Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • München hat eine Geschichte des Wachstums hinter sich. Zwischen 1950 und 1970, also in 20 Jahren(!) hat München fast eine halbe Millionen Einwohner dazu gewonnen. Bei der Diskussion hier müsste man meinen, dass das ein Desaster für die Stadt war, aber das war es ganz sicher nicht.
    "Wachstum begrenzen" empfinde ich als einen sehr kommunistischen, staatslenkerisch geprägten, wirklichkeitsfremden Ansatz. Warum dürfen Menschen aus Bochum nicht nach München umziehen? Warum müssen sie in Bochum bleiben, wenn sie hier her wollen?
    Wachstum passiert, wenn es Firmen gut geht. Dieses Wachstum begrenzen zu wollen, empfinde ich als absurd.

  • ^^


    Wobei ein Wachstum von 38.000 Menschen pro Jahr schon vergleichsweise "optimistisch" ist. Anscheinend ist das ganze Selbstverständnis Wiens und die dazu gehörige Politik das krasse Gegenteil von der münchnerischen Klein-klein-macherei.

  • Man könnte die europäische Südgrenze öffnen und dann haben wir ein Super-Wachstum, millionen Nordafrikana ziehen hierher.


    Es geht hier nicht darum die eigene politische Meinung zu verkünden, sondern Münchens Stadtentwicklung zu diskutieren. Warum man da jetzt mit Angst vor Überfremdung ankommen muss versteh ich nicht :confused:



    Hier geht es um Münchner Interessen. Ude als OB hat genau diese zu vertreten. Wer sich um Bochum oder die neuen Bundesländer kümmern sollte sind die Regionalpolitiker vor Ort und nicht der Münchner OB. Udes Ziel hat also zu sein, die Umstände in München möglichst attraktiv zu gestalten. Die selbe Aufgabe haben auch die anderen OBs für ihre Region. Der Vorschlag man solle München durch höhere Besteuerung also unattraktiver machen und so Firmen und Leute dazu veranlassen sich in wirtschaftlich schwachen Gegenden anzusiedeln ist irrealistischer Unsinn.


    Leben bedeutet Veränderung. Wer heute noch von München dem Millionendorf träumt, der ist irgendwo in den 80ern eingeschlafen. München ist momentan eine der wenigen wirklich dynamischen Regionen mit viel Zukunftspotential. Wachstum muss geleitet und gefördert werden. Der Wunsch Wachstum zu bremsen zeigt nur, dass hier Grundsätzliches nicht verstanden wurde.

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  • Sehr interessant die Liste der Projekte, ich hoffe die werden zügig umgesetzt, so dass wir alle noch zu Lebzeiten davon profitieren können. Gründe dafür, dass einige Projekte über Jahrzehnte hin ausgelegt sind, sind nicht nachvollziehbar. Es geht auch schneller, und Bedarf ist ja zur Genüge vorhanden! :daumen:

  • So, die Stadt probiert jetzt doch mal den etwas größeren Aufschlag. Unter dem Motto "Perspektive München" - Mitdenken, Mitreden, Mitplanen wird ein neuer Stadtentwicklungs-Anlauf unternommen:


    Quelle: http://www.muenchen.de/rathaus…-Perspektive-M-nchen.html


    Imagetext "Perspektive München":

    Wo und wie wollen wir in Zukunft wohnen? Wie können wir in der Nachbarschaft und im Stadtviertel gut zusammenleben trotz unterschiedlicher Herkunft und vielfältiger Lebensstile? Wie können wir mobil bleiben, ohne Umwelt und Nachbarn mit Lärm und Abgasen zu belasten? An diesen Fragen setzt die Stadtentwicklungskonzeption „Perspektive München“ an. Sie stellt keinen starren Plan dar, sondern bildet einen flexiblen Orientierungsrahmen, der angepasst und fortgeschrieben wird. Die Stadtentwicklungsplanung erhält gerade in Zeiten wachsender Unsicherheiten und offenen Zukunftsfragen immer mehr die Aufgabe, kritische Fragen zu den Belastungen und zum Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft, zur Innovationskraft der Wirtschaft, aber auch zu den Belastungen unseres Ökosystems und den Grenzen des Wachstums zu stellen. Eines der Grundprinzipien der Perspektive München ist deshalb der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie mit verschiedenen Akteuren und gesellschaftlichen Gruppen. Was sind Ihre Ideen und Visionen für die Entwicklung von München und Region? Das Austarieren der unterschiedlichen Meinungen und das Suchen nach konsensfähigen Antworten sind nur im Dialog mit der Öffentlichkeit möglich.


    Quelle und weiter Infos: http://www.muenchen.de/rathaus…/120215_Journal_klein.pdf


    http://muenchen-mitdenken.de/


    http://www.muenchen.de/rathaus…Perspektive-Muenchen.html


    "Handlungsraumkarte" auf muenchenarchitektur.com: http://www.muenchenarchitektur…M_Handlungsraum-Karte.pdf


    Typisch und schade, dass Ude gleich mal wieder die negativen Seiten des regionalen Wachstums als Aufhänger für seinen Auftakt-Vortrag thematisieren muss. In jedem Fall macht es Sinn, sich die Veranstaltung am Dienstag anzuschauen und auch http://muenchen-mitdenken.de/"]hier[/URL] seinen Senf dazuzugeben, denn auch die Wachstumsgegener/Wutbürger werden sich laut genug zu Wort melden.

  • was hier für eine Diskussion aufkommt ist schwer zu begreifen. Aus der Sicht eines OBs ist man in der selten günstigen Lage, über eine wachsende und sich eigentlich prächtig entwickelnde Stadt zu regieren, schafft es aber das Ganze als Problem zu präsentieren. Auch schafft Ude es die Verantwortung für die Wohnungsmisere auf den Staat zu schieben und scheint nicht einzusehen, dass die einzigen Probleme die wir in München diesbezüglich haben hausgemacht sind.


    Würde konstruktiv auf die Anforderung einer wachsenden Stadt eingegangen werden, könnten wir alle davon profitieren. Da dies nicht geschieht leidet aber ein großer Teil der Bevölkerung unter den hohen Mieten und dem Wohnungsmangel und beginnt die Weiterentwicklung der Stadt als das Problem anzusehen, nicht die mangelnde Bautätigkeit. Die ersten Politiker die diese Ängste noch füttern sind auch schon da um sich groß in Szene zu setzen und Wachstum wird als Problem diskutiert.




    http://www.abendzeitung-muench…36-9aa8-978318004b95.html

  • Die Stadt hat eine Studie über die Umzugsmotive, Sorgen, Nöte und Vorlieben Von Zu- und Abwandernden Bewohnern unserer schönen Stadt durchgeführt. Die meisten Neu-Einwohner sind jung und kommen aufgrund der beruflichen Perspektiven, die Über-30-Jährigen ziehen dann wieder weg, wenn sie Familie haben, da sie innerhalb des Stadtgebiets keine geeigneten Wohnungen finden:


    http://www.abendzeitung-muench…31-9b9d-e57a4f88b1b4.html

  • Die Stadt hat eine Studie über die Umzugsmotive, Sorgen, Nöte und Vorlieben Von Zu- und Abwandernden Bewohnern unserer schönen Stadt durchgeführt. Die meisten Neu-Einwohner sind jung und kommen aufgrund der beruflichen Perspektiven, die Über-30-Jährigen ziehen dann wieder weg, wenn sie Familie haben, da sie innerhalb des Stadtgebiets keine geeigneten Wohnungen finden:


    http://www.abendzeitung-muench…31-9b9d-e57a4f88b1b4.html


    Auch die TZ schreibt über diese Studie: http://www.tz-online.de/aktuel…adt-muenchen-2254494.html

  • Perspektive ??

    Ganz toll, jetzt wo fast alle interessanten Flächen schon verbaut bzw. verpfuscht sind und die Chancen vertan, beginnt der Aktionismus. Ob draußen in Freiham aber der ganz große Wurf gelingt, interessiert mich dann aber ehrlich gesagt auch nicht mehr. :mad2:

  • Nachverdichtung in Gartenstädten

    Mir kommt das Kotzen! Auf der einen Seite werden hunderttausende Menschen in München zu horrenden Quadratmeterpreisen gezwungen zu mieten oder werden gleich in Vororte abgeschoben und auf der anderen Seite argumentieren die "Altreichen" wie die Maden im Speck. Zum Schluss beugt sich die Stadtplanung entsprechend dem Einfluss und Geld unserer Gartenstadtbewohner.


    http://www.muenchen.de/rathaus…bebauungspl%C3%A4ne-1.pdf

  • Mir kommt das Kotzen! Auf der einen Seite werden hunderttausende Menschen in München zu horrenden Quadratmeterpreisen gezwungen zu mieten oder werden gleich in Vororte abgeschoben und auf der anderen Seite argumentieren die "Altreichen" wie die Maden im Speck. Zum Schluss beugt sich die Stadtplanung entsprechend dem Einfluss und Geld unserer Gartenstadtbewohner.


    http://www.muenchen.de/rathaus…bebauungspl%C3%A4ne-1.pdf


    Ist es ein Monopoly Tischspiel für Dich - wer mehr baut der gewinnt? Oder bist Du ein Baulöwe und kriegst 1K€ pro verkauften qm? Woher kommt diese Zubetonierungswut? Niemand wird gezwungen hier zu wohnen!


    Wenn man in München morgen 1 Mio. Wohnungen bauen würde dann werden am nächsten Tag wieder 1 Mio. Wohnungen fehlen - begreift es endlich, es ist ein Aufwärtsspirale. Als Folge wird unsere schöne Stadt verschandelt. Wann ist genug genug? Bei 1.4 Mio. Einwohner, bei 2 Mio. oder bei 5 Mio? Ich hätte eher gesagt bei 1.2 Mio.


    Man kann nicht gleichzeitig alle 3 haben, auf eins muss man verzichten:
    a. eine florierende Wirstschaft,
    b. niedrige Mieten und
    c. eine gemütliche grüne Stadt.


    Die Nordafrikana und die Norddeutschen sollen zuhause bleiben wenn sie sich München finanziell nicht leisten können und ihre eigene Städte zubetonieren und verschandeln.

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  • Kann ich auch sagen? Ja dann zieh halt weg? Nach Regensburg oder Augsburg wenn du in einer gemütlichen Stadt leben willst.



    Die Nordafrikana und die Norddeutschen sollen zuhause bleiben wenn sie sich München finanziell nicht leisten können und ihre eigene Städte zubetonieren und verschandeln.


    Genau wegen Münchnern wie dir sollten besser nochmal 1 Millionen Norddeutsche und Nordafrikaner nach München kommen. Denn wenn sich damals 1850 schon die Gartenstadt-Menschen in der Max- oder Isarvorstadt so aufgeführt hätten, wäre München nicht annähernd das was es heute ist.

  • Wenn man in München morgen 1 Mio. Wohnungen bauen würde dann werden am nächsten Tag wieder 1 Mio. Wohnungen fehlen - begreift es endlich, es ist ein Aufwärtsspirale. Als Folge wird unsere schöne Stadt verschandelt. Wann ist genug genug? Bei 1.4 Mio. Einwohner, bei 2 Mio. oder bei 5 Mio? Ich hätte eher gesagt bei 1.2 Mio.



    mangelnder Sachverstand oder doch gezielte Fehlinformation?


    Derartig alberne Aussagen kann man bei bestem Willen nicht ernst nehmen, betrachtet man den ganzen Unsinn unter dem Aspekt, dass der Verfasser selbst zugewandert ist, spricht es Bände über sein Charakter.





    zum Thema:
    dass über die Nachverdichtung in den Gartenstädten diskutiert werden muss ist klar, Nachverdichtung ist notwendig aber schliesslich kann man nur Erfolg haben, wenn eine möglichst hohe Akzeptanz in der Bevölkerung geschaffen wird.
    Was ich allerdings befürchte ist, dass in Zukunft leidenschaftlich totdiskutiert wird, was man gestern bereits hätte umsetzen müssen.



    Die ewigen Diskussionen ob München wachsen sollte oder besser nicht müssen sofort ein Ende finden. Ehrlichkeit dabei ist wichtig. Alle wollen, dass die Mietpreise fallen, aber sobald vor der eigenen Tür ein größeres Projekt umgesetzt werden soll, wird protestiert. Ein klares Bekenntnis zum Wachstum muss sich sowohl in der Politik, als auch in der Bevölkerung endlich durchsetzen. Nur wenn endlich verstanden wird, dass die einzige Alternative zu einer florierenden Stadt Rezession ist, können absurde Aussagen wie oben vermieden werden.

  • Begreift es endlich - es ist egal wie viele Wohnungen in München gebaut werden - die Mietpreise werden nicht fallen. Stattdessen wird die schöne grüne Stadt zerstört.


    Ich verstehe es wirklich nicht - profitiert Ihr direkt finanziell davon oder voher kommt diese Zerstörungslust? München ist ein Juwel das die Vorfahren uns hinterlassen haben und das wir sorgfältig behüten müssen. Oder es ist doch ganz klar - die Zugereisten die sich mit der Stadt überhaupt nicht identifizieren haben kein Problem damit ihnen eine ihnen fremde Stadt zu zerstören.



    Nur wenn endlich verstanden wird, dass die einzige Alternative zu einer florierenden Stadt Rezession ist, können absurde Aussagen wie oben vermieden werden


    Schwarz oder weiss, Gut oder Böse, florierenden Stadt oder Rezession - eine sehr primitive Sichtweise?


    Ihr kommt mir wie die "dummen erpressten" vor die man aus Kino kennt - die denken das sie einmal zahlen und dann ist es OK und die Sache hat sich erledigt. Stattdessen es geht immer weiter und die Forderungen steigen jedes Mal. Egal, 10K oder 50K Wohnungen stehen in keinem Vergleich zu der Anzahl der Menschen die gerne nach München ziehen würden wenn sie es sich leisten könnten. Dann bei 2 Mio Einwohner werden wir wieder die gleiche Diskussion haben - oh, es fehlen 100K Wohnungen, sollen wir Englishen Garten zubetonieren? Oder vielleicht auch nicht - es wird schon längst zubetoniert und die Stadt wird so hässlich und unattraktiv sein dass die Menschen endlich mal nicht mehr hierher ziehen wollen werden.

    7 Mal editiert, zuletzt von Mikhail ()