Palais Behrens/Theising/Varnhagen | DGUV-Zentrale [realisiert]

  • Aber anders als die DDR Ministerien ist der Neubau kein Fremdkörper sondern fügt sich in den Blockrand ein.


    Was mir am weiter oben kritisierten Chipperfield Neubau sehr gut gefällt, ist die Blocköffnung. In Deutschland verwirklichte Architektur scheitert häufig daran, die Baumasse ordentlich zu brechen, damit sie filigran und nicht so massiv wirkt. Ein gutes Beispiel ist der Innenministeriumsneubau. Ein hervorragendes Gegenbeispiel ist das Ansonia in New York.


    http://www.nyc-architecture.com/SPEC/NY-Ansonia.jpg

  • Palais Varnhagen

    Zum Thema Palais Varnhagen berichtet heute die Berliner Zeitung über die Luxuswohnungen, die dort entstehen. Ein Stück Salonkultur gemäß des 18. und 19. Jahrhunderts soll dort wiederbelebt werden. Die Appartements werden u-förmig um einen begrünten Hof gruppiert, so dass sie alle Sonne abbekommen.


    Die 49 Luxus-Appartements sind 57–278 qm groß und kosten im Schnitt 6.500 Euro/qm, für die 3 Penthäuser werden mind. 12.800 Euro/qm fällig. Bisherige Käufer kommen u. a. aus Stockholm, Mexiko, Dubai und Singapur.

  • Update

    Die Rohbauten von Palais Behrens und Theising stehen, erste Fenster werden auch schon eingesetzt:




    Blick die Glinkastraße herunter:



    Bei der DGUV-Zentrale wird der Gehweg neu gepflastert, die Fertigstellung ist nicht mehr weit:



    Es wird deutlich, dass Herr Chipperfield mit dem Palais Varnhagen eine schwierige Situation lösen musste: Zwei massive Brandwände sowie ein kleiner Innenhof grenzen an das Grundstück an. Der sich zur Französischen Straße hin öffnende Hof ist somit wahrscheinlich noch die beste Variante. Bauarbeiten sind aber noch nicht festzustellen:



  • In der Straße fehlen Bäume. Echt. Das sieht so komplett kahl aus, obwohl der Bau recht wertig ist. Die müssen da Bäume pflanzen. :)

  • ^ Das ist leider recht unwahrscheinlich. Sowohl die Glinka- als auch die Französische Straße sind im überwiegenden Teil ihres Verlaufs ohne Straßenbäume. Das lässt der dichte Blockrand sowie die schmalen Bürgersteige schlicht nicht zu.

  • @ mikey


    erst mal vielen Dank für die aktuellen Bilder. Ich bin von dem Eckbau mehr als enttäuscht. Die Monotonie und die ewig gleichen Rasterfassaden, die in Berlin an so vielen Ecken aus dem Boden sprießen, mögen mir insbesondere in diesem historischen Umfeld nicht zu gefallen. Ich hoffe, dass sich die Neubauten drumherum besser einpassen werden. Die Visualisierungen versprechen hier ja durchaus ein besseres Ergebnis für diesen Standort.

  • Ich halte den Eckbau (DGUV-Zentrale) für ein Paradebeispiel miserabler Architektur. Es ist zum Heulen, dass so etwas nach 24 jährigem Sich-zu Tode-Üben am Wiederaufbau der geeinten deutschen Hauptstadt noch immer möglich ist: lächerlich entgleiste Proportionen, beliebige gestalt- und ausdrucklose Durchrasterung der Fassade und schließlich die immer häufiger anzutreffende lächerliche Mode, jeweils zwei Etagen optisch zu einer zusammenzufügen, was aller Logik der Baukunst und aller Gestaltdisziplin funktionalistischer Moderne Hohn spricht. Ich bin entsetzt.

  • Odysseus: Wenn man das Argument mit dem 'muss sich in die Umgebung einpassen' ernst nehmen würde, dürfte man nur noch derartige Rasterfassaden bauen, weil sie mittlerweile an vielen prominenten Stellen zu finden sind.

  • An und für sich finde ich den Bau doch gelungen, mir gefällt er jedenfalls.


    Der Eingangsbereich sieht sehr offen und transparent aus, die Fassade ist ausreichend gegliedert. Ich hätte zwar eine etwas dunklere Natursteinfassade (oder wenigstens Optik) lieber gesehen, kann aber auch so gut mit dem Ergebnis leben. Persius' Polemik kann ich in dieser Strenge jedenfalls nicht nachvollziehen :)

  • Zwar gefällt mir die Fassade nicht, was in erster Linie am Material liegt. Es scheinen Bleche zu sein, oder? Dennoch ist die Auswirkung der Stadtreparatur sehr positiv. Die dichte, im strengen Straßenraster angelegte Friedrichstadt gewinnt weiter an Kontur. Hoffentlich arbeitet man sich Richtung Unter den Linden voran. Es enstehen ein repräsentatives Geschäftszentrum im historischen Stadtgrundriss, was sehr positiv ist :daumen::daumen:.


    Man erinnere sich an den Parkplatz, das Parkhaus und die Brandwände bis vor wenigen Jahren. Dass sich die Stadt hier entwickeln wird, war klar. Alternativ zur Wiederherstellung des Rasters, wären Hochhäuser und Brüche in Frage gekommen. Man sollte bei der Bewertung immer an realistische Alternativen Denken und nicht an Idealbilder, sonst wird man ungerecht (siehe auch Schinkelplatz).


    Wäre die Fassade aus Backstein oder Naturstein, würde sie mir gut gefallen. So ist sie insbesondere für ein Eckhaus eher enttäuschend. Dennoch ist der Bau Teil ein sehr positiven aber zähen Wiederaufbauleistung in Berlin Mitte.

  • ^ Nein, das sind keine Bleche. Ich würde sagen Naturstein. Sauber verarbeitet. Vor Ort sieht da Ganze doch nochmal besser aus, als es die Bilder zu vermitteln vermögen.

  • Zu beiden Seiten des Palais Theising wird weiter fleißig gearbeitet. Am östlichen Neubau sind die Dämmarbeiten bereits abgeschlossen und der Großteil der Fenster eingebaut. Der Nachbarbau ist dagegen noch nicht so weit.