Duisburg-Ruhrort: Schimanskis Heimathafen

  • Duisburg-Ruhrort: Schimanskis Heimathafen

    Die folgende Bildergalerie befasst sich mit dem Duisburger Stadtteil Ruhrort, den ich zum Einstieg etwas näher vorstellen möchte. Das 1437 gegründete Ruhrort ist seit 1905 ein Stadtteil Duisburgs und liegt heute nordwestlich der Innenstadt im Stadtbezirk Homberg-Ruhrort-Baerl. Auf einer Fläche von 5,41 Quadratkilometern lebten Ende des Jahres 2012 5.337 Menschen. Der vom Strukturwandel stark getroffene Stadtteil verzeichnete lange Bevölkerungsverlust, doch seit einigen Jahren steigt die Einwohnerzahl wieder langsam.


    Der Kern Ruhrorts ist durch die örtliche Wohnbebauung gekennzeichnet. Die abwechslungsreiche Architektur stammt zu überwiegenden Teilen aus der Gründer- bzw. der Nachkriegszeit. Südöstlich der Wohngebiete befindet sich die Mündung der Ruhr in den Rhein, in dessen Umfeld vor rund 300 Jahren das erste Hafenbecken angelegt wurde. Der Hafen und später die Montanindustrie ließen Ruhrort bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem wohlhabenden Städtchen heranwachsen. Damals zählte Ruhrort 12.500 Einwohner und besaß ein Amtsgericht, eine Reichsbank, ein Krankenhaus, einen Bahnhof und ein Postamt. Die Abhängigkeit vom Handel sowie von Kohle und Stahl hatte auch ihre Nachteile. Sowohl der 2. Weltkrieg als auch der Krise in der Stahlindustrie ab den 1980er Jahren trafen den Stadtteil. Doch insbesondere der Hafen kann einen erfolgreichen Strukturwandel hin zu einem modernen Logistikzentrum vorweisen. Noch heute gilt der Ruhrorter Hafen zumindest als größter europäischer Binnenhafen. Andere Quellen sprechen sogar vom größten Binnenhafen der Welt, der Ruhrort zu einem der bekanntesten Duisburger Stadtteile machte, ebenso wie das Familienunternehmen Haniel und der Tatort-Kommissar Horst Schimanski.
    Industriebetriebe sind nach wie vor an der Peripherie Ruhrorts angesiedelt, doch hat die Industrie in ihrer Bedeutung für Ruhrort im Gegensatz zum Hafen eingebüßt. Dafür hat sich Ruhrort in den vergangenen Jahren zum zweitwichtigsten Duisburger Bürostandort entwickelt. Außerdem haben sich in der jüngeren Vergangenheit verstärkt Unternehmen aus der Kreativwirtschaft in Ruhrort niedergelassen. Dies hat zur Folge, dass sich Ruhrort gleichzeitig langsam zu einem Szeneviertel entwickelt. Insgesamt gesehen gehört Ruhrort aus stadtentwicklungssicht zu den spannesten Orten in Duisburg. Im DAF befassen sich folgende Threads mit Projekten aus Ruhrort:



    Quelle: eigenes Bild

    Veranstaltungszentrum Mercatorinsel & Duisport Sky Center

    RIW-Porttower


    Duisburg Waterfront


    Ruhrort Sammelthread


    Hafenprojekte

  • An der Hafenpromenade entlang

    Mein Rundgang durch Ruhrort beginnt auf der Friedrich-Ebert-Brücke und zeigt den Blick auf den Leinpfad, der im Volksmund auch Hafenpromenade genannt wird. Auf dem zweiten Foto erkennt man zudem im Hintergrund die Hochhäuser in der Innenstadt (v. l. n. r): Targo-Bank-Hochhaus, Hoist-Hochhaus und Landesarchiv (damals noch in Bau)




    der Pegelmesser - der Eingang in den Ruhrorter Hafen



    Dauerausstellung „Auf Nachtschicht“, die sich entlang des Leinpfads befindet



    „Zum Hübi“ – eine urige Kneipe an der Hafenpromenade



    Die Schifferbörse aus dem Jahr 1952 wird bereits gastronomisch genutzt, in den oberen Etagen sollen künftig Büros eingerichtet werden.



    In unmittelbarer Nähe zum Steiger Schifferbörse liegen zwei Museumsschiffe des Museums für Deutsche Binnenschifffahrt. Dabei handelt es sich zum einen um den 1882 gebauten Eimerketten-Dampfbagger „Minden“ und den 1922 fertiggestellten Seitenrad-Dampfschlepper „Oscar Huber“, der im Bild zu sehen ist.



    für den Brandschutz im größten Binnenhafen Europas sorgt das Feuerlöschboot „Duisburg 1“ - im Hintergrund erkennt man Teile der Bürobebauung am Vinckekanal



    Quelle: eigene Bilder

  • Rund um die Mühlenweide

    Die Mühlenweide bildet die Spitze der Hafenpromenade und befindet sich am Eingang des Hafens gelegen direkt am Rhein. Das Kennzeichen der Grünfläche ist der Flaggenmast, an dem sich ein Biergarten befindet. Regelmäßig wird die Mühlenweide für Veranstaltungen genutzt, wie etwa Trödelmärkte oder das Ruhrorter Hafenfest.





    oberhalb der Mühlenweide verläuft die Friedrich-Ebert-Brücke – die 635 Meter lange Rheinbrücke verbindet seit 1954 die Stadtteile Ruhrort und Homberg und ersetzte die im 2. Weltkrieg gesprengte Admiral-Scheer-Brücke



    Bevor es zum Bau der ersten Rheinbrücke kam, verlief eine Eisenbahnfähre zwischen Ruhrort und Homberg. Zeugnisse aus dieser Zeit sind heute die Trajekttürme, die zwischen 1904 und 1907 erreicht wurden.



    Blick vom Richard-Hindorf-Platz auf die beiden Ruhrorter Trajekttürme



    Quelle: eigene Bilder

  • Straßenzüge

    Häuserzeile an der Dammstraße unterhalb des Richard-Hindorf-Platzes



    Dammstraße mit Blick auf eines der ältesten Gebäude in Ruhrort, das 1787 gebaute ehemaligen Wohn- und Packhaus Borgemeister (das helle Gebäude am linken Straßenrand)



    Ecke Dr.-Hammacher-/Harmoniestraße



    Ecke Dr.-Hammacher-/Krusestraße – zu sehen ist der Turm der nach schweren Kriegsschäden abgerissenen evangelischen Jakobuskirche aus dem Jahr 1842



    Es folgen drei Ansichten der Fabrikstraße mit sanierten Fassaden aus der Gründerzeit. Auf dem dritten Bild sieht man den Turm der zwischen 1845 und 1847 errichteten katholischen Kirche St. Maximilian.





    Ecke Damm-/Harmoniestraße - der Glas-Kubus im Hintergrund gehört zur Konzernzentrale von Haniel



    Ecke Rheinbrücken-/König-Friedrich-Wilhelm-Straße



    Ecke Rheinbrücken-/Dammstraße



    im Norden Ruhrorts befindet sich der Friedrichsplatz


    Quelle: eigene Bilder

  • Neumarkt

    Der zentrale Platz in Ruhrort ist der Neumarkt, der einst den Wohlstand der kleinen Stadt wiederspiegelte. Noch heute weißt der Neumarkt zahlreiche gründerzeitliche Fassaden auf. Jedoch wartet der Neumarkt noch darauf wach geküsst zu werden. Einige Projekte wurden bereits realisiert. So wurde eine Baulücke geschlossen, in dem vor vier Jahren ein neues Bürogebäude durch die Firma Haniel gebaut wurde. Der nördliche Neumarkt wird von einem 1942 gebauten Hochbunker überragt, in dem heute Werkstätten untergebracht sind. Vor dem neu gestrichenen Bunker befinden sich seit 2009 außerdem mit dem „Energiefeld“ eine Skulptur und zusätzliche Sitzgelegenheiten. Ziel ist es in Zukunft die Aufenthaltsqualität des Platzes noch weiter zu erhöhen.









    Quelle: eigene Bilder

  • Sehenswürdigkeiten

    Die Lokalität des Cafés Kaldi am nördlichen Rand des Neumarktes wurde in den 1980er Jahren bekannt als die Schimanski-Kneipe „Zum Anker“.




    Das ehemalige calvinistische Gemeindehaus, das zwischen 1902 und 1905 gebaut wurde. Heute ist es Sitz des Kreativkreises Ruhrort und soll künftig als Kulturzentrum genutzt werden.



    Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt wurde 1998 im Rahmen der IBA Emscherpark im 1910 gebauten Hallenbad eingerichtet.



    Im Jahr 1887 wurde das ehemalige Ruhrorter Rathaus gebaut und kann eine wechselvolle Geschichte vorweisen. Gebaut wurde es als Rathaus, ehe es 1899 zum Rathaus umgebaut wurde. Später war in dem Gebäude vorübergehend das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt untergebracht, heute dient es als Bürogebäude.




    Die Hafenstraße ist die Keimzelle und noch heute Sitz eines Weltkonzerns. Vor über 250 Jahren wurde in der Straße das Unternehmen Haniel gegründet, das mittlerweile weltweit 50.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im zweiten Bild ist das Packhaus zu sehen, das 1756 als erstes Gebäude außerhalb der einstigen Ruhrorter Stadtmauer errichtet wurde.




    Zwei gründerzeitliche Fassaden an der Harmonie- und an der König-Friedrich-Wilhelm-Straße




    Das Schifferkinderheim St. Nikolausburg wurde zwischen 1923 und 1927 gebaut und diente viele Jahre als Internat für schulpflichtige Kinder von Binnenschiffern. Heute nutzt die Caritas das Gebäude für die Jugend- und Suchthilfe. Zum Gebäudekomplex gehört zusätzlich noch eine dreischiffige Kapelle.






    Quelle: eigene Bilder

  • Bürogebäude

    In den vergangenen Jahren hat sich Ruhrort zu einem wichtigen Dienstleistungs- und Büroquartier für die Stadt Duisburg entwickelt. Teilweise entstanden neue Bürogebäude, wie am Vinckekanal (siehe Bild 1). Aber auch in alten Verwaltungsgebäuden wurden neue Büros eingerichtet, wie zum Beispiel in der ehemaligen Verwaltung der Rheinischen Stahlwerke (siehe Bild 3). Der langgezogene Backsteinbau entstand zwischen 1922 und 1924 an der Ruhrorter Straße und wird im Volksmund aufgrund seiner fensterreichen Fassade nur Tausendfensterhaus genannt.







    Quelle: eigene Bilder


    An dieser Stelle endet zunächst einmal der kleine Rundgang durch Ruhrort.

  • Sehr schön eine andere Seite von der Stadt im Westen der Metropole-Ruhr zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass es ein weiteres Bürocluster außer dem Innenhafen in Duisburg gibt. Danke für die Aufklärung :daumen:

  • Weihnachtsgrüße aus Ruhrort

    Ruhrort ist das Kreativquartier Duisburgs. Eine der aktivsten Künstlergruppen ist die Strickguerilla. Diese hat in der Vorweihnachtszeit die historischen Laternen in der Karlstraße auf besondere Weise verschönert.







    Quelle: eigene Fotos


    Mit diesen Eindrücken wünsche ich allen Nutzern des DAF fröhliche Weihnachten und schöne Feiertage! :)