München ist keine Touristenhochburg die an sich Touris anzieht, ex-Wiesn zumindest. Nicht wie Prag oder Rom oder London. Ist einfach so.
Das liegt aber jetzt nicht unbedingt daran, dass Prag flächendeckend schöner als München ist (ist es gewiss nicht, wenn man aus dem historischen Zentrum rauskommt), sondern daran, dass Münchens geographische Lage Fluch und Segen zugleich ist. Was will ich denn in einer Großstadt versauern, wenn ich in der Nähe das pittoreske bayerische Oberland und die Alpen - oder immer noch so eine Art "Geheimtipp" für Bergtouristen die es etwas abgeschiedener und ruhiger möchten, den Bayerischen Wald - habe.
München ist da für Ausflüge in die Landschaft höchstens eine "Homebase" oder auch ein Punkt, den man, wenn man schon in Südbayern oder am Alpenrand urlaubt, natürlich auch mal abhakt. Aber Menschen urlauben nun einmal nach wie vor lieber in schönen Naturlandschaften als in Städten und da liegt München einfach schlecht (nicht inmitten dieser Landschaften - die Isarschotterebene ist ziemlich flach und reizlos, also das direkte Umland Münchens) in der Nähe dieser grandiosen Naturkulissen. Wie gesagt, wieso da in München versauern, wenn man diese Landschaften erleben kann?
Darum brummt der Städtetourismus in München nur zur Wiesn so richtig. Aber was heißt "nur", solch ein jährlich wiederkehrendes Großereignis, das die Massen anzieht, ist jenseits von Sportveranstaltungen oder religiösen Terminen eigentlich in Europa beispiellos.