Zeil und Querstraßen / Konstablerwache

  • Mir scheint es fast so, als ob dieses Unternehmen erstmalig Platten verlegt. Wenn man an bestimmten Stellen auf der P&C Seite sich die großen Platten anguckt, fällt einem auf, dass leichte Stolperkanten eingebaut wurden und Unebenheiten sind auch zu sehen. Soweit mir bekannt, hat man die extra dicken Platten wegen der Bruchsicherheit ausgewählt, direkt vor dem Kaufhof habe ich allerdings schon die erste gebrochene Platte entdeckt. Wahrscheinlich wird keiner dieser Fehler bereinigt. Bestes Beispiel wie unsere Stadt auf solche Probleme reagiert ist die U-Bahnstation Bockenheimer Warte in der man beim Neubau der Station (U4) den Bahnsteig zu niedrig gebaut hat und dann wegen zu aufwändigem Umbau wie Aufzug und Rolltreppen man ein Kuriosum mit Bodenblechen eingebaut hat.
    Außerdem ist mir zu Ohren gekommen, das die 3 Lokale in der Schäfergasse, die dieses Jahr zum ersten mal Außenterrassen anlegen durften, diese bis Ende September wieder entfernen müssen, da die Schäfergasse als Zulieferstrasse für LKW´s die die Zeil beliefern müssen genutzt werden soll. Ich frage mich welche gigantischen LKW´s das sein sollen, da die Breite der Strasse als Baustellenzufahrt bisher auch ausreichend war.

  • [off-topic]
    Die Bockenheimer Warte ist kein Fehler in dem Sinne. Man hat eine Bahnsteighöhe von 80 cm eingeplant, was im gesamten Netz einmal Standard werden soll, im Moment aber nur auf U1 bis U3 vorhanden ist. Das ganze hat historische Gründe, die hier aufzuführen ginge aber zu weit. Weil die Züge auf der U4 aber noch 87 cm Einstiegshöhe haben, und man bis auf Weiteres den Fahrgästen die Stufe nicht zumuten wollte, wurde der Bahnsteig provisorisch um diese 7 cm erhöht. Wenn die neuen Fahrzeuge alle in Betrieb genommen wurden, was noch ein paar Jahre dauern wird, soll auch diese Erhöhrung wieder entfernt werden.


    An der Messe hatte man übrigens das gleiche Problem, weil dort die Gleise aber nicht fest verlegt sind, sondern in Schotter, konnte man sie einfach 7 cm tiefer verlegen.
    [/off-topic]

  • Diese unglaubliche Sauerei passt prima zum Gesamteindruck der "neuen" Zeil (Kaugummis fallen stärker auf als früher, Platten schief und krumm verlegt, sterile Plastik-Bungalows, Beleuchtungsanlagen sehen aus wie eine Mischung aus halbaufgebauten Veranstaltungsbühnen und Straßenbahnleitungen und und und :Nieder:).
    Absoluter Fehlschlag - wenn ich an die entstandenen Kosten für die Umgestaltung denke, kommen mir die Tränen. :nono:


    Ich würde ja gerne etwas postives äußern, nur leider fällt mir diesbezüglich nichts ein.


    Nachtrag:
    Ah doch, das (ALTE) Muster ist schön.

  • Ja - das mit den Platten (die leider zu hell sind damit die Kaugummis besser auffallen?), fällt einem erst im Hauptbahnhof auf. Dort ist die Halle mit dunklen Platten gemacht worden.
    Obwohl auch dort viele Kaugummis kleben, fallen diese aber kaum auf. Somit macht die Halle einen gepflegteren Eindruck als die Zeil.

  • Ich glaube in einem Beitrag vor zwei, drei Monaten wurde darauf hingewiesen, dass es gegenwärtig noch keine entsprechenden Reinigungsroutinen für die neu angelegten Platten gibt. Die Kaugummis sollten in Zukunft durch eben diese leichter zu entfernen sein. Berichtigt mich, wenn dies nicht mehr aktuell ist...

  • Das hoffe ich stark, denn die Kaugummis sind ja nicht das einzige Problem. Die Platten sehen generell dermaßen versaut aus, dass man sich fragt, ob man gerade über eine Fußgängerzone geht oder sich in einem dreckigen Underground-Schuppen befindet. Eine ständige Reinigung macht vllt. wenig Sinn, solange die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Von daher sehe ich das zur Zeit noch nicht zu kritisch und kann nur hoffen. ;)

  • Die heutige FAZ berichtet auch über das falsch verlegte Pflaster. Anscheinend hat die Stadt das erst bemerkt, als die Bauzäune abgebaut wurden. Ein Polier soll den Plan "falsch rum" gelesen haben. Das ganze soll auf Kosten der Baufirma im September nachgebessert werden.
    Dann buchen wir das mal unter menschliche Fehlleistungen ab. Aber ich denke, das eine 24h Kontrolle einer solchen Baustelle wohl nicht sinnvoll ist und man auch davon ausgehen sollte, das Pläne richtig gelesen werden. Solange das nicht auf Kosten der Stadt geschieht, ist einfach nur ärgerlich, auf Aufgrund der verlängerten Bautätigkeit.

  • Danke für die Info. Hatte leider noch keine Zeit in die Zeitung zu schauen. Dann haben sie (FAZ) - wie versprochen - meine mail tatsächlich gleich aufgenommen und sind der Geschichte nachgegangen. :daumen:
    Also können wir hoffentlich einen Haken an die Sache machen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sowas doch eigentlich nicht passieren darf. Platten verlegen ist doch keine Raketenwissenschaft. Sei's drum ....

  • Bieterverfahren für Woolworth an der Zeil läuft

    Wie in Post #258 beschrieben, wird Woolworth an der Zeil 94 am 12. September seine Pforten endgültig schliessen. Diese ist auch die grösste Filiale Hessens gewesen und dementsprechend groß ist der Andrang beim Ausverkauf (http://www.fnp.de/fnp/region/l…/rmn01.c.6431646.de_1.htm).


    Insolvenzverwalter Ottmar Hermann erklärte das Haus sei zu groß und passe nicht mehr ins Konzept. Für den Standort wie auch für andere Läden soll es aber zahlreiche Interessenten geben. Derzeit laufe ein Bieterverfahren, wobei viele Angestellte übernommen werden sollen. Mehr zu lesen hier: http://www.fr-online.de/frankf…bt-Standort-Zeil-auf.html


    Ob eine "große" Lösung zusammen mit Karstadt möglich ist, bleibt weiterhin unklar. Nahe liegender wäre eine Zusammenlegung mit dem leeren Ladengeschäft der Deutschen Telekom (in MyZeil umgezogen). Man kann nur spekulieren, ob neue Namen wie Thalia, Intersport oder Breuninger (der wohl mehr Platz benötigen würde), eine erstmalige Zeil Filiale eröffnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • Auch bei einer "kleinen Lösung", dass ein neuer Mieter für das Woolworth-Haus allein gefunden wird, wird es interessant. Der ehemalige Telekom-Laden, welcher erst vor ca. 2-3 Jahren vom Woolworth abgetrennt wurde, ist sicher einfach zu integrieren, aber im oberen Bereich des Woolworth-Haus, ich glaube auf zwei Etagen, sitzt Karstadt wahrscheinlich als Mieter schon drin. Nur eine Rolltreppe trennt die beiden Kaufhäuser.

  • Übrigens: Heute wurden die ersten Vorbereitungen für die neuen Fahradständer getroffen. Plangemäß kommt die erste Reihe der Fahrradbügel vor den Esprit. Dort, wo der Mittelstreifen noch korrigiert werden muss!

  • Fahrradständer

    Eine Reihe der neuen Fahrradständer steht seit heute vor PC - und obwohl noch abgesperrt - schon voll belegt.

  • Die Betreiber der beiden großen Pavillons und deren Konzept wurden nach einem FR-Bericht heute präsentiert. Diese sind in der hiesigen Gastronomie-Landschaft bekannt, nach eigener Beschreibung vier "Frankfurter Jungs". Im Einzelnen:


    • Das Restaurant im westlichen großen Pavillon wird "Weidenhof" heißen.
    • Der Name stammt von einem vornehmen Gasthaus auf der früheren Zeil, 1610 das erste Mal urkundlich erwähnt, Inhaber ab 1705 waren Goethes Großeltern Cornelia und Friedrich Georg (die mit dem Weidenhof das Familienvermögen begründeten)
    • Eröffnung: Ende Oktober / Anfang November 2009
    • Plätze: 80 innen und ca. 50 auf der Terrasse
    • Konzept: "Typisch Frankfurterisch", mittleres Preisniveau
    • Einrichtung: Massivholz und Leder, Parkettboden aus Räucher-Eiche
    • Betreiber: Mo Rahimi und Sadi Sanlav, bekannt als Betreiber des Harvey's und Oma Rinks Sterntaler


    • Der Name der Gastronomie im östlichen großen Pavillon steht noch nicht fest
    • Eröffnung: Frühjahr 2010
    • Konzept: International
    • Betreiber: Micky Rosen und Alex Urseanu, bekannt als Betreiber der Gerbermühle und der Hotels Roomers und Bristol


    Für den kleinen Pavillon am Brockhausbrunnen ist noch kein Betreiber gefunden. Konzipiert wird er als Bar und Café.

  • Kleine Kulturgeschichte des Weidenhofs:


    Der letzte Bau des 1610 erstmals urkundlich erwähnten Gebäudes stammte aus dem Spätbarock. Es ist hier in diesem schönen Gemälde von Johann Ludwig Ernst Morgenstern aus dem Jahre 1793 gut als das weiße, ganz linke Gebäude in der Reihe, gegenüber dem Baum zu erkennen (das ganz rechte ist übrigens das legendäre Rote Haus, an dessen Stelle heute das MyZeil steht):



    (Klicken zum Vergrößern)


    Dieses letzte Gasthaus mit dem Namen Weidenhof wurde 1843 für einen klassizistischen Neubau abgebrochen, wobei sich der Name aus Werbezwecken noch bis 1912 an diesem erhielt. Dann wurde hier das Geschäfthaus der Firma Frank & Baer (ungefähr die östliche Hälfte der heutigen Galeria Kaufhof-Parzelle) errichtet, nur um 1928 der letzten Art Déco-Fassade der Stadt in Form des Kaufhauses Tietz Platz zu machen. Die jüdische Besitzerfamilie wurde von den Nazis bereits kurz nach 1933 enteignet und der Betrieb arisiert, und firmierte bis zur Zerstörung der Zeil im Zweiten Weltkrieg unter dem Namen Hertie.


    Es fällt schwer zu glauben, aber trotz der beinahe totalen kaiserzeitlichen Überformung der Zeil hatte sich bis 1944 zwischen dem Hertie, zuletzt Zeil 118–122, und dem anschließenden Haus Minerva (1898–99, Architekt E. Greiß), zuletzt Zeil 114, eine kleine Gasse mit dem Namen Weidengässchen erhalten, die einst die Hofeinfahrt für die Kutschen der Besucher des Weidenhofs darstellte. Gut zu sehen hier auf diesem Bild von Haus Minerva, das ungefähr auf der Parzelle der heutigen Zeilgalerie stand (und im Krieg übrigens nur sein Dach verlor):



    (Klicken zum Vergrößern)


    Leider ist auch diese letzte Reminiszenz an den Weidenhof beim vermeintlichen Wiederaufbau verschwunden. Schön, dass der Name Weidenhof nun nach mehr als 60 Jahren auf die Zeil zurückkehrt.


    Bildnachweis: Eigene Uploads für Wikimedia Commons, aufgrund des Alters sämtlich gemeinfrei.

  • "Nicht besonders spektakulär" halte ich noch für reichlich untertrieben. Es handelt sich um trieste, dunkelgraue Klötze aus Beton und Blech. Eine großartige architektonische Intuition war bestimmt nicht notwendig, um so etwas mitten in die Zeil zu stellen. Die alten Pavillions hatten als Fassadenmaterial wenigstens noch das Material des Zeilpflasters. Jetzt stehen hier Fremdkörper herum. Und das Skurrilste beim Klotz neben MyZeil ist für mich der Name. "Weidenhof", geht' s noch? Nur weil an einer anderen Stelle der Zeil in der Vergangenheit einmal ein Gebäude gleichen Namens stand ist diese Namensgebung noch kein besonderer Clou sondern absolut unpassend. Das ist fast so, als würde man den Gastronomiebetrieb im Opernturm "Waldgaststätte Sennhütte" taufen!


    Nach meinem Geschmack ein Fremdkörper:




    -----------------
    MyStammtisch, hier entlang.

  • Insgesamt ist die Erneuerung des Belages, mit dem bisherigen Muster im mittleren Bereich und dem hellen Kunststein seitlich, in meinen Augen doch eine sehr gut gelungene Verbesserung der Zeile-Fußgängerzone mit Zukunft.
    Über die im Wesentlichen unbedeutenden kleineren Fehler im Pflaster kann großzügig hinweggesehen werden, wenn der Irrtum beim Mittelstreifen erst einmal korrigiert ist, wovon auszugehen ist.
    Habe gestern den neuen Pavillon noch mal vor Ort mit eigenen Augen begutachtet und muss gestehen, dass mir die Wahl dieses Designs an diesem Standort Rätsel aufgibt. So ist mir ein abschließendes Urteil darüber zunächst noch unmöglich. In so einer exponierten Lage wird ja niemand ein Gebäude oder irgendetwas anderes errichten, ohne darüber gründlich nachgedacht zu haben und ohne fachlichen oder auch künstlerischen Rat eingeholt zu haben. Wer auch immer, ob Investor, Bauherr, Architekt oder vom Amt.
    Bisher hat man sich doch überwiegend, für Frankfurter Verhältnisse, bei der Gestaltung der Zeil außerordentliche Mühe gegeben. Man denke nur an frühere Entscheidungen über Pflaster, Brunnen, Denkmal, Bäume, Lampen und sogar bei der zukünftigen Bestuhlung.
    Also warte ich erst einmal ab, aber ziemlich gespannt, wie sich diese Pavillon-Anlagen im laufenden Betrieb optisch entwickeln werden, wenn sich das Auge daran gewöhnt hat und wenn die Gastronomen und das Publikum erst mal aktiv gewesen sind. Es muss ja ganz bestimmt mehr hinter und in diesem Entwurf stecken, als jetzt zunächst oberflächlich und vordergründig sichtbar geworden ist.
    Ganz bestimmt, es kann und darf überhaupt nicht anders sein!?

  • Ist das wirklich das finale Aussehen? Hat noch jemand die Renderings vom Wettbewerb bzw. die Gegenentwürfe? Dann kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen, das sieht billig aus, und ist vor allem absolut keine Verbesserung. Ich meine sogar, dass die Vorgängerbauten, so versifft sie auch waren, keine so großen dunklen Flächen geboten haben, sondern mehr Durchbrechungen hatten. So etwas und eine wesentlich hellere und vor allem wertiger wirkende Oberfläche wären hier bitter nötig. Ein großes Problem dürften neben Graffiti nämlich auch ziemlich schnell Kratzer und Dellen werden.

  • Vielen Dank, Beggi, für das Foto. So bin ich vorgewarnt, wenn ich zu Zeiten der IAA meine Heimatstadt besuche und sicher auch den einen oder anderen Abstecher in die Innenstadt unternehmen werde.


    Ich hatte gehofft, nach der neuen Fassade für das ehemalige "Selmi-Hochhaus" wäre nur noch die alte Commerzbank als Erinnerung an die Ära der dunklen Klötze übrig. Es ist nicht zu fassen... Ich musste spontan an ein anderes Gebäude denken, und dachte, hier fände die Aufführung von "Kanzlerbungalow reloaded" statt. Doch da habe ich Sep Ruf schon Unrecht getan; sein Gebäude in Bonn war (ich glaube sogar komplett) rundherum verglast, wie man hier noch sehen kann.


    Alles in allem würde ich sogar soweit gehen, dieses Ding als neuen Schandfleck zu sehen, dessen Name den glorreichen Zeiten der Zeil zusätzlich Hohn spricht.

  • In #271 habe ich drei Links zu Entwürfen postiert.


    Unter anderem ist dort der ursprüngliche Entwurf, der auf dem Bauzaun des Pavillons noch vor kurzem abgebildet war. Die Ähnlichkeit mit dem, was hinter dem Bauzaun produziert wurde, ist sehr gering.