Dresden OST: Projekte in Striesen und Blasewitz

  • ^Schön wärs aber so ist es leider nicht, sowas könnte man nehmlich als "sozialistische Zustände" bezeichnen. Wo kämen wir den hin wenn wir Privatinvestoren vorschreiben würden wo und was Sie zu bauen haben. Wenn es so wäre würde DD heute an vielen Stellen wieder urbaner aussehn.


    Leider sind wir aber in der "freien Marktwirtschaft" jeder kann sein Land an den Verkaufen an den er es verkaufen will, eine staatliche Einrichtung kann da nur begrenzt Vorschriften machen oder eingreifen.


    Macht mich auch in regelmäßigen Abständen wütend aber so ist es nun mal, wer die Freiheit des Konsums haben will muss diese "Konsumfreiheit" auch an anderen Stellen zulassen deshalb können heutzutage Investoren ja so viele 0815 Häuser hinstellen wie Sie wollen.


    Wir können ja schon froh sein das es überhaupt ein Denkmalamt gibt (was ja auch nicht in jedem Land der Fall ist!) und der Schutz der bedeutensten Gebäude gesichert ist aber für die kleinen aber noch feinen oder doch schon zu runtergekommen gilt wieder die "Konsumfreiheit" der Besitzer kann damit machen was er will (im gesetzlichen Rahmen).


    Zum Haus direkt, die Glasewaldtstr. 14 ist zwar ganz hübsch aber doch etwas klein und viele "Details" hat es auch nicht vorzuweisen gehabt, der Neubau dafür hat wieder klassische Formen, setzt sich in Höhe und Form gut in die Umgebung ein und hat im gegensatz zu den letzten USD Bauten doch wieder etwas an Optik gewonnen.
    Der Abriss ist Schade aber kein Beinbruch. Und das gerade im Herzen von Striesen ein Haus mit mehr gewinnbringender Fläche geschaffen werden soll ist nun mal freie Marktwirtschaft denn warum sollt ich als Privatinvestor an so ner kleinen "Klitsche" hängen wenn ich mir auch was größeres Bauen kann um damit mehr Profit zu machen.


    Zur Schaufußstr. 23 kann man mehr oder weniger das selbe sagen, ist zwar ganz hübsch aber noch nicht genug, also kann der Investor die Fläche wieder gewinnbringender Nutzen in Form eines Abriss und eines größeren Neubaus.


    Nicht das ich solch ein Vorgehen gut finde aber wir wollen unsere Konsumfreiheit also müssen wir diese auch den anderen lassen. Wenn wir da Änderungen wollen müssen wir uns wohl erst als Gesellschaft etwas ändern.


    Das bedeutet wohl auch in der Folge das es in den nächsten Jahren weitere solcher Fälle geben wird da es in Striesen oder Blasewitz bestimmt noch die ein oder andere kleine Villa gibt welche nicht unter Denkmalschutz steht aber durch einen Abriss und größeren Neubau dem Besitzer mehr Gewinn bringen wird und die Nachfrage nach Wohnraum in dieser Gegend ist nunmal nicht zu unterschätzen.


    Unsre schöne neue Welt...

  • Moment mal, natürlich hätte z.B. die Baubehörde hier ein Mitspracherecht gehabt. 2-geschossige Villa abreißen und neue Baugenehmigung für eine 2-geschossige Villa erteilen, aber eben nicht größer. Geschosszahl wie Grundfläche bei Neubau entsprechend der bestehenden Bebauung. Das alleine hätte ausgereicht und die Investoren-Gier wäre gebannt. Dann wäre dort auch nichts neu gebaut worden und das Investoren-Geld samt Geld fürs Grundstück+Haus+Abrisskosten an den Alt-Eigentümer hätte locker für 2 solche Klötzchen in einer Baulücke gereicht.


    Und was ist bei der Schaufußstr. 23? Dort stehen ausschließlich 2- bis 3-geschossige Bauten und das Bauamt genehmigt hier einen 4-geschossigen Klotz? Ich mag da langsam gar nicht mehr daran denken, dass es dort mit Rechen Dingen zu geht.


    Normalerweise gilt für Bebauung nach Abriss, dass sich der Baukörper einerseits am alten Baukörper orientieren sollte, sofern dieser typisch für die Gegend ist und andererseits dass er sich in die Bebauung ringsherum einpassen muss. Das passt hier bei der Schaufußstr. 23 überhaupt nicht. Ich kenne da Geschichten wo vor einem Jahrzehnt Sachen abgerissen wurden und das Bauamt darauf besteht, dass bei einem Neubau die Kubatur sich am alten, abgerissenen Bau orientieren muss.


    Etwas anderes ist noch die Nutzungsänderung etwa von Garage zu Wohnraum, aber diese gibt es ja hier offensichtlich nicht.


    Ein ordentliches Bauamt hätte diese beiden Neubauten so nicht genehmigt. Jetzt ist noch die Frage, auf welchem Weg diese Baugenehmigungen doch zustande gekommen sind???

  • ^Mit Sicherheit hat die Baubehörde hier ein Mitspracherecht aber es ist halt die Frage in wie weit.


    Schaufußstr. 23: Im Themenstadtplan ist für dieses Gebiet bei den Flächennutzungsplänen eine geringe Wohndichte eingetragen, selbst wenn der Neubau größer ist als der Vorgängerbau dürfte sich der Investor noch im Rahmen bewegen sodass von städtischer Seite aus kaum was gemacht werden kann (wobei ich hier nicht weiß wie genau die Regeln dazu sind, wie hoch der Neubau sein darf oder so aber es wurde ja genehmigt wie es aussieht also muss es ja passen!). Ich denke auch nicht das dieser Bau unter Denkmalschutz steht zumindest ist es auf der Liste der Kulturdenkmale auf Wiki nicht verzeichnet. Und damit muss sich natürlich auch der Neubau nicht am alten ausrichten und da es immer noch ein typischer Würfelbau für die Gegend ist kann man da wenig machen.

    Die Glasewaldtstr. 14 ist ebenfalls auf der Liste der Kulturdenkmale nicht vertreten und ich denke ebenfalls nicht das Sie unter Denkmalschutz steht.
    In den Flächennutzungsplänen ist das Gebiet als Wohnbaufläche mit hoher Wohndichte ausgezeichnet also denke ich hält sich der Investor hier ebenfalls voll im Rahmen sodass die Stadt hier nixs groß machen kann. Hier kann natürlich die Stadt die Regeln noch ändern aber dann kommt man immer mit dem Totschlagsargument "Investoren-Abschreckung".
    Wobei ich den Neubau eh besser finde als den Vorgänger da er sich einfach in Höhe und Form besser an die Nachbarn anpasst.

  • Erweiterung Alumnat des Kreuzchores - in Planung


    Der Wirtschaftsausschuss hat die Objektplanungsleistungen an das dresdner Architekturbüro meyer-bassin und partner vergeben.


    Invest: 4 Mill. Euro (vor 2 Jahren waren es mE noch 5 Mill)
    Standort: Alumnat Dornblüthstrasse 4 - Striesen-Mitte


    Der heutige Alumnatbau (Vorzustand und paar Bilder jetzt) wurde bereits vor etlichen Jahren denkmalgerecht saniert und neu dachbekrönt (Draufsicht heute). Der Standort ersetzt bis heute den Kriegsverlust der einst prunkvollen Kreuzschule am Georgplatz.


    Auf der ohnehin spärlichen Webseite von meyer-bassin ist noch nichts eingestellt und es kommt nur eine striesener Parzelle nördlich des Altbaus in Frage, wo sich noch kleinere Sportanlagen sowie ein Pavillon befinden. Insofern wird es sich um eine Lückenschließung handeln. Wann der Bau vollzogen werden wird, ist mir nicht bekannt. Die Bauabsicht bzw ein Erweiterungsdruck liegt schon länger vor, sodass ich bisher gar von einer Verzögerung der Sache ausgehen muss. Nun aber wird geplant und dann hoffentlich auch gebaut.

  • Ich denke auch nicht das dieser Bau unter Denkmalschutz steht zumindest ist es auf der Liste der Kulturdenkmale auf Wiki nicht verzeichnet. Und damit muss sich natürlich auch der Neubau nicht am alten ausrichten und da es immer noch ein typischer Würfelbau für die Gegend ist kann man da wenig machen.


    Doch, doch - genau so kenne ich das von ordentlichen Bauämtern. Auch wenn da vor 10 Jahren ein Nicht-Denkmal-Gebäude abgerissen wurde, muss sich das neue Gebäude am alten in Form/Kubatur orientieren. Natürlich dort, wo es Sinn macht. In vielen westdeutschen Städten/Gemeinden sind die meisten Gebiete eh mit B-Plänen durchgeplant. Und ohne B-Plan hat das Bauamt nach § 34 BauGB verdammt viel Mitspracherecht, so es möchte. Das Verhalten anderer Bauämter hat nichts mit investorenfeindlich zu tun, aber eine 2-geschossige Villa in einer Straße mit anderen 2-geschossigen Villen abreißen und dort so einen deplatzierten Klotz hinstellen ist eben Scheiße. Ebenso ist es Scheiße, ein Gebäude abzureißen, statt die Garage/Werkstatt daneben. Da muss das Bauamt gegenwirken, z.B. in dem es dort die Bebauung auf die Große des Vorgängerbaus beschränkt (Glasewaldtstraße) oder dass der Bau sich in Form und Kubatur am abgerissenen Objekt orientieren muss (Schaufußstraße).

  • ^ Wenn du schon §34 ins Spiel bringst: Da steht doch schwarz auf weiß, dass maßgeblich entscheidend für einen Neubau die Umgebungsbebauung ist. Was auf diesem Grundstück vorher stand, ist völlig irrelevant. Hätte man schon immer nach deiner merkwürdigen Logik gebaut, dann hätten wir heut keine mehrgeschossigen Bauten. Wenn die böse USD demnächst an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße die Werkstätten abreißt und mehrgeschossige Häuser plant, forderst du dann auch, dass sich diese an der Höhe der ehemaligen Schuppen hätten orientieren müssen? :nono:

  • Zu dem in Beitrag 204 von Elli Kny vorgestellten Projekt der Erweiterung des Alumnats des Kreuzchores habe ich auf der Seite des zweitplatzierten Büros Heizhaus ein winziges Bild von deren Entwurf entdeckt: http://www.heizhaus.de/aktuelles.php
    Auf diesem kann man immerhin erkennen, dass der Neubau direkt an den Altbau an der Ermelstraße andocken soll. Das finde ich nicht so schön und hoffe sehr, dass Meyer-Bassin etwas komplett anderes vorgeschlagen haben.

  • ^ Etwas mehr Noblesse würde dem Bau sicher gut tun. Vor allem wenn man sich die Balkonbrüstungen anschaut. Generell scheint aber auch die Treuwobau (ein bisschen) dazugelernt zu haben. In der SZ hatte es zuletzt ja mehrere kritische Artikel über ihren Klotz am Niederwaldplatz gegeben.

  • Tolkewitzer Str/Ecke L.-Hartmann-Str.

    Ist an der alten Villa Tolkewitzer/Ecke L.-Hartmann-Str. etwas in Bewegung?
    Habe letztens eine Schar Menschen auf dem Grundstück gesehen. Steht meines Wissens unter Denkmalschutz...

  • Blick auf Striesen-West




    hier ist gut das "Ensemble 1A" an der Gluck-/ Hassestrasse zu erkennen - ein weiterer Teil der hiesigen neubaulichen Würfelzone