Zentren - Unterzentren - Kerngebiete (Diskussionsthread)

  • Zentren - Unterzentren - Kerngebiete (Diskussionsthread)

    Und was sollte man deiner Meinung nach jetzt unternehmen? Die ganze Infrastruktur ist auf das eine Zentrum hin ausgerichtet. Innerhalb des Rings ist auch kein Platz für weitere Zentren. Man müsste die halbe Stadt abreißen und neu bauen, wenn sich das ändern soll.


    Konsequente Entwicklung der Subzentren: Münchner Freiheit, Pasing, Ostbahnhof... Warum kein 30.000 qm EKZ am Ostbahnhof oder am Heimeranplatz? Dazu noch hohe Nutzungsdichte mit Büroarbeitsplätzen. Eigentlich liegt alles in der Aufstellung der Bebauungspläne. Gerade in Pasing ist man schon auf einem guten Weg. Etwas entäuschend ist die Entwicklung an der Münchner Freiheit. Am Ostbahnhof tut sich noch nichts und im Süden gibt es noch nicht mal im Ansatz ein Zentrenkonzept.

  • Wieso werden Subzentren eigentlich immer mit Einkaufszentren gleichgesetzt?Gerade für echte Subzentren braucht es meiner Meinung nach wesentlich mehr, als einen abweisenden Einkaufszentrums-Klotz. Es braucht Fußwege, Geschäfte, Freischankflächen, attraktive Aufenthaltsflächen unter freien Himmel und Cafés und Gastronomie. Urbanes Leben spielt sich auf der Straße und in Grünflächen ab, aber doch nicht in geschlossenen Gebäuden, die nach 20:00 Uhr und vor 9:30 Uhr und am Sonntag, wo viele Menschen Zeit haben, geschlossen sind. Man kann doch gerade in Riem herrlich gesehen, wie wenig ein Einkaufszentrum an sich ein Subzentrum ausmacht. Auch die Münchner Freiheit ist meines Erachtens nach ein Subzentrum, und das vollkommen ohne Einkaufszentrum. Ganz abgesehen davon, dass Einkaufszentren eine Form der Privatisierung öffentlichen Raumes darstellen. Ein Ort, der nur existiert, um zu konsumieren. (aber gut, das ist meine persönliche Meinung).


    Ebenfalls etwas befremdlich finde ich, dass in diesem Forum immer wieder Leute Hochhäuser und dichte Bebauung als Heilsbringer ansehen. Zugegeben: dichtere Bebauung würde München gut tun, allerdings immer in Maßen. Die Stadt ist heute schon die (oder eine der) am dichtesten bebaute Stadt in Deutschland. Sobald es wirtschaftlich mal nicht mehr so extrem gut läuft, wie jetzt, kann sich das sehr nachteilig auswirken. Zumindest meine ich mich an Studien zu erinnern, die höheres Konflikt- und Gewaltpotenzial in dicht bebauten Gebieten erkennen, als in weniger dicht bebauten.

  • Und was sollte man deiner Meinung nach jetzt unternehmen? Die ganze Infrastruktur ist auf das eine Zentrum hin ausgerichtet. Innerhalb des Rings ist auch kein Platz für weitere Zentren. Man müsste die halbe Stadt abreißen und neu bauen, wenn sich das ändern soll.


    Die Entwicklung im Glockenbachviertel oder auch Hohenzollernstr., Türkenstr,... geht weiter. Andere kleinere Parallelzentren sind im entstehen.

  • Ich kann nur hoffen das die zweite Stammstrecke kommt.
    Weil Südring ausbau für wen und wie soll das funktionieren
    1. Zugdichte hat extrem zugenommen:nono::nono::nono:
    2. Ausbau würde wieder Jahre des Stillstandes bedeuten:confused:

  • Wieso werden Subzentren eigentlich immer mit Einkaufszentren gleichgesetzt?Gerade für echte Subzentren braucht es meiner Meinung nach wesentlich mehr, als einen abweisenden Einkaufszentrums-Klotz.


    So ist es, dennoch stellen EKZ ganz klar zentrale Bausteine für ein Zentrum dar. Gerade die nur unzureichend vorhandenen Einzelhandelsflächen verhindern dass die Münchner Freiheit umfassende Zentrumsfunktion wahrnehmen kann (jenseits der Flanier- und Kneipenmeile).


    Die Entwicklung im Glockenbachviertel oder auch Hohenzollernstr., Türkenstr,... geht weiter. Andere kleinere Parallelzentren sind im entstehen.


    Konsequente Entwicklung der Subzentren: Münchner Freiheit, Pasing, Ostbahnhof... Warum kein 30.000 qm EKZ am Ostbahnhof oder am Heimeranplatz? Dazu noch hohe Nutzungsdichte mit Büroarbeitsplätzen.


    Das ist viel zu klein gedacht - so ein EKZ reicht bei weitem nicht, um ein ernst zu nehmendes Zentrum zu schaffen, das eine echte Alternative zur Innenstadt darstellt. Da braucht es viel mehr: öffentlichen Aufenthaltsraum, Unterhaltungsangebot, Büroflächen, Parkplatzangebot, Gastronomie, Dienstleistungen, usw.


    Um mal konkrete Beispiele aus dem zuvor genannten Berlin anzuführen: Die Schlossstraße in Steglitz oder der Potsdamer Platz/Leipziger Platz. So sehen Zentren aus, die für sich genommen attraktiv sind.

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  • Ja natürlich macht ein 30.000 qm EKZ noch kein attraktives Subzentrum aus. Aber es ist zumindest das Initial der weiteren Entwicklung. Wenn ich sehe welche Massen die Pasing Arcaden mittlerweile besuchen und auch die angrenzenden Plätze bevölkern, wäre das vor noch 10 Jahren undenkbar in Pasing gewesen. Das ist auch echte Innenstadtentlastung. Und schaut mal welche Entwicklungen noch um die Arcaden und dem Bahnhof entstehen. Pasing ist wohl noch das beste Beispiel wie man auch in kürzerer Zeit ein Quartier urban gestalten kann. Sicher nicht perfekt aber besser als nichts und für München ist das Resultat ganz passabel geworden.

  • Ja natürlich macht ein 30.000 qm EKZ noch kein attraktives Subzentrum aus. Aber es ist zumindest das Initial der weiteren Entwicklung.


    Welche weitere Entwicklung? Gibt es denn einen Plan für einen großflächigen Ausbau eines Zentrums in Pasing? Gibt es überhaupt ausreichend Flächen, die man dafür nutzen kann? Welche sonstigen Attraktionen hat Pasing (z.B. gastronomisches Angebot, ein Multiplexkino usw.)?


    Nochmal zum Vergleich - die Berliner Schlossstraße hat 200.000 qm Verkaufsfläche. Darin enthalten sind gleich mehrere EKZs. Dazu kommt die direkte Anbindung mittels Autobahn und zwei U-Bahnlinien.


    Aus meiner Sicht entstehen in München allenfalls Nahversorgungszentren. Die spielen keine so große Rolle als dass man die Infrastruktur für diese Zentren im großen Stil erweitern müsste und somit von der hier so stark kritisierten zentrumsorientierten Struktur abweichen würde.
    Anders gesagt: Stadtentwicklung und Infrastrukturausbau müssen eine Einheit bilden. Ein dezentrales Verkehrsnetz macht erst Sinn wenn auch entsprechend starke Sub-Zentren vorhanden sind.

  • Wie gesagt denke ich für München in kleinen Schritten. Für die große Masse der einfachen Menschen bietet Pasing heute mehr als jedes andere Subzentrum Münchens. Münchner Freiheit ist nicht für die breite Publikumsmasse abgeschnitten und somit keine Entlastung der Neuhauser Straße. Wenn es allein schon ein vergleichbares Angebot am Ostbahnhof und am Harras hàtten gäbe es ein paar Probleme weniger in München. Und ja, selbst ein Multiplexkino ist für Pasing geplant und zumindest neunen verdichteten Wohnraum. Weiter wird sich viel noch in der Gleichmann und Bäcker bis zu Landsbergerstraße tun. Hier werden es eher kleinere Läden und Gastro sein. Etwas wie am Potsdamer Platz wäre heute noch unpassend für München. Derartige Großprojekte würde ich eher als konsequente Erweiterung der bestehenden Innenstadt sehen. Also Bahnhofsviertel, Maxvorstadt bis Mü Freiheit oder Richtung Isar Ostbhf. Alles natürlich abgestimmt auf den Bestand in München. Eine Innenstadtbrache wie es in Berlin gab gibt es ja hier nichz.

  • Gerade aber die Pasing Arcaden empfinde ich als höchst unurban.


    Architektonisch als Baukörper ja. Aber die Gesamtsituation ist allein durch die Menschenmassen tagsüber sehr großstädtisch geworden.

  • Wie gesagt denke ich für München in kleinen Schritten. Für die große Masse der einfachen Menschen bietet Pasing heute mehr als jedes andere Subzentrum Münchens. Münchner Freiheit ist nicht für die breite Publikumsmasse abgeschnitten und somit keine Entlastung der Neuhauser Straße. Wenn es allein schon ein vergleichbares Angebot am Ostbahnhof und am Harras hàtten gäbe es ein paar Probleme weniger in München.


    Ich würde die Münchner Freiheit, den Rotkreuzplatz und den Orleansplatz schon als vollwertige Subzentren bezeichnen, wo wirklich sehr viele Anwohner ihre täglichen Geschäfte erledigen. Der Rotkreuzplatz ist mit seinen kleinen Läden drumherum sogar gefühlt wie ein kleines Städtchen, wo man sich noch kennt und ein ganz anderes Gefühl beim Einkaufen herrscht als in der aufgrund der Menschenmassen eher anonymen Fußgängerzone in der Altstadt.


    Und Kinos gibt es ja an der Münchner Freiheit auch, leider ist dort die ganze Verkehrssituation derart verkorkst (ähnlich Orleansplatz oder Sendlinger Tor), dass es mir persönlich als Anwohner keine Freude bereitet hat mich länger als unvermeidbar aufzuhalten. Wenigstens hat sich die menschenfeindliche Bebauung um den Platz und im Untergeschoss seit dem neuen Busbahnhof und der Sanierung der U-Bahn-Haltestelle drastisch verbessert. Davor wollte man dort noch viel weniger verweilen.


    Insofern hat Pasing das größte Potential für die Zukunft, weil man versucht hat die Verkehrssituation spürbar zu entspannen.
    In der Altstadt hat man ja leider zwei historische Chancen verstreichen lassen etwas für die Menschen zu tun, durch die mutlose Flickschusterei an der Sendlinger Straße und im Tal.

  • Rotkreuzplatz? :lach: Wenn du außer DM, Mäkki, Eiscreme oder einem Döner etwas brauchst ist doch das so gut wie tot! Dort gibt es doch nicht mal einen vernünftigen Supermarkt und Discouter. Kleidung? Schuhe? Wer es sich leisten kann, der kann natürlich auch am und um den Rotkreuzplatz viel finden. Kenne auch einige Normalos in und um Nymphenburg / Neuhausen und die fahren allesamt zum Stachus für den Einkauf.

  • ^^ immerhin gibts dort n kaufhof




    möchte mal moosach bahnhof ins gespräch bringen. dort tut sich westlich schon viel und östlich wird ja mal das meiller gelände überplant.
    Ubahn, sbahn und tram sind schon dort.
    statt einer schwachsinnigen ubahn von moosach nach pasing lieber eine verbindung der sbahn direkt von pasing nach moosach: dafür bräuchte es nur ein überwefungsbauwerk am gleisdreieck. diese könnte dann weiter richtung schleissheim oder über den nordring nach ismaning, zum ostbahnhof oder zur messe.



    langfristig ist innerhalb der stadtgrenzen wohl nur das gebiet im norden entlang des nordrings als zweites echtes oberzentrum geeignet.



    und die saublöden schrebergärten am mittleren ring (heimeranplatz und innsbrucker ring) gehören weg. dort sollten die verkehrsflächen überbaut werden.

  • Den U-Bahn Ring-Nord nach Pasing finde ich nicht schwachsinnig. Viele Leute könnten sich dann das Umsteigen in der Innenstadt sparen und weite Bereiche des Münchner Nordens erreichen.

  • Frage in die Runde die Seite Heist doch 2 Stammstrecke oder ? weil hier immer mehr um die Entwicklung der Stadt München geredet wird.
    Sollte man da nicht eine neue Seite Öffnen.


  • langfristig ist innerhalb der stadtgrenzen wohl nur das gebiet im norden entlang des nordrings als zweites echtes oberzentrum geeignet.


    Wie kommst Du denn auf diese kühne Behauptung? Das sehe ich - angesichts der Notwendigkeit attraktiver Flächen unter freiem Himmel - anders. Auch ich gehöre zu jenen, die derzeit in Pasing den einzigen Ort für ein echtes Subzentrum sehen. Wir wird aber auch viel vom Kino und dem Erfolg des verkehrsberuhigten Bereiches sowie vom Marienplatz abhängen.

  • Wie gesagt denke ich für München in kleinen Schritten. Für die große Masse der einfachen Menschen bietet Pasing heute mehr als jedes andere Subzentrum Münchens.


    Du denkst in kleinen Schritten bei dem Ausbau der Zentren, forderst aber gleichzeitig bei der Infrastruktur den großen Wurf.
    Ich dagegen behaupte, die Entwicklung der Zentren und der Ausbau von Infrastruktur müssen Hand in Hand gehen. Noch besser wäre es gar, wenn starke Zentren schon da sind. Das erleichtert die Diskussion um die Notwendigkeit eines Infrastrukturausbaus erheblich (da man über faktisch vorhandenes spricht und nicht mehr über Planprognosen).


    Zitat von hiTCH-HiKER

    Ich würde die Münchner Freiheit, den Rotkreuzplatz und den Orleansplatz schon als vollwertige Subzentren bezeichnen, wo wirklich sehr viele Anwohner ihre täglichen Geschäfte erledigen.


    Genau, es handelt sich hierbei um Nahversorgungszentren, die vor allem von den Anwohnern frequentiert werden. Wer aus dem Münchner Umland nach München fährt, käme dagegen nicht auf die Idee z.B. zum "Shoppen" an den Orleansplatz zu fahren, sondern würde mit großer Wahrscheinlichkeit direkt in die Innenstadt gehen.


    Um das zu ändern, also um z.B. die Bewohner des westlichen Münchner Umlands primär nach Pasing zu locken und nicht in die City, ist dort einfach noch viel zu wenig geboten.

  • Die Diskussion hier zeigt schon recht schön wie ziellos Münchens Stadtplanung abläuft. Sowas paust sicht tief in die Köpfe ein. Man kann sich jedoch vorstellen, dass eine Infrastruktumaßnahme in München immer noch leichter umzusetzen ist als ein angemessen geplantes Subzentrum. Ich gehe daher davon aus, dass nachdem etwa eine neue Ubahn oder Sbahn gebaut wurde automatisch und einfacher urbaner Raum geschaffen werden kann. Stamm2 sehe ich da nicht wie genannt als großen Wurf sonder als reine Notwendigkeit. Ein großer Wurf wäre so etwas wie der Nordtunnel oder die Auflösung der Ubahn Stammstrecken.

  • Was verleitet dich zu der Annahme, dass eine U-Bahn leichter ein Subzentrum schafft, als eine S-Bahn?