Dresden SÜDOST: Projekte in Strehlen, Prohlis, Reick und Lockwitz

  • Ja, wir reden von Architektur. Problem ist, dass man der Ästhetik fast keinen Raum mehr gibt. Die reine individuelle Funktionalität dominiert und verdrängt alles. Der Konflikt erwächst daraus, dass eine Stadt ein Raum der Gemeinschaft ist, in der es neben dem Ausleben der Individualität auch Spielregeln des Miteinanders und einen gewissen Lokalcolorit zu beachten gibt. So etwas nannte man mal Respekt vor der Stadt. Ist wohl aus der Mode gekommen.


    Eine ähnliche Gedankenführung haben wir im München-Forum gerade auch. Absolute Zustimmung in diesem Punkt. Der Funktionalität wird heutzutage alles unterworfen, nicht nur im Bereich der Architektur. Daran sind wir aber selbst Schuld. Wir wollen den maximalen Nutzen bei gleichzeitig minimalen Kosten. Warum sollte ein Discounter Wert auf ansprechende Optik seiner Filialen legen, wenn es genauso gut mit billigst wirkenden Kuben und Wellblech geht?

  • ^ diesbezüglich hat sich mal ein architekt persönlich zu wort gemeldet. bausituation-dresden (2. kommentar).
    ich habe dazu in letzter zeit meinungen gehört, dass es einigen architekten mittlerweile egal ist, wie dann alles aussieht. das ist weniger mit persönlicher einstellung zu erklären als vielmehr mit einer entstandenen desillusionierung - ob der ganzen zwänge und bedingungen. manche scheinen innerlich resigniert zu haben. so entsteht wohl auch eine trotzreaktion.


    der unwille, für gestaltendes geld auszugeben, ist - anders als in früheren zeiten - mMn heutzutage auch daher rührend, dass es zu viele optionen für eigennütziges geldausgeben gibt. geld ist heute viel mehr vorhanden, es fließt nur in den privatkonsum oder riesige staatliche aufgaben. ein teilaspekt dabei ist der gigantische aufwand, welcher staatlich und privat, allein in die autoinfrastruktur und mobilität geht. es wird quasi durch den "fortschritt" verfrühstückt und entzieht sich der baukultur. gesellschaftlich gewollte wohlständigkeit in zB medizin oder sozialstaat, und eben auch hohen bautechnischen auflagen, solches gab es nicht in dem hohen ausmaß wie heute. ich denke nicht, dass jemand dort überall abstriche machen möchte, um wieder zu höherer baukultur zu kommen. die abhängige architektenschaft ist zunehmend zu bemitleiden.

  • ^Gerade bei Discounter ist die Kosteneinsparrung meist nur dem Profit geschuldet. Man brauch sich nur die Liste der reichsten Personen in Dt. ansehn, die Aldi Familie ist immer oben auf und wir reden hier nicht von ein paar 100Mio an Privatvermögen sonder es geht um Milliarden.
    Es ist schon eine perversion der Gesellschaft das die, die am reichsten sind an den armen ihr Geld verdienen, schließlich ist Aldi nunmal ein billig Discounter!


    Hab leider auf die schnelle nur nen wiki Link, aber die Zahlen werden schon grob stimmen:
    Reichsten Deutschen

  • ein teilaspekt dabei ist der gigantische aufwand, welcher staatlich und privat, allein in die autoinfrastruktur und mobilität geht.


    Das kann man nun wirklich nicht so stehen lassen. Fakt ist, dass von den ganzen Steuern und Gebühren alleine auf Kraftstoff nicht mal die Hälfte in den Bau und Erhalt der gesamten Straßeninfrastruktur geht (Straßen, Landstraßen, Bundesstraßen, Autobahnen). Das heißt schon damit haben die Autofahrer ihre komplette Infrastruktur selbst bezahlt, welche dann auch von Straßenbahnen, Bussen, Fußgängern und Radfahrern mitgenutzt wird. Zusätzlich bezahlen die Autofahrer noch einiges an zusätzlichen Steuern, welche dem allgemeinen Haushalt zu Gute kommen (zusätzlich zu ihren privaten Steuern).


    Edit: Noch ein paar Zahlen auf die schnelle, hier 2009:


    Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden für das Straßenwesen: 20,9 Mrd. EUR
    (255 EUR pro Bürger pro Jahr)


    Kfz-Steuer, Mineralölsteuer, Lkw-Maut, aber ohne Umsatzsteuer darauf: 52,6 Mrd. EUR (davon Mineralölsteuer allein 40 Mrd. EUR)
    Von diesen 52,6 Mrd. EUR wandern also 31,7 Mrd. EUR in das allgemeine Staatsäckel und nicht mal die Hälfte werden zweckentsprechend verwendet.

  • Es ist schon eine perversion der Gesellschaft das die, die am reichsten sind an den armen ihr Geld verdienen, schließlich ist Aldi nunmal ein billig Discounter!


    Das verstehe ich nicht. Warum soll das pervers sein, wenn jemand seine Produkte günstig anbietet und aufgrund der somit hohen Nachfrage mehr Geld verdient, als jemand der seine Güter für das dreifache verkauft und dementsprechend weniger einnimmt? Unsere Gesellschaft will doch alles immer noch günstiger, gerade im Lebensmittelbereich. Das Kilo Fleisch für unter einen Euro oder T-Shirts für drei Euro.
    Wenn jemand bei Aldi einkauft, heißt das ja noch lange nicht, dass derjenige arm ist. Sparen wollen wir alle.
    Da aber an jeder Aussage natürlich auch etwas Wahrheit dahinter steckt: vielleicht ist das ja ein Spiegelbild der dt. Gesellschaft. Immer mehr Menschen geraten an die Grenze ihres Budgets, erste Einsparmöglichkeit bietet hier der Lebensmitteleinkauf.
    In Frankreich z.B. wird für Essen und Trinken gut das doppelte p.P. ausgegeben wie bei uns. Discounter haben es dort eher schwer.

  • Das verstehe ich nicht. Warum soll das pervers sein, wenn jemand seine Produkte günstig anbietet und aufgrund der somit hohen Nachfrage mehr Geld verdient, als jemand der seine Güter für das dreifache verkauft und dementsprechend weniger einnimmt? Unsere Gesellschaft will doch alles immer noch günstiger, gerade im Lebensmittelbereich. Das Kilo Fleisch für unter einen Euro oder T-Shirts für drei Euro.


    Dieses "günstig" anbieten hat schon seine Ursachen, man muss sich nur die Menschen ansehn welche das Zeug produzieren. Günter Wallraff hat z.B. eine typische Großbäckerei (Aus der schönen neuen Welt. Expeditionen ins Landesinnere. (2009) ISBN 978-3-462-04049-4.) untersucht welche für solche Discounter produziert, nach dem was man liest will man dort wohl eher nicht arbeiten, Recht oder der Arbeitsschutz ist nebensache, schnell muss es gehn und viel muss geleistet werden bei eher wenig Gehalt nur damit der Endpreis des Produktes schön niedrig ist und die Discounter ihre große Marge dranpacken können. Das unsere Michlbauern vor ein paar Jahren ihre Milch aus protest weggeschüttet haben weil Sie einfach zu wenig Geld dafür am Ende bekommen haben (verkaufen tun Sie es nunmal größtenteils an Discounter, und wenn diese nicht mehr zahlen wollen schließlich kann man Milch ja auch günstig imortieren, lecker importierte Milch, da solln sich die hiesigen Bauern mal nicht so aufregen) spricht auch für sich. Und ich denke es gab auch schon genügend Berichte wie z.B. in Indien Textilien hergestellt werden, wo den meisten wahrscheinlich auch übel werden würde wenn Sie länger zusehn müsseten (hat nur teilweise was mit Discounter zu tun ist aber nen gutes Bsp. wie man global produziert).


    Und ich denke das auch allen klar ist das sich nicht jeder einen teuren Eikauf leisten kann, die sind dann auf Aldi & Co angewiesen und es gibt nunmal immmer mehr Leute welche billig einkaufen müssen aber nicht unbdingt wollen. Ja, es gibt auch die, die billig einkaufen wollen, gut wer Geld hat und sich trotzdem nur die biligsten Lebensmittel leistet, muss das halt tun, es geht ja nur um die Nahrungsaufnahme was man ja irgenwie zum überleben brauch, hab ich gehört und wer da sparen will solls tun. Ich tus nicht!


    Entschuldigt den kleinen Exkurs, passt überhaupt nicht rein, aber sowas kann ich nicht stehen lassen ohne es zu kommentieren :)


    Ich empfehle das Buch von Günter Wallraff:
    Aus der schönen neuen Welt. Expeditionen ins Landesinnere. (2009) ISBN 978-3-462-04049-4


    Schön Abend noch
    Christian

  • Ist aber auch so, dass teuer nicht unbedingt besser ist. Die Lebensmittel von Aldi & Co. gibt es unter anderem Label und etwas teurer auch bei Edeka und Konsum. Markenartikel sind nicht per se besser.


    Wenn es um Lebensmittel geht und man legt auf die Umstände der Herstellung wert, dann bleiben nur Bio-Läden wie Bio Company oder Fair-Trade-Läden.

  • ^Da hast du Recht. Klamotten die man bei z.B. KIK kaufen kann gibt es woanders auch für mehr Geld. Is halt nur nen anders Label drauf. Der Preis ist nicht immer eindeutig, aber wenns billig ist ist es auch meist billig, das kann man schon sagen, da sind nur ganz wenige Ausnahmen.
    Aber bei Lebensmittel kann das schon stimmen wenn man es sich nicht im Bio-Laden seines vertrauens holt oder direkt beim Bauern kann man nicht wirklich sagen wie nahrhaft das ist.


    So jetzt ist aber Schluss mit diesen Abseitsthemen, schließlich hab ich mich selbst schon über die Themenabweichung beschwert und jetzt treib ich sie munter voran :-).

  • ^^


    Ich denke eine gesunde Mischung aus z.B. Bioläden, Discounter und Supermarkt ist vertretbar. Oft genug ist es ja auch so, dass man gewisse Sachen einfach nicht beim Supermarkt bekommt, sondern nur beim Discounter und umgekehrt. Ich persönlich lege schon Wert darauf möglichst günstig meine Lebensmittel zu beziehen, aber nicht zu jedem Preis. Bei Fleisch zum Beispiel geht nur Bio oder wirklich Frisches vom Metzger meines Vertrauens. Diejenigen die sich das nicht leisten können, sind natürlich Opfer des gnadenlosen Preiskampfs und dem damit einhergehenden Qualitätsverlusts.


    Die letzten Posts könnte man ja woanders hin verschieben :)

  • Strehlen - Dohnaer Straße

    Hier jetzt wieder passend zum Thema ein paar Bilder:


    Stand: Ausbau Scheune an der Dohnaer Str.
    zuletzt gezeigt durch Elly in Post113




    Stadtpalais Strehlen - Dohnaer Strasse 17, Altstrehlen - der Kran steht
    zuletzt gezeigt durch Elly in Post113
    bauschild in Post40



    MfG
    Christian

  • Neues Projekt Tiergartenstraße

    Vor kurzem entdeckt und hier erstmal ein paar Eindrücke der Baustelle.
    Die Gruben für die 2 MFH's werden schon ausgehoben.
    2 Bilder + Bauschild:



    Vordere Grube:


    hier kann man auch die hintere Grube etwas erkennen:


    hier nochmal ein Bild vom Nachbargebäude, die Neubauten wären jetzt links davon:


    MfG
    Christian

  • Oskarstraße - Hp. Strehlen - Straßenbaustelle

    aktueller Stand der arbeiten am HP Strehlen:




    am Grundstück zwischen Oskarstr. und Wiener Str. scheint zwar etwas Unkraut beseitigt wurden zu sein und es stehen auch Baufahrzeuge rum aber ich denke mal die gehören zur Baustelle am HP:


    MfG
    Christian

  • Eindrücke aus Strehlen

    Zuletzt noch ein paar Bilder der Wasastraße und der Robert Koch Straße:


    Wasastraße:



    Robert Koch Straße:



    MfG
    Christian

  • Neues Projekt Tiergartenstraße

    zuletzt Post134


    Hab die Seite des zukünftigen Vermieters "DIMAG" gefunden. Leider nicht wirklich mehr Infos. Nur ein kleines Bild aber diesmal ist das kleinere Hinterhaus im Mittelpunkt.


    Dimag - Seite zum Projekt


    Auf der Seite der Architekten "Sylt Architekten" findet sich noch nichts zum Projekt.


    MfG
    Christian

  • Tiergartenstr. 76 / Karcherallee

    Die Villensanierung ist auf der Zielgraden!


    Gefällt mir, schlicht aber mit "liebevollen Details".


    Seite Karcherallee:


    Seite Tiergartenstraße:



    MfG
    Christian