hat Kapler & Sedlak, die sich zu diesem Thema bedeckt halten.


    Als Preisgeld gab es u.a. 17.000 EUR für Platz 1.


    Bei allem bohei, es wird wohl eine typische Vorortwohnsiedlung entstehen.

  • nothor Bei dem Ergebnis geht es um den freien Bereich umgeben von Züricher Straße, Gerhart-Hauptmann-Straße, Hartungstraße und Genfer Straße. Ist das denn jetzt das Tiefe Feld?
    Biser bin ich beim Tiefen Feld vom Gebiet ausgegangen, das von der Rothenburger Straße, Südwesttangente und Uffenheimer Straße umgeben ist?

  • @ DS-17


    Du hast natürlich Recht, das sog. "tiefe Feld" ist ein größerer Bereich etwas weiter westlich, der dann nicht wie die Züricher Straße am U-Bahnhof "Großreuth" liegen wird, sondern am nächsten Bahnhof stadtauswärts "Kleinreuth".
    Ich habe die Informationen nur deshalb hier hinein gepackt, da sie thematisch irgendwie dazu passt: Beides liegt an der U 3, beides ist noch in der Planung, beides sidn jeweils völlig neue Stadtviertel wo es jetzt nur Wiese und Acker gibt, und beide Projekte haben bislang noch keinen Anschluss an das bestehende U-Bahnnetz. In soweit passt das m.E. schon zusammen, zumindest solange es ums Orakeln und Planungen geht.

  • Nachtrag:


    Beim durchlesen der Veröffentlichung zum Projekt Züricher Straße schossen mir immer wieder Gedanken durch den Kopf, deren Formulierung in diesem Artikel hier besonders gelungen ist:


    http://www.welt.de/debatte/kom…rt-zum-Siedlungsbrei.html


    Der Eindruck entsteht, man könne nicht beobachten und feststellen. Feststellen, was die Bewohner in Nürnbergs beliebten und anziehungsstarken Vierteln besonders mögen, diese Rezepte kondensieren auf grundsätzliche Bauvorgaben, und daran orientiert ein neues Stadtviertel planen. Beispiel:


    Die Ausloberin (Stadt Nürnberg) erwartet einen "Vorschlag zur Entwicklung einer Wohnsiedlung in
    Form verdichteter Reihen-, Ketten-, und Doppelhausstrukturen sowie im kleinmaßstäblichen
    Geschoßwohnungsbau (Stadtvillen)." (Seite 14 - städtebauliche Ziele). Bekanntermaßen ist diese Beschreibung exakt das Rezept für eine Zersiedelung mit höchstmöglichem Flächenverbrauch.


    Weiterhin ist als Vorgabe formuliert, dass für den zu erwartenden PKW-"Pendler-Verkehr zur U-Bahnhaltestelle Züricher Straße" ausreichend Stellplätze "vorgesehen werden, hier ist auf eine gute Anfahrbarkeit der Besucherstellplätze zu achten" (Seite 15). Meines Erachtens nach ebenfalls ein überflüssiges Relikt aus den Zeiten des Diktats der autogerechten Stadt. Denn wie wir alle wissen, soll die U-Bahnlinie ja nicht dort enden, sondern noch über weitere Stationen Richtung Gebersdorf geführt werden. Dort ist m.E. an der Endhaltestelle ein Pendlerparkhaus sinnvoll, aber nicht hier im Wohngebiet. Wer von außerhalb nach Nürnberg komtm, steigt nicht wenige Stationen bzw. wenige Kilometer vor der Innenstadt in die U-Bahn um, das ist Unfug.
    Sinn ergäbe es erst dann, wenn die Nürnberger Innenstadt mautpflichtig werden würde.

  • Dann bin ich erleichtert. Ich bin schon davon ausgegangen, dass man vom dem größeren Bereich mittlerweile wieder abgerückt ist. Kann ich mir ja gut vorstellen, dass man das wieder als zu großes Projekt in Nbg sieht.
    Eine Zersiedelung mit höchstmöglichem Flächenverbrauch ist doch schon seit jahrzehnten in Nürnberg zu sehen. Selbst in relativ nahen Innenstadtlagen werden immer wieder Reihenhäuser gebaut. Eine zentralisierte Stadt sieht anders aus.
    Erst Jahre später werden die Beschwerden kommen, dass die Pendlerwege unzumutbar und unmöglich lange sind, was absolut inakzeptabel ist. Das mag aber vor allem auch an der konservativen Stadtführung liegen oder, falls es nicht konservativ sein sollte, dann an der Unfähigkeit.

  • Unnötiges Zitat entfernt.


    Die U-Bahn Erweiterung von der Gustav-Adolf-Strasse steht jetzt ja, endlich!! Ich finde diese Masnahme sehr gut, aber es sollte hoffentlich auch bedacht sein, das man am Endbahnhof ein P+R baut!!!! Kann bitte nochmal jemand genau sagen wo das "Tiefe Feld" enstehen soll!!