Neubebauung Bahnhofsvorplatz ("Maximiliancenter"|"Urban Soul")

  • Die CDU hat das Bürgerbegehren rechtlich prüfen lassen.


    Nach einem Bericht in der Wochenendausgabe des GA, hat auch die Bürgerinitiative die Rechtmäßigkeit des Bürgerbegehrens nicht nur durch Fachanwälte, sondern auch durch das Wahlamt und das Rechtsamt der Stadt prüfen lassen. Die Verwaltung soll dabei das Bürgerbegehren für zulässig befunden und bei der "sachgerechten und korrekten Formulierung" der Fragestellung beraten haben.


    Nach Aussage des Presseamtes ist die Stadt dazu verpflichtet, "bei der Durchführung und Prüfung eines Bürgerbegehrens zu helfen." Trotzdem bleibt hier ein Geschmäckle, wenn man sich die Haltung der Verwaltung zum Maximiliancenter in der Vergangenheit vor Augen führt. Droht hier ein juristisches Tauziehen?


    Ein weiteres Problem für Sevenhecks Pläne: die niederländische Ten Brinke Gruppe hat gegen den Willen der Eigentümergemeinschaft ein Ladenlokal in der Südüberbauung gekauft. Der Verkauf wurde mittlerweile gerichtlich bestätigt. Der Verkauf der städtischen Teilflächen Flächen an Sevenheck darf laut Ratsbeschluss aber nur erfolgen, wenn dieser über alle Teileigentumseinheiten verfügt.


    GA: Weitere Hürde für Neubaupläne



    @ Hillboy


    danke für den interessanten Link. Es ist höchste Zeit, dass die Öffentlichkeit in dieser Angelegenheit auch visuell darüber informiert wird, was tatsächlch gebaut werden soll.


    Die Traufhöhe hätte ich sogar höher erwartet, passt sich im Grunde ideal den Gebäuden im hinteren Bereich an.


    Die Höhe dürfte sich an den Eckgebäuden Gangolfstraße/ Maximilianstraße orientieren. Halten wir fest: das Maxililiancenter soll niedriger werden als die Südüberbauung und der Abstand zum Bahnhof deutlich größer. Manko bleibt der solitäre Charakter, aber daran müsste sich doch arbeiten lassen....

  • Der Investor hat die Pläne noch einmal überarbeitet - man muss zugeben, dass der Druck von den Initiativen durchaus positive Früchte trägt...


    Der Neubau wird um noch einmal zwei Meter vom Hbf zurückweichen und somit 25 Meter betragen (heute 16 Meter).
    Weiter soll der Bahnhofsvorplatz eine auf das Portal ausgerichtete, trapezförmige Platzkontur erhalten.
    Die Seite gegenüber dem Bahnhofsgebäude wird als zweigeschossige Arkade für eine Cafénutzung gestaltet.
    Weiter soll eine Allee mit vielen Bäumen entlang entstehen.
    Der Verein Pro Bahnhofsvorplatz lehnt das Projekt trotz dieser Zugeständnisse weiter ab.


    Quelle und noch mehr Details

  • Wobei dabei nochmal scharf zwischen den Initiativen getrennt werden muss.
    Der Arbeitskreis Historisches Stadtgefüge Bonn macht einen praktikabelen Eindruck und gibt seine Position unter ganzheitlichen Aspekten auch in seinem Positionspapier wider.


    Bei der Initiative die das Bürgerbegehren durchzieht bleibe ich bei meiner Einschätzung des Populismus. Der Verein trägt nicht umsonst den Namen Pro Bahnhofsvorplatz, egal wer da kommt und wagt zu bauen.


    Wobei in der Intention des letzten GA-Artikels oft eine beabsichtigte Reminiszenz an die vormalige gründerzeitliche Bebauung deutlich wird. Ich meine dass ich eine ähnliche Aussage auch mal auf einer Partei-Website gelesen habe, weiß allerdings nicht mehr genau welche. Dabei wurde zum Ausdruck gebracht dass eine Bebauung des Bahnhofbereiches in die stilistische Richtung der Rhein-Palais in Oberkassel gehen sollte.


    Das halte ich, in Anbetracht des geschichtlichen Hintergrund am Bahnhof, mehrere Gründerzeit-Blöcke wurden für U-Bahn und ZOB abgerissen, für eine Bauweise, die vermutlich eine breite Zustimmung in der Bevölkerung finden würde.
    Denn durch diese neueste Projektion im GA-Artikel mit gegenüber abgebildeter Nordüberbauung haben sich die Investoren ein Eigentor geschossen. Eine Standard-Architektur lenkt von den Fortschritten des aktuellen Vorhaben in der linken Hälfte ab, obwohl noch nicht einmal die Ausschreibung für das Grundstück gestartet ist.
    Die Macht der Bilder versteht die Bürgerinitiative besser zu nutzen.

  • Blicken wir vom Süden mal in den Norden! Dort soll sich nun endlich was tun!
    Hier die Pressemitteilung der Stadt:


    Quelle

  • Manchmal täusche ich mich gern :)


    Es wird kein Bürgerbegehren geben! 10.000 Unterschriften hätte es gebraucht - knapp 6.000 sind es zum Stichtag wohl geworden.
    Der Verein berichtet aber, dass einige Eigentümer (noch) nicht zum Verkauf ihrer Flächen an die German Development Group bereit seien. Dies ist aber Voraussetzung - wie bereits in diesem Thread erläutert- für den Verkauf der städtischen Anteile. Nach Informationen des GA steht der Nachweis des Eigenkapitals der GDG ggü. der Stadt ebenfalls noch aus.
    Nun wirds lustig: Die Initiative will eine Bürgeraktiengesellschaft gründen (Aktien mit breiter Streuung und niedrigem Wert) um dann die Immobilie zu kaufen.


    Quelle

  • ^
    Es sind nur rund 5.500 Unterschriften geworden. Auch mich überrascht das positiv, aber ich vermute, dass die Bonner das Gezerre um den Banhofsvorplatz einfach leid sind. Zuletzt hat auch Sevenheck selbst mit guter PR (Interview im GA, Änderungen an der Gestalt des Neubaus) zu diesem Ergebnis beigetragen.


    Nach Informationen des GA steht der Nachweis des Eigenkapitals der GDG ggü. der Stadt ebenfalls noch aus.


    Die Finanzierungszusage soll stehen, sie sei nur nicht verlängert worden, solange die Unterschriftensammlung lief. Eine erneute Verlängerung sei nur eine Formalie. Der GA scheint gute Quellen zu haben, die das unabhängig vom Investor bestätigen. In der Verwaltung gibt es aber offensichtlich weiterhin starke Kräfte, die das Vorhaben unter allen Umständen verhindern wollen, indem sie öffentlich die wirtschaftliche Tragfähigkeit der GDG in Zweifel ziehen.


    Für die GDG dürfte nun alles davon abhängen, ob es gelingt, die letzten sieben Eigentümer (darunter die Ten Brinke Gruppe) ins Boot zu holen.


    GA: OB Nimptsch äußert Zweifel am Projekt



    Blicken wir vom Süden mal in den Norden! Dort soll sich nun endlich was tun!


    Die europaweite Ausschreibung des Nordfelds soll der Rat am Donnerstag beschließen. Zuvor sollen die Bezirksvertretung und der Planungsausschuss darüber beraten. Ein entsprechender Antrag von CDU und Grünen liegt vor, der aber "einige kleinere Veränderungen" bei der Festschreibung der inhaltlichen Eckpunkte gegenüber der Verwaltungsvorlage (siehe Pressemeldung) vorsieht. Das Parkhaus an der Rabinstraße soll keine zwingende Vorgabe sein.


    GA: Sondersitzung zur Zukunft des Nordfelds

  • Zur Vollständigkeit: der Rat hat in seiner Sitzung am 28.06. erwartungsgemäß die Verwaltung beauftragt, die europaweite Ausschreibung zur Vermarktung des Nordfelds bis zum Herbst 2012 vorzubereiten. Dabei folgte er der gemeinsamen Empfehlung des Planungsausschusses und der Bezirksvertretung.


    Ergänzend zur Beschlussvorlage der Verwaltung wurde ein Abstand von 25m zwischen Neubauten und Bahnhofsgebäude verbindlich festgelegt. Damit wurde ein Vorschlag des Arbeitskreises Historisches Stadtgefüge aufgenommen. Entlang der Straße Am Hauptbahnhof ist eine einseitige Alleebaumpflanzung vorgesehen.


    Das Gebäude an der Rabinstraße, dem Areal des früheren Rheinuferbahnhofs, kann als Büro- oder gemischt genutztes Gebäude entstehen. Auf dem Nordfeld selbst soll ein Komplex mit 12.000 m² Nutzfläche errichtet werden. Erd- und ersten Obergeschoss sind für Einzelhandel vorgesehen, die Geschosse darüber für Büros und Wohnungen.


    Den vollständigen Beschluss kann man hier nachlesen.

  • Die "noch offenen Fragen" zum Projekt Maximiliancenter wurden offenbar in einem Gespräch der Verwaltung mit dem Investor geklärt. Nun ist der Vertrag unterschriftsreif und kann beurkundet werden.
    Doch wir haben ja in Bonn einen OB, der dem Projekt einigermaßen skeptisch gegenübersteht. Zwar gibt er zu, dass der Vertrag mit dem Ratsbeschluss übereinstimmt, er verlangt allerdings für seine Zustimmung (Meine frage: inwiefern ist eine Zustimmung des OB notwendig wenn es einen Ratsbeschluss gibt?!) einen Eigenkapitalnachweis des Investors. Die HSH Nordbank ist weiter bereit, einen Kredit in Höhe von 66 Millionen Euro zu bewilligen, unter der Bedingung, dass Sevenheck ein Eigenkapital von 14 Millionen Euro nachweist.


    Quelle

  • (Meine frage: inwiefern ist eine Zustimmung des OB notwendig wenn es einen Ratsbeschluss gibt?!)


    Der OB darf wohl einem Ratsbeschluss widersprechen, wenn er der Meinung ist, dieser sei für die Kommune von Nachteil. Der Widerspruch hat allerdings nur aufschiebende Wirkung.


    Bedeutet denn die Einigung zwischen Stadt und Investor, dass dieser über alle Einheiten in der Südüberbauung verfügt?

  • Ich kann das Verlangen des OB nach einem Eigenkapitalnachweis gut verstehen.


    Es gibt nach der "never ending story" rund um das World Corruption Center Bonn (WCCB) durchaus Grund zur Skepsis. Da hat ja auch ein Herr aus Südkorea behauptet, er hätte Millionen zur Verfügung. Die Folgen sind allgemein bekannt. Eine Bauruine in Bonn reicht!

  • Der OB darf wohl einem Ratsbeschluss widersprechen, wenn er der Meinung ist, dieser sei für die Kommune von Nachteil. Der Widerspruch hat allerdings nur aufschiebende Wirkung.


    ...


    In diesem Fall geht es nicht um einen Widerspruch zu einem Ratsbeschluss.
    Der OB vertritt die Stadt in Rechtsgeschäften.
    Somit kommt ohne Unterschrift des OBs kein rechtsgültiger Vertrag zu Stande. (siehe auch: hier)

  • Die HSH-Nordbank wird noch in diesem Monat über den 66 Millionen-Kredit für den Investor entscheiden. Sofern die die GDG dann noch ihre 15 Millionen als Eigenkapital einzahlt, kann der Vertrag mit der Stadt unterzeichnet werden.


    Mit den Eigentümern befinde man dich auch in letzten Verhandlungszügen. Noch einmal wird bestätigt, dass der Neubau weitere zwei Meter vom Hauptbahnhof zurückweichen soll - er beträgt dann 25 Meter.


    Die Ausschreibung für das Nordfeld vertagte der Rat am Donnerstagabend.


    Quelle

  • Interessante Sendung vom WDR über das Gebaren des Investors Herrn Seveneck und einer willfährigen Stadtverwaltung bei einem Outlet-Center in Duisburg -auch der Fall der Südüberbauung wird erwähnt

  • "Es hakt an allen Ecken und Enden" überschreibt der GA einen Artikel zur Südüberbauung...


    Und was steht drin?
    - Bislang gibt es keinen Eigenkapitalnachweis des Investors gegenüber der Stadt Bonn
    - Es gibt Streit zwischen ten Brinke und Sevenheck bezügl. einer Ladenfläche. Näheres im GA-Artikel nachzulesen!
    - 26 von 40 Eigentümern sollen erst Kaufverträge mit Sevenheck zugestimmt haben - Geld ist bislang bei nur einem einzigen Verkauf geflossen

  • Die Verwaltung hat dem Planungsausschuss einige Konzepte zur Verkehrsführung und zum Umbau des ZOB vorgelegt. Dass dabei offenbar das aus dem Städtebaulichen Wettbewerb hervorgegangene Baufeld zwischen Südüberbauung und Kaiserplatz wegfällt, scheint dem GA nicht berichtenswert. http://www.general-anzeiger-bo…oriums-article930601.html


    Pläne gibts hier, Erläuterungen hier


    Grauenhaft, aus meiner Sicht. Noch wirrer als jetzt schon.

  • Nordfeld wird ausgeschrieben

    Aufbauend auf dem Konzept von Prof. Stefan Schmitz für das Areal vor dem Bahnhof soll jetzt das sogenannte Baufeld Nord entwickelt werden. Der Rat hat die Verwaltung beauftragt, das notwendige Ausschreibungsverfahren einzuleiten. Hier die vollständige Pressemeldung der Stadt.



  • Neues zum Maximilian-Center: Der General-Anzeiger berichtet, dass sich Sevenheck mit 38 von 40 Eigentümern der Südüberbauung einig sei und stützt sich wohl auf Stimmen aus der Eigentümergemeinschaft. Ein Teilnehmer der Eigentümerversammlung mit Sevenheck am Mittwoch wird so zitiert, dass die Eigentümer "erwarten, dass das Maximilian-Center realisiert wird."


    GA: Investor einig mit 38 von 40 Eigentümern

  • Heute morgen hörte ich auf WDR 2 die folgende Meldung:
    Das Jahrzehnte lange Gerangel um den Bahnhofsvorplatz in Bonn geht langsam zu Ende. Die Stadt Bonn hat das erste Gebäude für den Bereich um das so genannte "Bonner Loch" europaweit ausgeschrieben. Geplant ist ein Zentrum mit Einzelhandel, Büros und Wohnungen. Im Rahmen eines Wettbewerbs will die Stadt Bonn ein attraktives Eingangstor zur Innenstadt bauen lassen.


    Ich bin gespannt, was dabei rauskommt. Pläne hat es ja genug gegeben, in den letzten Jahrzehnten. Ich erinnere nur an die Ungers-Halle von Architekt O.M. Ungers.