Ideen für Nürnberg


  • München hat also keine Frauenkirche, keine Theatinerkirche, keine Michaelskirche und auch keine Asamkirche? Und München hat wohl auch keine Residenz?


    Im übrigen kann man sich über den fränkischen Anteil an den bayerischen Welterbestätten nicht beklagen:

    • Würzburger Residenz (Unterfranken)
    • Wieskirche (Oberbayern)
    • Bamberg (Oberfranken)
    • Limes (der bayerische Anteil liegt in Mittelfranken, Oberbayern und soweit ich das auf die Schnelle sehe wohl auch noch ein kleines bißchen in Niederbayern)
    • Regensburg (Oberpfalz)


    Und es dürfte eigentlich auch bekannt sein, daß auf der derzeitigen deutschen Anwärterliste genau ein Objekt aus Bayern steht, und zwar das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth (Oberfranken).


    Nun zu Deinen Vorschlägen: Aschaffenburger Schloß? Ernsthaft? Veste Coburg? Ernsthaft? Dann aber doch auch die Plassenburg und die Festung Rosenberg und die Burg Burghausen und die Burg Trausnitz in Landshut und das Schloß Neuburg/Donau und das Ingolstädter Schloß und und und ... - neinnein, wir sollten uns schon auf ganz wenige einzigartige Höhepunkte beschränken, und dabei nicht nur die fränkischen Sehenswürdigkeiten im Blick haben, sondern ganz Deutschland. Wenn das Aschaffenburger Schloß Welterbe wird, dann können wir in ganz Deutschland auf einen Schlag drei oder vier (oder fünf oder sechs oder...) Dutzend mindestens ebenso bedeutende Burgen und Schlösser aufnehmen.

  • Ich gebe ja zu, dass meine Vorschläge vielleicht etwas willkürlich waren.
    Aber nur mal zu München: Theatinerkirche, Dom und Asamkirche können doch von der historischen und künstlerischen Substanz überhaupt nicht mit den beiden großen Nürnberger Innenstadtkirchen mithalten.
    Und die Residenz - na ja, so herausragend ist die ja auch nicht.
    Schloss Nymphenburg hätte einen Platz im Unesco sicher verdient. Die ganze Anlage ist in seiner barocken Leichtigkeit wirklich etwas Besonderes.


    Und mal grundsätzlich: Wenn man so manche Objekte aus anderen Bundesländern (v.a. Osten) im Weltkulturerbe sieht, dann frägt man sich schon, warum die da drin sind! Bayern war da vielleicht grundsätzlich etwas zu zurückhaltend.


    Und jetzt nochmal zu Neuschwanstein. Dass das Teil weltbekannt ist und Vorlage für Disneyland ist, kann doch nicht ernsthaft der Maßstab sein.
    Dann könnte man das Hofbräuhaus ja auch gleich mit aufnehmen.
    Übrigens wäre es ja absolut absurd, wenn z.B. die Burg Eltz außen vor bleiben würde und der Kitsch genommen würde.

  • Natürlich sind die Münchner Kirchen nicht Welterbe-würdig, aber Hand aufs Herz – die Nürnberger auch nicht. Die Münchner Residenz sollten wir hier in Franken nicht unterschätzen, aber daß sie Welterbe-würdig ist halte ich auch eher für fraglich, aber das gilt auch für die Nürnberger Burg.


    Meiner Meinung nach ist in Nürnberg - wenn überhaupt irgendetwas - dann einzig die Stadtbefestigung und nur als deren Bestandteil dann auch die Burg mit den Burgbasteien bedeutend genug. Allerdings halte ich den Erhaltungsgrad (etwa 3/4 der ursprünglichen Länge, und dort auch oft sehr eingeschränkt, da die ursprünglich noch dem Stadtgraben vorgelagerten Schanzen und ähnliches ja gar nicht mehr vorhanden sind und auch der Graben oft nur noch erahnt werden kann) für ein Welterbe auch für kritisch. Wenn man sich freilich ansieht, was alles Welterbe ist oder demnächst werden möchte, dann stelle ich fest, daß möglicherweise ich zu kritisch bin. Unter diesem Aspekt ist auch die Frage berechtigt, ob Bayern bei der Anmeldung von Welterbestätten nicht insgesamt etwas zu zurückhaltend war.


    Weshalb sollten aber zur Stadtbefestigung noch die Innenstadtkirchen dazugenommen werden? Für sich genommen sind sie nicht so bedeutend und was verbindet die Stadtbefestigung mehr mit den Kirchen als mit den großen reichsstädtischen Bauten wie etwa dem Weinstadel, dem Unschlitthaus, der Mauthalle, den historischen Teilen des Rathauskomplexes oder der Fleischbrücke?


    Die einzige Variante, nicht nur die Stadtbefestigung zum Welterbe zu machen, wäre in meinen Augen die Relikte des reichsstädtischen Nürnberg als Kulturlandschaft (wie etwa die Reichenau oder das Rheintal). Beim Johannisfriedhof beispielsweise hätte ich auch keinerlei Probleme mit dem Welterbestatus, aber die noch erhaltenen barocken Häuser der früheren Gartenanwesen in der Johannisstraße (ohne einen einzigen noch original erhaltenen oder im gesicherten früheren Zustand rekonstruierten Garten), von städtischer Bebauung bedrängte Herrensitze (z. B. Schübelsberg) oder die eben nur noch rudimentär vorhandene historische Bebauung der Altstadt, insbesondere im Bereich des privaten Profanbaus (von den grandiosen Beispielen Peller- oder Toplerhaus bis "hinunter" zu den einfachen Handwerkerunterkünften wie beispielsweise im Kreuzgassenviertel ist ja so gut wie nichts mehr übrig) - da ginge es mehr um die Erinnerung an das, was mal war, als um das, was wirklich noch vorhanden ist. Aber vielleicht bin ich hier auch wieder viel zu kritisch.


    Den aktuellen Vorschlag lehne ich ab, aber es steht zu befürchten, daß er aus Gründen der political correctness möglicherweise bessere Chancen hat als die Stadtbefestigung oder das Erbe der reichsstädtischen Vergangenheit. Ich finde, dem Welterbe sollten Orte der Kultur, nicht der Unkultur angehören. Deshalb halte ich auch Auschwitz in dieser Liste für deplaziert. Die mit Auschwitz oder dem RPG verbundenen Ereignisse sollen natürlich nicht vergessen werden (und auch viele andere wie das Tian’anmen-Massaker oder der Völkermord an den Armeniern), aber dafür sollte es eine andere Möglichkeit geben als die Aufnahme in die Welterbeliste.
    Ich lehne den jetzigen Vorschlag aber auch ab, weil damit die jetzt schon viel zu starke Fixierung der Stadt auf zwölf Jahre ihrer Geschichte noch weiter verstärkt werden würde.

  • Natürlich sind die Münchner Kirchen nicht Welterbe-würdig, aber Hand aufs Herz – die Nürnberger auch nicht.


    Da bin ich anderer Meinung. Etwas ganz Besonderes bei Lorenz und Sebald ist z.B., dass bei ihnen trotz Reformation die typisch katholischen Ausschmückungen erhalten wurden. Wo gibt es sonst evangelische Kirchen mit solchen Madonnen oder Sakramentshäuschen oder mit dem Grab eines Heiligen?
    Außerdem, wenn man sich andere Kirchen ansieht, die bereits im Weltkulturere sind, dann hätten die Nürnberger dies auch verdient. Der hochgelobte Kölner Dom ist ja historisch auch etwas umstritten. Das meiste dort ist ja erst gut 100 Jahre alt. (Das sieht man nicht zuletzt an den Glasfenstern im schicken Kaiser-Wilhelm-Design.)
    Ich denke, die Nürnberger Kirchen brauchen sich z.B. auch nicht vor den Hildesheimer zu verstecken.


    Den aktuellen Vorschlag lehne ich ab, aber es steht zu befürchten, daß er aus Gründen der political correctness möglicherweise bessere Chancen hat als die Stadtbefestigung oder das Erbe der reichsstädtischen Vergangenheit. Ich finde, dem Welterbe sollten Orte der Kultur, nicht der Unkultur angehören. Deshalb halte ich auch Auschwitz in dieser Liste für deplaziert. Die mit Auschwitz oder dem RPG verbundenen Ereignisse sollen natürlich nicht vergessen werden (und auch viele andere wie das Tian’anmen-Massaker oder der Völkermord an den Armeniern), aber dafür sollte es eine andere Möglichkeit geben als die Aufnahme in die Welterbeliste.


    Das sehe ich ganz genauso. Politische Mahnmale haben nicht unbedingt etwas mit Kultur zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von harher ()

  • Nachdem Nürnberg ja beim Weltkulturerbe bislang vorwiegend auf Grund der Ignoranz in München abgeblitzt ist, [..]


    Jetzt will man es als Stadt der Menschenrechte versuchen
    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1218090&kat=48


    Nette Idee, würde der Ami sagen.


    Ich verbuche das eher unter "dabei sein ist alles und dazu sei jeder Vorschlag recht".
    Mal sehen was als nächstes kommt: das Plärrer-Hochhaus, das Planetarium, der Tiergarten, der Reichswald, die automatische U3, der Flughafen, ...



    P.

  • ..., die automatische U3, der Flughafen, ...


    ... oder die Lagune 2000?
    Im Ernst, es ist doch logisch, dass so ein Titel nicht nur ein "Titel" ist, sondern kann man ihn z. B. auch für Marketingzwecke etc. benutzen. Es hat schon Vorteile, wenn eine Stadt sowas hat. Von daher ist es tatsächlich nach dem o. g. Prinzip: Dabei sein ist alles - schade ist aber, dass sich nicht jeder so sportlich verhält und Teamgeist im eigenen Land zeigt.

  • Was bei dem begehrentswerten Titel schnell vergessen wird:


    Die Wohnungspreise werden um einiges nach oben schnellen! Ich seh das an Regensburg. Genügend Freunde von mir beklagen vor allem seit dem "Titelgewinn" die stark angestiegenen Mieten. Die Zeche zahlt dann mal wieder der kleine Mann...

  • ... oder die Lagune 2000?
    Im Ernst, es ist doch logisch, dass so ein Titel nicht nur ein "Titel" ist, sondern kann man ihn z. B. auch für Marketingzwecke etc. benutzen. Es hat schon Vorteile, wenn eine Stadt sowas hat. Von daher ist es tatsächlich nach dem o. g. Prinzip: Dabei sein ist alles - schade ist aber, dass sich nicht jeder so sportlich verhält und Teamgeist im eigenen Land zeigt.


    Natürlich will man mit dem Titel beim Tourismus punkten. Das ändert aber doch nichts daran, dass die Anerkennung als Weltkulturerbe auch historisch und künstlerisch berechtigt sein muss.

  • Was bei dem begehrentswerten Titel schnell vergessen wird:


    Die Wohnungspreise werden um einiges nach oben schnellen! Ich seh das an Regensburg. Genügend Freunde von mir beklagen vor allem seit dem "Titelgewinn" die stark angestiegenen Mieten. Die Zeche zahlt dann mal wieder der kleine Mann...


    Dass der Titel auch Nachteile hat, ist klar. Das sieht man ja z.B. bei Dresden und Köln, die städtebaulich doch ziemlich eingeschränkt wurden.
    Andererseits muss dies nicht unbedingt ein Nachteil sein, wenn dadurch Bausünden vermieden werden ...

  • Nürnberg strebt den Welterbe Titel mit dem Schwurgerichtssaal 600 an! Laut Presse war von vorn herein nie etwas anderes geplant. Für diese Richtigstellung haben sich die Herren aus dem Rathaus ganz schön Zeit gelassen!


    Das finde ich schon etwas anderes und auf jeden Fall unterstützenswert!


    Da der Ort eine Einzigartikeit in der Geschichte besitzt fällt er unter die Kriterien der UNESCO. Ich hoffe mal, das wird was! Ich denke das sollte auch die Unterstützung der Regierung in München finden


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1256787&kat=10&man=3

  • Fernsehturm Nürnberg - Drehrestaurant

    Da die letzten Tage der Hansa Park am Fuße des Fernsehturmes öfter in der Tagespresse vertreten war, frage ich mich, ob dieser Gewerbepark nicht positive Impulse für das Drehrestaurant im Fernsehturm mit sich bringen könnte?!


    In der Abendzeitung ist von exorbital hohen Betriebskosten für Heizung und Aufzug die Rede... Aber mal ehrlich: Auf welchem Stand der Technik sind die Gerätschaften? Da müsste doch durch ordentliche Sanierung Kosten immens zu senken sein.


    Wäre denn der Fernsehturm nicht eine ausgefallene Location für Tagungen? Da könnte sich doch die Messe einschalten?


    Wenn man das Drehrestaurant bei den Tourristen offensiv bewirbt, sollte doch da einiges Geld zusammen kommen. In München muss man ja auch 3 oder 4€ berappen, um auf den Olympiaturm zu kommen. Es handelt sich hier in Nürnberg schließlich immer noch um das höchste Gebäude Bayerns!

  • Bin auch für die Wiedereröffnung des Drehrestaurants oder allgemein des Turms für die Öffentlichkeit. Die Technik wird wohl ziemlich veraltet sein, wenn man bedenkt, dass der Turm in den 90ern (?) geschlossen wurde. In München gibts halt ein bisschen mehr von der Stadt zu sehen und im Hintergrund einen Panoramablick auf die Alpen. So ganz wird da Nürnberg mit seinem Hügellandschaftspanorama wohl nicht mithalten können. Immerhin könnte man von oben schön die Burg sehen.

  • Ich war damals nur einmal auf dem Turm oben. Der Knackpunkt ist eben, dass die Aussicht nicht ganz so berauschend ist. Die nähere Umgebung unterhalb ist völlig uninteressant, die Burg ist doch schon relativ weit weg und die Fernsicht ist auch nicht so supertoll.
    Das dürfte ein Grund dafür gewesen sein, dass der Besuch doch sehr schwach war und das dürfte auch in Zukunft nicht anders sein. Wenn der Turm z.B. beim Messegelände stehen würde - da wäre er sicherlich erfolgreicher.

  • Wenn es um die "Vermarktung" der Stadt gehen soll, dann muss man eben die Besonderheiten, die USPs herausstellen, mit denen man sich von anderen abheben kann.
    Und da ist denn nun mal die Burg, die Stadtmauer, künftig die Lagune 2000, das GMN, das Verkehrsmuseum usw. (Reihenfolge rein zufällig).
    Ich glaube nicht so recht, dass der Gerichtssaal 600, der ja in der Möblierung der Kriegsverbrecherprozesse gar nicht mehr existiert, besonders zur Profilierung geeignet ist. Dies trifft auch für den Fernmeldeturm zu.

  • Ich finde schon, das die Akzente, die du aufgezählt hast, zu einer positiven Profilierung der Stadt in ihrer Aussenwahrnehmung beitragen. Was aber doch wirklich fehlt ist eine Vision der Stadt Nürnberg.


    Städte mit Visionen veranlassen Menschen in eben diese Städte zu ziehen, im Vertrauen darauf, ihre eigene Vision vom Leben besser verwirklichen zu können. Eine Vision hat die beste "Vermarktung" inklusive!


    Schaut euch doch mal einige Beispiele an:


    Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden, etc... Diese Städte ziehen unter anderem mit ihren Universitäten eine Schicht an, die Forscht und Kreativ ist. Der Zuzug dieser "kreativen Klasse" veranlasst wiederum Menschen, in diese angesagten Städte zu ziehen.


    München spreche ich diese Eigenschaft auch zu. Sie wird aber von der wirtschaftlichen Strahlweite übertroffen.


    In Nürnberg versucht man ähnliches in Gostenhof oder Eberhardshof. Aber es fehlt um sich wirklich neben den Mitstreitern (Leipzig, Köln, etc...) zu etablieren, ein Masterplan mit genügend Strahlkraft. Wo sollen denn aber die Menschen her kommen, die neue Impulse setzen? Allein wegen dieser Tatsache bin ich für die Einrichtung weiterer Hochschulen in Nürnberg!


    Gebildete, aktive Menschen bringen neue Gedanken und Aktzente in die Stadt. Dies ist eine Bereicherung die auch ihre Entwicklung positiv beeinflussen wird. Bisher hat man in Nbg noch den fränkischen, eigenbrödlerischen "lifestyle", der uninspiriert und destruktiv wirkt. Wenn sich eine Stadt nicht schnell genug immer wieder ein Stück neu erfindet, wird sie für neugierige Einwohner irgendwann langweilig. Und diese ziehen dann eben in die angesagten Städte, die über eine höhere Dynamik verfügen.


    Es ist also ein Kreislauf, den es in Nürnberg zu durchbrechen gilt.

  • Zum größten Teil stimmen deine Argumente, aber du kannst keine Städte aus Ostdeutschland mit Städte aus dem Westen vergleichen. Die Unis von Dresden etc. sind auch nur so beliebt, weil die Studiengebühren um einiges billiger sind oder auch ganz entfallen.
    Hamburg und Berlin fallen wohl auch wegen ihrer Stadtgröße raus und München ist die tolle Landeshauptstadt, die vor allem eben so gut wegen unserer fairen bayerischen Landtagspolitik eine so gute Wirtschaft hat. Denkt man andererseits wieder an BMW und den Standort Nürnberg, dann sieht man widerum auch, dass die fränkische Regierung zum Teil auch selbst verantwortlich ist, dass die Wirtschaft in Nordbayern nicht mit der aus dem Süden mithalten kann.


    Wenn sich eine Stadt nicht schnell genug immer wieder ein Stück neu erfindet, wird sie für neugierige Einwohner irgendwann langweilig. Und diese ziehen dann eben in die angesagten Städte, die über eine höhere Dynamik verfügen.


    Genau meine Worte und genau das ist das Problem von Nürnberg. Der Städtebau wurde bisher so gut wie immer sehr konservativ geführt. Neuem Design oder neuer Architektur wurde bisher so gut wie nie eine Chance gegeben. Und wenn die Zuständigen ihre Einstellung dazu nicht ändern oder nicht durch andere ersetzt werden, dann wird das wohl auch immer ein typisches Nürnberger Problem bleiben.

  • Das Hauptproblem Nürnbergs liegt wohl daran, dass es immer noch den sehr strengen Geruch einer Arbeiterstadt hat. Andere Städte haben eben das Image einer Wissenschaftsstadt (Fürth ja nicht unbedingt, trotz Slogan) oder einer Kulturstadt. Das kann man von Nürnberg nicht gerade behaupten. Eine große Rolle dabei spielt natürlich, dass es in Nürnberg eigentlich keine Uni gibt, nur ein paar Ableger und dass es recht wenig Forschungszentren gibt. Man kann nun darüber philosophieren ob es hier keine Elite gibt wegen zu wenigen Hightech-Zentren oder umgekehrt - ist wie mit der Henne und dem Ei.

    Einmal editiert, zuletzt von harher ()

  • Zum größten Teil stimmen deine Argumente, aber du kannst keine Städte aus Ostdeutschland mit Städte aus dem Westen vergleichen. Die Unis von Dresden etc. sind auch nur so beliebt, weil die Studiengebühren um einiges billiger sind oder auch ganz entfallen.
    Hamburg und Berlin fallen wohl auch wegen ihrer Stadtgröße raus und München ist die tolle Landeshauptstadt, die vor allem eben so gut wegen unserer fairen bayerischen Landtagspolitik eine so gute Wirtschaft hat.


    Ich denk schon, dass man Nürnberg mit den Großstädten im Osten vergleichen kann! Berlin fällt wegen seiner Größe zwar etwas heraus, jedoch haben all diese Städte massiv mit dem Strukturwandel zu kämpfen. Und Nürnberg dürfte in im ganzen ehem. Westdeutschland die einzige Städt sein, deren Mietpreise ähnlich attraktiv sind wie im Osten.


    Zum von harher angesprochenem Punkt "Arbeiterstadt":


    Wenn man über die deutschen Landesgrenzen hinweg geht, kann man ruhig auf den Inbegriff einer Arbeiterstadt kucken: Manchester.
    Diese weist wiederum eine 2mal höhere Agglomeration auf, hat allerdings auch das Image der Arbeiterstadt anhängen. Allerdings ziehen die Leute in England, wenn Sie die Wahl zwischen Sheffield und Manchester haben, alle nach Manchester! Die Stadt ist neben London (vgl in Bayern Nbg-München) die "Instadt". Es wurde also ein augenscheinlich schlechtes Image umgedreht!

  • Na ja, eben das hat Nürnberg nun nicht geschafft.
    Da spielen viele Faktoren eine Rolle:
    In der Wendezeit hat man an der Stadtspitze die Chancen verschlafen.
    Und auch die Bundesagentur war ja nicht unbedingt ein positiver Imagegeber, wenn es immer hieß: "wieder schlechte Zahlen aus Nürnberg".
    Und die Nürnberger Mentalität spielt wohl auch eine Rolle. Mir ist nur aufgefallen, dass man - abgesehen von der Fränk. Schweiz - kaum Nürnberger Autos außerhalb der näheren Umgebung der Stadt sieht. Man trifft eher Fürther oder "LAU". Da scheint doch das Interesse an Kultur (z.B. die vielen Schlösser und Burgen in Ober-/Unterfranken) recht klein zu sein.
    Im Ansbacher Kaspar-Hauser-Museum hat man auch noch kaum Nürnberger gesichtet. Diese Dinge sind meiner Meinung nach schon ein gewisses Indiz für Kleinkariertheit. Übrigens waren sicherlich viele Nürnberger nach ihrer Schulzeit auch nie mehr im GNM.