Ideen für Nürnberg

  • Spitze! Eben hab ich das Thema bezüglich der Neubebauung des Deutschen Hofes gelesen. Ich bin eh der Meinung, das im Bereich zwischen U-Bahnhaltestelle Opernhaus/Hauptbahnhof und Aufseßplatz einiges passieren müsste! Wenn man sich allein den Verlauf der Ubahn Linien ansieht, bemerkt man, das dieser Bereich perfekt erschlossen ist! Somit würde sich eine "City-Süd" aufbauen lassen...

  • hm, einerseits finde ich die idee gut, die stadtmauer als trennlinie zu haben, andererseits macht doch gerade der mix aus alt und neu die stadt spannend (beispiel neues museum). gute architektur hat doch nichts damit zu tun wie hoch das haus ist....

  • Sicherlich hat das nichts mit der Höhe eines Hauses zu tun! Ich denke das aus der Notwendigkeit des Neuaufbaus in den 50ern am Plärrer dieser Gedanke im Vordergrund stand! - Einen Gegenpol zur Historischen Altstadt herzustellen. Bezüglich der Architektur in der Altstadt: Ich wollte damit nicht sagen, dass ein Freiluft Museum entstehen soll! Was haltet Ihr von der Idee mit der "City Süd"? Gibts hierzu von der Stadtplanung evtl. schon Pläne?

  • rund ums Opernhaus

    Nun mal eine gute Nachricht: Der Richard-Wagner-Platz - wer ihn nicht kennt, das ist die verkorkste Steinwüste auf dem TG-Dach vor dem Opern- und Schauspielhaus und die Opernhausvorfläche bis zum Frauentorgraben - wird in den nächsten Jahren grundlegend umgestaltet.


    Hier wollte die Stadtverwaltung (Baureferat) wieder mal klein springen. Angedacht war dort ein 'Gutachterverfahren' mit sechs von der Verwaltung vorausgewählten und an der kurzen Leine geführten Architekten, die ein bischen Oberflächenkosmetik vorschlagen sollten. Aus diesem Plan ist nichts geworden. Hier hat der Stadtrat (Stadtplanungsausschuss) dem Baureferenten einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Stattdessen wird jetzt nach Qualität gesucht. Hier wird es - beschlossen - einen regulären Architektenwettbewerb ohne vorimplizierte Denkverbote geben. ( 'Großer Wurf gesucht' - Nürnberger Zeitung vom 17.09.2008)
    Also wir können gespannt sein, was sich hier an Ideen entwickelt. Das sollte dann Anlass sein über die weitere Entwicklung des Frauentorgrabens zu einem städischen Boulevard nachzudenken. Und ein wichtiges stadträumliches Verbindungsglied zur Südstadt (Das Wettbewerbsgebiet wird bis kuru vor das Nordportal des Tafelfeldtunnels reichen) wird der neue RiWaPlatz auch werden.


    Also, es ist ja nicht so, dass hier gar nichts vorangehen würde ....:)

  • Ist euch eigentlich schon aufgefallen das die Coke Werbung (großes drehendes Logo + große starre Leuchtschrift) auf dem "Plärrer Betonmonster" demontiert wurde.
    Meiner meinung nach schon wieder ein rückschritt in richtung Provinz, genauso wie damals der Abbau der Videowand am Plärrer.


    Dieser Platz muß Leuchten !!


    Denke da genauso wie Thiel-Architekten. Die sprechen mir aus der Seele.


    http://www.thiel-architekten.de/ifn/ifn_text_1_plaetze.htm

  • Besteht seitens der Stadt der Wille, den Plärrer "aufzumöbeln"? Scheint mir nicht so, hab bischen in der lokalen Presse auch nichts darüber gelesen... Bezüglich dem Frauentorgraben denke ich, das evtl eine positive Entwicklung seinen Lauf nimmt?!

  • Der Niedergang des Plärrers

    Nun wird die Mc Donalds Filliale geschlossen! - Sicherlich macht diese normalerweise keinen Hochwertigen Platz aus, doch sie wird nun angebl. durch eine Spielhölle ersetzt.


    Nun besteht die komplette südliche Plärrerseite eigendlich nur noch aus minderwertigen Ramschläden und Spielhöllen!


    Das kann die Stadtführung doch nicht einfach so geschehen lassen!!!


    Hier ein Bericht aus der NZ über die McD Schließung...


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1099549&kat=11

  • Wir sind in den 80ern nach dem Schulschwimmen im Volksbad zu McDonalds gegangen. Das Volksbad ist natürlich nicht der einzige Grund, weshalb das Schnellrestaurant geschlossen hat. Hieran sieht man aber, daß die Platzentwicklung von vielen Faktoren abhängt. Ich finde, daß der Plärrer - weitgehend unbemerkt! - eine extrem ungünstige Entwicklung hinter sich hat.


    Ungeachtet der uneingeschränkten Wichtigkeit der U-Bahn für Nürnberg lebte der Plärrer früher von den Personenströmen der dort gefühlten 20 Straßenbahnlinien, die sich dort kreuzten. Kongenial paßte Brugmanns genial-futuristischer Plärrerautomat dazu, der das Hoffnungsgefühl des großstädtischen Treibens der "guten" Weimarer Jahre unterstrich. Seine Reste mußten erst Ende der 1970er Jahre der U-Bahn-bedingten Umgestaltung weichen. Die heutige Gestaltung ist zwar zeittypitsch, aber gegenüber dem Automaten uninspiriert.


    Bevor jetzt aber Rufe nach Neugestaltung und Attraktivitätssteigerung kommen, sollte man berücksichtigen, daß solche Maßnahmen, jedenfalls im Rahmen des bei deartigen Projekten in Nürnberg zu Erwartenden, den Plärrer grundlegend beleben würde. Das Geld wäre herausgeschmissen.


    Denn jeder Platz lebt vom Personenverkehr. Doch wer steigt am Plärrer heute ehrlich noch aus dem Auto aus oder kommt unter der Oberfläche hervor? Es gibt eben zu wenig Gründe, am Plärrer herumzulaufen. Das Planetarium als Kulturort erster Güte wiegt dabei zu gering. Auch wird kaum jemand extra aussteigen, um Alfaros "Baum des Jahres 2000" von Nahem zu betrachten. Parkplatzmangel tut ein übriges. Als nahverkehrswichtigster Platz wurde der Plärrer längst vom Bahnhofsplatz abgehängt (der gestalterisch auf der Oberfläche noch übler ist).


    Dabei ist der Platz mit dem berühmten Namen doch so wichtig für die Nürnberger! Armer Plärrer!

  • Dem stimme ich zu, jedoch muss man im konkreten Fall gar nicht so weit ausholen:

    Zitat von NZ

    Gerüchten aus gut unterrichteten Kreisen zufolge soll aus der ehemaligen Fastfood-Filiale eine Spielhalle werden.


    :Nieder::Nieder::Nieder:

  • Es scheint, als hätte man in Bayern auch schon erkannt, dass man Tourismus nicht mehr alleine mit Kirchen und Häusern aus dem Mittelalter anlocken kann.
    Als Beispiel wird auch Südtirol, Österreich und die Schweiz als Beispiele für neue moderne Gebäude verwendet. Es gibt zwar in Bayern schon einige solche neuen Gebäude besonderer Architektur, wie z. B. die Allianz-Arena, aber es müsse mehr davon gebaut werden.
    In München fallen mir aber da schon ein oder andere Gebäude ein, wie die Highlight-Tower (die 2 Glastürme im Norden von München an der Autobahn). Wenn man Nürnberg damit vergleicht, kann man evtl. den Businessturm aufzählen, aber das wars dann leider auch schon.


    Zum Artikel

  • Es scheint, als hätte man in Bayern auch schon erkannt, dass man Tourismus nicht mehr alleine mit Kirchen und Häusern aus dem Mittelalter anlocken kann.


    Wissen tut man das wahrscheinlich schon länger; vermutlich sogar in Nürnberg. Nur handelt man hier ganz und gar nicht danach. Egal ob öffentliche Hand oder Private die Bauherren /-träger waren, in der jüngeren Vergangenheit wurde auch und gerade in der Altstadt (fast) immer bieder und unauffällig gebaut.


    Mehr ist aber aktuell in dieser Stadt anscheinend nicht möglich oder gewollt. Für ersteres siehe bspw. schon den "Sturm", denn ein kleiner Anbau an der Stadtmauer erregt. Für letzteres mögen die aktuellen Planungen für den Augustinerhof bzw. die Bebauung der Sebalder Höfe dienen.



    In die Vororte zieht es die Besucher in so gut wie allen Städten weltweit weniger, hat es hier in den letzten Dekaden doch eine starke Annäherung an einen globalen "Mischmasch" ohne lokale Besonderheiten gegeben. Was davor zwischen 1860 und 1980 gebaut wurde, ist in den meisten Fällen für sich alleine auch nicht attraktiv genug, um Besucher anzulocken (siehe bspw. Planetenviertel in Nürnberg). Ausnahmen wie das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, das Olympiagelände in München oder solitäre Schloßarchitekturen in vielen europ. Städten bestätigen dies nur.



    Ich habe aber noch Hoffnung, dass gute und gelungene Beispiele aus anderen Städten auch irgendwann in Nürnberg wieder zu einem Umdenken führen und wieder anders(!) gebaut wird!!!
    In der Vergangenheit waren die Bewohner und der Rat der Stadt häufig an vordester Stelle, wenn es um Neues, Innovationen und spektakuläre Architektur ging => siehe die einmalige Altstadt mit vielen bedeutenden und bahnbrechenden Gebäuden wie Mauthalle, Stadtmauer, Kirchen, Pellerhaus, Burg und und und, die wesentlich für heutige sehr hohe Besucherzahlen sorgen.


    Für Nürnberg bedeutet das aber auch, dass es bevorzugt in der Altstadt oder im direkten Umfeld passieren müsste, um den starken Kern zu stärken. Sollte so ein Touristenmagent weiter außen entstehen, dann muss dieser schon sehr gut/groß/genial/atraktiv sein, um genug neue und zusätzliche Besucher anzulocken.

  • Ich muss sagen, dass ich für Nürnberg gerade jetzt, nach dem Zusammenbruch der Quelle (AEG, Grundig, Triumpf) eine große Chance sehe, die Stadt neu zu definieren und somit auch mit neuer Architektur das Image zu bereichern.

  • Hab heute im Radio (Antenne Bayern war es soweit ich weiss) gehört, dass das Landesamt für Statistik von München nach Nürnberg umgesiedelt werden soll. Vor allem auch deswegen, weil die Region durch die Krise sehr angeschlagen ist.


    Hab gerade gegooglet und das hier gefunden: http://www.br-online.de/. Soll wohl doch nicht nach Nürnberg, sondern nach Fürth.

  • Ich muss sagen, dass ich für Nürnberg gerade jetzt, nach dem Zusammenbruch der Quelle (AEG, Grundig, Triumpf) eine große Chance sehe, die Stadt neu zu definieren und somit auch mit neuer Architektur das Image zu bereichern.


    Sehe da leider unter der jetzigen politischen Führung in Nürnberg absolut keine Chance :(


    Wenn ein OB schon kalte (im warsten Sinne des Wortes) Füße bei z.B. einer temporären Eislaufbahn am Hauptmarkt bekommt und dies mit unsinnigen Bedenken begründet... :Nieder:

  • Um die Idee mit dem Boulevard noch einmal aufzugreifen: dazu bedarf es einer - hier bereits diskutierten - deutlichen Aufwertung des Plärrers.


    Auch der Bereich um den Justitzpalast als westlicher Punkt müßte dann deutlich aufgewertet werden.


    Dafür muß dieses Gebäude aber endlich in einem anderen Licht gesehen werden als immer nur in Verbindung mit den Ereignissen in der zweiten Hälfte der 40er Jahre - nämlich als einen wichtigen Leitbau im Nürnberger Stadtwesten. Es handelt sich schon alleine aufgrund seiner Größe um einen stadtbildprägenden Bau - doch seine Umgebung ist architektonisch und städtebaulich nicht wirklich hochwertig - gerade die Gebäude aus der Nachkriegszeit sind nicht nur aufgrund ihrer Flachdächer von niedriger architektonischer Qualität.


    Bei dem Neubau bzw. Anbau für die Justitz auf dem Areal des ehemaligen Straßenbahnbetriebshofes sollte darauf geachtet werden, daß die Neubauten architektonisch mit dem bestehenden Justizgebäude harmonieren und sich hier nicht wieder die Kontrastefreaks unter den Architekten austoben dürfen.


    Aufgewertet werden müßte dann auch die Kreuzung Fürther Str. / Maximilianstr. Das Sparkassengebäude an der U-Bahnstation ist architektonisch für so einen "Ankerpunkt" nicht wirklich attraktiv und sollte evtl. durch einen mehrgeschossiges Eckhaus, von der Höhe her an das auf der Straßenseite gegenüber angepaßt, ersetzt werden. Außerdem sollte die Straßenbahn vom Westfriedhof zum U-Bahnhof Maximilianstraße verlängert werden, daß würde für eine weitere Belebung sorgen. Auch auf der Südseite sollte man für eine entsprechende Bebauung - mit Ladenflächen im Erdegschoß - sorgen und den Reifenhandel an einen anderen Standort verlegen. An seiner Stelle wären Wohn- und Geschäftsgebäude denkbar, so könnte man den bestehenden Häuserblock abrunden.

  • Altbaufreund
    Bei dem Reifenhandel stimm ich dir voll und ganz zu. Der "Sparkassenbau" jedoch .. hmmm ich find den irgendwie interessant .. bin der Meinung der sollte bleiben.
    Warum hat noch niemand den alten MöbelQuelle-Bau schräg gegenüber vom Justizpalast angesprochen ? .. ein Schandfleck sondersgleichen.
    Dahinter verbirgt sich auch noch eine riesige Freifläche.
    DER Bau gehört abgerissen .. und das ganze Gelände sollte neu genutzt werden.
    Heutzutage ist es scheinbar nicht mehr möglich einen Straßenzug ansehnlich zu bebauen .. komisch .. um 1900 war das noch möglich.

  • Beim Sparkassengebäude dachte ich halt vor allem daran daß es von der Stockwerkszahl halt nicht so gut mit der übrigen Bebauung harmoniert und sich ein mehrgeschossiges Eckhaus an dieser Stelle besser machen würde. Ansonsten finde ich den Bau auch nicht uninteressant.


    Wichtiger wäre natürlich, die Baulücken im Südbereich (Reifenhandel) zu schließen.


    Auf dem Areal des Möbelquelle-Baus ließe sich ein ganzes neues Quartier entwickeln, evtl. mit einer nördlichen Verlängerung der Nützelstraße zur Fürther Straße hin. Straßenseitig sollte das neue Quartier geschlossen bebaut werden, so wie die übrige Bebauung der Umgebung. Der Baustil sollte mit der Umgebung gut harmonieren, also nicht zu modern - jedoch muß es auch nicht unbedingt historisierend sein! Hier könnte sehr gut ein "goldener Mittelweg" gegangen werden! Gebäudenutzung mit Geschäftsräumen in den Erdgeschossen und Wohnungen in den Obergeschossen.


    Oder man bebaut das Gelände nur entlang der bestehenden Straßen neu - natürlich mit geschlossener, kleinteiliger Bebauung - und entwickelt auf der Freifläche innerhalb des Areals einen zentralen Platz für den Stadtteil mit Grünanlagen.

  • Warum anstelle von Möbel-Quelle "natürlich mit geschlossener, kleinteiliger Bebauung"???


    Der gegenüberliegende Justizpalast ist so ziemlich das Gegenteil, auch sonst ist diese Ecke Nürnbergs keine kleinteilige Altstadt und war sie auch nie.
    => Gerade an dieser Stelle müsste ein Gegengewicht zum Justizpalast und eine Fortsetzung der GROß- bürgerlichen, -maßstäblichen und -artigen Bebauung der Fürther Straße erfolgen. Auch und gerade um den Metropolen- und Boulevardcharakter zu stärken!



    Die Bebauung des Reifenhandels, ich vermute der vor der Jansenbrücke ist gemeint, kann dagegen relativ beliebig erfolgen. An dieser Stelle ist eh nur noch wenig zu repararieren.



    Das Sparkassengebäude fand ich früher spannend, aktuell finde ich es uninteressant, in 10 bis 20 Jahren ist es vermutlich wieder todchic.

  • zu #31:


    Nun ja, Fakt ist aber, dass wohl niemand wegen des Business Towers nach Nürnberg kommt (der sieht übrigens der RWE-Hauptverwaltung in Essen sehr ähnlich), wohl aber wegen der Altstadt.
    Leider ist eben moderne Architektur meist sehr austauschbar. Da mögen die Kosten eine Rolle spielen oder schlicht auch Bequemlichkeit und Einfallslosigkeit bei Architekten, Bauherrn und Baubehörden.
    Genau genommen ist eigentlich nur in Frankfurt die Hochhaus-Architektur interessant, eben weil für Deutschland einzigartig. In den USA wären aber diese Hochhäuser wohl schon wieder langweilig, weil in jeder größeren Stadt ähnlich vorhanden.
    Übrigens finde ich persönlich die Allianz-Arena im Vergleich zum Olympiazentrum architektonisch nicht besonders toll.