Leipzig: Stadtleben

  • Zuwanderung ist kein Selbstzweck. Die Asylbewerber sind nach Sachsen delegiert worden, für ihre Einwanderung bestand keine ökonomische Nachfrage. Insofern kann man über die Abwanderung von vielen Selbiger nur froh sein, entlastet das doch die öffentlichen Kassen nicht unerheblich.

  • Mal unabhängig davon, wollen viele Zuwanderer eher in Großstädte. Insofern würde es wohl nur Leipzig helfen, ansonsten sind Berlin, Hamburg uvm. doch deutlich gefragter. Nach Dresden wollen viele dank Pegida wohl noch weniger ... ;).


    Für den ländlichen Raum ist Zuwanderung also kaum eine Lösung. Wer kann, geht auch als Zuwanderer in Großstädte.

  • Mal ganz unabhängig von Zuwanderung aus dem Ausland und Zufluchtsuchenden:


    Raumordnungsbericht 2017 vorgelegt
    Verkehr und digitale Infrastruktur/Unterrichtung
    https://www.bundestag.de/presse/hib/2017_11/-/531054


    Die in die Zukunft gerichteten Aussagen für einzelne Regionen insbesondere in Ostdeutschland sind mit einiger Vorsicht zu betrachten. Prognosen beruhen im Wesentlichen auf der Raumordnungsprognose (2012-)2035 des BBSR. Und die liegt vor allem für Großstädte in Ostdeutschland weit neben der realen Entwicklung:


    Beispiel Leipzig: Ende 2012: 520.838 EW. BBSR-Prognose bis 2035: -4 bis unter 4 %. Reale Entwicklung bis Sept. 2017: ca. 580.000 = + 11,5 %


    Beispiel Chemnitz: Ende 2012: 241.210 EW. BBSR-Prognose bis 2035: bis unter 20 %. Reale Entwicklung bis Sept. 2017: ca. 246.500 = +2 %


    Interessant ist vor allem die Karte 1 - Leitbild „Daseinsvorsorge sichern“ - auf Seite 24. Zwar hat sich das BBSR mit einer Bemerkung darüber "abgesichert": "Die Karte veranschaulicht lediglich beispielhaft das Leitbild. Die Signaturen stellen keine planerischen Festlegungen dar." Aber auch dann sind die Aufgaben, die sich aus dem Leitbild ergeben interessant im Hinblick auf die aktuelle Diskussion, was denn die massive Förderung ländlicher Räume - der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt fordert z.B. 1 Milliarde Euro in 4 Jahren - eigentlich bedeutet.


    In der besagten Karte:


    Tragfähigkeit der Daseinsvorsorge und Versorgungsqualität:


    - in ihrer Tragfähigkeit zu sichernde Oberzentren: Gera, Plauen, Hof, oberzentraler Städteverbund Bautzen – Görlitz – Hoyerswerda, Cottbus


    - in ihrer Tragfähigkeit zu sichernde Mittelzentren: v.a. zwischen Jena, Gera, Zwickau und Plauen, z.B. Meerane, Crimmitschau, Werdau, Reichenbach, Greiz, Zeulenroda, Schleiz, Eisenberg, Hermsdorf, Stadtroda ... ; Niesky

  • aber es fällt auf, dass in diesem Zeitraum nur noch der Zuzug nach Leipzig (+1,3%) ungebrochen hoch ist. Dresden mit 0,2 % leicht im Plus, Chemnitz sogar -1,0%. Auch andere Städte in Sachsen, bei denen ich schon eine Trendwende gesehen hatte, haben Einwohner verloren: Zwickau (-0,5%), Freiberg (-0,4%) und Plauen (-0,1%).


    Die Kreisstädte um Leipzig konnten die ersten 9 Monate im vergangenen Jahr auch nicht von der Messestadt profitieren, obwohl sie keine halbe Stunde entfernt liegen und infrastrukturell gut aufgestellt sind: Delitzsch (-0,0%), Wurzen (-0,5%), Borna (-1,7%), Grimma (-0,4%). Ausgerechnet Eilenburg, das seit geraumer Zeit mit einer Charmeoffensive um mehr Einwohner buhlt, hat 0,7% an Einwohnern hinzugewonnen.


    Ich gehe davon aus, dass Cowboy das selbst auch klar ist. Dennoch noch mal ganz weit zurück zur Basis. Wenn die Klein- und Mittelstädte nahe der beiden Großstädte in einem relativ überschaubaren Zeitraum leicht Einwohner_innen verloren haben, dann kann das zum einen daran liegen, dass sich eine zentrale Unterkunft des Landkreises für Flüchtlinge und Asylbewerber_innen hier befand, z.B. in Borna, Freital, Heidenau oder Radebeul. Zum anderen heißen leicht negative Bevölkerungszahlen nicht, dass die Städte nicht von der Zuwanderung aus bzw. anstatt nach Leipzig bzw. Dresden profitieren würden. Der positive Wanderungssaldo reicht nur noch nicht aus, den negativen natürlichen Saldo auszugleichen. Aber auch das wird vermutlich noch in nächster Zeit.


    Bislang sind es aber weiterhin noch die näher an Leipzig und Dresden liegenden Gemeinden, die stärker profitieren:


    Nordsachsen: Delitzsch -9, -0,0 %; Jesewitz: +14, 0,5 %; Krostitz +27, 0,7 %; Rackwitz: +55, 1,1 %; Schkeuditz: +191, 1,1 %; Taucha: +129; 0,9 %
    Lkr. Leipzig: Borsdorf: + 133, 1,6 %; Brandis +178, 1,9 %; Großpösna -23, -0,4 %; Markkleeberg +149, 0,6 %; Markranstädt +296, 2,0 %, Naunhof -19, -0,2 %; Neukieritzsch +53, 0,8 %; Zwenkau +122, 1,4 %


    Lkr. Bautzen: Arnsdorf: +62, 1,3 %; Ottendorf-Okrilla +45, 0,5 %, Radeberg: +108, 0,6 %,
    Lkr. Meißen: Klipphausen: +30, 0,3 %; Moritzburg: +48, 0,6 %
    SOE: Bannewitz: +121; 1,1 %; Dohna: +57, 0,9 %; Dürrröhrsdorf-Dittersbach +21; 0,5 %; Pirna: +204, 0,5 %; Wilsdruff: +43; 0,3 %

  • hedges: Man sollte aber auch die Kirche im Dorf lassen und nicht ein explosionsartiges Bevölkerungswachstum in Sachsen verlangen. Mit den Rahmenbedingungen ist die leicht positive Entwicklung aller Ehren wert, die über allen Prognosen der Vergangenheit liegt.

    Ist ja keine Wertung sondern nur eine Feststellung. Sicher ist die Konsolidierung gut. Aber es ist kein Zeichen der Umkehr der Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Zumindest in den ländlichen Regionen. Wie auch?


    Ich hatte es schon mehrmals geschrieben: eine tiefgreifende wirtschaftliche Entwicklung passiert nur in Großstädten und nie in den ländlichen Räumen. Dort setzt höchstens die Konsolidierung mit einer möglichen Vollbeschäftigung ein. Diese resultiert aber auch nur aus der generellen Tendenz des Wegzugs und der geringen Einwohnerentwicklung. Die geringe Einwohnerzahl besetzt die wenigen Stellen komplett. Der Rest zieht dem Job und oder der Ausbildung (beruflich wie akademisch) hinterher in die Städte. Zuwanderung findet in den ländlichen Raum quasi nicht statt. Auch wenn es einige gibt, welche der Emotionalität zurück nach Ostdeutschland folgen.


    Deswegen sehe ich in Sachsen flächendeckend kein Bevölkerungswachstum. Und ich denke auch, dass sich das nicht mehr ändern wird. Was aber eben der Schlüssel dazu ist, ist das Wachstum der drei Großstädte mit seinen Peripherien - Leipzig, Dresden, und Chemnitz. Und wo ist da jetzt die Dynamik? Chemnitz hält sich gerade so. Das Wachstum von Dresden (wie ich es vorher gesagt hatte) hat sich sehr stark verlangsamt. Obwohl beide Städte eigentlich sehr gut aufgestellt sind.


    Da bleibt dann also gerade nur Leipzig mit einer wirklich existierenden Dynamik. Diese ist seit bald einem Jahrzehnt im Einwohnerzuwachs und in der Arbeitsplatzsteigerung auf einem Niveau mit München, Berlin, und Frankfurt. Das kann bei einem weiteren Jahrzehnt einer ungefähr anhaltenden Entwicklung dann tatsächlich weitreichende Impulse setzen. Mehr sage ich ja nicht.

  • ^
    hedges
    Die Zuwanderung als Lösung aller Probleme zu sehen, ist leider sehr engstirnig gedacht.

    In einer überalternden Gesellschaft ist es das eben nicht. Da ist eine Zuwanderung essentiell um die Lücken zu schließen. Im Wettbewerb stehen doch die Großstädte in Sachsen nicht alleine da. Neben der von mir erwähnten schwachen Dynamik in Dresden und Chemnitz, sind die Wettbewerber doch Großräume wie München, Rhein-Main, etz. Die haben nicht nur andere Möglichkeiten im Bereich Gehalt sondern auch in der horizontalen Karriere-Planung und der Vernetzung.


    Ich bin sogar der Meinung, dass sich Ostdeutschland ganz auf Zuwanderung konzentrieren sollte. Mit einem vernünftigen Einwanderungsgesetz in Deutschland. Aber wie du schon meintest, brechen da z.B. in Sachsen wohl sämtliche ideologische Dämme.

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  • Zuwanderung ist kein Selbstzweck. Die Asylbewerber sind nach Sachsen delegiert worden, für ihre Einwanderung bestand keine ökonomische Nachfrage. Insofern kann man über die Abwanderung von vielen Selbiger nur froh sein, entlastet das doch die öffentlichen Kassen nicht unerheblich.

    Wie 'LE Mon.' richtig sagt, sollte man nicht Äpfel und Birnen vergleichen.


    Und doch, es gibt einen wirtschaftlichen Bedarf an einer Zuwanderung um Stellen zu füllen. Vor allem in Leipzig. Auch stellt sich grundsätzlich die Frage in wie weit die wirtschaftliche Entwicklung durch einen teilweise erheblichen Arbeitskräftemangel, ausgebremst wird. Dadurch Einnahmen fehlen und Kostenüberschüsse entstehen können. Das ist eigentlich recht plausibel.


    Das Beispiel der letzten Arbeitsmarktdaten vom Oktober mit den gemeldeten offenen Stellen. Statistik hier


    Leipzig: Okt. 2017 - 7.358 / Okt. 2016 - 6.216 / + 1.142
    Dresden: Okt. 2017 - 3.718 / Okt. 2016 - 3.154 / + 564
    Chemnitz: Okt. 2017 - 2.594 / Okt. 2016 - 2721 / - 127


    Wenn es z.B. in Leipzig eine jährliche Zunahme von über 1.000 offenen Stellen gibt, kann man nicht von einer nicht existierenden Nachfrage sprechen. Auch mit dem Verweis darauf, dass in der Stadt die Arbeitslosenquote pro Jahr um knapp 1.0% sinkt. Die Stadt produziert also immer noch mehr Stellen welche weder durch den Einwohnerzuwachs, nochh durch den Anstieg der Einpendlerströme, oder durch die Zunahme an Beschäftigten generell ausgeglichen werden kann. Klingt für mich alles nach einem Bedarf!

    2 Mal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Wir sind uns aber schon einig, dass eine mögliche Zuwanderung aufgrund konkreter Nachfrage des Arbeitsmarktes nichts mit der Flüchtlingswelle seit 2015 zu tun hat. Dass diese Menschen auf absehbare Zeit ein volkswirtschaftlicher Gewinn sein werden, glauben ja nicht mal mehr die Euphoriker aus dem Herbst 2015.
    Ich will nicht bestreiten, dass es in einigen Branchen an Fachkräften mangelt. Hier müssen auf Bundesebene Anreize zur Einwanderung geschaffen werden. Allerdings schwadronieren Arbeitgeber auch schon vom "Mangel", wenn die Auswahl nicht mehr so groß ist, wie gewünscht und sie vielleicht par Mark mehr bezahlen müssten, um Leute zu halten. Im Niedriglohnbereich hingegen ist Arbeitermangel immer auch ein Anreiz zu Innovationen. Was sicher nicht verkehrt ist.

  • Wir sind uns aber schon einig, dass eine mögliche Zuwanderung aufgrund konkreter Nachfrage des Arbeitsmarktes nichts mit der Flüchtlingswelle seit 2015 zu tun hat.

    Ja. Deswegen hatten das 'LE Mon.' wie ich, weiter oben angemerkt.


    Hier müssen auf Bundesebene Anreize zur Einwanderung geschaffen werden. Allerdings schwadronieren Arbeitgeber auch schon vom "Mangel", wenn die Auswahl nicht mehr so groß ist, wie gewünscht und sie vielleicht par Mark mehr bezahlen müssten, um Leute zu halten.

    Naja - ich kenne ein paar Situationen aus Leipzig. Mehr und mehr Firmen springen um auf Incentives. Hier ist vor allem das Bezahlen des oft notwendigen Führerscheins beliebt. Damit wirbt gerade auch die LVB, welche in den nächsten Jahren rund 250 Stellen füllen muss. Anderes Beispiel: ich kenne eine mittelständische Fensterputzerfirma in Leipzig welche mittlerweile diverse finanzielle Anreize bietet. Darunter den geschenkten Führerschein.


    Die kleinen und mittelständischen trifft es auch am ehesten. Da das Netzwerk fehlt. Deswegen auch schon mein vor geraumer Zeit geäußerter Vorschlag, die Stadt möge im Stadtmarketing auch vermehrt auf die Anwerbung von Arbeitskräften setzten. Der Vergleich von 'altbaufan' mit Kanada ist z.B. ein guter Ansatz. Dort passiert das ganz gut.


    Im Niedriglohnbereich hingegen ist Arbeitermangel immer auch ein Anreiz zu Innovationen. Was sicher nicht verkehrt ist.

    Aber selbst dieser Anteil sinkt ja rapide.

  • Die WirtschaftsWoche beleuchtet die Entwicklung der Städte Ulm und Leipzig und stellt diese vergleichend gegenüber:


    Leipzig und Ulm: Zwei Städte die unterschiedlicher nicht sein könnten – jedenfalls scheinbar. Groß gegen klein, Ost gegen West, Hipstertum gegen Tradition, lässige Start-Up-Szene gegen seriösen Mittelstand. Und doch liegen die Städte im WirtschaftsWoche-Dynamikranking 2017 direkt hintereinander – Leipzig auf Platz 11, Ulm auf dem 12. Platz...


    http://www.wiwo.de/politik/deu…-entwickeln/20622958.html

  • Journalistische Freiheit in allen Ehren, aber inwiefern das Ulmer Münster der Stadt "eine geradezu dörfliche Atmosphäre" verleiht, bleibt wohl ein redaktionelles Geheimnis.

  • Von der wirtschaftlichen Situation in und um Ulm kann jeder nur träumen. Diese hohe Konzentration an Unternehmen, die - als ob das nicht schon reichen würde - auf ihrem Gebiet Marktführer sind, dürfte sogar weltweit einmalig sein. Davon ist Sachsen, das gern so tut, als sei es wie der Süden Deutschlands, Lichtjahre entfernt.


    Die Bescheidenheit der Schwaben, die sich im zurückhaltenden Stadtbild und, speziell in Ulm, meiner Ansicht nach auch in der mangelnden Stadtbildpflege zeigt, steht da in krassem Widerspruch.

  • 590.293 Einwohner_innen am 30.11.2017

    Ende November lebten 590.293 Menschen in der Stadt – 10 763 mehr als im Vorjahr.


    Zum Stichtag am 30. September 2017 hatte Leipzig laut Melderegister insgesamt 586.035 Einwohner_innen - 10.056 mehr als ein Jahr zuvor. Damit sind im Oktober und November 4.258 Menschen hinzugekommen.


    So laut LVZ von heute, 19.12.2017:
    Wohnungsbau hinkt Leipzigs Bevölkerungswachstum hinterher
    Zahl der Baugenehmigungen ist rückläufig / 13 Prozent weniger Wohnungen als im Vorjahr


    Siehe dazu auch:


    PM Stadt Leipzig, 18.12.2017
    Weiterhin Aufschwung für Leipzig: Statistischer Quartalsbericht III/2017 veröffentlicht
    Neue positive Daten zur aktuellen Entwicklung Leipzigs vermeldet der jüngste statistische Quartalsbericht. Er enthält Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung Leipzigs, zur wirtschaftlichen und sozialen Lage, zu Beschäftigungszahlen, Kindertagesstätten, Sicherheitsaspekten wie Fahrraddiebstahl und vieles mehr.
    https://www.leipzig.de/news/ne…-iii2017-veroeffentlicht/


    Darin u.a.
    Peter Dütthorn: „Leipzig wächst“.
    Mit steigender Einwohnerzahl hat sich in den letzten Jahren die Zahl der leer stehenden Wohnungen deutlich verringert. Tendenziell ist die Zahl der innerstädtischen Umzüge in den letzten 20 Jahren von 150 auf unter 100 je
    1000 Einwohner gesunken.
    https://www.leipzig.de/fileadm…ericht_Leipzig_2017_3.pdf

  • Sind das nur Entbindungen von in Leipzig gemeldeten oder alle Geburten in Leipziger Kliniken? Ich denke mal nur gemeldete.

  • Ja, Kinder von Eltern mit Wohnsitz außerhalb Leipzigs sind hier nicht mit dabei. Es handelt sich um die Zahlen des Amtes für Statistik und Wahlen, nicht von den Geburtskliniken und -häusern.

  • Wasserstandsmeldung:


    590.337 Einwohner_innen mit Hauptwohnsitz am 31.12.17
    10.807 mehr als Ende 2016.
    Laut Landesstatistik entsprechend ca. 582.000 EW.
    Natürlicher Saldo: +689 (6.976 Neugeborene, 6.287 Gestorbene), Wanderungssaldo damit wohl +10.118.


    https://www.l-iz.de/melder/wor…zig-waechst-weiter-202182

    Damit hat man in der Stadt wieder um die knapp 11.000 Einwohner hinzu gewonnen. So wirklich verlangsamt sich das Wachstum also nicht. Auch würde die Stadt dann wohl tatsächlich die 600.000 Einwohner dieses Jahr knacken. Und das zwei Jahre vor 2020, was die Wahrscheinlichkeit der 700.000 Einwohner + X ab 2030 erhöht. Denn ein Wachstum von um die 8.500 Einwohner im Zeitraum auf 12 Jahre ab 2019, halte ich für nicht für sonderlich unwahrscheinlich. Eher zeigt es die Möglichkeiten nach oben.

  • Klaus-Peter Hansen, Chef der sächsischen Agenturen für Arbeit wird in diesem Artikel zitiert. Er prognostiziert, dass 2018 für Sachsen noch einmal über 25 000 neue Stellen bringen dürfte. Leipzig sei dabei „unsere Boomregion“.


    Problematisch wird werden, dass der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter in den ländlichen Regionen stark abnehmen wird.

  • richtig! Das Abnehmen von einsetzbarer arbeitsfähiger Bevölkerung auf dem Land wird Neuansiedlungen dort (prinzipiell wichtig für die Lebensstrukturen) sehr sehr unmöglich machen. Jetzt fallen einige der vergangenen (Freistaats)Entscheidungen auf die Füße....

  • Zitat von hedges

    Damit hat man in der Stadt wieder um die knapp 11.000 Einwohner hinzu gewonnen. So wirklich verlangsamt sich das Wachstum also nicht.


    Naja, ein bisschen verlangsamt hat es sich schon, was man auch nicht mehr mit dem Rückgang der Flüchtlingszahlen begründen kann. Meines Wissens hat das Melderegister, anders als in den Vorjahren, in diesem Jahr keine Registerbereinigung vorgenommen. Der tatsächliche Bevölkerungsanstieg 2017 dürfte demnach um 3000 bis 4000 Menschen weniger betragen als 2016.


    Was natürlich immer noch viel ist, und eigentlich viel zu viel in Hinblick darauf, dass die Stadt dem Wachstum in allen Belangen hinterherhinkt. Die Geburtenzahlen beispielsweise werden sich sehr wahrscheinlich längerfristig bei über 7.000 pro Jahr einpendeln, was im Prinzip sehr schön ist, Stadt und Land aber vor große Herausforderungen stellt. Die angespannte Kita-Situation ist das eine, viel größere Probleme sehe ich beim Bau von neuen Schulen und bei der Besetzung von neuen Lehrern. Bei Letzterem hat sich der Freistaat mit der Causa Haubitz zwar wieder eine Farce erlaubt, aber wie man neue Lehrer schnellstmöglich für einen Job in Sachsen gewinnen will, weiß auch der Jurist nicht, der jetzt Staatsminister für Kultus ist.



    Die Touristenzahlen haben sich letztes Jahr auch einmal mehr super entwickelt, freut sich Tourismuschef Brehmer. Offizielle Zahlen kommen zwar erst Ende Februar, aber er ist sich sicher, dass 2017 zum ersten Mal die 3-Mio-Grenze bei Übernachtungen geknackt wurde. Mal angenommen, der Anstieg von 7,7 Prozent bis Oktober gilt auch für das ganze Jahr, dann dürften in der Bilanz sogar über 3,1 Mio Übernachtungen für letztes Jahr stehen.