Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • Die SZ schreibt mal wieder zum Thema (Miet-)wohnungsmarkt: 4200 Wohneinheiten wurden 2007 fertiggestellt, das von der Politik vorgegebene Ziel von 7000 damit verfehlt. 2008 und 2009 rechnet man durch die Finanzkrise mit einem weiteren Rückgang der Bautätigkeit wodurch sich die Angebotsknappheit weiter verschärfen könnte. Eine Rekordnachfrage nach Mietwohnungen wie zuletzt im Jahr 2002 sei allerdings noch nicht in allen Bereichen zu beobachten, meint der Immobilienverband Deutschland Süd (IVD): http://www.sueddeutsche.de/muenchen/93/451802/text/

  • Ude hat sich in seiner Jahresvorschau im 2. Teil ueber den Wohnungsbau in Muenchen geaeussert. Im Prinzip nichts neues (leider keine Ankuendigung von neuen Projekten), nur dass er mal wieder die 7000 neuen Wohnungen / Jahr anstrebt, die es laut Ude aber nur geben koenne, wenn auch die Privatwirtschaft Wohnungen baut. In spaeteren Abschnitten zieht er dann ueber diese her (zB: wenn namhafteste hiesige Geldinstitute in Münchner Immobilien mit ständigem Wertzuwachs investiert hätten, statt faule Hypothekenpapiere aus den USA mit dramatischem Wertverfall zu erwerbenwenn namhafteste hiesige Geldinstitute in Münchner Immobilien mit ständigem Wertzuwachs investiert hätten, statt faule Hypothekenpapiere aus den USA mit dramatischem Wertverfall zu erwerben...).


    An sich mag das eine stimmige Logik sein, wenn man nicht wuesste, dass ueberall, wo die Stadt neue Wohngebiete (fuer die Privatwirtschaft) ausweisst, diese auch innerhalb kurzer Zeit von der Privatwirtschaft zugebaut werden. Der schwarze Peter, dass die 7000 Wohnungen nicht erreicht werden, liegt nicht bei der Privatwirtschaft, sondern bei Ihnen, Herr Ude!


    http://www.muenchen.de/Rathaus…umn/2009/298257/0112.html

  • Also Ude entpuppt sich immer mehr als Rohrkrepierer. :Nieder:


    Wie kann man denn so einer Argumentation folgen? Ja, ich setze mir zum Ziel, dass 7000 Wohnungen pro Jahr fertig gestellt werden. Aber eigentlich sind die "Anderen" dafür verantwortlich! :lach:
    An Ude: Treib das Flächenrecycling voran! Was ist mit den Kasernen? Entwickle neue Baugebiete! Was ist mit neuen Visionen?
    Das dauert alles zu lange, siehe Freiham + Kasernen. Es gibt einfach keine Power in der Stadtverwaltung. Wir können ja heute schon die Nachrichten von Anfang 2010 schreiben: "Wieder wurden im vergangen Jahr 2009 nur etwa die Hälfte der von OB Ude abgestrebten 7000 Wohneinheiten fertig gestellt. OB Ude kündigt für das Jahr 2010 an...." :nono:

  • Babyboom in den Neubauvierteln

    Wenn auch architektonisch eher unspektakulär, familienfreundlich scheinen Münchens neue (Innen-)stadtviertel ganz offenbar zu sein. Immer mehr Familien ziehen in die Stadt und insbesondere in den Neubauvierteln werden überdurchschnittlich viele Kinder geboren: z. B. in Neu-Riem (24,7 Neugeborenen pro 1000 Einwohner), "Bavariapark" an der Theresienwiese (30 Neugeborenen pro 1000 Einwohner), Arnulfpark (21 Neugeborenen pro 1000 Einwohner). Das ist natürlich echt ein Erfolg, das muss man den Planern und unserem Ude lassen. Der Münchner Durchschnitt liegt übrigens bei 10,4 Neugeborenen pro 1000 Einwohner.


    SZ-Graphik


    Quelle: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/571/455248/text/

  • Auch wenn in Muenchen deutlich weniger als diese 14.000 sterben, wenn Muenchen eine Insel ohne Bevoelkerungsaustausch waere, muesste sehr grob gerechnet pro Jahr 1/80 von 1.350.000 Menschen sterben. Damit also dann die Bev. nicht schrumpft, muessten genau so viele geboren werden. Das waere fuer Muenchen 16.875. Also sind diese 14.000 derzeit noch meilenweit von einer wirklich guten Geburtenzahl weg.

  • Unser guter, lieber Oberbuergermeisteronkel hat einen neuen Weg gefunden, wie er die Schulden der Stadt in die Hoehe treiben kann. Da das Mietniveau ja so hoch ist und er sich ausser Stande sieht, dass neue Sozialwohnungen im ausreichenden Masse gebaut werden, kauft er nun auf dem freien Mietmarkt sog. Belegungsrechte an. Im Endeffekt zahlt die Stadt also die hohe Miete, waehrend diese die Wohnung dann viel niedriger an das SPD-Waehlerklientel abgibt.


    Wie waere es zB endlich mal in Freiham auch Wohnungen zu bauen, anstatt hier ewig zu verzoegern? Andere Entwicklungsgebiete warten ebenso, wie zB das Kasernenareal "Virgina Depot", was seit Jahrzehnten leer steht und vor sich hingammelt.


    http://www.muenchen.de/Rathaus…1275/Belegungsrechte.html

  • Ich denke, man muss die grundsätzliche Zielsetzung einmal wahrnehmen, dann versteht man die politischen Entscheidungen. Diese Zielsetzung darf natürlich nicht offen ausgesprochen werden, da es eine bundesweit eher unpopuläre, asoziale Zielsetzung ist. Die ehrlichen, lange zurückliegenden Versuche eines Peter Gauweiler, alle Penner in Lieferautos einzuladen und vor der Stadtgrenze wieder auszuladen waren politisch dann doch nicht vertretbar, es gab unerwartet Widerstand.


    München will eine saubere Stadt werden, also seine asozialen, kostspieligen Sozialhilfeempfänger und andere nicht leistungsfähige oder unerwünschte Subjekte loswerden. Eine sehr gute Möglichkeit ist, die Lebenhaltungskosten möglichst hoch zu halten und den Wohnraum knapp zu halten, um ein Leben von 345,-- Euro/Monat so schwer wie möglich zu machen und diese Subjekte dadurch dazu zu bewegen, in andere Städte umzuziehen.


    Angestrebt wir eben diese saubere, hygienische Lösung. ;)

  • Würde das Ankaufen von Belegungsbindungen nicht so kritisch sehen. Das machen andere Großstädte auch und man kann räumlich sehr genau steuern, wo einzelne Sozialwohnungen entstehen.


    Es geht allerdings nicht in meinen Schädel rein, warum die Stadt München mit ihrer unumstösslichen rot-grünen Stadtratsmehrheit sich nicht ernsthaft überlegt über eigene Wohnungsbaugesellschaften selbst günstigen Wohnraum zu bauen. In anderen Ländern, wie Schweden, ist das eine sozialdemokratische Selbstverständlichkeit.


    In den Niederlanden ist es üblich, dass jedes große Wohnbauprojekt zu einem gewissen Anteil Sozialwohnungen aufweist, wodurch es auch zu einer guten sozialen Durchmischung der Wohnquartiere kommt. Dort haben Sozialwohnungen allerdings/deswegen? nicht denselben miesen Ruf wie in Deutschland.

  • wieso, es gibt doch sogar zwei wohnungsbaugesellschaften und bei gewissen
    bauvorhaben wird doch eine sozialwohnungsbauquote festgesetzt.
    alles da.


    vitruv

  • In der Tat, wie der SPD-Lokalpolitiker sagt: kaum plant ein Investor so etwas abstruses wie das groesste Freudenhaus in Europa, wird Ruck Zuck ein Bebauungsplan fuer ein neues Wohngebiet eingeleitet. Und das obwohl dies an dieser Stelle schon viele Jahre gefordert wurde.


    Ich wuesste noch viele Standorte fuer diesen Investor des Freudenhauses in Muenchen.

  • [URL=http://www.sueddeutsche.de/,ra20m1/immobilien/424/463036/text/]Eine Studie des Pestel-Instituts sieht erheblichen Nachholbedarf beim Wohnungsbau bis zum Jahr 2025.[/URL]


    In der Landeshauptstadt München werden dann 200.000 Wohnungen fehlen.

  • Es gibt viele derartiger Studien mit mehr oder weniger ähnlichen Ergebnissen. Nur sehe ich keine Reaktion seitens der Politik bzw. der Investoren.

  • Untersuchung der Firma Bulwien Gesa zu Neubau-Eigentumswohnungen im Stadtzentrum


    Fazit:
    - zur Zeit befinden sich im Stadtzentrum 1.940 Wohneinheiten mit einer addierten Wohnfläche von 170.000 m² in Bau
    - durchschnittlich kostet eine Neubauwohnung im Stadtzentrum 4.800 Euro pro m²
    - mit durchschnittlich 6.000 Euro pro m² ist Altstadt-Lehel der teuerste Bezirk im Stadtzentrum, Au-Haidhausen ist mit 3.900 Euro pro m² am günstigsten
    - die meisten Neubau-Wohnungen in Münchens Stadtzentrum haben eine Größe zwischen 70 und 80 m² groß (überwiegend 3-Zimmer-Wohnungen)


    http://www.bulwiengesa.de/file…_inkl_Bestellformular.pdf
    http://www.sueddeutsche.de/35A…5/Exklusive-Angebote.html

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  • Aktuelle Studien von „Capital“ zum Münchner Wohnungsmarkt; Experten erwaten:


    - leicht fallende Mieten und Kaufpreise in Schwabing
    - stabile Mieten und Kaufpreise in der Altstadt, Bogenhausen, Maxvorstadt, Glockenbach, Solln/Prinz-Ludwig-Höhe und Pasing/Obermenzing
    - steigende Mieten und Preise werden nur noch für Nymphenburg/Gern, Lehel und Haidhausen erwartet

    „Wohn-Atlas“ als Karte aus „Bild“


    http://www.bild.de/BILD/region…t-wohnen-in-muenchen.html


    http://www.tz-online.de/nachri…leicht-sinken-308740.html

  • Hatten wir nicht irgendwo eine Liste mit einer entsprechenden Anzahl von Wohneinheiten pro Entwicklungsgebiet?


    In München gibt es etwa 750 000 Wohneinheiten. 13 % sind immerhin zusätzliche 100 000 Wohneinheiten. Andere Quellen geben sogar einen Bedarf von 200 000 Wohneinheiten an!


    Ich würde gerne die Summer dieser mit der Zahl der Wohnungen in den einzelnen Entwicklungsgebieten vergleichen. Sollte sich darum nicht auch die Politik kümmern?