Das Praesidium - Neuentwicklung mit 175-m-Hochhaus (geplant)

  • ^ Genau darüber hatte ich mich auch gewundert, als der neue Bebauungsplan verabschiedet wurde. Warum erhält man nicht das gesamte Ensemble und nutzt die Fläche des Neubaus für ein Hochhaus? Die Wege des Frankfurter Denkmalschutzes sind mir unergründlich...


    Ansonsten ist es natürlich äußerst erfreulich das der Verfall und die Nichtnutzung dieses zentralen Areals ein Ende findet. Ich bin gespannt auf die effektive Planung.

  • Für die Wahl eines Hochhaus-Standortes gibt es neben dem Denkmalschutz andere Faktoren zu berücksichtigen wie bspw. Fallwinde, Verschattung, Belichtung, Nachbarrechte, Untergrund etc. Städtebaulich steht eine Umrahmung eines Hochhauses durch einen geöffneten Blockrand in Frankfurt zudem in einer gewissen Tradition.

  • Vor allem der Denkmalschutz für das Hauptgebäude des alten PP und die Tunnelröhren der U5 stellen Zwangspunkte dar, die nicht mehr sehr viel Spielraum für einen Hochhausstandort lassen.



    Plan: Stadt Frankfurt am Main

  • Da trifft es sich gut, dass der Bebauungsplan, übrigens schon seit 2001 in Kraft, Baugrenzen festsetzt. Also keine Baulinien. Das bedeutet, dass ein Hochhaus innerhalb des Fensters beliebig platziert werden kann, es darf nur nicht über die Linien hinaus gebaut werden. Zum Vergleich Bebauungsplan (links) und Bestandsplan, Klick vergrößert:


    Bild: https://abload.de/img/llllllllj3s5i.jpg........Bild: https://abload.de/img/rrrrrrrrrkystk.jpg
    Plan links: Stadtplanungsamt Frankfurt am Main, Plan rechts: Geobasisdaten © Stadtvermessungsamt
    Frankfurt am Main, Stand 09.2017, © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation


    Als Denkmal geschützt ist meines Wissens neben dem Präsidiumsgebäude auch der erste Hof (im Nordwesten), jedenfalls in Teilen. Und ja, als Hochhausstandort würde mir auch der Blockrand der Ecke Mainzer Landstraße und Ludwigstraße wesentlich mehr zusagen, da dann das für Frankfurt ziemlich einzigartige gründerzeitliche Ensemble zumindest theoretisch gänzlich erhalten bleiben könnte. Doch dazu steht alles schon in epizentrums #123.

  • ^ Im DenkXweb ist sogar das ganze Ex-Polizeipräsidium als geschützt markiert, auch der rückseitige (gelbe) Teil. Leider gibt der begleitende Text keine Details des Schutzumfangs her, nur den lapidaren Satz "Verwaltungsgebäude von 1914 hinter Werksteinfassade in Formen des späten Neobarock mit -klassizistischen Zügen. Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen."

  • ^Aus diesem Text und dem Grenzverlauf des Baufensters für das Hochhaus würde ich folgern, dass der Denkmalschutz sich auf das randständige Gründerzeitgebäude beschränkt, d.h. die Nachkriegsbauten nicht mehr geschützt sind, sind ja nicht von 1914.


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    Mod: So dürfte #126 gemeint sein, ein funktionierender Link zum Objekt im DenkXweb mit markiertem Lageplan sollte klären.

  • Wichtiges Statement.... kann versch... Nein, war ein Spaß. Ihr glaubt nicht, was ich mich freue, dass dort jetzt Bewegung reinkommt. Und ich freue mich über die Weitsicht der Landesregierung, das Filetstück mitsamt HH-Plan auszuschreiben. Wenn die denkmalgeschütze Front zur Anlage hin in etwa so erneuert wird, wie das bei der EZB mit der Großmarkthalle der Fall war, und ein "Türmchen" sich dahinter abzeichnet, wäre das ein weiteres highlight für und hier. Also, Daumen gedrückt halten und gut, dass das Land Hessen die Spiel- äh Verkaufsregel vorgibt! Hatte ich so oder so ähnlich aber auch schon mal vor langer Zeit kommentiert.

  • Sehr erfreulich, dass mal Bewegung in die Sache kommt. Aus dem gesamten Areal kann man viel machen. Ich finde sogar, es könnten zwei Hochhäuser (ein großes und ein kleineres) Platz finden. Und dabei wäre gut Platz für einige Wohnungen und wenn man es geschickt macht, könnte sogar noch die Schule was davon haben. Es ist eben eine Frage wie man den Bestand (den tollen Mittelbau zur Friedrich-Ebert-Anlage) erhält und integriert und die Rückseite des Areals neu und sinnvoll erschließt. Ich sehe das Areal als wichtiges Bindeglied zwischen Bahnhofsviertel und dem neu entstehenden Messecluster mit der Skyline Plaza in der Mitte.

  • ChriSto, es gab ja schon ein ähnlich realisiertes Beispiel und was beim Projekt FOUR in der Junghofstr, statt finden wird, reiht sich nahtlos an. Von daher bin ich positiv gestimmt :)

  • Ende erste Runde Verkaufsverfahren

    Wie der HR heute unter Berufung auf eine Mitteilung aus dem hessischen Finanzministerium meldet, gibt es zahlreiche Interessenten.


    Es seien mehrere Angebote abgegeben worden, von denen in den kommenden Tagen die Zahl der Bieter auf einige wenige reduziert werden soll. Gespräche würden dann folgen.

  • Mehrere vielversprechende Angebote

    Darüber, dass mehrere vielversprechende Angebote eingegangen sind berichtet hessenschau-online. Intensivere Gespräche werden begonnen, wenn in den nächsten Tagen die Anzahl der Bieter auf einige wenige reduziert wird.


    Kritisch geht das Finanzministerium mit der Rolle der Stadt in diesem Fall um. Für eine Stellungnahme war heute seitens der Stadt niemand erreichbar (wohl betreffs des Hochhauses auf dem Gelände).


    Demnach favorisiert das Finanzministerium die aktuelle Variante mit Hochhaus, um weiteren jahrelangen Stillstand zu vermeiden, der ggf. durch einen geänderten Bebauungsplan entstehen würde.


    Es bleibt weiter spannend, hoffe mal dass das HH sich durchsetzt!

  • Zudem man auch ohne Probleme auch zusätzlich! geförderten Wohnraum auf dem großen Areal unterbringen kann. Nebst neuer Turnhalle.
    Aber hier geht es wohl um reinen Stolz und Sturheiten.

  • Wenn man den Thread von Anfang an durchgeht merkt man, wie viel eine Meldung "es geht voran" wert ist. Bei dem Projekt ganz im speziellen glaub ich erst an irgendwas, wenn die Bagger anrollen. ;)


    Übrigens finde ich auch, dass die Absichten des Landes (Hochhaus) und die der Stadt (mehr Wohnungsbau) sich absolut nicht ausschließen sondern ganz im Gegenteil ergänzen können. Der "hintere" Bereich des Areals Ecke Ludwigstr./Mainzer Landstr. bietet ja noch genug Platz jenseits des vorgesehenen Standorts für den Turm. Auch sollten ja die 145m für das Hochhaus nicht in Stein gemeißelt sein. Wir haben ja auch beim Projekt FOUR gesehen, dass die Anzahl von Hochhausstandorten auf einem Areal sich durchaus erhöhen kann. ;)

  • ^

    Deinen angebrachten Pessimismus die letzten 15 Jahre betreffend bin ich bei Dir. Aber ich glaube, die Zeiten haben sich durch Brexit, "Stadtflucht" usw. geändert. Von daher wird auch das Land - mit welchem politischen Druck auch immer - jetzt Kante zeigen. Von daher bin ich (vorsichtig) optimistisch!

  • Musikhochschule ins Präsidium?

    Nun wird noch zusätzlich zum Stadt/Land-Chaos eine neue Sau durchs Dorf mit Skyline getrieben: Herr Prof. Wentz schlägt vor auf dem Areal des Präsidiums die Musikhochschule unterzubringen (FR-Artikel). Wie realistisch so eine Idee nun noch in das Bieterverfahren zu integrieren ist, kann ich nicht beurteilen. Wentz jedenfalls rechnet vor, dass auf dem vorgesehene Areal am Uni-Campus-Bockenheim der Platz nicht ausreichen würde. Im Bereich des nicht denkmalgeschützen hinteren Gebäudeteils des Polizeipräsidiums könne hingegen ein Konzertsaal untergebracht werden.

  • ^ Andererseits würde in einem solchen Szenario dadurch der Druck steigen die Restfläche (inkl. Hochhausgrundstück) so teuer wie möglich zu verkaufen. Ein höherer Preis ließe sich in erster Linie nur durch Aufgabe der bisherigen Höhenbeschränkung erreichen. Ich glaube aber, dass dieser Vorschlag ein Rohrkrepierer wird bzw. schon ist.

  • Zehn Bieter

    Vor allem ist nach übereinstimmenden Medienberichten klar, dass es derzeit wohl zehn (!) Bieter gibt, siehe Neue Presse und Frankfurter Rundschau.


    Eine beneidenswerte Situation für das Land, allerdings in dem verkäuferfreundlichen Markt derzeit keine außergewöhnliche Situation. Diejenigen Bieter, die den höchsten Anlagedruck haben, werden dem Land (d.h. der Stadt) sicherlich noch "softe" (= städtebauliche) Zugeständnisse machen, über einen hohen Preis hinaus. Da ist noch einiges an realsierbaren Wünschen drin für die Stadt.

  • ^ Das Bild zeigt den bei Aufstellung des B-Plans gemutmassten Verlauf des Tunnels; die Trasse ist aber im Verlauf der Planfeststellung um ein paar Meter nach Süden verlegt worden, siehe hier.


    Abgesehen davon liegen im Bereich Polizeipräsidium zwischen Außenhaut der Tunnelschale und dem Straßenniveau 17 m Erdreich; das ergibt sich aus einem Querschnitt in den Planfeststellungsunterlagen. 17 m sind soviel Absorptionsvolumen, dass in den darüber liegenden Gebäuden nichts zu spüren oder zu hören sein dürfte.

  • Änderung des Bebauungsplans

    Die Stadt will bekanntlich den bestehenden Bebauungsplan Nr. 556 "Messeviertel/Hemmerichsweg" ändern, just zu dem Zeitpunkt, zu dem sich das vom Land betriebene Vermarktungsverfahren bezüglich des Areals des früheren Polizeipräsidiums in der entscheidenden Phase befindet. Jetzt hat der Magistrat den entsprechenden Aufstellungsbeschluss vorbereitet, seit heute ist er online.


    Hinsichtlich der im Geltungsbereich möglichen Hochhäuser erscheint mir der Begründungstext erstaunlich zurückhaltend gefasst. Sowohl zum Hochhaus auf dem Präsidiumsareal, im geltenden Bebauungsplan bereits mit 145 Metern festgesetzt, als auch zum Hochhaus auf dem benachbarten Grundstück der Matthäuskirche, im Hochhausentwicklungsplan mit 130 Metern berücksichtigt, werden keine bestimmten Aussagen getroffen. Vielmehr heißt es lapidar: "Diese Hochhauskonzeption soll im Zuge der Änderung des Bebauungsplanes überprüft und bei Bedarf weiter entwickelt werden."


    Ansonsten sollen mit der Änderung des Bebauungsplans "die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, im Plangebiet ein gemischt genutztes Stadtquartier mit einem hohen Wohnanteil zu entwickeln". Explizit wird auf "dringenden Wohnbedarf in der Stadt" hingewiesen, dem soll die Änderung Rechnung tragen. Weiter heißt es: "Die städtebauliche Grundkonzeption einer Blockrandbebauung mit einer gemischten Nutzung wird weiter verfolgt. Testentwürfe und Anfragen verschiedener Projektentwickler haben gezeigt, dass ein höherer Wohnanteil städtebaulich vertretbar und immobilienwirtschaftlich sinnvoll erscheint. Damit begegnet die Planung der hohen Nachfrage nach Wohnraum in Frankfurt am Main und die gewollte städtebauliche Weiterentwicklung kann initiiert werden. Dabei sollen 30% der zulässigen Wohnungen im geförderten Wohnungsbau errichtet werden".


    Am geltenden Planungsrecht orientieren soll sich die künftig zulässige maximale Geschossfläche. Zur Begründung wird auch ein "verkehrliches Erschließungskonzept" zum bestehenden Bebauungsplan herbeigezogen. Indessen kann die "planungsrechtlich zulässige Baumasse" im Plangebiet neu verteilt werden.