Hochhausentwicklung

  • Kommentare von BauLcfr beziehungsweise krumme Formulierungen rechtfertigen also herabsetzende Antworten, halte ich für keine gute Affektkontrolle.


    Natürlich gibt es dichter besiedelte Städte, Kowloon, Barcelona oder Paris sind für mich keine passenden Vergleiche mit Düsseldorf. In London gibt es aber bereits in Zone 2 Stadtteile, die weniger dicht bebaut sind als Düsseldorf in gleicher Entfernung vom Zentrum. In Vergleich zu vorgenannten Städten ist hier Wohnraum günstiger weswegen sich Menschen hier mehr Quadratmeter leisten. Auch reicht es hier bei den meisten zu 1-2 Autos, wodurch die Straßen hier deutlich mehr zugeparkt sind als in Vororten in London. Auch sind Strafen für Falschparker und Kontrollen dort deutlich höher.


    Ich halTe Hochhäuser wie auf dem Klostergelände an der Immermannstr. für sinnvoll. Warum man dort wegen Lärmschutz anders als im Neubau auf der Mecumstr. auf den ersten 5-6 Etagen keine Wohnungen bauen darf, erschliesst sich mir nicht unmittelbar.

  • Das ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Wenn es nach mir ginge, dann sollte man die Immermannstr. / Friedrich – Ebert – Str. / Bismarckstr. für Gebäude mit 100 m Mindesthöhe vorsehen, und zwar ein trautes Nebeneinander von Büro- und Wohntürmen. :)

  • In London gibt es aber bereits in Zone 2 Stadtteile, die weniger dicht bebaut sind als Düsseldorf in gleicher Entfernung vom Zentrum.


    Das stimmt nur teilweise - die letzte Woche wohnte ich in den Docklands im Hotel in der Zone 3, wo es zahlreiche Hochhausprojekte gibt - um 80-100 Meter Höhe oder auch darüber. Siehe hier - links kleinere MFHs der Zeit der ersten Docklands-Projekte, rechts die typische Bebauung der letzten Jahre. Es erfolgte ein Massstabssprung, während an der Witzelstraße/Moorenstraße in Bilk die Zweigeschossigkeit derart heilig ist, dass neben solchen Altbauten wieder welche mit zwei Geschossen errichtet werden statt wenigstens 3-4.


    Im Posting vor einer Woche habe ich weitgehend die Aussagen eines Immobilienexperten zusammengefasst - anders als er glaube ich nicht besonders an Wohntürme um 100-150 Meter Höhe in Düsseldorf. Um zwei Projekte vergleichbarer Dimensionen in Mörsenbroich ist still geworden - Ende September sah ich im Vorbeifahren keinen Betrieb. Realistischer sind noch einige Projekte von Dimensionen wie im Quartier Central oder auch etwas darunter wie anstelle des Franziskanerklosters an der Immermannstraße - solche Hochhäuser könnte ich mir genauso in Bilk vorstellen wie in Unterbilk nördlich von den Bilker Arkaden.


    Eine weitere Frage ist die Gestaltung - von den drei neuesten Projekten in Nijmegen hat jedes eine andere Form und Farbgebung. Im Quartier Central werden die drei Wohntürme wie auch das Hotel aus der Ferne kaum unterscheidbar - kein guter Dienst für die Akzeptanz der Bauform.

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  • ^Ja, meine Aussage hatte für die Zone 2 keine allgemeine Gültigkeit.


    Es gibt diese 2-stöckigen viktorianischen Reihenhäuser, wie z.B. in der Widdenham Rd https://goo.gl/maps/v8JntHtC2PN2,


    in unmittelbarer Nähe zur Holloway Rd Tube Station und 2,5km zu Fuß bis Kingscross/St. Pancras.


    Aber auch Projekte wie Woodberry Down http://www.berkeleygroup.co.uk…sbury-park/woodberry-down


    mit bis zu 30 Geschossen, in der Nähe der Tube Station Manor House (Zone 2/3) und ca. 5-6 km von Kingscross / St. Pancras entfernt.

  • ^ Einige Viktorianische Häuser gibt es auch in der Zone 1 - dass die geschlossenen stimmungsvollen Ensembles geschont werden, verstehe ich gut. Auf Düsseldorf übertragen kann ich die Tabu-Zonen in der Altstadt/Carlstadt oder auch zwischen dem Rhein und dem Belsenplatz (aber nicht dahinter) gut verstehen.


    Unverständlich sind für mich die generellen Zu-hoch-Chöre bei genau jeder Gelegenheit - in den letzten Monaten gibt es z.B. Verteidiger eines Parkplatzes am Fernsehturm wie in dieser Antenne-Düsseldorf-Meldung vom September. "Welche Stadt seinen Fernsehturm zubaut" ist hier die Parole - den Londoner BT Tower kann man längst nicht von jeder Stelle sehen, der wurde übrigens gleich [URL='https://www.google.de/maps/place/51%C2%B031'17.3%22N+0%C2%B008'19.8%22W/@51.5214732,-0.1392155,167m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0x0!8m2!3d51.521478!4d-0.138836']in der Mitte eines Straßenblocks gebaut[/URL] - so dicht wird die Bebauung um den Rheinturm bestimmt nicht.


    Als ich London zum ersten Mal gesehen habe, dominierte der Tower 42 die City. Obwohl lange derer Wahrzeichen, dennoch wurden in der Umgebung viele weitere Hochhäuser errichtet und es wird weiter gebaut - einen aktuellen Blick hat man z.B. auf dem letzten Foto hier unter #206. Von der Tower Bridge kann man das Hochhaus kaum noch sehen.


    Das möge man jetzt z.B. mit den Diskussionen um die Sichtachsen auf das Dreischeibenhaus vergleichen, die es kürzlich hier gab - da wäre selbst ein Flachbau zu hoch. Ich hätte an der eingezeichneten Stelle mir durchaus ein kleineres Hochhaus der 60-Meter-Klasse vorstellen können und wenn man darauf von einem bestimmten Rasen das DSH gar nicht mehr sehen könnte - tja, dann dafür ein anderes Hochhaus.

  • Wohnhochhäuser

    Erst kürzlich wurde im Interview mit der neuen Baudezernentin u.a. das Thema der Wohnhochhäuser angesprochen. Am 01.12 schrieb Express über Hochhausprojekte - in den ersten 9 Monaten des Jahres wurden Baugenehmigungen für 3117 WE erteilt, gegenüber 1086 im Jahr 2015 +187% Der Artikel listet einige (bereits bekannte) Hochhausprojekte und zitiert den Chef des Düsseldorfer Rings Deutscher Makler, der im Hochhaus-Wohnen einen Trend sieht.


    Der Artikel beginnt mit einer Visualisierung von Rhein740, welcher Wohnturm bereits im Bau sein sollte - vor ein paar Tagen bin ich dort vorbeigefahren, vom Hochhaus-Bau nichts zu sehen. Wenn eine Penthouse-Wohnung 8,5 Mio. EUR kosten soll, könnte die Ausrichtung der Grund für die Verzögerung sein - der Markt für Luxuswohnungen oberster Preisklasse ist in Düsseldorf seit längerer Zeit gesättigt (aus ähnlichem Grund dürfte LaCouronne in der Friedrichstadt eine Rohbau-Bauruine bleiben). Der flache Teil des Vorhabens mit preiswerteren Wohnungen ist längst fertiggestellt. Den Turm mit mehr kleineren WEs umplanen?


    BTW: Wenn man mit 3117 WE in 9 Monaten, also 4156 im Jahr kalkuliert - die derzeit den Stadtplanern bekannten Baureserven von 15 Tsd. WE würden für 3,6 Jahre reichen und selbst wenn mit Kreativität 20 Tsd. WE erreicht werden sollten - dann für gerade mal 4,8 Jahre. Man braucht wohl bisserl mehr Kreativität und auch in die Höhe/Dichte zu gehen.

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  • ^ Nein, der Grund für den verzögerten Baubeginn ist, dass zunächst das Parkhaus fertig gestellt werden sollte, bevor man den Parkplatz bebaut. Der Turm ist ja auch bereits einige Zeit in der Vermarktung - von daher ist es fraglich, oben die Beobachtungen zum Nachfragerückgang hier zutreffen.


    Hier steht dann übrigens auch, dass Baubeginn im 1. Quartal 2017 sein soll:
    http://www.rp-online.de/nrw/st…t-eroeffnet-aid-1.6436213


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    Die Liste der Hochhäuser in Düsseldorf auf Wikipedia enthält übrigens derzeit nur 28 Einträge mit sämtlichen Gebäuden über 50m. Auch wenn dort einige Gebäude zu fehlen scheinen, lohnt es sich mal vor Augen zu führen, um wieviele Objekte die Liste demnächst wachsen wird:
    - Uppernord Tower (125m)
    - Sky View (>100m)
    - Blumengrundstück (so der Name des Wohnturms am Seestern, 111m)
    - Rhein 740 Tower (70m)
    - D'Or (60m)
    - Le Grand (60m)
    - Ciel et Terre (60m)
    - 25hours (60m)
    - Niederkasseler Lohweg (60m)
    - Grand Central 1 (60m)
    - Grand Central 2 (60m)
    - Grand Central 3 (60m)
    - Heimathafen 1 (60m)
    - Heimathafen 2 (60m)
    - Horizon (60m)
    - Hexagon (60m)
    - Franziskanerkloster (50m)
    - Hochhaus am Rheinturm (bis zu 2 * 60m)

  • ^ Horizon ist wohl L'Oreal, mittlerweile in der Rheinpanorama sichtbar - gerne könnte der neue Projektname im Threadnamen sichtbar werden. D'Or ist bereits längst fertig und bezogen. Ciel et Terre wurde fast komplett entrüstet, Le Grand bekommt erst die Wohnturm-Fassade, 25hours ist beim 2. OG angelangt. Der Rest sind Ankündigungen, zum Teil seit Jahren.


    Zum Hochhaus-Thema gab es kürzlich zwei Artikel - der Berliner Tagesspiegel meint, sie seien "effizient in der Erschließung", der Markt komme in Bewegung. Die RP schrieb gestern, der CDU-Kreisverband sei gegen die Hochhäuser am Landtag - mit welcher Begründung genau, wird nicht verraten. Dass die Bezirksvertretung 3 parteiübergreifend gegen das Projekt sei, ist mE nicht wirklich eine Begründung, nicht mal in der postfaktischen Politik. Der Beschluss sei für die CDU-Ratsfraktion nicht bindend - diese wolle abwarten, wie der im Wettbewerb ausgewählte Entwurf aussieht.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Die Realisierung solcher Projekte dauert halt.
    - Beim Uppernord Tower musste erst der Bebauungsplan geändert werden; so weit ich weiß wurde kürzlich der Bauantrag gestellt.
    - Beim Heimathafen war es der Streit mit der Hafenindustrie, der das Projekt verzögerte.
    - Rhein 740 Tower kann erst mit Fertigstellung und Betrieb des Parkhauses begonnen werden.
    - 4 Gebäude sind bereits im Bau; eins bereits fertig.
    - 4 Projekte sind sehr neu.
    - Grand Central ist, soweit ich weiß, gerade im Bebauungsplanverfahren, soll aber in nur einem Bauabschnitt verwirklicht werden.


    Kurzum: deinen Pessimismus verstehe ich nicht. Es ist ordentlich Bewegung im Hochhausmarkt.


    Die Liste enthält übrigens noch nicht den möglichen Turm von Trivago und ein bislang nur in der Headline dieses Rp-Artikels erwähntes Hochhaus im Bankenviertel:
    http://www.rp-online.de/nrw/st…rlsquartier-aid-1.6114038

  • Ich finde auch,dass sich in Düsseldorf so einiges gerade tut.


    Irgendwie finde ich es trotzdem schade,dass es meistens bei den etwas unbeliebten 60 Metern bleibt.
    Deshalb würde ich mich freuen,wenn es mit dem Upper Nord Tower,Skyview und dem HH am Seestern klappen würde.Besonders letzteres soll ja angeblich auch ziemlich bekämpft werden von der Politik.


    Aber so einige Projekte mit 80 bis 120 Metern-ob nun Büro,Wohnen oder Mix-würde ich mir auch relativ zentral wünschen.Damit die Projekte auch eine gewissen Fernwirkung haben und sich ein kleines Cluster entwickeln kann.Düsseldorf ist ja da auf einem ziemlich guten Weg,wenn es so weitergeht,nun auch offiziell zur zweitbesten Skyline Deutschlands aufzusteigen.


    Ich würde es mir wünschen.Das Potential ist da,Büromarkt läuft gut,der Wille ist auch da,Hochhäuser werden im Vergleich mit anderen Städten,wie Berlin,Hamburg und München relativ wenig bekämpft.

  • ^^ Wenn bereits der Medienhafen angesprochen wird - vor drei Jahren gab es die Ankündigung eines 'Siebenscheibenhauses'. Die (un)konkrete Planung ist bestimmt längst gestorben und den Entwurf finde ich auch nicht so toll - aber wenn ein Hochhaus dort genehmigungsfähig ist - vielleicht kommt ein Investor mit einem neuen Entwurf? Ob für Büros oder Wohnungen - ungefähr 200 Meter weiter vom Industriehafen als der Heimathafen müsste ein Wohnen möglich sein? Dann wäre dies womöglich die bessere Nutzung, da die letzte Chance, im Medienhafen mehr Wohnraum zu errichten - auf den Grundstücken westlich von Trivago wird bestimmt nur Gewerbe möglich sein.


    In der Nähe - hier unter #496/#497 wurde ein Wettbewerb für das Siemens-Areal an der Völklinger Straße besprochen, wo u.U. ein Bürohochhaus möglich wäre (ich hoffe, zumindest hier schiesst weder die Bezirksvertretung noch der Landtag quer).


    Kürzlich hat jemand den Hofgarten mit dem New Yorker Central Park verglichen, von den Hochhäusern umgeben. Am Hofgarten kenne ich drei - das Dreischeibenhaus, das nicht besonders hohe Melia-Hotel auf der Nordseite und im Osten das Wohnhochhaus an der Ecke Kaiserstraße/Gartenstraße. Falls man mit einem Sockel die Höhe der Nachbarn übernehmen und den Wohnturm vielleicht einige Meter von der Straße zurück versetzen würde - wären noch weitere Wohnhochhäuser nördlich oder östlich vom Hofgarten denkbar? Oder an der Louise-Dumont-Straße im Südosten?

  • ^ Wenn man optimistisch den Bau voraussetzt, stellt sich die Frage, wie hoch das Trivago-Hochhaus eigentlich sein könnte. Die EG-Säulen des östlichen Teils sind irgend etwas um 5,5-6 Meter hoch - soweit ich mich an die Visualisierungen erinnere, die Obergeschosse sollten etwas niedriger als das EG ausfallen. Könnte man von 4-4,5 mal 13 plus Technik, also 60-65 Meter ausgehen?


    Man kann es übrigens kaum auf Fotos vom Straßenniveau sehen, aber auf der Webcam - im Westen erkennt man die Konturen nicht eines Tropfens, sondern von zwei; der westliche Baukran Nummer 3 steht genau dazwischen. Das wären insgesamt nicht zwei, sondern drei Gebäude - das südwestliche scheint den mächtigsten Erschliessungskern im Verhältnis zur Fläche zu haben.


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    Täglich sehe ich das verlassene Bürogebäude am Ostende des Wehrhahns (die Nordseite) - der EG-Laden ist entkernt (zweites Foto), in den Obergeschossen brennt nie Licht. Ich hoffe, es wird kein Umbau versucht, sondern abgerissen und neu gebaut - dann kann man an die blinde Wand des Hotels links anbauen. Ungefähr der Grundriss des derzeitigen Baus könnte als Turm höher gehen - leider nicht allzu hoch, da Platz für einen größeren Erschliessungskern fehlt. Etwas um 12-13 Geschosse müsste aber technisch machbar und einigermassen wirtschaftlich sein? (Jetzt gibt es 8 plus Staffelgeschoss.) Einen Eckladen im Neubau setze ich voraus, davon hat die Gegend nicht zu viele.


    Es ist eine groteske Situation - der Leerstand steht mitten im boomenden Entwicklungsgebiet: Westlich der Hotel-Neubau, auf der anderen Straßenseite im Osten wurden alle Bauten umgebaut oder neu gebaut (Okzitan) - drittes Foto rechts und Fenster-Spiegelung auf dem zweiten. Das verklinkerte Bürohaus (drittes Foto links) hat keine Leerstände, dahinter wurde The Village neu gebaut, d'Or, derzeit 25hours (der Baukran in der Mitte). Für Wohnungen ist die Lage zu verkehrsreich, ein Bürobau würde von perfekter Anbindung profitieren: Mehrere S-Bahn-Linien und die Wehrhahnlinie kaum 100 Meter entfernt.


  • Am Wehrhahn 86 - weiteres Hotel

    Zu Trivago antworte ich dir im entsprechenden Thread....


    Täglich sehe ich das verlassene Bürogebäude am Ostende des Wehrhahns (die Nordseite) - der EG-Laden ist entkernt (zweites Foto), in den Obergeschossen brennt nie Licht. Ich hoffe, es wird kein Umbau versucht, sondern abgerissen und neu gebaut - dann kann man an die blinde Wand des Hotels links anbauen.


    Der Bauantrag war letzte Woche Freitag Thema in der Sitzung der BV1.
    Das Büro-Hochhaus wird zu einem Hotel umgebaut und die minderbebaute Lücke mit einem Erweiterungsneubau geschlossen.
    Links dazu:


    http://ratsinfo.duesseldorf.de…roposal.html?select=68848
    http://ratsinfo.duesseldorf.de…udGxpY2gp/14/n/280365.doc
    http://ratsinfo.duesseldorf.de…udGxpY2gp/14/n/280365.doc
    http://ratsinfo.duesseldorf.de…xNi5wZGY=/12/n/280338.doc


    Die Visualisierung dazu hat Medienhafen eben in "Am Wehrhahn" gepostet.

    Einmal editiert, zuletzt von DUS-Fan () aus folgendem Grund: Ergänzung zur Visualisierung

  • Durchführungsvertrag an der Mercedesstraße

    ^ Möglicherweise wird es über den künftig 9 Vollgeschossen noch Technikaufbauten geben - gilt das bereits als ein Hochhaus? Wenn man von der Wehrhahnbrücke Richtung City geht, bildet bereits der Bestandsbau ein Fast-Ensemble mit dem Dreischeibenhaus in weiter Ferne, in der Perspektive des Wehrhahns / der Schadowstraße sehr präsentem - mit etwas mehr Höhe wird diese Wirkung stärker. Sie wäre noch gestärkt, gäbe es noch Hochhausprojekte auf der Nordseite dieses Straßenzugs - den manche zwar für dicht bebaut halten, doch in etlichen Metropolen Europas geht es noch viel dichter.


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    Gerade habe ich gegoogelt, was eigentlich ein Durchführungsvertrag ist - der dritte und letzte Teil eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Diesem RP-Artikel vom 15.12 nach sollte der Stadtrat gerade über den Durchführungsvertrag für das 120 Meter hohe Wohnhochhaus an der Mercedesstraße entscheiden - wenn alles gut lief, könnte es in ein paar Monaten mit der Umsetzung losgehen?


    Auf der Tagesordnung stand noch die Zentralbibliothek im Ex-Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz 1 - an sich kein Hochhausprojekt, doch ein Teil der Aufwertung der Bahnhofsumgebung, die einen günstigen Rahmen für Hochhausprojekte dort schaffen könnte.


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    Bei Gelegenheit eine Grundsatzfrage - es hiess hier in einigen Diskussionen, ein Hochhaus müsse aus Feuerschutzgründen von zwei Seiten erreichbar sein, also frei stehen oder zumindest an einer Straßenecke. Kürzlich fand ich diese Planung für das Münchner Werksviertel mit einem Hochhaus in der Mitte einer Straßenblock-Seite. Hat Bayern in dieser Hinsicht lockerere Gesetze als NRW? Wenn es so ist, wieso können diese nicht auch in NRW gelockert werden?

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  • Interview mit Magnus Kaminiarz

    Baunetz veröffentlichte am 20.12 ein Interview mit Magnus Kaminiarz, der u.a. das Frankfurter Hochhaus Grand Tower entwarf, bald das höchste Wohnhochhaus des Landes. Der Architekt plädiert für einzelne "schlanke Solitäre in attraktiven Lagen" - keine Scheiben und auch keine "spartanische Hochhaus-Konglomerate" wie einst in den Großsiedlungen (und wie mE die vier ähnliche Hochhäuser im Quartier Central wirken werden).
    Wohnen sei etwas konservatives, man müsse nichts grundsätzlich neues entwickeln. Dazu eine Anmerkung - besonders in den 1960er/1970er Jahren meinte man, Städte ganz neu erfinden zu müssen, mit unpersönlichen Mega-Konstruktionen mit hängenden Modulen usw. - in einem der Düsseldorfer Museen sieht man ein Modell, wo ganz Oberkassel für merkwürdige Strukturen abgerissen wäre. Solche Visionen könne man sich sparen, lediglich begrünte Fassaden seien ein Raum für Innovationen.


    Das Interview ergoogelte ich kurz nach der Veröffentlichung, doch es wurde auch im Frankfurter Stiftstraße-Hochhäuser-Thread verlinkt, wo drei Hochhäuser in einem Straßenblock integriert werden. Dazu werden dort viele Visualisierungen gezeigt (#140, #145, #148), eine Karte (#144) und unter #149 Baustellenfotos mit künstlerischem Anspruch, welcher uns allen zum Vorbild sein sollte. Der Bauteil3 mit 50 Metern steht laut Karte nicht mal an einer Straße, sondern im Hinterhof. Im Thread heisst es außerdem (#146), der Bauteil N22 im Blockinneren könne noch aufgestockt werden, obwohl er bereits höher ist als die 2-3 Geschosse, die in Düsseldorf im Blockinneren üblich sind.


    In der Einleitung zum Interview heisst es, Magnus Kaminiarz entwerfe derzeit fünf Projekte für Frankfurt, außerdem weitere für Wien und Düsseldorf. Ich ging die Projekte auf seiner Webseite durch, aber fand nichts für Düsseldorf, auch Googlen machte nicht schlauer. Welches Düsseldorfer Projekt könnte gemeint sein?


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    Bei Gelegenheit noch dieser Text vom 27.12 auf www.businessinsider.de, wo ein Vorstand einer Berliner Immobilienfirma "mehr Hochhäuser zum Wohnen" fordert. In dieser Hinsicht sei Frankfurt Vorreiter, doch Berlin ziehe nach. Die modernen Wohntürme würden über Gemeinschaftsräume und -terrassen, gemeinsame Fitnessräume u.ä. verfügen. (Auch Kaminiarz spricht im Interview über die Bedeutung der Gemeinschaftsräume, die in den anderen Ländern größer sei als in Deutschland.)

  • Solche Visionen könne man sich sparen, lediglich begrünte Fassaden seien ein Raum für Innovationen.


    Du benutzt hier den Konjunktiv nach deiner persönlichen Anmerkung mit den "Mega – Konstruktionen", jetzt sieht es so aus, als ob der Magnus Kaminiarz dies gesagt hätte.Trump lässt grüßen.
    Anmerkung: „Wer Banknoten oder Zitate nachmacht oder verfälscht, oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit
    Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft". :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Betonrüttler () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • ^Patati patata. "Dazu eine Anmerkung.. " reicht aus, um die eigene Meinung zu kennzeichnen..


    ^^ Interessanter Beitrag. In welchem Museum sieht man diesen Plan für Oberkassel? Quartier Central mit Simcity - artiger Planung in Blöcken bzw gerade Linien wirkt hier nach meiner Meinung nicht stimmig. Ähnlich wie Bilk on Top irgendwie leblos. Hochhausplanung in Australien, bzw Brisbane gefällt mir besser als in Düsseldorf. Hier sind die beschriebenen solitären Gebäude häufig vertreten - viel historisches gibt es hier nicht, aber ein CBD hat man in Ddorf auch, dort halten sich die Hochhäuser in Grenzen.

  • Es geht vermutlich um eine städtebauliche Studie von Szabolcs von Adorjani, der um 1970 im Bereich der Oberkasseler Rheinwiesen eine Art Insel mit riesigen, amorph anmutenden Hochbauten aus gestapelten Etagen geplant hatte; diese Bebauung hätte vor der alten Oberkasseler Rheinfront erbaut werden sollen und diese vollkommen verdeckt.


    In den 60er Jahren gab es gegenüber historischen Bauten gegenüber kaum Respekt. Hochhaussiedlungen waren der Trend für die Zukunft


    Glücklicherweise wurde diese, heute eher gruselig anmutende Idee nie realisiert; dort wäre mit der Zeit ein typisches Problemviertel entstanden und die Hinwendung Düsseldorfs zum Rhein in den 90ern hätte es bei dem Ausblick wohl kaum gegeben. Zumindest wären die Mieten in Oberkassel heute deutlich niedriger :)


    Nebenbei ist eine Bebauung der Retensionsfläche des Rheines innerhalb der sog. Karlsruher Linie ausgeschlossen; diesen Bereich benötigt der Rhein zur Ausbreitung bei Hochwasser.

  • ^ Zum Namen Szabolcs von Adorjani ergoogelte ich diesen RP-Artikel aus dem Jahr 2013 über eine damalige Ausstellung im Stadtmuseum - gut möglich, dass ich das Modell dort gesehen habe. Ja, so eine Großsiedlung würde die Stadt nachhaltig verschandeln und sich zum Problemviertel entwickeln, leider ist die Thematik nicht bloß als nie gebaute Projekte abzutun. Etwa im Münchner Unterforum wurde erst gestern eine Entlastung-Retortenstadt für 100 Tsd. EW gefordert und auch die RP veröffentlichte vor einigen Wochen einen Artikel, laut dem einige Kommunalpolitiker die Innenhöfe-Nachverdichtungen kritisieren und gerne auf Grünen Wiesen bauen würden. Für manche könnte die Vorstellung verlockend sein - nur einmal mit Nimbys streiten, viele WEs auf einen Schlag, medienwirksam.


    Ähnliche Diskussionen gibt es u.a. in Köln - dort sagte der Baudezernent in einem Interview Anfang Januar, man könne die Entwicklung nicht auf die grüne Wiese am Stadtrand schieben, sondern müsse die bestehende Stadt umbauen, d.h. dichter bauen. Darunter mit Hochhausprojekten - im Süden von Mülheim (die Lage grob mit dem Quartier Central vergleichbar) seien etwa Hochhäuser bis 80 Meter möglich. (Und das in einer Stadt mit dem Weltkulturerbe-Dom und ständiger Einmischung seitens UNESCO - einmal dachte ich, in Düsseldorf müsste es ohne Kathedrale und UNESCO viel einfacher sein.) Das aber behutsam und nicht mit ganzen Reihen von ähnlichen Bauten (wie etwa entlang der Kölner Ringe - so ein Konzept wurde mal im Kölner Unterforum verrissen).
    Im Interview werden ernsthaft Zahlen von 150.000 bis 200.000 zusätzlichen Einwohnern in den nächsten Jahren genannt - Düsseldorf bei 60% der Kölner Größe müsste dann mit 90-120 Tsd. EW rechnen und nicht bloß einen Plan für maximal 20 Tsd. WE haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()