Infrastrukturprojekte

  • Weniger missverständlich wäre wohl: Braunschweig wird nicht angehängt. Denn es geht ja nicht um einen bestehenden Halt, der abgeschafft wird, sondern um eine neue Verbindung, die an Braunschweig schlicht vorbeiläuft. Zudem geht es nicht um schnellzug.de, sondern um den Konkurrenten Locomore. Und dessen Gründe, Wolfsburg statt Braunschweig anzufahren, sind nicht allzu geheimnisvoll: Wenn er von Göttingen nach Hannover fährt, statt bei Hildesheim abzubiegen, hat er zwei Vorteile: Er ist zwischen Fulda und Berlin ausschließlich auf Hochgeschwindigkeitsstrecken unterwegs und er nimmt mit Hannover einen der wichtigsten Bahnknotenpunkte Deutschlands mit. Ärgerlich für Braunschweig, aber ökonomisch absolut verständlich.


    Und warum liegt Wolfsburg an der Schnellbahnstrecke, Braunschweig aber nicht? Das ist ein historischer Preis, den Braunschweig für den Erhalt seiner staatlichen Eigenständigkeit im 19. Jahrhundert zu zahlen hat: Bismarck annektiert 1866 das Königreich Hannover und macht es zur preußischen Provinz mit der Stadt Hannover als Sitz des Regierungspräsidenten (einer Art Statthalter des Königs). Das Herzogtum Braunschweig dagegen bleibt unabhängig. Bereits ab 1867 entsteht nun die Lehrter Bahn als eine Direktverbindung zwischen der Residenzstadt Berlin und der neuen Provinzhauptstadt Hannover – nicht nur Braunschweig bleibt dabei links liegen, sondern z.B. auch Magdeburg.


    Bis heute ist die ICE-Verbindung zwischen Hannover und Berlin entweder identisch mit der Lehrter Bahn oder läuft in unmittelbarer Nähe zum historischen Verlauf. Der Berliner Hauptbahnhof trägt den Beinamen "Lehrter Bahnhof", weil er einst den Endpunkt der Strecke markierte. Und Wolfsburg wird nicht bevorzugt, weil dort VW seinen Stammsitz hat, sondern umgekehrt – VW wurde nicht zuletzt in bzw. mit Wolfsburg gegründet, weil das damalige Dorf Fallersleben am Mittellandkanal und an der Lehrter Bahn lag.


    Wie gesagt, Pech für Braunschweig, aber andererseits: Magdeburg oder Potsdam haben es doch als Landeshauptstädte ohne ICE-Halt und mit nur sporadischen Intercity-Verbindungen noch viel schlimmer getroffen, oder?

  • Kann man denn gar nichts machen?


    Die Braunschweiger haben schon seit gefühlten Jahrhunderten unter den schlechten Bahnverbindungen hier im Norddeutschen Raum zu leiden.
    Z.B. wird die Verbindung zwischen BS und HH nicht angegangen. Anstatt länger über Hannover mit Umsteigezeit, könnte die Strecke in weniger als 1,5 Std problemlos bis HH Dammtor zurückgelegt werden.
    Auch eine Verbindung über Celle oder H.Langenhagen/Flughafen Richung Bremen wäre von Vorteil. Ans Netz angeschlossen werden, könnte auch mal der Braunschweiger Flughafen.


    Den Busbahnhof am Hauptbahnhof könnte man sicherlich auch unterirdisch bauen oder auf Parkhausebene; dann bedarf es nicht weiterer Baufläche.

  • Ist BS denn wirklich so schlecht angeschlossen? Es gibt stündliche ICE Verbindungen nach Berlin und in den Südwesten über Frankfurt. Außerdem fahren ICs eine Verbindung von Leipzig über Hannover nach Nordwest Niedersachsen und von Dresden über Hannover nach Köln. Das ist für eine Stadt mit 250.000 Einwohnern nicht so schlecht. Zudem existiert der Regionalverkehr nach Hannover als Oberzentrum.
    Eine S-Bahn nach Hannover würde die Reisezeit eher verlängern, zumindest die von BS Hbf nach Hannover. Und wie soll sich denn bitte eine Bahnverbindung zum Flughafen in Braunschweig auch nur irgendwie rentieren, da passiert doch nichts außer der DLR und VW.
    Auch BS - HH sehe ich nicht als Bahnverbindung von hoher Bedeutung. Wo soll denn der Ursprungsverkehr herkommen, der ein solches Vorhaben rechtfertigt? Leipzig ist über Berlin an HH angebunden, Hannover ohnehin. Das wird sich kaum rechnen.
    Außerdem bekommt die Region mit der A 39 eine Menge Geld für Infrastruktur.

  • Zug fahren über/von/nach Braunschweig

    Ja klar, das kann man so oder so sehen. Das wird hier keiner bestreiten.
    Ich denke, es geht vielmehr darum, dass wir hier nicht stagnieren wollen und nur in der Ferne neue Verbindungen geschaffen werden. Das würde Braunschweig gegenüber anderen Orten zurückwerfen und somit unattraktiver machen. Als Wissenschafts-und Forschungsstandort müssen wir aber auf Standortvorteile und Wachstum setzen!
    Sicherlich werden neue Züge das Geschäft beleben, so wie es auch die Fernbusse zeigen.
    Weiterhin zeigt sich:
    Die Verbindung nach Hannover ist überfrequentiert.
    Nach Berlin fahren kaum noch durchgehende ICE's. Oft muss man in Wob umsteigen.
    Nach Hamburg, Uelzen und Lüneburg fahren regionale Bummelzüge, die mehr als 3 Std. benötigen.


    Mit der A39 hat das nichts zu tun. Die soll eigentlich schon seit 20 Jahren in Deutschlands größtem Nicht-Autobahn Abschnitt begonnen werden.


    Euch ein wunderschönes Wochende!

  • Nach Berlin fahren kaum noch durchgehende ICE's.


    Meines Wissens besteht dieselbe stündliche ICE-Verbindung nach Berlin wie seit mindestens 15 Jahren. Dass es seitdem nicht besser geworden ist, stimmt. Schlechter aber auch nicht. Ich sehe keinen Grund, die Lage zu dramatisieren. Der A39-Verlängerung stehe ich übrigens skeptisch gegenüber, aber das ist ein anderes Thema.

  • Braunschweiger Land

    Ja, aber Braunschweig kann sich nicht leisten zu stagnieren. Besser gesagt, wäschst die Stadt und die Einwohnerzahl, sollte die vorhandene Infrastruktur nicht stagnieren. Ein weiterer Punkt ist, dass viele andere europäische Regionen viel Geld in ihre Infrastruktur pumpen (z.B. auch durch EU Gelder) und BS am Ende Standortvorteile verliert, wenn es nicht mithält (erkennbar z.B. gerade am HH-Hafen).
    Deshalb:
    die Weddeler Schleife
    die A39 nach HH
    8-spuriger Ausbau der A2
    besserer Nahverkehr: Regiobahn, Straßenbahn, Zugverkehr
    Fernbusbahnhof am HBF neugestalten
    BS Stadtverkehr und Infrastruktur verbessern
    Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

  • Ja, Planungen sind eben Planungen und bedeutet nicht, dass es so kommt. Das kennen wir beide nur zu gut aus den regionalen Ankündigungen, Tarsis. Es ist ja schön, dass zumindest das Nötigste gemacht/ eher noch geplant wird.
    Beispiel: Der NDR berichete vor einem Jahr vom achtspurigen Ausbau der A2 zwischen Helmstedt und Hannover. Du siehst es skeptisch.
    Also nur heiße Luft?


    Ps: Danke übrigens für die sehr negative Bewertung des Beitrages, Tarsis. Ich werde dies nicht tun.
    Es ging ja auch nicht darum, Planungen und mögliche Ideen zu beschreiben. Das nächste Mal kriegen wir das auch anders hin, auch wenn wir in dem Falle anderer Meinung sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Braunschweiger () aus folgendem Grund: Spielraum für Fehlinterpretationen und schlichtweg andere Meinung.

  • Auf was immer du dich beziehen wenn du von Ideen und Planungen sprichst - mein Beitrag kann es nicht sein, da ich in überwiegendem Maße ja von konkreten Projekten, die vor der Umsetzung stehen, gerade umgesetzt werden oder bereits abgeschlossen sind gesprochen habe!


    Wenn du also von Ideen / Planungen sprichst - auf was beziehst du dich??


    Was ist denn bei dir das Nötigste? Und wenn die meinerseits aufgeführte Liste, welche bezug nimmt auf alle von dir genannten Punkte - deiner Meinung nach gerade das Nötigste aufführt - was wäre denn darüber hinaus KONKRET das was dir fehlt und in eminentem Maße deiner Logik zu Folge hier in der Region versäumt wurde und bisher weder in Projektierung noch Planung niederschlag gefunden hat? In deinem ersten Beitrag hast du das ja nicht benannt und in der Antwort beschwerst du dich nur darüber das so viel versäumt wurde ohne Ross und Reiter aber zu nennen, es dir aber zugleich nicht um Ideen und Planungen geht. Inhaltlich widersprichst du dir da ja selbst, wenn du mangelnde Vorraussicht und Investitionen in Infrastruktur bemängelst, aber nicht von Planungen reden willst.

  • Infrastrukturprojekte auf Eis legen? Zukunftsprojekte in Gefahr?

    So, kommen wir nun zum städt. Haushalt für 2016, der in den nächsten Tagen/Wochen durch den OB und die SPD aufgrund der Lage neuaufgestellt und veröffentlicht wird.


    Konkret fordern Grüne und CDU mehr Transparenz in den darin anfallenden Kürzungen und Sparmaßnahmen.


    Aufgrund der Gewerbesteuerausfälle durch den Großkonzern in der Region mit insg. mindestens 120 Mio. Euro bis 2019 und den Mehraufwendungen für die Unterbringung von Flüchtlingen sowie den Bauten für Flüchtlingsunterkünften im Stadtgebiet (16 Konzepte: geschätzt auf 25 Mio. Euro für den Bau), muss der Haushalt verändert werden.
    Insg. beträgt dieser ca. 700 Mio. Euro.
    Wo lassen sich also ca. 55- 70. Mio. Euro für 2016 einsparen?


    Die Grünen fordern, dass die Behebung der 'prekären' Wohnungsituation, der Ausbau des Nahverkehrs und der Soziale Bereich nicht darunter leiden sollen. Diese seien zukünftig wichtig und würden später bereut werden.
    Möglich wäre:
    Anhebung der Grund/Gewerbesteuer
    höhere Parkgebühren
    Abbau des Finanzpolsters
    Aufnahme neuer Schulden


    &


    Projekte auf Eis legen:
    Abriss Parkdeck Stadthalle
    Abfertigungshalle Flughafen Braunschweig
    Städt. Zuschuss Schlossmuseum
    Einsparungen Fernbusbahnhof


    Quelle: BZ von heute
    Quelle: http://regionalbraunschweig.de…-ausgewogene-vorschlaege/
    Quelle: Haushaltspläne, u.a. der letzten Jahre
    http://www.braunschweig.de/pol…erichte_Organigramme.html



    Was das alles zu bedeuten hat, können wir uns sicherlich denken.

  • Ab 13.12. gehen zwei neue Betreiber (Metronom und Westfalenbahn) im Schienenpersonennahverkehr in der Region Braunschweig an den Start. Es geht insbesondere um die Strecken Wolfsburg – Gifhorn – Hannover und Wolfsburg – Braunschweig – Hildesheim. (ENNO) und Braunschweig-Hannover-Bielefeld-Rheine (Emil). Die Kapazitäten zwischen Braunschweig - Wolfsburg können deutlich erhöht werden. Die Fahrtzeit verringert sich von 24 min auf 19. Neu sind auch Verstärkerfahrten zwischen Braunschweig und Wolfsburg. Die Züge der Metronom sollen auch über kostenloses W-Lan verfügen. Die maximale Anzahl an Fahrgästen erhöht sich auf knapp 1.000 pro Fahrt. Ein Novum in Nahverkehrszügen sind Reservierungsmöglichkeiten in den Zügen der ENNO-Flotte.



    http://regionalbraunschweig.de…der-schiene-tut-sich-was/

  • Infrastrukturmaßnahmen

    Es gibt 35 Millionen für Braunschweigs Infrastruktur vom Land Niedersachsen.


    Wo wird investiert?


    - Bis 2019 werden sieben Niederflurstadtbahnen beschafft ( Förderhöhe 8,75 Millionen Euro)


    - Im Gebiet des Zweckverbandes Großraum Braunschweig soll ein Echtzeitinformationssystem eingerichtet werden, Förderung ( 22,5 Millionen Euro)


    - Die Straßenbahngleise im Gebiet rund um den John-F.-Kennedy-Platz bis Waisenhausdamm werden instandgesetzt (Förderung: 1,8 Millionen Euro)


    - Zehn neue Busse für die Bsvag (Förderung: 1,4 Millionen Euro)


    - Ausbau der Bushaltestellen „An den Gärtnerhöfen“, „Weizenbleek“, „Am Mühlengraben“, „Otto-von-Guericke-Straße und „Hebbelstraße“ (Förderung: über 355.000 Euro)


    http://regionalbraunschweig.de…oeffentlichen-nahverkehr/

  • Weddler Schleife

    Der Verkehrsminister Lies hat sich für ein zweites Gleis zwischen Wolfsburg und Braunschweig eingesetzt. Der Ausbau der sogenannten Weddeler Schleife wird seit Jahren gefordert. Die ICE-Strecke von Braunschweig nach Wolfsburg soll jetzt zweigleisig ausgebaut werden.


    Darauf hat sich Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies am Montag mit der Deutschen Bahn und dem Bundesverkehrsministerium in Berlin geeignigt. Bis zum Sommer soll eine Planungsvereinbarung geschlossen und die notwendige Detailplanung bis zum Ende des Jahres vorangetrieben werden. Der schon lange geforderte Ausbau der sogenannten Weddeler Schleife soll als Nahverkehrsprojekt unabhängig vom Bundesverkehrswegeplan erfolgen. Die Kosten in dreistelliger Millionenhöhe wollen sich das Land und der Bund teilen.


    Nach dem Ausbau können Pendler im Regionalverkehr auf bessere Anschlüsse hoffen.


    http://www.kreiszeitung.de/lok…rd-ausgebaut-6147498.html

  • Mittelfristig soll ein Kurzstreckenticket eingeführt werden, welches sich an den tatsächlich gefahrenen Kilometern orientiert. Das sei im Verbundgebiet derzeit noch nicht möglich, weil in den Unternehmen die Technik noch nicht vorhanden sei. Sollte diese Entwicklung eintreten, könnten kürzere Strecken auch mit günstigeren Tickets befahren werden.


    http://regionalbraunschweig.de…-das-kurzstrecken-ticket/

  • Ist das wahr?!?! Seit Jahrzehnten plant man... Wir schreiben 2016, und 2021 will man also fertig sein?! Fertig mit einem eingleisigen Abschnitt von 20 Kilometern Länge, auf einer Trasse die für ein zweites Gleispaar bereits vorbereitet ist... Ohne Worte. Fast so lustig wie BER.


    Wenn es dann irgendwann tatsächlich fertig ist - Halleluja! Dann kann ja endlich zwischen Braunschweig und Wolfsburg nennenswerter Zugverkehr stattfinden.

  • Im nächsten Jahr fließen 56 Millionen Euro in die Infrastruktur der Stadt. Das Geld wird in Leitungen, Straßen, Brücken und Gleise investiert. Rund 17 Millionen sind im Haushalt für die Instandsetzung, Verbesserung und den Neubau von Straßen vorgesehen.


    Besonders hervorgehoben wurden die Bauarbeiten an der Stobenstraße.
    Dort beginnen die Bauarbeiten am 18. März und sollen bis zum November abgeschlossen sein. Teile der Strecke zwischen John-F.-Kennedy-Platz und Waisenhausdamm werden ein Rasengleis erhalten, zudem wird es eine Möglichkeit geben am Aegidenmarkt über die Straße gehen zu können. Am Ende soll es ähnlich wie vor dem Schloss aussehen.


    http://regionalbraunschweig.de/hier-wird-2016-gebaut/


    Im Übrigen:


    Ein Gutachten geht von positiven Effekten aus einem möglichen A39 aus.


    http://www.waz-online.de/Wolfs…achten-zum-A39-Ausbau-vor

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