Motel One am Nikolaikirchhof (fertiggestellt)

  • Danke für die Bilder. Schon jetzt ergibt der Rohbau ein stimmigeres, urbaneres Straßen(schlucht)gefüge als es der DDR-Klotz vorher an der Stelle tat. Hoffentlich wird auch die Fassade überzeugen...

  • DaseBLN


    Danke für die Bilder. Durch die Höhenstaffelung hat man eine gute Anbindung an die Bestandsbebauung geschaffen.
    Nun müssen "nur" noch die restlichen Lücken geschlossen werden.

  • Hoffen wir, dass auch die nächtliche Beleuchtung zumindest den Anspruch hat, nicht gegenüber Nikolaikirche und Speck's Hof unterzugehen. Leider ist man wohl nicht so fix wie beim Bahnpostamt, die Eröffnung ist laut Motel One Website für Mai 2009 vorgesehen. Vielleicht hat das aber auch was mit der Saison zu tun und die kommerziellen Einrichtungen im Ergeschoss eröffnen schon früher.


    Grüße,
    *D

  • Schade finde ich die Höhen der Fenster des Eckgebäudes. Statt tendenziell eher senkrecht langgezogen, sind diese eher quadratisch. Der Bau im hinteren Teil gefällt mir daher optisch wesentlich besser, und wirkt vornehmer.

  • Gruß,


    tolle Fotos DaseBLN, die Fenster finde ich schon ganz gut angeordnet. Was ich mir von der Fassade jedoch erhoffe, ist eine deutliche Abgrenzung des vorderen zum hinteren Gebäudeteil.
    Immerhin bekommt man durch das Einrücken des hinteren Teiles der Fassade schon den Eindruck als wären da zwei Gebäude und das tut gut wenn man an die historischen kleinen Parzellen des Gebietes denkt und vor allen weiter in Richtung Nikolaistraße schaut...


    Wie gesagt es wäre wünschenswert wenn der Farbton der Fassade oder sogar das Material in diesen zwei Abschnitten variieren würde.

  • Gefängnis für Leipzig

    Wunderschönen Tag wünsche ich allen,


    (keine Fakten, nur Meinung!)


    ich habe die Diskussion um den Neubau des MotelOne hier im Architekturforum etwas verfolgt und festgestellt, dass man sich relativ vorsichtig mit dem Bau auseinandersetzt. Teilweise versucht man, sich den Bau schönzureden, indem man ihn mit schlechteren Beispielen in anderen Städten vergleicht (das geringere Übel!), teilweise äußert man leise Hoffnungen, dass wenigstens in Teilbereichen etwas Qualität umgesetzt wird. Wahrscheinlich versucht man, den Bau irgendwie zu akzeptieren, damit umzugehen, sich daran zu gewöhnen.
    Aber warum?? Weil man sowieso nicht mitentscheiden darf, nichts ändern kann? Hat man nicht gerade dann die Freiheit, eine starke Haltung vertreten zu können?
    Oder ist man in Leipzig froh, das überhaupt ein Bauherr investiert? Oder gibt es tatsächlich keinen Anspruch an zeitgenössische Architektur?
    Ich meine: heutige Architektur hat alle Freiheiten: alles ist baubar (konstruktiv und räumlich), fast alles bezahlbar. Sollte man in der Öffentlichkeit nicht grundsätzlich darüber streiten, in welchen Städten wir leben wollen, mit welchen Gebäuden wir uns in unserer Zukunft umgeben wollen?
    (vielleicht streng gerasterte Betonbunker mit kleinen Fensteröffnungen, möglichst vergittert, mit klar ablesbaren Investorenabsichten und abweisend gegenüber der Umwelt)


    Ist nicht jedes Gebäude, das man geradeso akzeptieren kann, schlecht?


    Hiermit möchte ich ein kleines bischen die Diskussion erweitern (mit einem klitzkleinen Körnchen Wahrheit):
    Den Architekten, die diesen Entwurf zu verantworten haben, könnte man Berufsverbot erteilen! Oder doch lieber der Genehmigungsbehörde?
    Naja Teeren und Federn ist auch keine Lösung, aber zumindest schämen könnte man sich doch öffentlich, oder? Architekturterroristen könnten sich in diesem Bauwerk sprengen!


    Man könnte sich doch schon heute über einen Nachfolgebauwerk Gedanken machen und öffentlich darüber debattieren! Ich weiß, dass es nicht die einfachste Aufgabe ist, aber wir können uns ja 2-3 Jahre Zeit lassen - aber bitte nicht daran gewöhnen! Auch Architektur wirkt sich auf die Psyche der Menschen aus! Ich wäre über jeden Vorschlag, jede Skizze hocherfreut. Als gewogener Freund der Architekturdiskussion.


    Gern verfolge ich die weiteren Beiträge und hoffe, die Diskussion etwas gewürzt zu haben. Beste Grüße.

  • hallo atonic, willkommen in forum.
    würzen ist gut. aber zunächst muss ja etwas da sein, was man würzen kann.


    im vorliegenden fall hat es nur einen fassadenwettbewerb gegeben. wer dessen ergebnis kennt, wird sicher zustimmen, das der beste entwurf gewonnen hat.
    es steht dir frei, dir einen ort im universum zu suchen, von dem aus du die erde aus ihren angeln hebeln kannst. anderen ist dies bisher nicht gelungen. und sie beschäftigen sich deshalb damit, was unter den gegebenen bedingungen überhaupt möglich ist. ganz ehrlich: ein zwei-sterne-hotel irgendwo im osten - wie sollte man da etwas ti-ta-total-verrücktes erwarten? es kommt nicht auf crazy skizzen an, sondern auf das, was letztlich finanziert und gebaut wird.
    und da liegt dieses motel one nun mal ganz gut im rennen.

  • tinitus hat recht. es war gut, dass sich ein investor gefunden hat, und der unansehliche ddr-bau an der stelle endlich verschwunden ist. verglichen zur alten situation ist der neubau wirklich gelungen. passt sich an die straßenfluchten an, traufhöhen, und auch die fassade wurde versucht "klassisch" zu halten. es ist nunmal nicht bei jedem privat-investoren das geld da, um überall im zentrum einen neuen handelshof oder eegerat-enwurf hinzusetzen ^^ Wenn das Motel-One-Hotel in 30 - 40 Jahren durch einen wiederum besseren entwurf ersetzt wird, ist doch okay. solange kann leipzig mmn damit erstmal ganz gut leben. worum es ja WIRKLICH geht, ist die erhöhung der bettenkapazität, wenn du die diskussionen um die olympiaberwerbung und GC verfolgt hast ;)

  • atonic:


    zunächst willkommen hier im forum. zu deinem beitrag:


    schöne bunte sätze haste geschrieben, ich habe aber auch bei mehrmaligem durchlesen keine passage gefunden, die beschreibt, was genau dir eigentlich an dem bau nicht gefällt. du kannst ätzen wie du willst, aber ein wenig substanz sollte schon dahinter sein. dass der bau im vergleich zum vorhergehenden Interpelz-Gebäude eine klare Verbesserung ist, wirst du jedenfalls wohl kaum abstreiten können. unter einem betonbunker mit minifenstern stelle ich mir jedenfalls etwas anderes vor. also, lass uns mal teilhaben an den punkten, die dir an dem bau nicht gefallen (ich bin mir sicher, da hat jeder was) und warum diese zu dem verriss führen.


    zum vergleichen: man muss doch gar nicht in andere städte kucken. zeigt mir doch neubau > 1990 in leipzigs innenstadt, der qualitativ viel höher einzuschätzen ist. mir fällt da ganz ehrlich wenig ein, wenn dann erreichen die bauten gerade so gutes mittelmaß (bebauung ggü hbf, breuninger), das ist aber auch das höchste der gefühle.

  • "Wir" bewegen uns halt in dem Spannungsfeld zwischen Investoren, die schlicht Geld verdienen wollen/müssen, den Städten, den Bürgern und Architekten respektive Architekturinteressierten. Schon in jeder dieser Gruppen herrschen heterogene Meinungen. Vor allem: was ist moderne / gute / spannende / provokative ... (hier passen noch eine Menge Adjektive rein) Architektur? Hierzu gibt es nirgends Konsens und wird es nie geben.
    In der Tat finden wir in dem Motel-Bau eine Verbesserung: die Raumkante wir wieder geschlossen, die Fassade wird besser und - in der Tat - "es passiert überhaupt etwas".
    Zudem sind wir in der Diskussion "vorsichtig", weil wir den fertigen Bau noch nicht kennen: wie wirkt die Fassade am Ende tatsächlich??
    Selbstverständlich haben Sie Recht: wenn die Fetzen fliegen, macht es am meisten Spaß!
    Was ist / wäre denn in Ihren Augen und Synapsen an genau dieser Stelle ein "richtiger" Bau?? Lassen Sie uns es wissen (und sehen)?
    post scriptum: Berufsverbot und Gefängnis - naja, das sind zumindest die falschen Begriffe. Wissen SIe, in welchem Umfeld sich Architekten heute bewegen?

  • Ich komme gerade aus der Innenstadt. Ich muss sagen, auf eine gewisse Art und Weise kann ich atonic verstehen. Der grundsätzliche Entwurf ist an sich schon gut, aber die Umsetzung dann im Detail doch leider wiedermal nicht optimal, obwohl mit leichten Veränderungen deutlich mehr drin gewesen wäre. Die Geschosshöhen sind insgesamt viel zu niedrig...wohl der Tribut an eine Massenherberge. Wenn man die Fensterhöhe des mittleren Geschosses durchweg auf das gesamte Gebäude angewandt hätte, würde das ganze optisch wesentlich mehr hergeben und harmonischer wirken. So aber sehen die restlichen quadratischen Fenster einfach nur klotzig aus und passen nicht zu den langgezogenen Fenster der Gebäude in direkter Nachbarschaft. Wirklich schade!

  • mhh .... ob sie klotzig wirken, muss man sehen, wenn die fassage verkleidet sind. vielleicht deckt sie ja auch noch den recht großen rahmen der fenster etwas ab. dann wirken sie schon wieder kleiner. und die form ist für den standort doch acuh okay. guckt euch doch gegnüber die alte nikolaischule an. deren fenster tendieren auch in den oberen geschossen sehr stark zum quadratischen. wenn die fenster im motel one anders wären, gäbe es mit sicherheit auch wieder leute, die sich aufregen, dass bodentiefe fenster überhaupt nicht passen und aussehn wie nen strand-hotel ^^

  • Atonic, willkommen auch von mir. Ich muss mich den meisten meiner Vorredner anschließen. Du hast, statt dich mit dem Motel-One-Bau auseinanderzusetzen und Vorschläge für dessen Verbesserung zu bringen, in Weltverbesserer-Manier lediglich gegen die heutige Baupraxis gewettert. Ziemlich einseitig, wie ich finde, und diffamierende Ausdrücke wie "Gefängnis" und "Berufsverbot" tragen zudem wenig für eine konstruktiv geführte Diskussion bei. Nebenbei bemerkt möchte ich eine solche Ausdrucksweise auch nicht im Forum haben.

  • Wie bereits geschrieben, beginnt zur Zeit die Verkleidung des neuen "Billig-Motels" >>



    Schumachergässchen Ecke Nikolaistraße.



    An der Nikolaistraße.

  • Hab es mir am Wochenende mal angekuckt - die Farbe und das Material sind glaube ich okay - hoffen wir, dass die Fugen am Ende nicht zu arg stören (oder sogar ver...ähh...fugt werden). Was die endgültige Wirkung betrifft, muss man wohl abwarten. Ich glaube jedenfalls, der bisherige eher negative Eindruck kommt davon, dass die Fenster momentan wie aufgesetzt wirken.


    Hier ein Detailbild:


  • Das Motel One kommt gut voran. So wie's aussieht, könnten noch vor Weihnachten die Gerüste fallen. Die Natursteinverkleidung und deren Verfugung haben auf mich einen sehr hochwertigen Eindruck gemacht. Leider werden die Gerüste derzeit von einem grünen Netz umspannt, so dass nicht viel zu sehen ist. Trotzdem drei Fotos von letztem Montag:



    Fassadendetail Schumachergässchen



    Ein Loch im Netz am Nikolaikirchhof



    Die Rückfront sieht natürlich sehr besch...eiden aus. LEgende kriegt bei diesem Anblick sicher schon wieder seine Plattenbau-Phobie. Allerdings (für Auswärtige): Dass man die Rückfront hier überhaupt zu sehen bekommt, ist dem Kriegsopfer Deutrichs Hof geschuldet. Vorn rechts seht ihr die Brandmauer vom Riquet-Haus. An dieser schloss sich einst Deutrichs Hof an. Aktuell gibt es keine Wiederaufbaupläne.


    Eigene Fotos