Aktuelles | Sonstige Meldungen und Projekte

  • Dann muss man doch zwangsläufig in die Höhe und Dichte gehen.


    Absolut richtig!
    Was spricht gegen Eck-Gebäude, die als Leuchttürme den Vierteln Qualität und Dichte geben und 8 - 12 und mehr Stockwerke hoch sind?
    Geraden die besonders schön gestalteten Eckgebäude waren früher eine große Bereicherung Berlins. :daumen:
    Dazu müßte man natürlich manches "Krippchen" abreißen. So what? Passiert anderswo auch!


    Da sind die Stadtplaner gefordert - und die ducken sich derzeit noch weg... :cool:


  • Was spricht gegen Eck-Gebäude, die als Leuchttürme den Vierteln Qualität und Dichte geben und 8 - 12 und mehr Stockwerke hoch sind?


    ^ Ja, sehe ich ähnlich. Es muss ja nicht gleich alle Eckgebäude gleichermaßen betreffen, und man muss sicherlich auch die jeweiligen Lichtverhältnisse berücksichtigen. Es gibt aber viele Straßen, bei denen es sich in meinen Augen anbietet, den jeweiligen Anfang oder das Ende (deutlicher) mit höheren Eckgebäuden zu markieren und damit eine Torsituation herzustellen.

  • AG City setzt auf Hochhäuser

    Die AG City, ein Zusammenschluss von 518 Händlern der westlichen Innenstadt, setzt wegen des steigenden Online-Handels auf Hochhäuser, um auf diese Weise Arbeitsplätze zu erhalten und Steuerausfälle zu vermeiden. Angabe gemäß müssten sich Einkaufsflächen hin zu Ausstellungs- und Erlebniswelten entwickeln, um für die Kundschaft attraktiv zu bleiben, und Hochhäuser würden die Gegend attraktiver machen.


    Als Beispiel wird das geplante Hochhaus von Christoph Langhof auf dem Hardenbergplatz, aber auch das von der Familie Pepper vorgesehene Hochhaus auf dem Gelände des derzeitigen Europa Center-Parkhauses in der Nürnberger Straße genannt. Hier hat Helmut Jahn ein 250m Hochhaus entworfen, das ein wenig an das Gebäude der Bank of China in Hong Kong vom Architekten I. M. Pei erinnert. Als Ausgleich für die Höhe will Jahn der Stadt einen öffentlichen Platz zurückgeben, der um seinen Turm herum entstehen, und das Gebäude mit Durchwegung und Infrastruktur des Europa Centers verknüpfen soll.


    Jahn ist der Ansicht, dass Berlin ein zentraler Hochhausplan fehlt. "Senatsbaudirektor Hans Stimman war ein Glücksfall für Berlin. Der fehlt jetzt", so Jahn.


    https://www.morgenpost.de/bezi…er-City-West-sichern.html

  • ^ Was für ein von der Familie Pepper vorgesehenes Hochhaus auf dem Gelände des derzeitigen Europa Center-Parkhauses in der Nürnberger Straße denn?


    Zugehöriger Thread: http://www.deutsches-architekt…thread.php?t=3951&page=62
    --> Dort zuletzt ab Post #921, wo wiederum auf andere "Morgenpost"-Artikel verlinkt wird
    Demnach sind dort langgezogene, 7-geschossige Neubauten inkl. kleinen Turmaufbauten vorgesehen und es wurde der Anteil von Einzelhandelsflächen zugunsten von Büroräumen reduziert

    2 Mal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • ^ Auf dem Hardenbergplatz wird es kein Hochhaus (und auch keine Tiefgarage) geben: http://www.deutsches-architekt…hp?p=602687&postcount=168
    http://www.deutsches-architekt…php?p=602788&postcount=20


    Betreibt da jemand weiter PR für seinen Turm?


    Im Übrigen halte ich die Logik "Hochhaus = attraktiv für bisherige Online-Kunden" für verquer, im Umkehrschluss heißt das ja: auf dem flachen Land hat der traditionelle Handel keine Chance?!

  • Anscheinend werden die aktuellen Hausbesetzungen hier noch nicht diskutiert, falls doch bitte verschieben. Ich möchte auch keine zu nichts führende politische Diskussion vom Zaun brechen, frage mich aber schon, wie es sein kann, dass trotz des Berliner Wohnungsmangels offenbar auch Gebäude einer städtischen Wohnungsgesellschaft seit Jahren unsaniert leer stehen. Außer wenig überzeugenden "statischen Problemen" habe ich dazu noch keine Erklärung in den Nachrichten zur Hausbesetzung gefunden. Habe ich etwas übersehen?

  • Florian Schmidts seltsame Ideen

    Florian Schmidt als Baurat Kreuzbergs über die seltsame Idee, dass der Bau von mehr Wohnungen nicht gegen die Wohnungsnot hilft. Er möchte nicht, dass angestammte Bürger aus ihrem Bezirk vertrieben werden. Wenn ich nach Berlin ziehen wollen würde und es keine neuen Wohnungen gibt, würde ich versuchen eine bestehende Wohnung zu bekommen und mich mit angestammten Berlinern darum streiten. Ich verstehe nicht wie die beiden Forderungen keine neue Wohnungen bauen und angestammten Berlinern helfen zusammen passt.


    https://www.tagesspiegel.de/be…-genehmigen/22581126.html


    Die wenig sachliche Diskussion kann dort weitergeführt werden.
    Bato

  • Stadtentwicklung in Berlin aus Rotterdamer Sicht

    Im Tagesspiegel ein sehr lesenswertes Interview mit dem langjährigen obersten Stadtplaner Rotterdams, Martin Aarts.
    Im Interview benennt Aarts sehr deutlich die Defizite der Berliner Stadtentwicklungsplanung, angefangen bei einer praktisch nicht vorhandenen strategischen Vision für die Stadt, über zaghaftes und inkonsistentes Vorgehen in den Bereichen Verdrängung, Touristifizierung, Verkehrspolitik, Bürgerbeteiligung bis hin zu einem seiner Ansicht nach in Deutschland bei Politik und Verwaltung stark ausgeprägten sektoralen Denken, welches Verantwortung scheue und wenig lösungsorientiert sei.
    Frischer, intelligenter Pragmatismus aus den Niederlanden; schade dass wir nicht jemanden seines Formats als Stadtentwicklungssenator oder Senatsbaudirektor haben.

  • ^ Das größte Problem in Rotterdam war laut Text, dass die Stadtmitte zur hässlichen Industriestadt wurde, nachdem sie nach den Kriegszerstörungen mit Blöcken bebaut wurde, wie es sie auch massenhaft in Berlin gibt. Wenn ich die Threads hier zusammenfassen sollte - entweder wird endlos pro/kontra Rekonstruktionen gestritten oder die meist misslungenen und langweiligen Projekte anderer Areale beklagt. Vielleicht sollte man nüchtern feststellen, dass jede Rekonstruktion schon mal besser ist als die Problemviertel wie in Rotterdam - und wo für welche die geschichtliche Plausibilität fehlt, sollte weit mehr Aufmerksamkeit der interessanten Gestaltung geschenkt werden.


    Interessant finde ich im Interview die Betonung der Möglichkeiten der Nachverdichtung in der Mitte - wie innerhalb des S-Bahn-Rings. Auch die Abkehr vom Autoverkehr, die in vielen Städten inklusive Rotterdam gelang, aber es laut Text keine Zeichen in Berlin gibt - tatsächlich kann man den Threads hier nirgend entnehmen, dass irgend eine Straße oder ein Parkplatz zurückgebaut wird.


    Erg.: Im Interview ist von 2 bzw. 20 Tsd. zusätzlichen 'Häusern' in der Rotterdamer Innenstadt die Rede, doch gemeint sind wohl WE als Geschosswohnungen - Rotterdam verdichtet in die Höhe. Man beachte bitte die Vielfalt der Formen und Farben einiger Rotterdamer Projekte wie etwa des fertigen Hochhauses mit leicht wellenförmiger Fassade auf einer Seite neben der Baustelle Willemstoren unter #126.
    Wenn man eine Inspiration sucht, was man auf Altstadt-Arealen anstellen könnte mit Grundstücken, auf den gerade nicht rekostruiert wird - in Venlo (auch Niederlande) wurde es in einem Quartier an der Maas ganz gut gemacht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Interessant finde ich im Interview die Betonung der Möglichkeiten der Nachverdichtung in der Mitte


    Wenn man durch die Straßen geht oder mit der Bahn fährt, bekommt man den Eindruck, dass es noch reichlich Grundstücke gibt, auf denen neu gebaut bzw verdichtet werden könnte. Die Frage ist natürlich noch, ob die Eigentümer überhaupt Interesse bzw. die die Möglichkeit haben, zu bauen.


    Auch die Abkehr vom Autoverkehr, die in vielen Städten inklusive Rotterdam gelang, aber es laut Text keine Zeichen in Berlin gibt - tatsächlich kann man den Threads hier nirgend entnehmen, dass irgend eine Straße oder ein Parkplatz zurückgebaut wird.


    Na ja, Rotterdam ist alles andere als Autofrei. Für Berlin hoffe ich einfach, dass die durchaus bestehenden Konzepte zur allmälichen Abkehr vom Autoverkehr mit Rückbau von Straßen, Ausbau des ÖPNV, mehr Platz für Fahrradfahrer, usw. nicht wieder nach der nächsten Wahl blockiert werden.
    Widerstand gegen die Beschränkung des MIV gibt es ja genug.
    Was die bisherige Entwicklung angeht, sind natürlich auch schon viele Parkplätze bebaut worden, Busspuren und Straßenbahnen gebaut worden, Radwege eingerichtet worden. Aber der große Wurf ist leider noch nicht in Sicht.

  • "Dachkieze"

    Dachkiez nennt sich ein neues Konzept zur Aufstockungen besonders von Plattenbauten. Ich finde es etwas eigenwillig aber sicher einen Versuch wert.


    Berichte in der Berliner Woche (mit seltsamen Text) sowie hier und hier (auf Englisch).

  • ^ Ergänzend dazu wird heute in mehreren Tageszeitungen über ein Pilotprojekt zur Aufstockung von Plattenbauten berichtet.
    Dabei sollen 5-6 geschossige bzw. 10-11 geschossige Gebäude um mindestens zwei Etagen aufgestockt werden.
    Dadurch können wohl bis zu 50.000 Wohnungen entstehen.


    Berichte hier und hier


  • Für Berlin hoffe ich einfach, dass die durchaus bestehenden Konzepte zur allmälichen Abkehr vom Autoverkehr mit Rückbau von Straßen, Ausbau des ÖPNV, mehr Platz für Fahrradfahrer, usw. nicht wieder nach der nächsten Wahl blockiert werden.


    Gerade komme ich von Paris zurück und stelle fest, dass der Berliner Straßenverkehr dünner, gesitteter (damit meine ich nicht die Pariser Gelbwesten) und erträglicher ist als der in der französischen Hauptstadt.
    Auch London habe ich schlechter in Erinnerung.


    Berlin hat die in Deutschland wohl geringste Quote an PKW pro Haushalt.


    So what?

  • Visionäre Pläne für den nördlichen Stadtrand

    Mitten in die Debatten um Schrebergärten, Mietpreisdeckel und Co. platzt die Meldung, dass eine Gruppe aus Architekten und Kommunalpolitikern eine spektakuläre Vision für ein Feld am nördlichen Rand von Berlin hat.


    Hier sollen nach dem Willen von Architektin Julia Tophof, Volker Härtig (SPD) und einigen anderen Mitstreitern ein neuer Stadtbezirk für schätzungsweise 100.000 Menschen (richtig gelesen!) entstehen – Arbeitstitel: "Bürgerstadt Buch".


    Abendschau


    Vorbild hierfür sollen nicht herkömmliche Schlafstädte wie Marzahn oder Gropius-Stadt sein, sondern kleinteilige dichte Kieze mit Wohnen und Gewerbe dicht (teils extrem dicht) beienander.


    Die Fläche ist mit Autobahnen und S-Bahn-Linien perfekt erschlossen und gehört zu 70 Prozent der Stadt, die das Gebiet laut Bericht im Laufe der Jahre einfach mehr oder weniger vergessen hat.


    Eine Idee, fast zu aufregend, interessant und mutig um mehr zu sein als ein kurzes "Wow" – man darf gespannt sein.


    Wenn mehr draus wird, kann das vielleicht sogar seinen eigenen Thread kriegen.


    Mein Dank geht an das Mitglied BerlinerBauleiter aus einem berlinspezifischen Nachbarforum, ohne den ich davon nichts mitbekommen hätte.


    Marco :)

    Einmal editiert, zuletzt von Bonteburg () aus folgendem Grund: Textformatierung

  • Find ich irgendwie genial! Schon bezeichnend, dass sowas in Berlin von "unten" kommt, quasi grassroot-Stadtplanung. Dabei sollte es schon längst mehrere Planungen in diesem Maßstab geben, nein, eigentlich sollte das schon in Bau sein. Aber was unser Senat priorisiert ist ja bekannt. Man kann nur die Daumen drücken, dass dieses Projekt, in dem sicherlich schon eine Menge Arbeit steckt, nicht direkt wieder mit irgendeinem Pseudoargument weggewischt wird. :(

  • Dazu möchte ich zweierlei anmerken.


    1. Es muss erstmal darüber Konsens bestehen, dass das Wachstum von Berlin erwünscht und gefördert werden sollte. Dieser Konsens besteht nicht und es ist auch berechtigt das zu hinterfragen.
    Dazu nur zwei Bemerkungen. Es gibt den Einwand (zu dem tendiert auch die Linke), dass je mehr man baut, je mehr Leute kommen, und somit der Preisanstieg nicht gestoppt wird und Gentrifizierung gefördert wird, also nicht im Interesse der Linken und Grünen ist.
    Ein weiterer Einwand lautet, durch exzessives Wachstum der Grossstädte werden sich die Ungleichheiten zur Landbevölkerung noch mehr verstärken und wir haben, wenn man sich die Bundesrepublik insgesamt ansieht, ja genau dies als ein ziemlich grosses Problem, dass weite Teile durch Abwanderung leiden und dementsprechend es schwierig ist, die Infrastruktur dort aufrecht zu erhalten. Ein schwieriges Thema.

    Die Überzeugung der Linken ist klar, dass dies nicht erwünscht ist. Von daher konzentriert man sich darauf den Fokus auf Beibehaltung des Status quo, also Festschreiben der Mieten, Hindernisse bei Neubau, usw. zu richten.


    Selbst wenn darüber Einigkeit bestünde, dass es erstrebenswert wäre dort in so grossen Ausmass zu bauen, möchte ich daran erinnern, dass die Berliner Verwaltung schon mit den gegenwärtigen Projekten völlig überfordert ist.
    Es dauert mindestens zehn Jahre um 500 bis tausend Wohnungen zu planen, durchzusetzen und zu bauen.
    Ganz ehrlich, ich glaube nicht daran, dass das von dir angesprochene Projekt von dieser Grössenordnung auch nur die geringste Chance hätte innerhalb von 50 Jahren zu entstehen.
    Dazu bin ich viel zu ernüchtert von der bisherigen Bilanz

  • Ich kann diese Skepsis nicht nachvollziehen.
    Wo in Deutschland wurde und wird bitte ähnlich viel gebaut wie in Berlin?


    Manches dauert vielleicht länger als anderswo, evetuell täuscht dabei aber auch der Eindruck nur, weil es besonders genau beobachtet wird.
    So ist die Quote, die eine Studie über die Bedarfsdeckung bei Neubauwohnungen angibt, für Berlin im Vergleich gar nicht so schlecht (am Ende der Seite ist der Download zu einer durchsuchbaren Tabelle). Berlin 73%, Frankfurt 78%, München 67%, Hamburg 86%, Köln 46%!


    Grundsätzlich ist es aber doch so, dass über bestimmte Wachstumsentwicklungen wie z.B. den "13. Bezirk" noch gar kein Konsens bestehen kann.


    Es gibt m.E. zwei Herangehensweisen. Die Erste ist die Verdichtung im Bestand, die die vorhandene Infrastruktur nutzt, aber zwangsläufig irgendwann an Grenzen stößt.

    Die Zweite ist entsprechend der Neubau in bislang kaum erschlossenen Gebieten ausserhalb der jetzigen Siedlungsfläche.


    Letzteres ist gerade aktuell sehr umstritten. Wenn man Resourcen und insbesondere Verkehr sparen möchte, muss man schon sehr sorgfältig planen, um keine alten Fehler zu wiederholen und das braucht eben Zeit.

  • Ein 7 km langer Tunnel durch Berlin 20-30 m unter der Erde, Bauzeit bis 2028. Eine neue U-Bahn? Nein, eher eine Strom-Autobahn:
    Eine Tunnelbohrmaschine arbeitet sich vom kommenden Jahr an unter der Berliner Innenstadt hindurch. Nach mehreren Jahren Vorbereitung soll voraussichtlich im Frühjahr der Bau der sieben Kilometer langen Röhre für eine neue Höchstspannungsleitung beginnen.
    https://www.berlin.de/special/…-ab-fruehjahr-gebaut.html