Four Frankfurt I: die Planung (233/179/128/105 m)

  • Eine ganz schöne Hausnummer, und ein Betrag, bei dem man baulich einiges erwarten darf.
    In dem ersten Bericht ist allerdings auch zu erfahren, dass man 4 HHer auf dem Areal errichten darf. Das finde ich eher weniger erfreulich, da man dann sicher davon ausgehen darf, dass diese nicht allzu hoch ausfallen dürften. Ein oder zwei 150m+ Türme wären mir da schon lieber ... ein ähnliches Ergebnis wie beim Degussa-Areal möchte ich hier jedenfalls nicht haben (insbesondere fassadenmäßig keine reine "Steinwüste").

  • Ich sehe keine Grundlage, die den Bau von vier "richtigen" Hochhäusern in diesem Bereich ermöglichen könnte. Wie so oft hilft ein Blick in den geltenden Bebauungsplan: Der "B702 Ä" mit dem Titel "Bankenviertel - Zwischen Taunusanlage und Goethestraße - 1. Änderung" von 2003 lässt innerhalb des Deutsche-Bank-Dreiecks genau ein neues Hochhaus zu. Dieses darf 228 Meter hoch werden (Grundlage der alten Max-Planung). Dann gibt es natürlich noch das bestehende 93 Meter hohe Hochhaus Große Gallusstraße 10–14 der Deutschen Bank. Ansonsten gilt für das Areal eine Traufhöhe von höchstens 21 Metern. Politischen Willen, den Bebauungsplan gravierend zu ändern, kann ich auch nicht erkennen. Vielleicht zur Junghofstraße hin zwei, drei Wohntürmle mit kleiner Grundfläche und geringerer Höhe, um platzsparend dem Wunsch der Stadtpolitik nach Wohnraum genüge zu tun, mehr aber auch nicht.

  • Wenn wirklich irgendwelche Scheichs da einsteigen sollten, dann wird da bestimmt eher was spektakuläres entstehen. Denke mal, die 228m wird man dann auch ausreizen. Ich hoffe nur, dass das ganze Areal nicht zugebaut werden wird. Ein Vorplatz würde hier gut hin passen (war bei MAX glaube ich auch so geplant). Mixed used (offices und ein top Hotel, evtl ein Ritz) und Shops, Supermarkt und Restaurants im EG/UG wären ideal. Die Lage wäre einfach perfekt dafür.


    Eine Art Mini-Columbus Circle bzw Time Warner Center wie in NY.
    http://www.theshopsatcolumbuscircle.com/deutsch/

  • Städtebaulich hat der ursprüngliche MAX-Entwurf nie wirklich Sinn gemacht. Hier sollte man noch mal ganz von vorne planen. Auch wenns schade um die 200Meter-Marke ist, aber auf dem Areal wären mehrere dafür kleinere Hochhäuser (nicht viel höher als 100-120m, im südwestlichen Bereich vielleicht auch eins mit mehr als 150m) deutlich besser als ein großer Brummer.
    Ansonsten ganz wichtig natürlich Blockrand, Dichte und eine gewisse Kleinteiligkeit der Baukörper. Von der Architektur mal abgesehen (da ist tatsächlich noch extrem viel Luft nach oben) wäre das Maintor-Areal da gar nicht mal so ein schlechtes Vorbild. Mit ordentlichem Nutzungsmix hat das Areal großes Potential.

  • Auch wenn ich mich wiederhole, eine zusätzliche kulturelle Nutzung, neben Büro, Wohnen und Shopping/Essen wäre sehr wünschenswert. Ein (Musical)theater, Ausstellungs- oder Aktionsflächen, vielleicht ein Konzertsaal, währen durchaus wünschenswert und würden Leben in diese Ecke der Innenstadt bringen.

  • Städtebaulich hat der ursprüngliche MAX-Entwurf nie wirklich Sinn gemacht.


    Warum nicht? Jedenfalls optisch würde sich ein Landmark, zwischen Main-Tower und dem Coba-Hochhaus, doch gut in die Skyline einfügen. Ein größeres Hochhaus hätte aus meiner Sicht zudem den Vorteil, dass man noch sehr viel Platz hätte (für Freiflächen, Verlegung der neuen Schlesinger, Blockrandbebauung etc..), von den denkmalgeschützten Gebäuden des Areals mal abgesehen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, wie man auf der Fläche mehrere, kleiner Hochhäuser vernünftig unterbringen sollte und wo dabei der städtebauliche Gewinn liegen würde.

  • ^ Man koennte den Tower "schraeg" bauen, also nicht parallel zur Strasse. so haette man viele Gestaltungsmoeglichkeiten. Imposanter Eingangsbereich + Vorplatz inkl Wasserspiele, oder ein Wasserfall waere auch was (hab das mal in Charlotte, NC so gesehen).


    Wenn man das ganze Areal zubauen wuerde, dann ware das ein Rueckfall in die 50er Jahre IMO.

    Einmal editiert, zuletzt von Eagle1 ()

  • Ganz wichtig finde ich eine Blockrandbebauung mit kleingliedrigen Einzelhandel, Restaurants etc. Kultur wäre sich auch eine gute Kombination.
    Weiter sollte man sich in der Lage auch an einem Wohnhochhaus wagen. Genügend Platz scheint zu sein. Manhatten ist so erfolgreich und beliebt weil dort die Mischnutzung zum grössten Teil stimmt.
    Was nutzt eine gute Fernwirkung einer Skyline wenn man dann vor Ort feststellen muss dass in der Gegend die Langeweile regiert. Kann man zu genüge in Nordamerika erleben. Auch bei uns in Wien ist die Donaucity ein leider negatives Beispiel dafür. Hier ist größte Vorsicht geboten. Ich hoffe die Stadtplaner sind sich dem bewusst und wiederholen nicht die Fehler aus der Vergangenheit!

  • Dir ist schon bewusst, dass es auf dem Wiener Nordfriedhof mehr Leben gibt als in diesem Bereich der Innenstadt Frankfurts nach 18 Uhr abends?


    Die Neue Mainzer Straße zwischen der großen Gallusstraße und der Junghofstraße ist neben ihrer Funktion als dreispurige Rennstrecke des Cityrings West->Ost auch durch eben die Nicht-Existenz der von Dir gerade gelobten Mischung und ihre ständige Verschattung durch die Hochhausbebauung wohl eine der unattraktivsten Straßen der Stadt.


    Junhofstraße und große Gallusstraße sind heute ebenfalls nur als Zugang zu den der Öffentlichkeit verschlossenen Zugängen der Büroburgen genutzt. Auf der Grenze zum Rossmarkt vegetieren noch ein paar Geschäfte vor sich hin und Vapiano ist wohl nicht traurig darüber, dass der Großteil der Ladenfront zur billigeren Junghofstraße zeigt.


    Diesem Bereich Leben einzuhauchen erfordert mehr, als nur die Räumlichkeiten zu schaffen - vielleicht auch einen Durchgang von der alten Rothofstraße zur Kirchnerstraße und Bethmannstraße, womit wir schon wieder beim Thema Wegestruktur im Bereich des ehemaligen BRH ankommen...

  • Warum nicht? Jedenfalls optisch würde sich ein Landmark, zwischen ... (Mod: Zitat gekürzt. Für den gesamten Text das blaue Quadrat anklicken.)


    Eins der höchsten Gebäude der Stadt stünde hinterhofmäßig in irgendeiner Seitengasse, mit einem überflüssigen da meistens ziemlich toten Platz davor - wer und was oder zumindest welche Wegebeziehungen sollten diesen Platz in dieser Lage denn beleben? Dann lieber einen Platz mitten im Areal selbst.
    Mit niedrigeren Hochhäusern (Standorte: vor allem entlang der Junghofstraße wären locker zwei Türme drin, außerdem Erhalt oder ähnlich hoher Ersatz des IBCF-Turms in ähnlicher Lage) würde die Skyline auch deutlich harmonischer nach Osten auslaufen, anstatt wie derzeit abrupt durch die CoBa (und zukünftig ähnlich hohem MAX) beendet zu werden. Ideale Lage für was richtig hohes wäre das Marieninsel-Grundstück gewesen, 250m wären dort locker drin gewesen, aber auf dem DeuBa-Areal machen derartige Höhen keinen Sinn.

  • ^
    Das sehe ich genauso. Genau an dieser Stelle finde ich die Skyline nicht harmonisch, weil eben abrupt die 200m+ Türme anfangen. Ein stimmigeres Bild würde sich mithilfe von ein, zwei oder von mir aus drei Türmen zwischen 130 und 170m ergeben. Ein positiver Effekt wäre dann auch, dass man so eine viel höhere Dichte erzeugen kann als nur mit einem Turm.


    Ausserdem finde ich das in den bisherigen Entwürfen und Modellen gezeigte Bauvolumen des MAX-Turms ohnehin deplatziert, weil fast schon maßstab-sprengend. Es wäre eine neue Dominante in der Skyline an einem Ort, wo es einer solchen nicht bedarf.


    Der perfekte Ort wäre - und auch darin stimme ich mit Rohne überein - das Marieninsel-Grundstück gewesen. An diesem Standort wäre es ein Hochhaus gewesen, dass sich fast aus allen Blickwinkeln in der zweiten Reihe befunden hätte und dennoch imposant eingefügt hätte und ausreichend wahrgenommen hätte werden können.


    P.s.: Ich kann mich auch nicht dem Eindruck erwehren, dass viele im Forum nur deshalb scharf auf die 228m sind, weil sie als solche ausgewiesen sind und momentan nach dem MT-Grundstück die max. baulich mögliche Höhe in FFM sind ... unabhängig davon, wie ein solcher Bau die Skyline verändern würde.

    Einmal editiert, zuletzt von merlinammain () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Von mir aus dürfte es an der geplanten Ex-Max Stelle sogar höher als 228m sein, um endlich die Dominanz der Commerzbank aufzubrechen. Um die Skyline auslaufen zu lassen könnte man noch 1 oder 2 vorgelagerte Hochhäuser ca. 80-120m bauen. Platz dafür gäbe es genug auf dem Gelände.

  • Ich glaube eher, dass die meisten ebenfalls eurer Meinung sind, an dieser Stelle kann "Skyline-technisch" eigentlich niemand einen 228m-Turm begrüßen. Allerhöchstens unter der Bedingung, dass a) das alte IBCF-Gebäude erhalten bleibt, b) weitere kleinere Hochhäuser auf dem Gelände an der Junghofstraße entstehen (was bei dem Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes schwierig werden dürfte) und c) auch im Häuserblock Gr. Gallusstraße/Kirchnerstraße/Kaiserstraße irgendwann ein kleines Hochhaus gebaut würde. Aber idR spielen solche Überlegungen bei Investoren sowieso keine Rolle. Da wäre die Stadt gefragt; aber ehrlich gesagt erscheint mir der HHRP sowieso etwas "random".

  • Natürlich wären die meisten deswegen drauf scharf,weil meistens ja so 150-170 m gebaut werden.Es wäre schon ein Highlight,besonders dort,wo sowieso schon eine große Dichte herrscht.


    Ich finde aber,neben den Metzler Areal wo mind.170 m gebaut werden sollen,könnte man auf dem MAX Grundstück einen 180 m Turm bauen,das IBCF Hochhaus sanieren und möglicherweise aufstocken,so auf 110 m und daneben noch ein paar Flachbauten mit Handel oder Wohnungen oder beides.


    MAX und IBCF könnten ja auch eine Mix aus Wohnungen,Büros,Hotel etc. werden,so hätte man meiner Meinung nach ein super Quartier dort.

  • Allmählich beschleicht mich das Gefühl, das die Frankfurter Hochhausskyline gerade ein wenig zur Wissenschaft hochstilisiert wird. Nun lasst doch mal die Kirche im Dorf. Wenn irgendwo 3 kleinere Hochhäuser zwischen 140 und 170m gebaut werden, wird sofort von der "gefürchteten Frankfurter Einheitshöhe" gefaselt. Allenthalben kann es den meisten Nutzern hier im Forum doch nicht hoch genug sein. Und jetzt auf einmal wünscht man sich einen niedrigeren Turm als möglich.


    Auf dem DB-Areal entschied sich die Stadtplanung nunmal im HHRP 2000 bereits für einen 200m (230m) Turm, der in langen Verhandlungen im 228m-MAX endete. Als Jahn damals den sehr umfangreichen Architektenwettbewerb (mit anfangs ca. 400 Architekturbüro`s) gewann waren seltsamerweise weit überwiegend positive, ja fast euphorische Stimmen zu hören. Und mit Verlaub: Der Jahn-Entwurf (mit 228m) war, ist und bleibt fantastisch!
    Und wenn die Höhe überhaupt geändert werden sollte, dann schliesse ich mich doch Adama an und würde mich über einen 250/260m-Tower sehr freuen, der dann tatsächlich die neue Dominante in der Skyline darstellen würde, da der Commerzbank-Tower seine Höhe von knapp 260m insbesondere der nach oben stark verjüngten Form zu verdanken hat.


    Mir ist auch keine weitere Stadt in der Welt bekannt, in der sich die Stadtplanung solch intensive Gedanken um eine harmonische Gesamtskyline (incl. "auslaufen" derselben) macht, wie Frankfurt am Main.


    Ich würde es jedenfalls ausserordentlich begrüßen, wenn an dieser Stelle das MAXimum der erlaubten Höhe realisiert werden würde!!


    Und zu Cardiac: Letzter -mir bekannter- Stand war damals, daß das IBCF erhalten und ggf. zu einem Wohnturm umgebaut werden sollte...

    4 Mal editiert, zuletzt von skyliner ()

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    Hätte nicht gedacht, dass meine Aussage:


    "Ich kann mich auch nicht dem Eindruck erwehren, dass viele im Forum nur deshalb scharf auf die 228m sind, weil sie als solche ausgewiesen sind ... unabhängig davon, wie ein solcher Bau die Skyline verändern würde."


    direkt im Anschluss derart seine Bestätigung finden würde.


    Zugegeben, ein 230 oder 260m hoher Turm würde mit Blick aus östlicher Richtung keinen wirklich negativen Effekt haben und von einem Blickpunkt im Westen aus sogar sehr gut aussehen. Aber aus nördlicher und südlicher Richtung würde ein solcher Turm ein unnötiges Ungleichgewicht (Disharmonie) in der Skyline erzeugen, in meinen Augen derart negativ die Skyline beeinflussen, dass ich lieber ein deutlich niedrigeres HH an dessen Stelle hätte. Nehmt doch Manhattan als Beispiel für die wohl gelungenste Skyline der Welt: Die Dominanten in der Skyline findet man nicht an den Rändern direkt am Wasser, sondern an zentraleren Orten (jedenfalls nicht in erster Reihe), wo sie von anderen niedrigeren HHern umgeben sind. Und? Wie sieht das aus? KLASSE und 1A!!!

  • Also ich bin auch der Meinung das der Vorhandene Entwurf großartig ist.


    Ich versteh auch nicht warum dieser mit der Vorhanden Skyline nicht harmonisieren sollte.
    Die Höhe mit knapp 230 Meter passt sehr gut zwischen Commerzbank und Maintower


    Ich hab mal ein paar alte Fotos von mir rausgesucht in der man sehr gut erkennt, dass der Max Tower die vorhandene Lücke sehr gut schließt.



    Auch durch die Begradigung der Neue Schlesingergasse und einen möglichen Vorplatz zur Große Gallusstraße hin wäre der Tower nicht in einer Nebenstraße Versteckt sondern würde direkt neben der Commerzbank stehen.



    Auch wenn ich persönlich nicht viel von den sogenannten Toren halte, bietet sich hier an der Stelle eins an, um das Bankenviertel abzugrenzen.
    Zudem könnte der Tower mit dieser Höhe sehr gut von der Altstadt und der Hauptwache gesehen werden.
    Kleinere Tower würden an der Stelle von den Nachbargebäuden überschattet, was wohl nicht im Interesse des Entwicklers ist.

  • skyliner, cardiac:
    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das IBCF erhalten bleibt, v.a wenn es zu einer großen Lösung im Areal kommt. Da das IBCF m.W. nicht unter Denkmalschutz steht und das Gebäude energetisch ein Desaster darstellt ist es aller Voraussicht nach günstiger das Ding abzureißen und dort was neues hinzusetzen anstatt das Gebäude kernzusanieren und umzubauen.

  • Man soll ja nie aufhören zu träumen, daher wünsche ich mir für dieses Areal unabhängig von den/dem Hochhaus/Hochäusern eine kleinteilige Blockrandbebauung, die innen einen Mix aus den Münchner Fünf Höfen und der Galleria Vittorio Emanuele darstellt mit einem großen zentralen Eingang im Bereich der jetzigen Filiale der Deutschen Bank. Ein ähnlicher Entwurf wurde bereits 2011 im Rahmen der studentischen Ausschreibung vorgestellt.


    Meine Befürchtung bzgl des Hochhauses ist, dass ein MAX mit 230m von der Innenstadt gesehen eine 200+m-Wand bildet, wie man auf diesem Foto von Sweet-Meat gut erkennen kann. 3-4 weniger hohe Hochhäuser auf diesem Areal im Art Deco-Stil würden am besten in diese Ecke passen.