Wolfsburg: Phaeno

  • Das hängt davon ab, was für Gebäude du meinst. Beim allgemeinen Wohnungsbau selber gebe ich dir recht. Da wurde in erster Linie Putz verwendet, der aber auch nicht der wahre Jakob ist, weil wie jetzt überall bei solchen Gebäuden zu erkennen ist Risse in den Fassaden auftreten.
    Sichtbeton wurde vor allem bei repräsentativen und teilweise auch kommunalen Bauten angewendet wie einigen Rathaus-Erweiterungen.

  • Boah, Dekonstruktivismus trifft Brutalismus... naja, ungewöhnlich ja, ästhetisch, eher nein. Aber is ja Geschmackssache...

  • zugang

    was mich schon etwas wundert : es wird hier fast ausschliesslich über die form diskutiert, nicht über die funktionalität. was hadid vollkommen abgeht ist das eingehen auf die bedürfnisse der nutzer. die "schlechtgelaunte " ( zitat: die welt ) architektin denkt nämlich nur daran mit architektur einen riesen furz zu setzen. ob das ding funktioniert, interessiert nicht. man betrachte einfach mal die eingangssituation.... dass dies nicht funktionieren kann, hätte sie 35 km weiter westlich sehen können : im herzog anton ulrich museum in braunschweig agiert der baukörper nämlich auch eindeutig zu lasten der funktionalität, diese gebäude lädt genau so wenig ein wie das phaeno. aber im jahre 2002 hätte frau schon weiter sein können.....

  • Interessant. Allerdings hätte auch der Bauherr 35 km weiter westlich feststellen können, dass Hadid nicht über die Funktionalität nachdenkt.


    Oft scheinen die kommunalen Entscheidungsträger in Ehrfurcht vor den ach so großen Architekten zu erstarren, das Resultat interessiert scheinbar weniger. Hauptsache man kann die städtische Imagebroschüre mit einem "Stararchitekten" schmücken. Zumindest mein Eindruck, bestätigt durch einen Verantwortlichen für Stadtmarketing einer mittelgroßen deutschen Stadt. Er beklagte sich bitterlich, dass man sich für den Bau eines Kongresszentrums angesichts begrenzter Mittel nur einheimische Architekten habe leisten können ...

  • Warum soll das denn nicht funktionell sein? Die meisten Besucher werden ohnehin vom Bahnhof kommen. Von dort aus werden sie durch eine Art "Schlucht" in die Halle unter dem Phaeno geleitet, wo sie sich vorab Experimente im Innern angucken können. Somit direkt schon vor dem Betreten des eigentlichen Gebäudes mit dem Thema in Berührung kommen. Auch Leute, die zur Autostadt oder zum Stadion wollen gehen durch diese Halle, und finden vielleicht so Interesse am Phaeno. Wie hättest du denn den Eingang überhaupt gebaut? Jeder der sich auch nur in die Nähe des Phaeno begibt kann der Versuchung kaum widerstehen sich mal das Innere anzugucken. Das der Eingang in einer der Stützen liegt ist doch wohl klar. Alles andere hätte doch nicht ausgesehen.
    Ganz nebenbei: Schau dir mal das vielleicht beste Museum der Welt an. Die Uffizien. Der Eingang besteht dort aus einer versteckten Seitentür, die man nur wegen der langen Schlange bemerkt.
    Übrigens ein interessanter Vergleich H-A-U und Phaeno.

  • Der versteckte Eingang mit der schrägen, einen von oben erdrückenden Fassade ist doch gerade der Witz. Ich finds sehr originell und spannend. Welche Funktionalität fehlt diesem Gebäude denn? Es ist doch kein Bürokomplex, sondern eine Touristenattrktion! Um das Gebäude voll auszunutzen wäre ein schlichter Würfel mit großem Eingangsportal gut gewesen. Sehr einladend, dafür aber langweilig!

  • Stimmt. manchmal kann man glauben, man ist hier unter Bauingenieuren, und nicht unter Architektur-Liebhabern,die das ganze als Kunst verstehen ist. Architektur ist für mich einfach Kunst, und deshalb muss sie auch nicht zwangsweise schön sein. Wenn es nur darum ginge, dann wären unsere Städte ohnehin kotz langweilig.

  • In Städten muss man aber auch leben können, deswegen sollen sie schön sein. Da es in Wolfsburg aber eh nichts gibt, hab' ich kein Problem mit demBau.

  • Offensichtlich noch nie in Wolfsburg gewesen. Oder?
    wenn man mitten in einer großstadt leben kann, tzrotzdem aber ein Haus mit Garten bewohnt, dann ist das schon etwas, was nicht jede Stadt bieten kann. Bessere Luft, weniger Staus, mehr Naherholungsgebiete als fast alle anderen sind sicher kein Zeichen dafür, dass man in Wolfsburg nicht wohnen kann.

  • Was soll eigentlich an Lohmar an der B484, an der A3 und in der einflugschneise des Flughafens Köln-Bonn so viel lebenswertersein?