Projekte im Öffentlichen Nahverkehr: Straßen-, S- und U-Bahnen


  • Beim Nahverkehr ist Nürnberg aber ebenfalls nicht gerade Spitze. Frag mich sowieso, in welchem Bereich Nürnberg so richtig toll sein soll. In Kultur jedenfalls auch nicht ...


    Na, dann viel Glück bei deiner Suche in welchem Bereich Nürnberg so richtig toll ist. Sag Bescheid, wenn du was gefunden haben solltest. Hier hat man eben auch wieder die Mittelmäßigkeit, die zum fränkischen Standard gehört. Wobei das wohl auch nicht direkt an der fränkischen, sondern eher an der mittelfränkischen Mentalität liegen müsste, weil die Hessen mit Frankfurt sonst auch nichts auf die Reihe bekommen müssten und das wäre gelogen.

  • Muss sagen, ich suche schon sehr lange. Werde gerne posten, wenn ich was gefunden habe. Immerhin ist Nürnberg in Bayern Spitze bei den Arbeitslosen, ist doch auch schon was...

  • Erweiterung Tram 4 (Thon) Richtung Am Wegfeld

    In der Erlanger Strasse tut sich etwas, zwischen den Fahrspuren wird gebaggert und geschottert. Sind das schon erste Vorbereitungen für die Tramerweiterung? Falls ja, dann ging das erstaunlich schnell los.



    Eigenes Foto.

  • Ich denke schon, dass das schon der Strab-Bau ist.
    Ehrlich gesagt leuchtet mir das Projekt nicht so recht ein.
    Wenn jemand nach Erlangen, Boxdorf oder Großgründlach fahren will, dann steigt der jetzt in Thon von der Strab in den Bus um.
    Und in Zukunft: dann steigt er am Wegfeld um.
    Was soll das denn eigentlich bringen?


    Ich gehe mal davon aus, dass nicht übermäßig viele von der Innenstadt zur Metro mit der Strab fahren wollen ...

  • Die Straßenbahnverlängerung zum Wegfeld wird ja auch als politischer Vorschuss gegenüber Erlangen gesehen. In der Diskussion steht ja immernoch die Stadt-Umland-Bahn, und da soll Balleis [OB ER] ja gefordert haben, dass Nürnberg die Strecke bis an die Stadtgrenze vorschießt. Zumindest hab ich das so heraus gehört. Nun fehlte nur noch ein Gutachten indem steht dass sichd as lohnt, und nun sehen wir ds Ergebnis, es wird gebaut.


    Nebenbei stehe ich schienengebundene Nahverkehrssystemen positiv gegenüber, und befürworte schon aus diesem Grunde den Bau.

  • U3 Erweiterung

    Ich hab am Wochenende einen Abstecher in die Baustelle der U3 gemacht um mal zu schauen was die da die ganze Zeit unter der Erde machen.
    Hier mal ein paar aktuelle Fotos von unten.



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    https://www.flickr.com/photos/…/in/set-72157643174928994

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    Mehr Fotos und Infos auf meinem Blog
    http://gesichterderstadt.wordp…nurnberg-baut-nen-tunnel/


    Beste Grüße
    Danko

  • Danke für die Bilder, auch auf deinem Blog! Gab es denn da eine Besichtigung? ;)


    Ich freue mich schon auf die Eröffnung und hoffe dass es auch bald im Süden weitergeht!

  • Heute ist in der NZ ein Artikel über die VAG und deren Probleme mit den Verlusten. Dabei ist auch erwähnt, dass die Eröffnung der Straßenbahnverlängerung zum Wegfeld sich verzögern wird. Zwar begannen die Bauarbeiten pünktlich und sind ja schon im Gange. Aber, und jetzt kommts, das Grundstück für die Endhaltestelle konnte noch nicht erworben werden, weil man sich nicht einig wurde. Man will da offenbar enteignen. Da komm ich nun schon schwer ins Grübeln. Da beginnt man mit Baumaßnahmen und hat noch nicht mal alle Grundstücke in trockenen Tüchern??? Was ist denn nun, wenn das mit der Enteignung nicht so ohne weiteres über die Bühne geht?


    http://www.nordbayern.de/regio…nd-bahnen-notig-1.3612758

  • Das ist schon ein ziemliches Ding, allerdings frage ich mich wieso das Grundstück 12.000 qm groß ist, das ist eine enorme Fläche! Für eine Wendeschleife btraucht es doch nicht so viel Platz!


    Das mit der Enteignung wird schon glatt gehen. Ich würde könnte mir öfter solcherlei Verfahren vorstellen, zu oft stehen seltsame Privatinteressen öffentlichen Interessen im Wege, insbesondere wenn Eigentümer ihre Immobilien leerstehen und verfallen lassen. Hier sollte die öffentliche Hand generell ein paar gute Werkzeuge in die Hand bekommen.

  • Ich weiß nicht, aber eine Enteignung ist an sich schon eine extreme Ausnahme. Natürlich kennt man nicht die Einzelheiten, insbesondere, was so der richtige Wert des Grundstücks ist, also ob die Forderungen des Eigentümers völlig unrealistisch sind.
    Dennoch finde ich, die Stadt hätte da einen Plan B (andere Stelle für Wendeschleife, z.B. nördlich von Buch haben sollen, oder mit den Baumaßnahmen abwarten sollen. Abgesehen davon macht die ganze Straßenbahnlinie wohl sowieso nur dann Sinn, wenn noch weitergebaut wird. Eine Straßenbahn, die mitten im Knoblauchsland endet, bringt doch nichts. Wie oben schon geschrieben, ob jemand, der nach Erlangen oder Großgründlach will nun in Thon von der Bahn in den Bus umsteigt, oder in Buch, das ist doch gehupft wie gesprungen.

  • Ganz so egal empfinde ich das nicht. Ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zwischen Bus und Bahn, und wenn ich länger drüber nachdenke, zumindest mir die Zahl 12.000 qm Grundstück vor Augen halte, scheint man in Buch mehr als nur eine Wendeschleife vorgesehen zu haben. Z.B. P&R-Stellplätze, Fahrradstellplätze, Bushaltestellen usw.


    Ich meine wenn ich grundsätzlich sage, dass es egal ist ob Menschen mit dem Bus oder eine Tram oder auch einer U-Bahn fahren, dann brauch ich auch nicht investieren. Ich sehe da aber schon einen deutlichen Unterschied, und bin daher pauschal sowieso für jede Erweiterung des schienengebundenen ÖPNV. Und je weiter draußen der Ort liegt, an dem Pendler oder Besucher ihren PKW abstellen und in Bahnen umsteigen können, desto besser. Denn wenn man ersteinmal bis Thon mit dem Auto gefahren ist, ist man sozusagen nur noch 5 Minuten vom Tiergärtnertor entfernt und stellt sein Auto eben in der Altstadt ab. Kurz vor dem Ziel jemanden zum Umsteigen zu bewegen halte ich für aussichtslos. Daher, vielleicht wird die Betrachtung der Tram-Erweiterung ins Knoblauchland schlüssiger, wenn man den Blickwinkel von Außerhalb auf die Stadt richtet.


    Vor diesem Hintergrund sehe ich eben auch die Pläne Richtung Stein, Gebersdorf und Eibach, die ich absolut für sinnvoll halte.

  • Heute steht wieder was in der NZ wegen des streitigen Grundstücks. Es geht um zwei Eigentümer der insges. 12000 m².
    Die fordern 400 Euro / m², basierend auf dem Preis den Porsche für sein Gelände gezahlt hat. Die Stadt bzw. die VAG sehen das Grundstück als einfaches Ackerland und wollen 25 Euro / m² zahlen.
    Da muss ich schon echt sagen, das ist schon indiskutabel. Aber wahrscheinlich ging dieser Wert in die Kalkulation der Strecke ein. Wenn man davon ausgeht, dass man sich vielleicht in der Mitte trifft, also bei sagen wir mal 200 Euro, dann würde der Preis für das Gelände von 300.000 Euro auf 2.400.000 Euro hochschnellen. Das ist ja schon ein Knaller!

  • Ja, auf einem Bazar würden sich die beiden Preisvorstellungen wohl nicht treffen. Wenn ich von 400 auf 200 abrunde, mach ich 50 % Miese. Wenn ich von 25 auf 200 aufrunde, habe ich 700 % zuviel, also das 8-fache bezahlt. Kein normaler Mensch würde das tun. Wenn man noch bedenkt, dass den Preis der Steuerzahler, also wir bezahlen, und dieses Geld dann ggfls. dem sozialen Wohnungsbau fehlt, kann ich nur dankbar sein für das Instrument des Enteignungsverfahrens. Ich bin sicher, dass das für die Eigentümer nicht ohne Entschädigung abläuft - zumindest solange sie nicht klagen.



    Mag sein dass Porsche mehr zahlt, aber das ist ja auch Porsche und nicht die täglich als klamme Kommune in der Presse dargestellte Stadt Nürnberg, von deren Dienstleistungen wir alle mehr oder weniger abhängen.

  • Nun ja, entscheidend ist doch der Verkehrswert. Und ich glaube nicht, dass Porsche da gewaltig drüber zahlt. Auch bei einer Enteignung dürfte zudem für die Entschädigung der Verkehrswert relevant sein.
    Außerdem wird ein Enteignungsverfahren, das ja wohl durch alle Instanzen laufen dürfte, sich ganz schön hinziehen ...


    Tut mir leid, aber ich finde, das ist einfach eine etwas chaotische Planung.

    2 Mal editiert, zuletzt von harher ()


  • Das mit der Enteignung wird schon glatt gehen. Ich würde könnte mir öfter solcherlei Verfahren vorstellen, zu oft stehen seltsame Privatinteressen öffentlichen Interessen im Wege, insbesondere wenn Eigentümer ihre Immobilien leerstehen und verfallen lassen. Hier sollte die öffentliche Hand generell ein paar gute Werkzeuge in die Hand bekommen.


    Na dann ab nach Russland. Das ist nichts anderes als Kommunismus und hat hier wirklich nichts verloren. Enteignungen nur im äußersten und härtesten Notfall, wenn es tatsächlich nicht anders geht. Wie viel Rechte würdest du dem Staat denn noch geben wollen??

  • Nunja, das was öffentliche Verkehrsinfrastrukturprojekte so teuer macht ist die Notwendigkeit, hierfür den notwendigen Grund und Boden zu erwerben.
    Man muss da also einen geeigneten Mittelweg finden zwischen den Bedürfnissen der Allgemeinheit nach Entwicklung und Ausbau im öffentlichen Interesse, und dem unumstößlichen Besitzrechten Einzelner, die ja selbst Bestandteil der Allgemeinheit sind. Der Vergleich mit Russland hinkt natürlich meilenweit, denn dort gehen selten jahrelange Verhandlungen einer Enteignung voraus. Dort sitzen am Tisch auch keine gleichberechtigten Anwälte, sondern eher ein paar gewaltbereite Uniformierte mit Abzeichen.


    Letztlich geht es um die Frage, ob die die Allgemeinheit grundsätzlich das Profitinteresse Einzelner unterstützen möchte. Ich denke die Antwort ist klar.

  • Was öffentliche Verkehrsprojekte teuer macht, ist in den seltensten Fälle der Grundstückerwerb, es sind die Ingenieurbauwerke. Die Trassen werden i.d.R. sehr flächensparend angelegt. Und wo es sich nicht vermeiden lässt, muss eben erworben werden, sei es freihändig oder zwangsweise. Der Verhandlungsweg wird i.d.R. bevorzuigt, aber Enteignung ist auch kein Problem, die Verfahren sind bekannt (§ 30 PBefG + Enteignungsgesetze der Länder) und bewährt und machen rechtlich eigentlich keine Probleme mehr, die Problematik ist rechtlich "ausgekaut".
    Die vorentscheidende Hürde ist das Planfeststellungsverfahren. Sind die Pläne festgestellt, wozu auch der Grunderwerbsplan gehört, ist die Enteignung nur noch Vollzug desselben. Wird "zuviel" Fläche erworben, wird später geteilt und die der nicht benötigte Teil wieder veräußert. Bei der Enteignung geht es ohnehin nur um die nötigen Teilflächen, oder Unter- bzw. Überfahrungsrechte, Duldungspflichten, selten ums Eigentum insgesamt.
    In puncto Zeitverzögerung sei auf das Institut der vorzeitigen Besitzeinweisung verwiesen, das es ermöglich, schon mal zu bauen, ohne das Ende des Rechtsstreits abzuwarten; auch das längst alltägliche Praxis - es muss nur richtig, d.h. fehlerfrei umgesetzt werden. Aber in diesen Verfahren ist unsere Verwaltung meistens besser als ihr Ruf, selten, dass mal einer einen Rechtsstreit gewinnt.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Satzbau

  • Während der Nordwestast mit den beiden Bahnhöfen Klinikum Nord und Nordwestring der U3 der Vollendung entgegen strebt, wird im Südwesten die Planung über dem im Bau befindlichen Streckenteil nach Großreuth bei Schweinau vorangetrieben.
    Die Entwicklung des neuen Stadtteils im "Tiefen Feld" als auch die diesen erschließende U-Bahnstation werden parallel konkretisiert.


    Im Baukunstbeirat wurden nun auch die Pläne für den Bahnhof Kleinreuth bei Schweinau präsentiert. Verantwortliche Architekten sind hier Grabow + Hofmann, welche bereits den U-Bahnhof Flughafen (1999) und die S-Bahnstation Steinbühl (2001-2004) konzipiert hatten.


    http://www.nuernberg.de/imperi…5/6_plaene_2015_04_29.pdf


    Das gezeigte ist nichts sonderlich Sensationelles, wirkt aber durchdacht und auf der Höhe der Zeit.
    Spannender als der Bahnhof selbst ist die ganzheitliche Planung im Kontext zum Platz darüber. Es gibt wohl wenige Städte in Deutschland, die hier derart abgestimmt ein neues Quartier angehen. Man denke zum Beispiel an das natürlich ungleich größere Europaviertel in Frankfurt, bei dem bereits aufwändig errichtete und bepflanzte Straßenräume für den nun geplanten ÖPNV-Anschluss wieder aufgerissen werden.


    d.