Holzmarkt | Mediaspree (in Planung)

  • Heiligs Blechle, schaut eher aus wie von schwerer See gezeichnete Fracht eines Containerschiffes. Abwarten, wie es in Natura aussieht aber von den Bildern bin ich eher weniger überzeugt.

  • Aus Stuttgarter Sicht muß ich sagen, ein spannendes Projekt! Architektur ist in Deutschland in der Zwischenzeit ja auf die Wahl zwischen Glas- oder Sandsteinfassade reduziert worden – besonders Mutige wagen sich auch mal an eine Aluminiumfassade. Eine lebenswerte Stadt definiert sich nicht durch die Anzahl an H&M´s!

  • Ich begrüße das kreative Projekt auch im besonderen Maße. Vorallem da hier ein Teil der Szene etwas tatsächlich bewegt und zum Stadtleben beiträgt. Statt immer nur dagegen, haben die Macher es hier geschafft, etwas selber zu gestalten, bzw. besser gesagt dies auf den Weg gebracht. Ich bin gespannt!

  • Ich bin auch sehr gespannt und werde das Projekt regelmäßig in Augenschein nehmen. Es sieht durchaus vielversprechend aus durch die Kleinteiligkeit. Bedenken habe ich wegen der zentralen Hallen aus Betonfertigteilen. Hoffentlich schirmt man sich nicht zu schroff zur Straße hin ab. Dass der Stadtraum sich auch in diese Richtung weiterentwickeln kann, halte ich für den entscheidenden Punkt. Die Gegend droht irgendwie in bauliche Inseln zu zerfallen.

  • Dafür ist die restliche Holzmarktstraße zu breit und zu weitläufig, die Umgebung zu unwirtlich als das sich dort ein Stadtraum entwickeln könnte.
    Da müsste man schon die ganze Straße verschmälern (diesen unsinnigen Mittelstreifen könnte man z.B. entfernen) um die Gehwege zu ordentlicher Größe auszubauen.


    Streetview

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    Bin schon auf den Ausgang der ersten Klage wegen Lärm vom Club, der die auf der anderen Uferseite liegende Wohnbebauung stört gespannt. Das dürfte vorprogrammiert sein.

  • Dafür ist die restliche Holzmarktstraße zu breit und zu weitläufig, die Umgebung zu unwirtlich als das sich dort ein Stadtraum entwickeln könnte...


    Du sagst es selbst. Der Stadtraum müsste sich entwickeln. Dann wäre er nicht mehr unwirtlich. Die Größe der Straße und der starke Verkehr sind sicher ein Manko aber keine ausschließende Bedingung. Es gibt in Berlin viele Beispiele von großen Straßen, die ich dennoch als gelungene Stadträume empfinde (z.B. Bismarkstraße, Karl-Marx-Allee, Gneisenaustraße, Prenzlauer Allee, die Leipziger macht sich langsam, auch die Müllerstraße und den Hohenzollerndamm würde ich dazu zählen und könnte noch lange weiter machen, denn ich leibe Berlin und seine Straßen).


    Voraussetzung für eine gelungene städtische Hauptstraße ist, dass sich ihr die Gebäude zuwenden, dass sie sich der Straße zeigen wollen. Hier liegt vermutlich das Problem dieser Achse, da die direkt dahinterliegende Spree den Bezugspunkt bildet. Guter Städtebau müsste hier dafür sorgen, dass die Straße dennoch urbanisiert wird. Ich stimme Dir zu, dass man mit breiten, gepflegten Gehwegen mit Alleebäumen anfangen sollte.

  • Nachdem die Entwickler einige Vorschusslorbeeren bekommen haben, muss man jetzt einfach mal abwarten ob die hochgesteckten Ziele erreicht werden. Die Entwickler werden sich an ihren eignenen Ansprüchen messen lassen müssen, immerhin soll es ja keine schnöde Wohn-/Bürobebauung werden sondern ein Neu- oder Gegenkonzept zur 'normalen' Stadtplanung sein. Es wird auch interessant, ob der Erfolg oder Misserfolg dieses Projekts zu einer Neubewertung des dahinterstehenden Weltbildes führt, also nach dem Motto: 'besser machen statt nur motzen'. Das bisherige esoterische Bullshit-Bingo spricht m.M. nach dagegen...

  • Dem Artikel in #90 nach sollen fünf 'Hoch'häuser mit etwa 43m Höhe entstehen, Auf deren Dächern Gemüseanbau und Fischzucht geplant sind. Da frage ich mich, was dieses Projekt denn nun noch alles sein möchte. Warum konzentriert man sich nicht auf ein paar wenige Sachen und macht diese so gut wie möglich anstatt viele Sachen nur halbherzig?

  • Das ist ja nun vollkommener Quatsch. Es gibt viele Gärten in der Stadt und ich denke nicht, das die alle ihr Gemüse auf den Sondermüll bringen. Und wenn auch, es geht hier um alternative Konzepte der Landwirtschaft, die sich immer mehr durchsetzten werden. Einfach mal mit offenen Augen durch Berlin laufen und gucken, was es alles schon aus dieser Stadt so gibt.
    Ansonsten wäre eine Diskussion mit Argumenten sehr hilfreich. Also hätte ich gerne Fragen beantwortet, wie: Warum kann das auf den Sondermüll? Welche Schadstoffe überschreiten welche Grenzwerte? Was stört dich daran, dass andere Konzepte ausprobiert werden?
    Danach können wir uns gerne über das Konzept und die städtebauliche Idee dahinter unterhalten.

  • ^^ Das mit dem Sondermüll war sicher eine rethorische Überspitzung. Man kann sich aber schon fragen, ob dort die sehr strengen Auflagen zur Hygiene, Tierschutz, Arbeitsrecht und auch zur Lebensmittelunbedenklichkeit (heisst das so?) erfüllt werden können.
    Ich finde es ja nicht per se schlecht, was die Projektentwickler dort versuchen, mich stört jedoch dass sie offenbar ALLES sein wollen, nämlich:


    - total kreativ
    - sozial gerecht
    - ökologisch korrekt, sogar mit eigener Fischzuch und Gemüsebeeten
    - ein attraktiver Magnet für die Umgebung
    - ein Beispiel für ein neues Konzept für Arbeiten und Wohnen in der Stadt
    - architektonisch super-duper
    - moralisch besser als alle anderen, versteht sich von selbst



    Wer sich so weit aus dem Fenster lehnt muss damit rechnen, dass er nass wird. Ich hoffe nur, dass der Senat/Bezirk hier nichts subventioniert (bezieht sich auf #92 von Rotes Rathaus).

  • @ Stadtlandfluss


    Wie Necrokatz völlig richtig erkant hat, war meine Aussage eine Überspitzung. Diese ist allerdings keinesfalls "totaler Quatsch". Die geplanten Häuser liegen an einer der am stärksten befahrenen (6-spurigen) Straße Berlins, noch dazu an einer Kreuzung mit ständig stehendem Verkehr. Die Schadstoffbelastungen sind entsprechend hoch. Im übrigen wird "vertikale Landwirtschaft" schon seit mindestens 15 Jahren propagiert, ohne daß sie irgendwo auf der Welt auch nur geringste Relevanz errungen hätte. Die Gründe dafür sind letztlich auch mehr als einleuchtend: hohe Schadstoffbelastung, geringe Produktionsmenge zu hohen Kosten, aufwendige(r) Transport/Logistik, was unterm Strich zu hohen Preisen und schlechter Absetzbarkeit führt. Funktionieren kann das ganze Konzept, wenn überhaupt, höchstens mit reinen Produktionstürmen, bei denen auf allen Etagen angebaut wird. Die enzwickelten Konzepte hierbei gehen vor Allem in Richtung Algenprduktion zu Energiezwecken. Im Übrigen rate ich dir, deinen Tonfall zu überdenken und selbst Argumente vorzubringen.

  • Snirtje Bra: Entschuldige meinen Tonfall. Ich wollte nur eine Diskussion mit Argumenten. Wenn mein "Quatsch" zu viel des Guten war, so tut es mir Leid.
    Zum Projekt: Du hast sicherlich Recht, dass es keine große Industrie wird und auf den Dächern keine Landwirtschaft entstehen wird, die vielen zugute kommt. Es hat ja aber auch noch einen anderen Effekt. Dort können eventuell neue Erkenntnisse zu Schadstoffen in Lebensmitteln gewonnen werden, pädagogische Arbeit kann ich mir dort auch vorstellen und nicht zuletzt sind Alternativen, seinen sie auch gesamtwirtschaftlich unbedeutend, immer noch Alternativen, die neue Idee auf den Weg bringen können.
    Verstehe mich nicht Falsch, ich wollte nicht beleidigen oder sonst etwas. Mir fehlte eine Inhalt und damit eine argumentative Grundlage. Ich denke jetzt können wir hier thematisch gut weiter diskutieren.

  • Mit Verlaub, aber die "rhetorische Überspitzung" ist in diesem Fall trotzdem inhaltlich etwas dünn. Manchmal sollte man sich erst besser informieren, bevor man so drastisch über etwas urteilt was man nicht kennt. Wenn es sich um das bereits mehrfach in den Medien behandelte Konzept handelt das u.a. von Berliner Wissenschaftlern (weiter-)entwickelt wurde, dreht es sich hier um eine Art Minitreibhaus bei dem ein nahezu geschlossener Kreislauf zwischen Fischzucht und Gemüseanbau hergestellt wird. Schadstoffbelastung ist da mW kaum ein Thema und auch Aspekte wie Transport und Logistik werden in diesem Fall wohl sogar eher deutlich besser gelöst als in vielen anderen Erzeugerketten, da die Abnahme mW möglichst direkt erfolgen soll - zu vermutlich recht gesalzenen Preisen. Dass gerade in Berlin dennoch eine entsprechende Nachfrage und somit ein Markt für solche Nischen vorhanden ist, lässt sich aus dem bisherigen Konsumverhalten der Berliner vermutlich schon ableiten (der Bio-Anteil unter den gekauften Produkten ist hier größer als in teils erheblich wohlhabenderen Städten). Und kein Mensch hat mE je behauptet, dass sich die Metropolen dieser Welt in 5 Jahren völlig autark über solches Urban Farming mit Nahrung versorgen werden. Dennoch gibt es solche Entwicklungen in vielen großen Städten und oft auch einen gewissen Bevölkerungsteil der bereit ist dafür zu zahlen. Mir persönlich soll es also so oder so egal sein was aus der Sache wird, ich muss die Produkte ja selber nicht kaufen wenn mir das Konzept oder die Preisgestaltung am Ende nicht zusagt.


    Davon abgesehen klingt das Projekt insgesamt zwar tatsächlich sehr visionär, aber wie Necrokatz anmerkt kann man sich bei so vielen Aspekten auch schnell mal überheben. Mal sehen was da am Ende wirklich rauskommt und ob man wirklich die für so ein Projekt nötige Gestaltungskraft und den berühmten (auch finanziell) langen Atem hat. Auch beim Euref in Schöneberg hat man ja am Anfang laut getönt und wahnsinnig beeindruckende Visualisierungen verbreitet. Dann hat aber alles recht lange gedauert und es gab immer wieder auch Kritik an den Motiven der Entwickler. Nach teils zähen Fortschritten ist dort mW inzwischen dennoch von einem Erfolgsprojekt die Rede. Vielleicht gelingt das hier ja auch. Ich finde es jedenfalls erfreulich, dass in Berlin so viel versucht wird. Und ja: Auch die Möglichkeit des Scheiterns gehört bei so einem Wagnis immer mit dazu. Aber natürlich sollte vorher schon alles versucht werden, einen Erfolg daraus zu machen ;)

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  • Im übrigen wird "vertikale Landwirtschaft" schon seit mindestens 15 Jahren propagiert, ohne daß sie irgendwo auf der Welt auch nur geringste Relevanz errungen hätte.


    Es ist auch angesichts der im umliegenden märkischen Lande im Überfluss vorhandenen Nutzflächen eher in die Sparte 'ausgeprägtes Schildbürgertum' einzuordnen... Die Kater Holzig Brigade wäre wirklich gut beraten, sich für die Verwirklichung ihrer Ideen geeignetere Standorte zu suchen. Die Erfolgsaussichten wären ungleich höher, von den Kosten ganz zu schweigen.