Kronprinzengärten | Falkoniergasse [realisiert]

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    Der Film wirkt nett, geradezu wie eine (sehr aufwändige) Liebeserklärung an die Stadt und ihre Geschichte. Die dargestellte Architektur sagt mir spontan - vom Film geblendet ;) - auch zu und tatsächlich scheint sie sich auch gut in die Gegend einzufügen. Von mir aus kann es ruhig so kommen, auch wenn es so etwas wie ein Ghetto für Reiche werden dürfte. Das Video lässt die Zielgruppe ja erahnen...

  • Ambiente, Schönheit, Flair...

    Dieser Werbefilm zeigt das, was Berlin bislang in dieser Qualität fehlt:
    Exklusive Wohnungen in zentraler Lage mit Stil.
    Soetwas sollte jede Metropole aufweisen können! :daumen:
    Hoffentlich wird´s auch so gebaut... :59:

  • Ja, das sieht definitiv sehr hochwertig aus und dürfte die eh schon exklusive Gegend weiter aufwerten. Die QM-Preise sind natürlich happig - 8.200€/m² sind im Durchschnitt zu zahlen.
    Mittlerweile soll es 200 Interessenten für die Wohnungen geben, weiß die Berliner Zeitung in einem aktuellen Artikel. Im Frühjahr 2012 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.


    Hier kann eine weitere Pressemitteilung gelesen werden.


    LukaTonio
    Der Thread zu dem von dir angesprochenen Thema findet sich dort. Jetzt wo die Kronprinzengärten in den Startlöchern stehen dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein biss sich auch auf diesem Gelände etwas tut.

  • Hier gibt es ein recht süffiges Filmchen über das Projekt zu sehen:
    http://www.kronprinzengaerten.de/#/de/movie
    Ich weiß nicht, ob das der gültige Entwurf sein soll.


    Die alten Entwürfe waren zwar schöner, aber falls das jetzt die endgültigen Entwürfe sind, dann kann man gut damit leben. Scheint doch noch genügend klassische Architektur verwirklicht zu werden. Hoffentlich kommt kein "Graft-Chipperfield-Monster" dazu. Aber da der Block direkt an der Friedrichswerdersche Kirche im Film nicht direkt gezeigt wird, werden wir dort wohl noch mit Veränderungen rechnen müssen. Dort dürfen sich dann wohl Chipperfield und Graft verwirklichen. Gott bewahre. Gerade dort wäre eine klassische Formensprache so wichtig. Die Arkaden in der kleinen Gasse zu den Innenhöfen wurden wohl leider auch gestrichen.

  • Alle Achtung: die Bauwert hat's mit dem Filmchen richtig krachen lassen.


    Insgesamt aber wird das historistische Gebäude von Patzschke überbetont, obwohl dieses an der "Hinterseite" Richtung "Schinkelklause" steht. Zu seinem Recht kommt nur noch das Gebäude von Tchoban, ein bischen Frühmoderne wie es gerade Mode ist.


    Über die Townhouses wird nur rüberflogen - von der Vorderseite unmittelbar westlich der Friedrichswerderschen Kirche und gegenüber des AA ist nichts dabei. Das ist das Gebäude, welches Graft oder Chippi überarbeiten sollen.

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    Der Patzschke-Bau ist auch das Highlight. Frage mich nur wieso man nicht den Mut besitzt den ganzen Block in diesem Stil zu bebauen. Dann müsste man auch nicht den Patschke-Bau überbetonen.


    Und ich habe es befürchtet, dass gerade der Bau von Chippi überarbeitet werden soll. Das wird doch das gesamte Quartier versauen. Schade.


    Ist eigentlich der Grund bekannt, wieso Chipperfield dort plötzlich ne Duftmarke setzen soll?


    Und dabei ist jetzt schon eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem alten Entwurf zu erkennen:


    Alter Entwurf:
    http://img183.imageshack.us/img183/5036/84163780gq7.jpg


    Neuer Entwurf:
    http://img855.imageshack.us/img855/1893/neuerentwurf.png


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    Bato

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    Man kann aber hoffen, daß in einigen Jahren die Bäume noch höher sein werden und diesen Bau etwas bedecken werden.
    Ich persönlich finde die Entwicklung in diesem Areal gut, wenn es so weiter geht.


    Was mir aufgefallen ist im Video: die schöne Sicht auf den Dom, die es aber bald nicht mehr so geben wird, wenn erstmal die Bauten am Schinkel-Platz stehen.

  • Dieser Werbefilm zeigt das, was Berlin bislang in dieser Qualität fehlt:
    Exklusive Wohnungen in zentraler Lage mit Stil.
    Soetwas sollte jede Metropole aufweisen können! :daumen:


    Naja, das fehlte bisher nicht wirklich. Am Ku' Damm und Umgebung gibt es ja nun schon seit längerer Zeit echte Altbauten mit Designerläden usw..


    Bei 3:25 im Film wird eine weniger altmodische Wohnung gezeigt die mir gefallen könnte. Sind denn die im Film gezeigten Kamine in den Pseudo-Altbauwohnungen erfahrungsgemäß echt oder nur Dekoration?

  • Der "Alte Entwurf" ist der von Tobias Nöfer (& Tyrra & Graetz). Der "Neue" zeigt vorn den Tchoban (NPS), rechts neben der Kirch noch schmal einen Graetz. Letzterer soll von Chippi & Graft alternativ überarbeitet werden, hat die PDS durchgesetzt.


    Dass nicht alles Patzsche oder Nöfer ist ist dem "Baukollegium" des Senats:


    http://www.stadtentwicklung.be…/baukollegium/index.shtml


    zu "verdanken". Die haben auf die Gestaltung durch "Empfehlungen" Einfluss genommen.

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    Warum mischt sich das Baukollegium bei solch guten Entwürfen ein? Seltsam. :nono:
    Wie wurde denn die Forderung nach Überarbeitung begründet? Denn schlecht ist der Entwurf von Graetz wahrlich nicht. War der PDS der alte Entwurf zu klassisch? :confused:


    Innerhalb eines Threads bitte möglichst wenig zitieren. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.
    Bato

  • Ausgerechnet die schönen, historistisch angehauchten Bauten (mit denen auch fast gänzlich in dem Video geworben wurde!) stehen nach hinten zur Seitenstraße, während die weniger gelungenen, modernistischen, leider aber stadtbildprägenden, vorne am Hauptstraßenzug stehen.
    Und habe ich das richtig vernommen? Ausgerechnet das schmale Haus direkt vorne neben der Frontfassade der Friedrichswerderschen Kirche wird von Chipperfeld und Co. umgestaltet? Na gute Nacht! Hätte es nicht mal ein harmonischer Straßenzug getan, der im Einklang mit den übrig gebliebenen Altbauten steht?
    Das Filmchen ist in so fern ziemlich hinters Licht führend...denn dort wird nur mit dem schönen, guten, alten geworben...

  • ^ Ach je, dieses Ressentiment gegenüber modernem Bauen finde ich seltsam. Es ist ja richtig, dass der Städtebau der klassischen Moderne gescheitert ist, und die Rückkehr zur Blockrandbebauung finde ich gut. Ich kann sogar diesem Trend zum Historismus ein bisschen was abgewinnen - vorausgesetzt, es ist gut gemacht und steht in der richtigen Umgebung. Aber diese "Gründerzeit geil, alles danach Mist"-Haltung wird einem differenzierten Architekturverständnis doch nicht gerecht; wenn man sich darauf beschränkt, tritt man für Kitsch ein und für nichts anderes. :confused:


    Ich sehe auch keine "deutliche Verschlechterung" gegenüber älteren Entwürfen: Zwar ist die Fassade am Werderschen Markt tatsächlich mäßig, insgesamt ist der Block aber sehr viel kleinteiliger geworden; verschiedene Abschnitte mit unterschiedlicher Gestaltung wechseln einander ab und könnten später eher den Eindruck eines gewachsenen Quartiers erwecken als die gleichförmigen Fassaden des alten Blocks. Man könnte auch sagen: Jetzt ist es Kudamm, davor war es Stalinallee. Und das müsste unseren Rekonstruktionsfans um Konstantin & Co. doch eigentlich entgegenkommen, oder? :)

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    Ganz meine Meinung. Man sollte mal die Kirche im Dorf lassen und nicht schon von vornherein die noch nicht vorhandene Umplanung (falls es eine geben sollte) verdammen. Abwarten und Tee trinken.
    Und um es mal historisierungsketzerisch auszudrücken: mir gefällt die Lösung mit der Eckbebauung zum Werderschen Markt hin eigentlich sogar besser als im alten Entwurf. Der höhere Glasanteil und das mehr an Balkonen nimmt der Front des alten Entwurfes dessen Wuchtigkeit.
    Langweilig finde ich eher diesen Entwurf von Jasper Architekten:



    Der jetzt vorgesehene Monsterblock mit einheitlichem Staffelgeschoss, dessen äußere Haut durch das wilde Architekturgemisch von Patzsche über Höhne, Tchoban bis zu Nalbach und nun - nach speziellem Wunsch der PDS - in einer Überbeitung auch noch Graft und Chipperfield ergänzt werden soll ist jedoch gruselig. Entweder unterschiedliche Einzelhäuser (in Höhe, Form und Architektur) oder ein gemeinsamer Block. Hier aber wird eine Kiste mit unterschiedlichen Architektursprachen "dekoriert".


    Gibt es dafür eigentlich eine Quelle?

  • Quelle? Für meine Meinung zum misslungenen Monsterblock oder zur Haltung der PDS? Letztere habe ich live und in Farbe selbst miterlebt; in den Medien wurde die Chippi-Graft-Info von der Grünen-Parlamentarienrin Kerstin Schneider kolportiert.


    Im übrigen: streng journalistisch braucht's zwei unabhängige Quellen um den Wahrheitsgehalt einer Information zu bestätigen.

  • Hübsche Fassaden sind das eine. Die städtbauliche Konzeption das andere zweifelhafte: Nicht nur, dass größteneils nur Wohnnutzung - auch im Sockel - vorgesehen scheint. Wenn man das ursprüngliche Falkoniergassen-Konzept mit der Durchwegung, Hochgärten und der Gewerbe-Nutzung im Inneren eigentlich aufgibt, hätte man der Mut haben sollen, das Konzept zugunsten anderer Möglichkeiten ganz in der Schublade verschwinden zu lassen. Das wechselseitige Interesse der wohlhabenden Bewohner in ihren "Hundeklo-Gärten" und der Flaneure ist doch nich' so groß, dass dafür extra eine Gasse in den Innenhof gebaut werden muss....


    Naja, so kommt endlich der Parkplatz weg. Aber kleinteilige, urbane Mischung?

  • Konstantin
    Für deine eigene Meinung brauchst du keine Quelle angeben. Und noch als Info; es gibt seit 2007 keine PDS mehr. :tuschel:


    in den Medien wurde die Chippi-Graft-Info von der Grünen-Parlamentarienrin Kerstin Schneider kolportiert.


    Und in welchen Medien? Quelle?


    Im übrigen: streng journalistisch braucht's zwei unabhängige Quellen um den Wahrheitsgehalt einer Information zu bestätigen.


    Das stimmt. Und da ich mir kaum vorstellen kann, dass Bauwert von seinen Architekten abrückt nur um 2 ins Boot zu holen die die Linke angeblich vorgeschlagen hat, erwarte ich keine großen Änderungen mehr an der Planung.


    Noch zum "misslungenen Monsterblock". Was würdest du dir denn an der Ecke vorstellen?

  • Das Schicksal des Baues neben der Friedrichwerderschen Kirche werden wir ja als aufmerksame Zeitungsleser begleiten dürfen. Ich hätte nichts dagegen, wenn der Graetz realisiert würde, ich halte den Bau nur für zu hoch. Es wäre nämlich wichtig, das gleichmäßiges Licht in die säkularisierte Kirche fällt, um den ursprünglichen Entwurfsgedanken des Architekten nicht zu verwässern.


    Aber danach sieht es ja nicht aus. Es gibt einen Sockel und oberhalb eine kammartige Bebauung. Das halte ich für falsch.


    Um den Block zu bebauuen, ich schrieb es schon weiter ob, muß man entweder den Block in einer einheitlichen Architektur planen (mit gleichen Traufen und Staffelgeschosshöhen wie jetzt geschehen) oder - wenn man unterschiedliche Architekturen will, auch diversifizierte Höhen und Breiten zulassen, wie es typisch für Berlin ist. Bei den Verkaufspreisen müßte im übrigen auch einmal das eine oder andere echte Dach drin sein, nicht nur Staffel-Flachdächer.


    Was nun beschlossen ist, ist ein wilder Mix der Stile, aufgeklebt auf eine durch den B-Plan exakt vorgegebene Kubatur. Das hat mit Architektur nichts mehr zu tun, das ist Arbeit für den weihnachtlichen Verpackungsservice des KaDeWe.

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