Hotel Karlsplatz 25 (ex Königshof): Abriss & Neubau [im Bau]

  • Dazu hatten sie doch extra diesen Lattenaufbau vor einem Jahr aufgebaut. Ich fand das an der Stelle insbesondere im Zusammenwirken mit dem Justizpalast und dem Kaufhof schon recht mikrig. Was soll jetzt noch an der Baumasse in Frage gestellt werden? Hätte man damals Bedenken gehabt, so wäre der Wettbewerb wohl anderes ausgeschrieben worden.

  • Der Lattenrost war, soweit ich mich erinnern kann, 7m hoch, da passen keine 3 Geschosse rein. Irgendwo habe ich gelesen, dass der Königshof nun 11m in die Höhe wächst. Aber ob das stimmt...:confused:


    Naja wie auch immer, sehr schön dass es dieser Entwurf geworden ist, vielleicht ein kleines Zeichen, dass auch in der Altstadt mutiger gebaut werden kann.


    Viel höher sollte das Gebäude wohl ohnehin nicht werden, bei dem Design. Sonst verdrängt es zu sehr den Justizpalast.


    Aber wirklich super, dass nicht immer der langweiligste Entwurf gewinnt :daumen:

  • Hier noch der Artikel der SZ:
    Neunstöckiges Ausrufezeichen


    Ich find es ganz gut, viel besser jedenfalls als der Bau mit dem Vogelnest-Dach, der sich zwanghaft dort einfügen wollte.
    Jetzt ist es wenigstens richtig moderne Architektur, die einzige Alternative wäre eine Rekonstruktion gewesen.
    Ob es nicht 7 Stockwerke auch getan hätten, darüber lässt sich nun streiten ;)

  • Der Lattenrost war, soweit ich mich erinnern kann, 7m hoch, da passen keine 3 Geschosse rein. Irgendwo habe ich gelesen, dass der Königshof nun 11m in die Höhe wächst. Aber ob das stimmt...:confused:


    Hotelstockwerke sind aber auch generell viel niedriger als das Standardbürostockwerk. Ich würde mal behaupten, dass von UK zu UK es beim Hotel kaum mehr wie 3,2 bis 3,4 m sind.

  • Ich finde den Entwurf von Nieto Sobejano zwar wesentlich besser als den derzeitigen Nachkriegsbau, aber auch er kann dem historischen Hotel Königshof mit seinen prächtigen Fassadenmalereien aus dem Jahr 1880 bei weitem nicht das Wasser reichen:



    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

  • Ich bin eigentlich dagegen, sich immer am "früher war doch alles schöner und besser" festzuklammern.
    Aber mir hätte der "Alte" Königshof auch am besten gefallen. Man könnte das Spiel dann beliebig weiterspielen, Kaufhof abreissen, etc.
    Mir gefiel der erste Königshof eben.
    Wie gesagt, positiv finde ich, dass es mal etwas Mutigeres geworden ist. :daumen:

  • @ Ismaninger: Früher war nicht alles schöner und besser, aber die Architektur schon! :)

  • In dem Kontext könnte man gleich die Verkehrssituation dort verbessern.
    Ich sehe etwa keinen Grund die Prielmayerstraße weiterhin für den normalen Verkehr zu öffnen, denn die paar dort fahrenden Autos können auch auf Elisen- bzw. Bayerstraße ausweichen.
    Es muss ja nicht zwischen jeder Häuserreihe eine breite, asphaltierte Schneise bereitgestellt werden.

  • Also ich finde es sehr beeindruckend an was für einen Entwurf man sich hier herantraut. Das hätte ich den - sonst erzkonservativen - Entscheidern nicht zugetraut.


    Persönlich finde ich den Entwurf abgrundtief hässlich. Wie so oft im Leben ist das aber natürlich reine Geschmacksache.

  • Tetriswürfel mit Erdbebenschaden

    Ich muss der Kritik von Jai-C uneingeschränkt zustimmen. Gemessen am tristen Nachkriegsbau ist der Nieto-Sobejano-Entwurf zwar eine leichte Verbesserung, aber dem Vergleich mit dem historischen Hotel Königshof kann er in keiner Weise standhalten. Da der Bau am Ende der Sichtachse durch das Karlstor steht, wird er wie schon sein Vorgänger nicht nur den Stachus verunzieren, sondern sich auch negativ auf das Straßenbild in der Fußgängerzone auswirken. Wie konnten die städtischen Behörden an einer solch exponierten Stelle nur einen so hässlichen Tetriswürfel, dessen Fassade den Eindruck erweckt, als wäre sie von einem Erdbeben geschädigt worden, genehmigen?


    Zur Veranschaulichung habe ich die Visualisierungen von Nieto Sobejano in höherer Auflösung einmal hochgeladen:






    © Nieto Sobejano

  • aber dem Vergleich mit dem historischen Hotel Königshof kann er in keiner Weise standhalten.


    was war so gut am alten königshof? mir erscheint er wie ein 08/15-Altbau. Keineswegs "prächtig". Die Fassadenmalereien waren nett, der grüne Anstrich gräßlich. Insgesamt also ein ganz netter Altbau, aber gibt es da nicht lohnenswerteres in München für eine Rekonstruktion in München.

  • Wie konnten die städtischen Behörden ... nur einen so hässlichen Tetriswürfel .. genehmigen?


    ja, wie knnten sie nur. und dann wird wieder gejammert, dass man sich in münchen nichts traut. aber keine sorge: auf irgendwelchen verblödeten bürgerversammlung werden sich die kleingester schon noch ereifern. vermutlich wird davor gewarnt, dass passanten bei dem anblick der zerklüfteten fassade epileptische anfälle erleiden könnten. vor diesem hintergrund wird die stadtverwaltungschon noch dafür sorgen, dass das gbäude kein allzugroßer "Aufreger" wird.

  • Den Stachus kann man überhaupt nicht mehr verunzieren, da die Verkehrssituation so katastrophal ist (die vierfache Fläche dessen, was den Fußgängern zur Verfügung steht). Der Gesamteindruck wird durch die Straßenschluchten so dermaßen negativ beeinträchtigt, als "Platz" empfinde ich das nicht mehr wirklich.


    Dass da jetzt ein modernes, keineswegs in dem Maße wie es die Presse propagiert, Gebäude hinkommt ist nur ein Gewinn für den Stachus.

  • Überwiegende Mehrheit gegen "Riesen-Tetris"

    Nicht nur in den Leserbriefen des Münchner Merkurs spricht sich eine überwiegende Mehrheit gegen den "Riesen-Tetris" von Nieto Sobejano aus. Auch die Münchner Altstadtfreunde, die sich für den Schutz des Stadtbildes einsetzen, sind laut einem Bericht des Donaukuriers schwer enttäuscht.


    Martin Schreck, der Sprecher der Bürgerinitiative, bedauerte, dass die Stadt München immer weniger historische Bausubstanz habe. Überall entstehe nur noch Schuhschachtelarchitektur, anstatt die Chancen zur Stadtreparatur zu nutzen. Er hätte sich eine Rekonstruktion des Vorkriegsgebäudes oder zumindest einen historisierenden Entwurf für den Neubau des Hotel Königshof gewünscht.

  • Und was heißt das jetzt?


    Solche Kommentare aus Klatschzeitungen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Dort schreiben auch nur die, die sowieso gegen alles und jenes sind.


    Die "Altstadtfreunde", haben in ihrer Aussage bezüglich der mangelnden Rekonstruktionen natürlich völlig Recht aber gibt es irgendwelche nachweisbaren Projekte, wo diese Gruppierung erfolgreich etwas bewirken konnte? Den "Schutz der Altstadt" braucht es doch überhaupt nicht, alle Altbauten sind denkmalgeschützt und wenn was aus den letzten 50 Jahren abgerissen wird, ist das eher positiv als verwerflich. Die Kritik an der schwindenden Altbaumasse kann ich daher nicht nachvollziehen, niemand ersetzt Altbauten durch moderne Kisten.

  • erchreckend die seitenflächen

    Was an den in der Presse veröffentlichten Renederings nicht zu sehen ist, sind die völlig ungeglöiederten ebenen Seitenflächen an der Bayerstraße und an der Prielmayerstraße und auch an der Rückseite zum Kaufhof. Weniger Gestaltungswille geht echt nicht

  • Traditionsblätter wie den Münchner Merkur und den Donaukurier als "Klatschzeitungen" zu bezeichnen - dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein.

  • Ob moderner Würfel oder Rekonstruktion - alles besser als die jetzige Frontfassade.
    Sollte der Plan 1:1 umgesetzt werden, würde er außerdem die Auffahrt zugunsten der Fußgänger aufgeben - ein deutlicher Fortschritt.


    Weil die Prielmayerstraße mehrmals erwähnt wurde: Direkt hinter dem Hotel liegt das riesige, abweisende, graue Karstadt-Parkhaus-"Schiff" vor Anker. Solange sich das nicht ändert, braucht man eine Aufwertung der Prielmayerstraße nicht ernsthaft zu diskutieren.