Brühl / Innenstadtcampus

  • ^Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Straße im Bebauungsplan vorgesehen war. Das dürfte wohl eine reine Erschließungsstraße sein, die dann nicht öffentlich gewidmet, sondern vom Investor zu bauen und instandzuhalten wäre. Das aus der Erinnerung, die Suche nach dem Plan würde mich zu viel Lebenszeit kosten.

  • Das dürfte wohl eine reine Erschließungsstraße sein, die dann nicht öffentlich gewidmet, sondern vom Investor zu bauen und instandzuhalten wäre.


    Ich glaube, im Speer-Konzept sollte da eine richtige öffentliche Straße und ein geschlossenes Karree zur Heinrich-Zille-Straße hin.

  • Einzig der Realisierungszeitraum macht mir etwas Sorge.


    Zumindest hat man die Seite mit den Visualisierungen 2017 aktualisiert.
    Ich hoffe ebenso dass das Projekt so auch verwirklicht wird.

  • Ich kann die Begeisterung für das Projekt an der StraNa leider nicht teilen.
    Es ist natürlich schön, dass die Stelle bebaut wird. Aber es ist doch wieder
    die gewohnte Schießscharten- und Schachtelarchitektur.
    Wenn ich sehe, was in anderen Großstädten entsteht bin ich ehrlich gesagt vom Chemnitzer Städtebau enttäuscht.
    Meiner Meinung sollten Gebäude in den Bestandsgebieten entweder angepasst oder radikal modern sein... dieser Mischmasch wirkt auf mich wie gewollt und nicht gekonnt... aber Geschmack ist ja sehr subjektiv.

  • ...wenn du die entsprechend zuständigen Leute fragst werden die sagen: Es ist doch angepasst, schau mal die Dachform und die Höhe usw. passen doch totaaal dazu :lach:


    Die Architektur ist tot - zumindest bei den "normalen" Bauten.


    Gute Architektur zeigt sich heute fast ausschließlich nur noch in besonderen Villen oder eben öffentlichen Bauten wie Museen, Konzernzentralen oder ähnlichem.


    Gut, blickt man auf die Architekturgeschichte zurück war das eigentlich fast immer so. Trotzdem finde ich es schade, dass die Revolution im Bauen Anfang des 20. Jahrhunderts heute scheinbar keinerlei Nachfolger / Weiterentwicklung mehr hat.


    Man muss auch sagen: Man hat ja heute auch kaum noch Freiheiten im Bauen. Alles muss sich strengen Regeln und Industrieprodukten unterwerfen - sonst wirds ja zu teuer (angeblich) - da bleiben am Ende halt nur noch Plasteschachteln - und als "Highlight" werden allenfalls noch irgendwelche Riemchen oder Styroporprofile rangepappt.


    Die einzigen Revolutionen die es heute noch gibt, bestehen in der Weiterentwicklung von Baustoffen. Plattenbauten aus Holz zum Beispiel oder lasttragende Strohballenhäuser - um nur mal zwei positive Weiterentwicklungen zu nennen - die negativen erspare ich mir an dieser Stelle.


    Der Mensch, Proportionen und Gesellschaftsfragen spielen keinerlei Rolle mehr. Englischer Rasen versus Kleingarten zur Selbstversorgung. 120m2 2-Raum Luxuswohnung in Innenstadtlage für den Single versus 70m2 Vierraumwohnung für eine 5-köpfige Familie. Selbstverwirklichung versus Gesellschaft.


    Irgendwann wird das als eigener Baustil eingehen: "Finanzkrisenarchitektur" wäre wohl ein guter Begriff... :lach:

  • "Der Mensch, Proportionen und Gesellschaftsfragen spielen keinerlei Rolle mehr. Englischer Rasen versus Kleingarten zur Selbstversorgung. 120m2 2-Raum Luxuswohnung in Innenstadtlage für den Single versus 70m2 Vierraumwohnung für eine 5-köpfige Familie. Selbstverwirklichung versus Gesellschaft."


    Du sattelst das Pferd meiner Meinung nach von der falschen Seite auf. Weder die Arbeiterquartiere der Gründerzeit noch die barocken Mietshäuser waren für ihre guten Lebensbedingungen bekannt. Eher im Gegenteil. Ganze Familien haben sich im Schnitt deutlich weniger als 70m2 teilen müssen. Hinzu kamen Bettgänger. Ich glaube du romantisierst hier eine ziemlich elendige Zeit.

  • Was du schreibst ist richtig, wie du zitierst macht das auch verständlich was du sagst - wenn du aber meinen Beitrag liest, beziehe ich mich auf die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts - wo eben die ersten (stimmt auch nicht ganz, aber es häuft sich ab dieser Zeit) Sozialwohnungen und ganze Viertel nach einem anderen Menschenbild errichtet wurden. Blütezeit meinetwegen zwischen 1910 und 1940 - und in den paar Jahren gab es viele, ganz unterschiedliche Ansätze.


    Ich will hier auch gar nichts romantisieren oder behaupten, dass früher alles besser gewesen wäre - wäre ja auch völliger Quatsch. Ich kritisiere nur, dass es aus meiner Sicht keinerlei Weiterentwicklung mehr in dieser Richtung gibt - dabei wäre das bitter nötig.


    Wenn ich so drüber nachdenke, wird der Plattenbau wohl die letzte große Innovation im Wohnungsbau gewesen sein - und ob da der Mensch als solches noch eine große Rolle gespielt hat, wage ich zu bezweifeln. :nono:

  • Ich bin ganz im Gegenteil dazu der Überzeugung, dass sich Wohngebäude noch nie so an den Wünschen der Nutzer orientiert haben, wie heute. Die Gebäudeformen mögen dann vielleicht optisch nicht immer dem Geschmack der Betrachter entsprechen, in der Nutzung bieten sie jedoch jeden Komfort und jede Möglichkeit, den die Mieter oder Eigentümer wünschen.

  • Der Plattenbau war an die Menschen angepasst: Wohnungen in den richtigen Größen, Innenhöfe zum Spielen, Kitas und Schulen im Viertel, Fahrradkeller, Trockenkeller.
    Manchmal wurde nichts draus, weil dann ewig die Mittel für die Fußwege fehlten und weil es in der Kaufi eben nichts zu kaufen gab.
    Jetzt werden nur noch Renditeobjekte verkauft. Häßlich und unpraktisch wie die Nacht. Der Mensch passt sich an. Klimawandel? Egal, wirds halt heißer. Hauptsache Stellplätze! Wer braucht schon einen Baum! Am Ende gehts mit den Häusern noch, aber das drumherum, also das was sich Städteplanung nennt (Fußwegbeziehungen, Infrastruktur, Erholungsflächen) ist im modernen Städtebau und auch bei den Neubausiedlungen auf dem Land ein Graus. Und ja, da waren die Gartenstädte in Gablenz wunderschön dagegen.

  • Der Plattenbau mag für die in ihm lebenden Menschen für die damalige Zeit durchaus Wohnraum geboten haben, der bis dato in punkto Lebensqualität unerreicht war. Da bin ich bei dir. Das Problem nur: Er hat tote Stadträume geschaffen. Nun wissen wir, dass sich modernes Leben und die Identifikation mit dem eigenen Lebensumfeld nicht allein mit der Wohnung an sich sondern vor allem auch mit dem Umfeld auseinander setzen muss. Selbst die tollste Wohnung wird nach 20+x Jahren altmodisch. Was dann zurück bleibt, sind tote Stadträume und Wohnraum der nicht mehr nachgefragt wird. Das Resultat sehen wir im Heckert-Gebiet oder am südlichen Sonnenberg. Glasscherbenviertel mit einem schlechten Ruf und schlechten Lebensbedingungen.

  • Wollen wir die Plattenbauten jetz dafür feiern, dass es nicht die nassen, siffigen Löcher wie die seit den 30er Jahren dahinmodernden Altbauten waren? Also bitteschön, das war ja wohl das mindeste, was man von Neubauten erwarten konnte. Ansonsten war es sowohl austattungstechnisch wie städtebaulich Notdurftarchitektur. Auch in der Ausführung immer schlechter, je weiter es mit dem Staat dem Ende entgegen ging. Und ganz ehrlich, beim Anblick des alten Heckerts fällt es mir wirklich sehr schwer, von "an den Menschen angepasster Architektur" zu sprechen. Zum Thema Stellplätze verweise ich einfach mal auf die seinerzeit hektarweise hingeklotzten Garagenkomplexe.


    Insgesamt halte ich es also für eine recht abenteuerliche These, dass in einem Staat, der nicht mal die Grundversorgung der Bevölkerung nach akzeptabler Wohnbehausung decken konnte, die Wünsche der Mieter mehr berücksichtigung gefunden haben sollen, als heutzutage.

  • Und so dreht sich die Welt immer weiter. Denkst du, dass die Menschen in 20 Jahren noch in den überteuerten Innenstadtlagen wohnen wollen? Da kann man nichts machen, außer Geld ausgeben. Keine Freiräume, nirgends. Da kannst du leider auch kein Kind großziehen (will vielleicht auch niemand).
    Ich sehe es wie in der FAZ und wie mein Vorredner: "Das ist die dritte Zerstörung der Städte" durch "Finanzkrisenarchitektur". Das ganze Gerölle wird auch wieder irgendwann leer stehen und verkommen.
    Südliche Sonnenberg ist außer am Netto zur Zeit ganz hübsch, dreigeschossig mit grünen Innenhöfen. Kita und Schule gleich nebenan! Sieh dir dochmal an, wie die Gründerzeithäuser saniert werden: ausgebaut bis zum letzten Dachbalken, 12 Wohnungen pro Aufgang, im Innenhof noch 'ne "ruhige" Bebauung. Da hörst du jedes Husten, jede Musik, jede Unterhaltung. Das ist auch nur für die lebenswert, die eh nie zu Hause sind.

  • "Freiräume" ist auch so ein Wort, wos bei mir synapsiert. Was soll das sein, eine Industriebrache, in der sich die Mülle sammelt? Verfallene Ruinen? Der angebliche Verlust von "Freiräumen" wird schon kritisiert, sobald überhaupt erstmal der Niedergang eines Viertels gestoppt ist, wie momentan aufm Sonnenberg. Kann ich nicht ernst nehmen.
    Was soll an den Plattenbauten auf dem Sonnenberg so besonders sein? Typische 80er Jahre Ersatzarchitektur für Altbauviertel, die uns bei längerem Erhalt der Zone in riesigem Ausmaß gedroht hätte. Was haben die Wohnungen denn, was sanierte Altbauten auf dem Sonnenberg nicht haben? Außer niedrigere Decken und kleinere Zimmer? Und wenn man irgendwo jedes Husten hört, dann wohl im Plattenbau mit seinen Betonwänden.

  • Die Plattenbauten haben Abstände. Mit Bäumen dazwischen. Bei den Gründerzeithäusern kommt es sehr drauf an, wer sie in den Händen hatte. Manchmal sind die Häuser toll, praktisch und bewohnbar. mnachmal überteuert, manchmal billig saniert, da kommt der Schimmel gleich wieder. Aber schau auf dem Sonnenberg mal auf die Höfe: da ist in letzter Zeit kein Geld mehr da, da gibt es oft nur den Müllstellplatz, sonst entweder gleich ein Hinterhaus oder die Reste einer Brache. Wer fühlt sich da wohl?
    Ja, Freiheiten gibt es nur bei Übergängen. Wer sie nicht braucht, wird sich jetzt wohler fühlen.

  • Ich glaube ich wurde hier kräftig missverstanden - Zeit mal aufzuräumen:


    Die Wünsche der Nutzer spielen in meiner Betrachtung gar keine so bedeutende Rolle. Vielmehr ging es mir um einen "Mix" aus deren Bedürfnissen und den Bedürfnissen des Staates - FRÜHER! (Beispiel Siedlungshäuser aus der NS Zeit mit Garten zur Selbstversorgung - da gab es klare Zielvorgaben, auch wenn der Hintergrund absolut verwerflich war!)


    Heute wäre es ja schon revolutionär wenn sich das Bauen nicht nur nach den Bedürfnissen der Bewohner und den Regelungen des Staates richten würde, sondern vielmehr ein erhöhtes Augenmerk auf die Umwelt legen würde - und dem wird weder mit dem aktuellen Dämmwahn und den heute regulären Baustoffen Rechnung getragen, noch mit billiger Trend-Architektur, die in wenigen Jahren sich selbst schon überlebt hat.


    Es fehlen nicht die Edelquartiere die in den Innenstädten derzeit überall gebaut und saniert werden, es fehlen massenhaft gesunde (!!!) und langfristig bezahlbare Sozialwohnungen in vernünftigen Lagen. Das hin- und hergeziehe zwischen Land und Stadt ist einfach ein Trend der sich mittlerweile alle paar Jahre wieder ändert. Sowas kann man aus meiner Sicht nicht ernst nehmen und sollte erst Recht nicht in langfristigen Städtebauplanungen Berücksichtigung finden - und wenn ich sehe, wie in klassischen Mehrfamilienhaussiedlungen nach Abrisswellen Einfamilienhäuschen in Vorstadtmanier entstehen - keine 10 Minuten vom Zentrum entfernt! - dann frage ich mich wirklich ernsthaft ob die Stadtplaner dieser Stadt (oder deren Berater) noch alle Tassen im Schrank haben. Vor vielen Jahren gab es zig Projekte zum Thema Nachverdichtung in deutschen Großstädten - heute ist daraus vielerorts Realität geworden - weil eben notwendig geworden. Wie sich Chemnitz entwickeln wird, kann keiner wissen, aber von vornherein die Weichen so zu stellen, dass eine weitere Entwicklung schwer möglich ist, halte ich für falsch.



    Wenn ich lese, dass ein Altbau nach der Sanierung schimmelt, so hat das nichts mit billiger Sanierung sondern mit falscher Sanierung zu tun. Das hat aber wohl was mit Baupraxis zu tun und Erfahrungen die hier vielleicht nicht jeder mitbringt. Ich habe mit billigster - aber klassischer! - Sanierung meine Altbauwohnung super in den Griff bekommen. Ohne unendlichen Energiebedarf - trotz Wärmejunkie und keiner Dämmung - und ohne Schimmel - dem Kalk sei´s gedankt. Wer die Buden natürlich hermetisch abdichtet und dann noch meint tonnenweise Gips zu verbasteln und zusätzlich noch Dispersionsfarben draufklatscht, dem ist nicht mehr zu helfen und dem geschieht es meiner Meinung nach auch völlig Recht, wenn ihm der Rotz dann zusammengammelt.:nono: (die leidtragenden Mieter tun mir dann trotzdem leid, denn die werden ja am Ende krank - ohne dass sie dafür etwas können)



    Zu den Plattenbauten und dem Menschen: Prinzipiell sind Plattenbauten wohl das Energieeffizienteste was die Bauwirtschaft so hervorgebracht hat - alleine schon weil so viele Menschen auf einem Haufen wohnen und der eine den anderen mitwärmt. Trotzdem ist Kostenoptimierung einfach kein menschlicher Massstab und erst Recht erzeugt Kostenoptimierung kein "heimeliges" Gefühl - wenn es überhaupt Gefühle bei jemandem erzeugt. Ich sehe das Problem der Plattenbauten einfach in ihrem Massstab - es sind anonyme und gleichgeformte Kästen - und man wird sich wohl als Mensch trotz aller Bäume, Wiesen, Speilplätze und Schulen drumherum immer genau so fühlen: anonym und gleichgeformt.


    Ich vermisse beim heutigen Bauen die Berücksichtigung von Mensch, Natur und Gesellschaft (und damit auch Kultur). Wir stehen in nicht allzuferner Zukunft - wenn nicht gar schon bereits jetzt am Anfang - vor gewaltigen gesellschaftlichen Umbrüchen die momentan im Bau NULL Berücksichtigung finden. Wo sind denn die sogenannten "Mehrgenerationenhäuser" von denen alle Welt spricht? Wie flexibel sind denn die neu gebauten Wohnungen tatsächlich? Welchen Platzbedarf DARF man sich angesichts der katastrophalen Auswirkungen des heutigen Bauens wirklich leisten? (Stichwort Beton und der extrem hohe CO2 Ausstoß durch die Zementherstellung sowie die jetzt schon weltweit sichtbaren Folgen des illegalen + legalen Sandabbaus).


    Da war die DDR wohl schon fortschrittlicher, gab es zumindest bei den Plattenbauten klare Vorgaben wie groß eine Wohnung zu sein hat.:lach:


    Übrigens: Ich heule keiner Epoche hinterher. Alles wird zu seiner Zeit seine Begründung in irgendeiner Form gehabt haben. Trotzdem sehe ich in vielen Ansätzen unserer Altvorderen Vorteile ganz unterschiedlicher Art. Die ganz Alten wussten absolut umweltverträgliche Baustoffe geschickt einzusetzen, die etwas jüngeren verstanden etwas von Städtebau und die heutige Generation ist eigentlich schlau genug aus allen Vorteilen die besten Schlüsse zu ziehen - tut es aber nicht oder nur sehr selten.


    So, jetzt ist da wieder ein ellenlanger Text draus geworden - ich hoffe trotzdem, dass der ein oder andere versteht worauf ich hinaus will.:)

  • Ich stimme deiner Meinung zu "Mensch, Natur und Gesellschaft" zu. Änderungen wie der Klimawandel und das Bewusstsein von endlichen Ressourcen sollten eigentlich ein anderes Bauen bewirken. Stichpunkte wären: Einsparung des sehr energieintensiven Zements, Endlichkeit von Bausand, Endlichkeit vob Öl und Gas, Recycling von Styropor oder Stahlbeton.
    Aber das geht zuweit für dieses Forum.

  • Normalerweise ist jeder Sanierungsbeginn ein Grund zur Freude. Bei dem des Plattenbaus Georgstraße 24/26 ist das allerdings nicht der Fall, weil dadurch die Entwicklung am Brühl auf Jahrzehnte blockiert werden wird (siehe zuletzt hier). Mit der Demontage der Balkonbrüstungen hat das Werk der GGG jetzt jedenfalls begonnen (Freie Presse).

  • ^ Äußerst tragisch.... Damit können die Speerschen Pläne auf Jahrzehnte nicht umgesetzt werden und eine Anbindung des Brühls an das Zentrum wird sinnlos.... Schade auch um das neue Campusviertel, das dann an einem Plattenbauhochhaus samt Hinterhof endet... :nono:


    Tatsächlich finde ich diesen Sachverhalt deutlich tragischer als den geplanten Abriss der Annaberger Straße 110. Hier wird die Innenstadtentwicklung auf Jahrzehnte blockiert.


    @ InDerSonne:
    Nimm es mir bitte nicht übel, aber deine Meinung ist tatsächlich eine sehr Osteuropäische... Ich lehne den Plattenbau per se nicht ab, weil er tendenziell eher günstigen Wohnraum auch in innerstädtischen Lagen bereit hält und damit eine Berechtigung besitzt. Seine Qualitäten - sowohl was die Lebensbedingungen als auch seine städtebauliche Eingliederung angeht - über die eines Gründerzeitgebäudes zu stellen, halte ich für grundsätzlich falsch und erinnert mich sehr stark an die meiner Großeltern, für die zu DDR-Zeiten die Platte tatsächlich eine Errungenschaft war. Diese Zeiten sind allerdings längst vorbei und deine Vorurteile in meisten Fällen eben tatsächlich nur mehr Vorurteile.

  • In kaum einer Großstadt wohnt man so günstig, wie in Chemnitz. Wer jetzt sozialen Wohnungsbau fordert, würgt in erster Linie wichtige Sanierungsinitiativen privater Investoren ab.