Dom-Römer-Areal: die Planung

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Die fnp-online vom 30. August 2010 meldet noch einmal Verzögerung beim Stadthaus:
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…s_rmn01.c.8124921.de.html


    Vermutlich wird es mit der Rekonstruktion des Hauses Rebstock, in dem eine große Gaststätte eingerichtet werden soll, als erstes losgehen, so wird spekuliert.

    Die überarbeiteten Entwürfe zum Stadthaus sollen bei der nächsten Sitzung des Dom-Römer-Ausschusses am 23. September 2010 präsentiert werden, so heißt es.

    Ein "fortgesetztes Chaos" laut Klaus Oesterling (SPD). Die jüngste Überarbeitung brachte laut Heike Hambrock (Grüne), Vorsitzende des Dom-Römer-Ausschusses, keine Fortschritte. Die Entwürfe würden plötzlich noch größer und rückten näher an den Dom und die Schirn-Kunsthalle heran.

    Das Stadthaus ist nie beschlossen worden, kritisiert Oesterling und die Nutzung wurde nie offiziell festgelegt.

    Politiker (CDU und Grüne) versuchen derzeit zu verhindern, dass das Projekt aus dem Ruder läuft.
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  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Gestern war die 21. Sitzung des Sonderausschusses "Dom-Römer". Hier einiges was mir im Gedächtnis blieb.

    Ja, es wurde berichtet, dass "man" sich beim "Stadthaus" nun (in einer geheimnisvollen Versammlung) auf einen Entwurf von MEURER (Platz 4) verständigt hätte. Auf die Fragen von überraschten, nichtbeteiligten Parteien/Stadtverordneten hieß es, dies sei ein "Beratungsgremium" gewesen und nach der Frage zu den beteiligten Personen, wurden unter anderem die Namen von Jochem Heumann (CDU), Michael Gunterdorf, Ulrich Baier (Grüne), Herr Peter und zwei drei anderen genannt. Alle Namen konnte ich leider ganz hinten nicht verstehen. Auf einen Hinweis von Heumann an Guntersdorf, dass die neuen Beschlüsse ja nun gelten, nickte dieser sehr zustimmend.

    Was auch immer alles dort beschlossen wurde, es muss noch (natürlich pro Forma) von den Stadtverordneten abgesegnet werden, hieß es dann aber.

    Der letzte Entwurf von MEURER müsse aber auch noch in mehreren Details verfeinert und verändert werden. Früher genannte Mängel wurden jetzt als positive Elemente hervorgehoben.

    Der letzte östliche Anbau hätte einen Abstand von 10,5 Meter vom Dom und werde keinen Keller haben. Damit könne es keine Verzögerungen geben, falls darunter noch historische Mauerreste lägen. Auch hätte er eine gute Linie zum Haus am Dom. Die nun teils engen Zugänge könnten das Ensemble interessanter und Altstädtischer wirken lassen.
    Dann wäre der MEURER-Entwurf auch günstiger für das Rote Haus an dessen Rückseite.

    Die anderen Entwürfe wurden verworfen, weil sie beispielsweise nicht kleinteilig genug seien oder aber auch von Max Hollein nicht akzeptiert würden. Oder sie sind zwar kleinteilig, aber zu regelmäßig für eine typisch Frankfurter Altstadt, wie z. B. der 2. Preis von Kleihues + Kleihues.

    Sehr gelobt wurde die Kommunikation und Zusammenarbeit mit MEURER und dass dieser dann auch noch aus Frankfurt sei.

    Von Herrn Ulrich Baier (Grüne) wurde nochmals ausführlich vorgetragen, welche verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten es für das Stadthaus gäbe. Durch Vermietungen soll es nahezu kostendeckend betrieben werden können. Und allgemein, "wir wollten monatelang alle Befriedigen, aber man kann nicht alle befriedigen".


    Edwin Schwarz teilte mit, es müsse mit dem Stadthaus begonnen werden, da man sonst mit schwerem Gerät nicht mehr herankommen könne. Zufahrt müsse die Braubachstraße sein. Vom Stadthaus aus müsse dann Richtung Braubachstraße weitergebaut werden.

    In der Bürgerinnen- und Bürgerrunde wurde dann die meiste Zeit mit einem recht aussichtslosen Bürgerantrag vertan, in dessen Verlauf Jochem Heumann mit immer röterem Gesicht mehrfach rief, "Wir bauen hier die Altstadt auf".
    Drei Bürger um Frau Gisela Dahlem-Christ vom Frankfurter Volkstheater möchten den Archäologischen Garten nun unbedingt offen lassen und zum dauerhaften Freilicht-Theater ausgebaut sehen. Ein großformatiges, gedrucktes Rendering mit ersten Ideen dazu wurde den Stadtverordneten präsentiert und Unterschriften der anwesenden Bürger gesammelt. Mit diesem Thema wurde nun die meiste Zeit verbraucht, zumal das für die anwesenden Stadtverordneten und Edwin Schwarz eine gute Steilvorlage war die sie dankbar annahmen und ausgiebig und emotionsgeladen zu zerpflücken suchten.

    Der Kubus des Kunstvereins bleibt vorerst (20-30 Jahre) erhalten und steht unter Denkmalschutz.
    Der für die jeweilige Parzelle individuelle Erbpachtzins kann bei Herrn Gunterdorf nachgefragt werden.

    Eine Bürgerin teilte mit, dass sie nun die Häuser Markt 10 und 12 aufbauen möchte, also auch das Haus, welches ursprünglich die verstorbene Heidrun Christensen aufbauen wollte. Allerdings sieht sie noch Probleme in dem derzeit unsicheren Gesamtstatus und appelliert an Michael Gunterdorf, da sie für die Finanzen ja auch noch Zeit bräuchte.
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    6 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Den Entwurf von Meurer halte ich für sehr gelungen, die Aufteilung der zur Verfügung stehenden Grundfläche für angemessen. Die vorgesehene Bebauung fügt sich m. E. besser in das Altstadtbild ein, als es bei den erstplatzierten Entwürfen der Fall ist. Lediglich das Flachdach des Mittelbaus stört mich, schließlich kann man das Areal auch von oben, vom Domturm aus, betrachten. Hoffentlich erfolgt diesbezüglich noch eine Änderung.


    Zur Veranschaulichung einige Fotos des Modells (viertplatzierter Entwurf).
    Anmerkung: Der Entwurf beinhaltet nicht nur das braune Gebäude sondern auch einige weiße Häuser (vgl. Bild 4).





    Die vom Architekten vorgeschlagene Aufteilung:


  • Die Überbauung des Archäologischen Gartens sieht bei Meurer von innen bisher so aus:



    Die mit Holz verkleidete Box ist ein Veranstaltungssaal für 200 Besucher. Diese soll mit Stahlfachwerk an den Gebäuden der Umgebung aufgehängt werden und so über dem Archäologischen Garten schweben. Der Grundriss des bisherigen, sicher noch zu überarbeitenden Entwurfs:



    Bilder: Meurer Architekten


    Bestimmt nicht der schlechteste der vier prämierten Entwürfe. Das meint auch Matthias Alexander in seinem heutigen Kommentar in der FAZ. Schwächen sieht Alexander zum einen in der Fassade im östlichen Teil. Die an Schießscharten erinnernden und unregelmäßig angeordneten Fenster seien aktuelle Architekturmode und hätten an dieser Stelle nichts verloren. Zum anderen hält er eine völlig andere Lösung an der westlichen Seite für erforderlich, besonders das geplante Wohngebäude zwischen "Rotem Haus" und Schirn überzeuge funktional und gestalterisch nicht.


    Inzwischen soll es eine klare Tendenz für einen Abriss des Betontischs geben. Auch Meurer spricht sich für eine Lösung ohne den umstrittenen Bau aus. Außerdem hat sich das "Beratungsgremium", das sich für den Meurer-Entwurf entscheiden hat, für eine geringere Höhe der geplanten Neubauten am Domturm ausgesprochen. Auch deren Abstand zum Turm soll eher größer werden. Die weiteren Presseberichte von heute:


    FAZ
    FNP

  • Mir gehts ähnlich wie Beggi, ich finde den Vorschlag nun nicht so schlecht. Ja, die ursprüngliche Höllgasse wird so nicht wieder erlebbar, aber es entsteht ein kleiner Platz vor der goldenen Waage, der mit dem Dom sehr gut wirken kann. Die schmale Gasse am Dom vorbei wirkt dann auch Altstädtisch, was ein gutes Entree zur neuen Altstadt sein kann.
    Aber die Fassaden vom Hotel sollen BITTE BITTE nicht so bleiben. Das ist eben die Altstadt und da haben versetze und schmale, neumodische Fenster nix zu suchen. Kann kein Architekt die typischen Fassaden der ehemaligen Altstadt neu interpretieren? Ich hab mittlerweile das Gefühl, jedes Architekturbüro hat ne Blaupausenschublade für Fassaden und die werden dann einfach auf jedes Gebäude geklatscht, egal wo das sich befindet. Da ist noch dringend Überarbeitungsbedarf!!!


    Die Überbauung der archiologischen Gartens gefällt mir, das hat eine gute Wirkung. Warum das ein Flachdach sein muß, versteht ich auch nicht. Man kann doch auch auf dem Holzkubus Spitzdächer andeuten, so daß eben auch dieser Teil der Altstadt zitiert wird, nämlich die Dachlandschaften. Die Ausrichtung muß nicht original sein, aber auch mit Spitzdächern bekommt man Licht in Gebäude.


    Der Bereich ums rote Haus, na da zeichnet sich ja langsam ein Abschied vom Tisch ab :daumen:, deshalb wird der Bereich bestimmt nochmal deutlich überarbeitet. Dann kann eben auch die Situation mit dem Wohnhaus besser gelöst werden.


    Der Verwaltungsbau wirkt wie eine Minischirn, die Gasse dazwischen kann ganz schön eng wirken, aber ich finde das gut! Denn das war auch früher Frankfurter Altstadt, enge Gasse mit weniger Licht. Klar hat keine so an dieser Stelle existiert, aber das wird eh keine Hauptroute der Bevölkerung werden.

  • In der FNP mit Bild.


    Sorry, aber das ist einfach nur noch entsetzlich. Reiht sich nahtlos ein in die katastrophalen Bausünden Kunstverein, Schirn-Kunsthalle und Haus am Dom, die einem so schon genug Probleme bereiten. Hier schafft man gleich wieder die nächsten kaum mehr sinnvoll zu korrigierenden Fakten. Soviel zum Thema Stadtreparatur...

  • Im Vergleich zu dem in Beitrag #124 gezeigten Modell scheint die in der FAZ dargestellte Computergrafik gravierende Änderungen zu enthalten. So sind die ursprünglich vorhandenen Fenster zu Schießscharten umgestaltet worden und der Grundriss der beiden am Dom stehenden Häuser wurde ebenfalls verändert. Die "Goldene Waage" wird von der nun vorhandenen breiten Front optisch erdrückt, unpassendere Kombinationen kann ich mir kaum vorstellen. Warum wurde der ursprüngliche Entwurf so extrem verändert? Ich kann hier Rohne nur Recht geben, wenn das so bleibt, dann ist die nächste Bausünde gerade in Planung.

  • Sehe das inzwischen genauso pessimistisch wie Rhone und Beggi. Das gesamte Altstadt-Projekt wird wohl ein Reinfall. Im Vergleich zum Zustand mit TR, wohl eine deutliche Verbesserung. Aber unter anbetracht der gegebenen Möglichkeiten: ein grottiges Ergebnis. :nono:
    Fehlt nur noch der Architekten-Wettbewerb zur zeitgemäßen und nachhaltigen Modernisierung des Doms. Das wichtigste wäre auch hier natürlich, daß der Passivhausstandard eingehalten wird. Sowie, daß die Bedürfnisse des Neuen Menschen befriedigt werden. Und im Ergebnis könnte das dann etwa so:
    http://www.historisches-museum…furt.de/index.php?clang=0
    oder so:
    http://www.ksp-architekten.de/…3&ref=1&project=59&desc=0
    aussehen...


    Aber ich habe auch eine ernsthafte Frage. Es heißt der Gebäudeteil zum Dom hin solle ohne Keller gebaut werden. Dies mit der Begründung, man möchte Probleme mit eventuell vorhanden Gebäuderesten vermeiden.
    Bedeutet das, daß man wirklich nicht weiß, was da neben dem "archäologischen Garten" noch in der Erde verborgen ist? :confused: Und dann will man es so überbauen, daß es unmöglich wird die paar Quadratmeter noch zu untersuchen? Hoffe ich habe das mißverstanden, aber wundern würde es mich nicht mehr....

  • Also, ich weiß nicht. Dieses Rendering - es passt überhaupt nicht zum Entwurf von Meurer, welcher von Anfang an mein Mitfavorit war.


    Mein erster Tipp war, dass es sich hierbei tatsächlich um eine überarbeitet Version vom 2. Platz (Kleinhues + Kleinhues) handelt, doch weit gefehlt - ein Blick in die Exif-Daten zeigt folgendes: "Stadthaus, überarbeiteter Entwurf, dritter Platz" - also Braun & Schlockermann und Partner, darauf weist auch der Dateiname hin (fff_Stadthaus3_514.jpg). Wer hier falsch liegt, lässt sich leider nicht so einfach beantworten, ich traue der FNP allerdings so einiges zu, wenn es darum geht, Lücken mit bunten Bildern zu füllen...




    P.S.: Liest hier die FNP mit? - Oder warum bekomme ich für diesen Beitrag eine rote Laterne?!? Nein, nein - ich finde das nicht weiter schlimm, doch sehr interessant und irgendwie aufschlussreich. Lieber unbekannter FNP-Redaktuer, den Ball gebe ich gerne zurück: "Erst informieren, dann behaupten."

    2 Mal editiert, zuletzt von mahlzeit () aus folgendem Grund: Hihi

  • In den Exif-Daten der Visualisierung ist Winking als Urheber angegeben - von ihm ist der erstplatzierte Entwurf. Meurer sieht weiterhin nur zwei Giebelhäuser zum Dom hin vor, das schreibt jedenfalls die Rundschau.

  • Also bei dem, was bisher gesagt wurde, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Stadthaus-Fassade (#127) zum Markt hin verabschiedet wird. Träfe dies zu, so könnte ich mich nur Rohne anschließen, aber mir fehlt vielleicht auch das Vorstellungsvermögen, dass man anno 2010 die eine Bausünde gleich wieder durch die nächste ersetzt, bei der meine Kinder wieder den Kopfs schütteln und nach dem Warum fragen.


    Mit #124 könnte man ja noch leben, da die Fassaden und Dachlandschaften weitgehend in Ordnung sind und nach dem Entwurf offenbar auch Fassadenrekos zwischen Goldener Waage und Rotem Haus (v.a. Grüne Linde!) geplant sind. Absolut indiskutabel ist hier jedoch wiederum ein gegenüber der Goldenen Waage vorspringender Bau, der auf sie Schatten wirft, hier wird ein ahistorischer Zustand geschaffen und eine auf Sicht hin konzipierte Prachtfassade verdeckt. Eine der wenigen, die es in Frankfurt überhaupt gab und gibt. Wie kommt man überhaupt auf so einen Unfug?

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Das Model MEURER mit den zwei Giebelhäusern vor dem Dom in der Ausrichtung der Goldenen Waage, von Beggi in #124 eingestellt, wurde in der Ausschusssitzung gezeigt und war Diskussionsgrundlage. Der dadurch entstehende kleine Platz vor der Goldenen Waage wurde ausdrücklich gelobt (aber nicht von den anwesenden Bürgern). Anscheinend möchte man unbedingt noch ein Hotel mit entsprechender Kapazität hier haben. Sicher auch ein wesentlicher Grund jetzt für diese Auswahl.
    Wie allerdings der auch in der Sitzung erwähnte Blick auf den Dom von der Halle aus technisch realisiert werden soll ist mir noch nicht ganz klar geworden, eventuell durch das Dach oder seitlich an dem Holzkasten vorbei?

    beschubene: Genau das war die Begründung dafür keinen Keller unter dem vordersten Gebäudeteil anzulegen. Selbstverständlich rechnet man zu 100% damit dort wieder etwas zu finden.


    Nachtrag:

    Die FNP hat angesichts der Diskussion etwas versteckt noch einen dazu passenden Artikel (25.09.2010, 04.12 Uhr) von Günter Murr nachgeschoben.
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…e_rmn01.c.8243233.de.html


    Sehr richtig, wie ich finde, weist Murr unter anderem auf die Bau- und Folgekosten für das Stadthaus hin und meint folgerichtig, dass bei den dazu anstehenden Entscheidungen, Geld vermutlich keine Rolle spielt. Es soll endlich mal gebaut werden, zumal nächstes Jahr eine Kommunalwahl ansteht.

    Diese Großzügigkeit gegenüber eigenen Wünschen könnte schon in einem gewissen Widerspruch zur Parole stehen, dass nicht alle möglichen Altstadthäuser wiederaufgebaut werden könnten, wenn sich nicht genügend (private?) Investoren einfinden würden, denke ich.
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    5 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Die fnp-online berichtet in einem Artikel vom 05. Oktober 2010 anlässlich der Expo Real in München von einigen neuen Details.
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…t_rmn01.c.8292583.de.html


    Die nur angedeuteten Füllbauten (Platzhalter) in einem dort gezeigten dreidimensionalen Computermodell der neuen Altstadt haben auch dort bereits zu kontroversen Diskussionen geführt.

    Möglicherweise soll das von MEURER geplante Wohnhaus westlich vom geplanten Stadthaus nicht kommen. Dafür soll das Nebengebäude des Roten-Hauses auch rekonstruiert werden. Laut Michael Guntersdorf ist es möglich dafür die technischen Voraussetzungen zu schaffen.

    Der problematische Niveau-Unterschied zwischen Markt und Plateau vor der Schrin-Kunsthalle könnte zum Teil abgetragen werden und der Tisch müsse dann weichen. Im Gespräch ist auch, die südliche Häuserzeile am Markt weiter nach Westen fortzuführen so dass das Rote Haus nicht mehr das letzte Gebäude wäre.

    Natürlich kommt es letztlich darauf an, dass wenigstens all das was laut Dom-Römer GmbH im Sinne eines Wiederaufbaus möglich ist und noch als möglich und machbar festgestellt werden sollte, auch entschlossen umgesetzt wird.
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    Einmal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Die CDU verabschiedet sich von der Idee, den Archäologischen Garten zu überbauen, schreibt die fr-online mit Datum 08. Oktober 2010:
    http://www.fr-online.de/frankf…2798/4729966/-/index.html


    Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) wagt sich angesichts der allgemeinen Unzufriedenheit in der Römer-Fraktion vor und macht den Vorschlag, einen Verzicht auf eine Überbauung des Archäologischen Gartens noch einmal grundsätzlich in Betracht zu ziehen. Stattdessen könne man besser ein zusätzliches historisches Gebäude rekonstruieren. Becker gilt in diesem Zusammenhang als Vorreiter in der CDU-Fraktion, wo er mit viel Resonanz rechnen könne, so heißt es.

    Weiter meint er, dass die Frankfurter in den kommenden Jahren die neue, teilweise (?) rekonstruierte Altstadt als selbstverständlich erachten würden. Ein neues, üppig dimensioniertes Gebäude würde dann nicht mehr zu einer kleinteilig angelegten Rekonstruktion passen. Er komme zu der Überzeugung dass sich eine solche Überbauung des AG (geplantes Stadthaus) zwischen den Altstadthäusern nicht zufrieden stellend realisieren lässt, eben darum plädiert er dafür sich von diesen Plänen zu verabschieden.

    Erstaunlich ehrliche und mutige Meinungsäußerung von Uwe Becker hier, wie ich finde. Es gibt ihn also noch, den maßgeblichen Politiker der auch einmal etwas grundsätzlich wieder in Frage stellen kann, allerdings hier doch wieder nur in kleinsten Schritten. Zum einen will er weiterhin nur teilweise rekonstruieren und für den Verzicht auf das Stadthaus gerade mal nur ein weiteres historisches Gebäude wiederaufbauen.
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    Ergänzung:

    Hier noch die Artikel von faz.net vom 09. Oktober 2010 und fnp-online vom 08.10.2010 zum gleichen Thema, jeweils mit Kommentar:
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~E6210521CAEAA4DCFBA76C5B22C72E43B~ATpl~Ecommon~Scontent.html


    Kommentar von Matthias Alexander:
    http://www.faz.net/s/Rub3DFC0DABC5664C30AC70700DD10A965D/Doc~EDFCA9DA56CE948DEA2E72C6F3C2DF393~ATpl~Ecommon~Scontent.html


    http://www.fnp.de/fnp/region/l…u_rmn01.c.8307289.de.html

    Kommentar von Thomas Remlein:
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…t_rmn01.c.8307290.de.html

    Uwe Becker stellt natürlich auch aus finanziellen Gründen das Stadthaus wegen der zweifelhaften Nutzung in Frage. Dann fragt es sich, ob Becker diesen Vorstoß wirklich ohne eine gewisse interne Abstimmung vorgenommen haben sollte. Natürlich muss sich die Stadtplanung erst einmal überrascht zeigen und natürlich ist Olaf Cunitz "fassungslos". Es werden die üblichen Begründungen für das Stadthaus aufgezählt. Es scheint aber so als hätte Becker auch Rückendeckung z. B. von der OB, aber Christoph Mäckler fühlt sich natürlich schon mal übergangen. Von der Opposition kommen dann auch die zu erwartenden Reaktionen.
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    5 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Wieder gibt es ein Statement von Herrn Guntersdorf, das den Fokus der Neugestaltung des Dom-Römer-Areals weg von Rekonstruktionen hin zu Neubauten rückt. Argument ist die altbekannte Wirtschaftlichkeit:


    Man kann nicht mit aller Gewalt irgendwelche Häuser auf den Markt bringen, die dann keiner will oder keiner bezahlt. [...] Die Häuser haben teilweise eine Grundfläche von 45 Quadratmetern und sind maximal elf Meter hoch. So ein Haus braucht natürlich kein Mensch.


    Eben gelesen in einer auszugsweisen Online-Vorabveröffentlichung der morgigen Druckausgabe von Journal Frankfurt.

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Das hin und her um das Stadthaus geht weiter. Der planungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Klaus Vowinckel will die CDU-Fraktion von einer kleinen Lösung überzeugen, bei zwei Geschossen mit insgesamt rund 750 Quadtratmetern und Baukosten von nur rund drei Millionen.

    fnp-online vom 10. Oktober 2010:
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…s_rmn01.c.8313154.de.html


    Uwe Becker soll vor seiner Offensive den Planungsdezernenten Edwin Schwarz informiert haben. Er kämpfe mit offenem Visier da es zu keiner gemeinsamen Erklärung kommen konnte.

    Die freien Wähler mit Wolfgang Hübner begrüßen den überraschenden Vorschlag des Kämmerers Uwe Becker (CDU). Dies sei gut für die Gestaltung des Dom-Römer-Areals. Es sei besser auf ein stimmiges Altstadtensemble hinzuarbeiten anstatt in eine Neuerfindung der Altstadt zu investieren. Die mehrfach überarbeiteten Pläne für das Stadthaus hätten sich von der Intention entfernt, auf dem Dom-Römer-Areal ein historisches Altstadtensemble auf den Parzellen der 1944 zerstörten Häuser wieder aufzubauen.

    Am 27. Oktober 2010 soll es nun zum Richtungsentscheid kommen, so berichtet Matthias Arning in der fr-online vom 11. Oktober 2010:
    http://www.fr-online.de/frankf…2798/4735122/-/index.html

    Allen Beteiligten schien von Anfang an klar zu sein, dass das Projekt "Stadthaus" der schwierigste Teil werden dürfte. Die klobigen Gebilde der Entwürfe entsprächen nicht den Vorstellungen. So konnte man im Dom-Römer-Ausschuss immer wieder eine gewisse Unzufriedenheit spüren obwohl die Stadtverordneten gerne an zentraler Stelle ein Versammlungshaus hätten.

    Dazu noch eine Art Kommentar von Matthias Arning vom 11. Oktober 2010 zu den Hintergründen und Motiven des "Kirchendezernenten im Magistrat", Uwe Becker und zu seinem Vorstoß, über den manche Parteifreunde wohl froh sein dürften, da er ihnen den Ausstieg aus diesem Projekt möglich macht.
    http://www.fr-online.de/rhein-…2854/4736312/-/index.html
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  • Steinernes Haus mit Anbau / Kunstverein (Markt 42-44)

    Letzte Woche berichtete der Magistrat (B651) nach Anfrage der FDP über die Hintergründe und den Status des Anbaus des Kunstvereins. Der Bericht enthält ein paar Details, die wir hier noch nicht hatten:


    • Der Anbau (Markt 42) wurde 1989 unter Denkmalschutz gestellt, allerdings im Bündel mit dem spätgotischen Kunstverein (Markt 44). Lt. Magistrat gibt es nur einen Eintrag für Markt 42-44
    • Der Kunstverein zähle "gemeinsam mit seinem Anbau zu den herausragenden Wiederaufbauleistungen nach dem 2. Weltkrieg. Während das Steinerne Haus am Äußeren originalgetreu wieder hergestellt wurde (das Innere weist darüber hinaus noch zwei spätmittelalterliche Gewölbe auf), präsentiert sich der Erweiterungsbau selbstbewusst im zeitgenössischen – modernen – Baustil der Nachkriegszeit."
    • Ein Abbruch des Anbaus sei "denkmalschutzrechtlich weder zulässig noch fachlich vermittelbar"
    • Die Dom-Römer GmbH entwickele zur Zeit ein "Konzept, die Situation mit dem Erweiterungsbau städtebaulich zu integrieren". Das finde ich interessant, weil die Rekonstruktion des benachbarten Hauses "Klein Nürnberg" schon länger beschlossen ist und sich am Markt gegenüber die Schirn-Treppen, der U-Bahn-Zugang und die Bebauung am Drachengäßchen/Schwertfegergäasse befinden. Was, außer des Straßenpflasters für Nürnberger Hof / Hinter dem Lämmchen / Markt kann noch durch ein städtebauliches Konzept verändert werden?
    • Der Text zur Denkmalausweisung werde gegenwärtig überarbeitet. Die aktuelle Fassung enthält nämlich keine Begründung zum Anbau, sondern nur die "Rot-Eintragung" im denkmaltopologischen Kartenwerk


    Zur Veranschaulichung des Standortes hier ein Ausschnitt aus der Karte der Dreysse-Studie mit entsprechender Kennzeichnung der Adressen. Nummer 12 ist das Haus "Klein Nürnberg":



    Bild: Prof. Dreysse aus seiner Studie für die Stadt Frankfurt. Adressen/Kreis von mir


    Zur Erinnerung, so schaut der Anbau aus:



    Bild: epizentrum

    2 Mal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Erinnerungsfoto

  • Ein Abbruch des Anbaus sei "denkmalschutzrechtlich weder zulässig noch fachlich vermittelbar"


    Für wen und für was, fragt man sich da nur. Als es nicht darum ging, dass die Stadt das Geld in die Hand nahm, sondern das PalaisQuartier von finanzkräftigen Dritten gebaut wurde, war offenbar der Abriss des kunsthistorisch weit bedeutenderen, denkmalgeschützten Rundschauhauses plötzlich zulässig und fachlich vermittelbar, oder wie? Ich habe kein Problem mit einer ehrlichen Begründung à la "wir haben kein Geld, um hier auch noch zu rekonstruieren" oder "der Kunstverein ist gegen die Rekonstruktion", aber diese Erklärung ist einfach nur fadenscheinig.


    Der Anbau (Markt 42) wurde 1989 unter Denkmalschutz gestellt, allerdings im Bündel mit dem spätgotischen Kunstverein (Markt 44). Lt. Magistrat gibt es nur einen Eintrag für Markt 42-44


    1989 wurden noch keine Bauten aus der Nachkriegszeit unter Denkmalschutz gestellt, dies fand in Frankfurt am Main erstmals 1999/2000 statt (erster Nachtragsband zur Denkmaltopographie). In diesem findet sich der Anbau aber auch nicht. So entsteht auch hier der Eindruck, dass dies erst jetzt nachgeholt wurde, um der "Problematik" aus dem Weg zu gehen.

  • Architektenwettbewerb

    Der Architektenwettbewerb für die Bebauung der Altstadt zwischen Dom und Römer hat begonnen. Dazu gibt es eine Website mit der Wettbewerbsbekanntmachung in voller Länge. Und eine heutige =7492836"]Pressemitteilung der Stadt Frankfurt am Main, Auszüge daraus:


    (pia) Architekturbüros aus aller Welt können sich bis zum 4. Dezember dieses Jahres um die Teilnahme am Wettbewerb zur Bebauung der neuen Frankfurter Altstadt bewerben. In ihrer Bekanntmachung des Wettbewerbs weist die DomRömer GmbH darauf hin, dass es das Ziel sei, "ein vitales innerstädtisches Quartier nach dem Vorbild der zerstörten, beispielhaft urbanen Frankfurter Altstadt", zu errichten. Ausdrücklich gewünscht sind auch Bewerbungen "junger" und "kleiner" Büros.


    Aus den Bewerbungen werden bis zu 38 Architekturbüros ausgewählt, weitere 18 sind bereits gesetzt. Damit haben am Ende des Auswahlverfahrens bis zu 56 Architekturbüros die Möglichkeit, sich mit Bau-Entwürfen für 27 Altstadthäuser am Wettbewerb zu beteiligen. [...]


    Ein Auswahlgremium nominiert, voraussichtlich noch in diesem Jahr, die 38 am besten geeigneten Bewerber. Dem Gremium gehören Martin Hunscher, Stadtplanungsamt Frankfurt am Main, Petra Kahlfeldt, Architektin und Mitglied des Gestaltungsbeirates der DomRömer GmbH, Marion Spanier-Hessenbruch, Projektleiterin der DomRömer GmbH, Klaus Vowinckel, Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt am Main und Vorsitzender des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau, sowie Björn Wissenbach, Historiker, Städtebauer und Mitglied des Gestaltungsbeirates der DomRömer GmbH, an.


    Die 27 zu bebauenden Parzellen werden in sieben „Lose“ mit vier und in einem Fall mit drei künftigen Altstadthäusern eingeteilt, die nicht nebeneinander liegen. Damit soll garantiert werden, dass die Bebauung der neuen Frankfurter Altstadt möglichst vielfältig ist, und das neu entstehende Quartier hinsichtlich Gebäudedichte und gestalterischer Qualität an das historische Vorbild anknüpft. Jedes dieser Lose wird von acht Architekturbüros bearbeitet, wobei die Architekturbüros einem der sieben Lose per Zufallsprinzip zugeordnet werden. Damit liegen am Ende des Wettbewerbs für jedes Altstadthaus acht und für die Altstadt insgesamt mehr als 200 Entwürfe vor.


    Die DomRömer GmbH weist darauf hin, dass vorsorglich auch für jene Grundstücke Gestaltungsentwürfe entwickelt werden sollen, für die Investoren bereits Interesse an einer historisierenden Bebauung angemeldet haben. Eine Bebauung nach historischem Vorbild habe in jedem Fall Vorrang vor einem Neubau, betont der Geschäftsführer der DomRömer GmbH. Nicht in den Wettbewerb einbezogen sind die acht Häuser, deren Rekonstruktion durch die Stadt Frankfurt bereits beschlossen wurde.


    Der Abgabetermin für die Entwürfe steht noch nicht fest. Die DomRömer GmbH strebt allerdings eine Entscheidung noch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres an, um mit dem Gesamtprojekt nicht in Verzug zu geraten. Über die 27 ausgewählten Entwürfe entscheidet ein Preisgericht, dem Vertreter aus Architektur, Politik und Verwaltung angehören. Dabei bewertet die Jury parzellenscharf. Das heißt, ein Architekturbüro, das ein Los mit vier Grundstücken bearbeitet hat, erhält nicht zwangsläufig den Zuschlag für das gesamte Los. Denkbar ist auch, dass nur ein Entwurf umgesetzt wird.


    Die gesetzten Teilnehmer sind:


    • Architekt Johannes Götz, Köln
    • Architekt Prof. Karl-Heinz Schmitz, Weimar
    • Architekturbüro Walter A. Noebel, Berlin
    • biq stadsontwerp bv, Rotterdam
    • Entasis / christian + signe cold arkitekter maa, Kopenhagen
    • Florian Nagler Architekten GmbH, München
    • Franken Architekten GmbH, Frankfurt am Main
    • Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck
    • Hild und K Architekten, München
    • jessenvollenweider Architektur, Basel
    • Jo. Franzke Architekten, Frankfurt am Main
    • Lundgaard & Tranberg, Kopenhagen
    • Michael A. Landes Architekt BDA, Frankfurt am Main
    • Miller & Maranta dipl. Architekten ETH BSA SIA, Basel
    • Morger + Dettli Architekten AG BSA/SIA, Basel
    • Nöfer Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
    • Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin
    • Rafael Moneo, Madrid