Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • ^ Ich wüsste nicht, was die Grundlage des im Zitat erwähnten Kann-nicht-weitergehen-Gefühls sein sollte. Nachdem ich bereits öfter Pariser Impressionen kundgetan habe - in einer der minimal besseren Gegenden im Westen habe ich kürzlich die Auslage eines Immobilienmaklers betrachtet. Es war nicht Passy o.ä., wo es wesentlich teurer sein dürfte - eben gehobene Mitte (in München mit Lehel vergleichbar?). Im Gedächtnis blieb mir z.B. ein Angebot einer Wohnung mit 70 Qm für 2,1 Mio. EUR - macht 30 Tsd. EUR/Qm. Unter einer Million habe ich gar nichts gesehen - auch in München kann es noch sehr, sehr weit nach Oben gehen.


    Wenn die Nachfrage das Angebot stark übersteigt, lässt sich der Preisanstieg mit einem Bauchgefühl nicht stoppen, da braucht man weit mehr Angebot - aber das haben wir in einigen Threads.


    BTW: S. auch die Zusammenstellung unter #1098 weiter oben - in vielen Städten ist es noch viel teurer als in München.


    Mod.: Der weitere Off-Topic Austausch über Paris, BMW, Deutschland und die Welt wurde hierher verschoben: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=604900#post604900

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • @ #1093; Dieter Reiter wendet sich an den Bauminister Scheuer in der Staatsregierung:


    (...)

    Es ist auch ein fatales politisches Signal, das ausgesendet wird, wenn sich eine staatliche und Ihrem Ministerium zugeordnete Einrichtung der Profitmaximierung und nicht dem sozialen Gedanken unterwirft. Schon mein Vorgänger im Amt stand in dieser Angelegenheit im Austausch mit den zuständigen Ministern, ohne dass das BEV erkennbar sein Vorgehen änderte. Aus diesem Grunde lade ich Sie nun ein, nach München zu kommen und gemeinsam mit den Vertretern der Baugenossenschaft endlich eine sozialverträgliche und für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten. Das Bundesfinanzministerium erhält ebenfalls einen Abdruck meines Schreibens.“


    Vollständige Veröffentlichung zu dem Schreiben: https://ru.muenchen.de/2018/11…er-zu-Gespraech-ein-79071

  • Oberbayern ist inzwischen die 8. wirtschaftstärkste Region Europas, und da wird verglichen mit Städten wie London, Hamburg, Brüssel oder Luxemburg.


    Der Regierungsbezirk ist damit deutlich vor Städten wie Stuttgart oder Darmstadt. Es ist eine ziemlich einzigartige Situation, dass eine Stadt über ein derart weitläufiges und wirtschaftsstarkes "Hinterland" verfügt.


    Das führt dazu, dass auch in der Peripherie mitlerweile sehr hohe Preise aufgerufen werden, in Städten wie Landsberg oder Weilheim (wo man nur mit der Bahn in ca 40 Minuten nach München angeschlossen ist) zahlt man mitlerweile 5000 Euro pro qm. Dieses langsame Abfallen der Preise, dass es so in anderen Großstädten nicht gibt, erhöht natürlich zusätzlich den Druck auf die Preise in der "Zentrale".


    Ich find die Preise auch hoch, aber es ist keine offensichtliche Blase.

  • ^


    Also wird Oberbayern ohne München als eigenständige Einheit betrachtet oder wie ist das zu verstehen?


    Der Bezirk ist auch deutlich größer als das "Hinterland" von München. Bei Berchtesgaden, Altötting oder Ingolstadt würde ich nicht mehr davon sprechen. Dagegen könnten München und Augsburg in Schwaben durchaus als gemeinsamer Wirtschaftsraum aufgefasst werden.

  • Es ist schon Oberbayern inklusive München gemeint.


    Aber die Vergleichsregionen sind nur Städte oder Städte mit ihren direkten, nahen Peripherie, insofern finde ich das schon beeindruckend.

  • IMF Staff Country Report Germany

    Ein aktueller IMF-Report kommt zu dem Ergebnis, in München, Frankfurt, Hamburg und Hannover seien die Preise auf dem Wohnungsmarkt von anderen makroökonomischen Fundamentaldaten zu stark entkoppelt - Wohnungen seien überbewertet und somit drohe eine Blase. Die größte Blasengefahr wird dabei in München identifiziert:


    House prices appear to have been well above their fundamental levels in Hamburg, Frankfurt, Hannover and Munich during recent years (Figure 3). Munich tops the ranks in 2017, with house prices at 46 percent above the level suggested by fundamentals.


    (...)


    In a deeper robustness analysis, we replace the real mortgage rate by a number of potential equilibrium mortgage rates since 2010 (when house prices in German cities started to surge). The results of this analysis provide a range for the overvaluation gap in Munich between 45 and 50 percent in 2017,.


    Quelle: http://www.imf.org/~/media/Fil…ions/CR/2018/cr18208.ashx


    Auch in deutschen Medien wird darüber berichtet: http://www.spiegel.de/wirtscha…ssstaedten-a-1216665.html

  • Wohnimmobilien Mietobjekte Bayern Frühjahr 2018

    München
    Die Mieten in München bewegen sich seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau und erreichen aktuell erneut historische Höchstwerte. In der Frühjahrserhebung 2018 wurden anders als im Bayerntrend in den meisten Segmenten etwas höhere Mietanstiege als in der Herbst-Erhebung festgestellt.


    Am stärksten gestiegen sind die Mieten für Reihenmittelhäuser/Bestand mit +4,9 % sowie für neugebaute Wohnungen mit +3,9 %. Mit jeweils +3,3 % fallen die Zuwächse bei Reihenmittelhäusern/Neubau und Doppelhaushälften/Bestand ebenfalls deutlich aus. Für Bestandswohnungen und Altbauwohnungen liegt die aktuelle Miete entsprechend um +2,5 % bzw. +2,4 % höher im Hebst 2017. Für neugebaute Doppelhaushälften werden in München aktuell +2,1 % mehr bezahlt.


    Im Gegensatz zum Bayerntrend geht die Schere zwischen der Kauf- und Mietpreisentwicklung in München immer stärker auseinander. Dies ist insbesondere auf einen überproportional starken kontinuierlichen Anstieg der Kaufpreise zurückzuführen. So liegt der Anstieg der Kaufpreise für Eigentumswohnungen/Bestand im Vergleich 2000-Frühjahr 2018 in München bei +147 %, während die Mietpreise ein Plus von "lediglich" +60 % aufweisen.


    Quelle: http://www.ivd-sued.net/nachri…n-niedriger-als-in-d.html
    Beitrag in der AZ: https://www.abendzeitung-muenc…a1-b5c9-891a38d4da0f.html

  • Die SZ hat in den letzten eine großangelegte Umfrage zum Mietwohnungsmarkt durchgeführt und präsentiert diese Woche die Ergebnisse. Dabei geht es um die Mietbelastung verschiedener Einkommensgruppen in unterschiedlichen Lagen, unterschiedlichen Wohnsituationen, zum immer stärker werdenden Lock-In-Effekt u.v.m. Die Ergebnisse sind sehr anschaulich aufbereitet:


    https://projekte.sueddeutsche.…te-die-muenchner-e181402/

  • Werkstatt Demokratie:

    Die SZ möchte ein neues Projekt starten und überlasst den Bürgern - ganz basisdemokratisch - die Festlegung des Themas.


    Zur Abstimmung stehen #metoo, bezahlbares Wohnen und der Dieselskandal.



    Wohnen ist die neue soziale Frage, die und der sich die Gesellschaft seit einigen Jahren neu stellen muss. Nach dem Projekt #MeineMiete wollen wir den Kreis noch weiter ziehen, auch über Grund und Boden, Haus und Eigentum und vor allem über mögliche Gegenmaßnahmen wie beispielsweise eine Bodenreform sprechen.


    Das Thema, das die Mehrheit, ganz basisdemokratisch, bestimmt hat, geben wir im Laufe dieser Woche auf SZ.de und in der SZ bekannt. Ihr Votum ist Arbeitsauftrag an uns: Unsere Autoren werden dann den Sommer über zentrale (oder womöglich auch abseitige) Aspekte des Themas recherchieren. Mitte September, wenn alle aus dem Urlaub zurück sind, veröffentlichen wir die Rechercheergebnisse und wollen auf Basis derer mit Ihnen diskutieren, streiten, Lösungen entwickeln - digital auf SZ.de und analog bei Workshops in München. Für diese können Sie sich demnächst auf SZ.de anmelden. Und wenn Sie Recherchehinweise, Wünsche, Ideen oder auch Themenvorschläge für die folgenden Runden haben, können Sie uns gerne mailen. Denn in der Werkstatt Demokratie wollen wir uns in Zukunft öfter treffen.


    Zur Abstimmung und weitere Informationen:


    https://www.sueddeutsche.de/po…tatt-demokratie-1.4059489

  • ^


    Die überwältigende Mehrheit hat für das Thema "Wie wird Wohnen wieder bezahlbar" gestimmt.


    Mitte September werden die Ergebnisse der Recherche präsentiert, es gibt Online-Diskussionen und abschließend eine Diskussionsveranstaltung mit Workshops.


    https://www.sueddeutsche.de/po…wohnen-gewaehlt-1.4070481



    Vielleicht sollten die Politiker auch mal einen Blick auf die Ergebnisse werfen, anstatt sich mit Alibithemen wie einer Grenzabschottung oder Kruzifixen in Behörden zu beschäftigen. Leider wird sich auch auf Bundesebene nicht viel ändern, dort ruht man sich jetzt nach der Einführung des lächerlichen Baukindergeldes erstmal aus, wie es scheint...

  • Ein 10-Jahresvergleich der Mietpreise in den 14 größten deutschen Städten von immowelt.de zeigt: München ist teuerste Stadt: die Mietpreise haben um 61 Prozent auf 17,90 Euro angezogen
    (...)
    Auch in München hält der Preisboom mit einem Plus von 61 Prozent weiter an. Inzwischen liegt der Mietpreis dort bei 17,90 Euro pro Quadratmeter im Median und führt 2018 weiter die Preisskala an. Aber nicht nur die Miete erreicht dort einen Spitzenwert – auch der Anteil leerstehender Immobilien ist niedriger als in allen anderen untersuchten Städten und geht auf die 0 Prozent zu. Der Mietmarkt in München ist somit nicht nur am teuersten, er ist praktisch auch leergefegt.


    Quelle: https://presse.immowelt.de/pre…er-wie-vor-10-jahren.html

  • Er ist nicht "praktisch" leergefegt. Er ist komplett leergefegt. Zu den wenigen Mietangeboten bei Immoscout kommen bei günstigen qm Preisen ca. 300-500 Anschriften/Tag. Die Vermieter/Makler nehmen das Objekt dann oft nach 1 Tag runter. Zur Besichtigung werden ca. 50-100 geladen.


    Bei etwas teueren Projekten kommen in der Woche ca. 300-400 Zuschriften. Auch da sind 50-100 Leute zur Besichtigung die Norm.


    Zu den absolut hochpreisingen Objekten, finden sich immer noch 30-50 Interessenten. Da schaun sich dann 10-20 Leute, bei der Besichtigung ein 35qm Loch, unmöbliert für 1.050€ warm und möbliert für 1.400€, an. Ein absoluter Witz!


    Es wurden auch in den letzten 5 Jahren, seit Reiter's Zeit, um die 20.000WE/Jahr zu wenig gebaut, um diesen kaputten (bzw. nicht existenten) Markt noch einigermaßen zu retten.


    So wird er auch die nächsten 5-10 Jahre kaputt bleiben, bis man auf die Idee kommt, in jedem Stadtviertel ad hoc enormst nachzuverdichten und 8-10 VG Blockrand mit 20-30VG Hochpunkten hinzustellen. Eine Bayernkaserne bis 2028 und ein lahm fortschreitendes Freiham bringt für die nächsten 10 Jahre 0,0!!!

  • Umso mehr erstaunt es, dass manche Projekte für - teilweise auch mit Mietwohnungen finanziert durch die Stadt oder einen privaten Investor - nicht oder mit größerer Verspätung anrollen. Verfolge das gerade an der PGA wo z.B. die Bayerische Landessiedlung seit Beginn dieses Jahres bauen wollte aber immer noch nicht baut.
    https://www.bls-bayern.de/immo…umswohnungen-obermenzing/
    Die Demos könnte ebenfalls bauen, tuts aber nicht.
    https://www.immobilienreport.d…emos-HierlArchitekten.php
    Und die Pandion und Corpus Sireo bauen ganz offensichtlich mit angezogener Handbremse. Dort sind jeweils von allen Hausern nur ein Teil in Bau und selbst dort wird mit wenig Einsatz und Arbeitern gebaut.
    https://penta.pandion.de/
    https://www.easy-muenchen.de


    Hier könnten ganz schnell 1000 Wohnungen entstehen, was aber aus irgendwelchen Gründen nicht passiert! Vermuten kann ich etwa den schwierigen Markt bei Baufirmen / Handwerkern, die aktuell nur schwer zu beauftragen sind und richtig viel Geld kosten. Möglicherweise versuchen nun einige Investoren zu warten.

  • ^


    Vermuten kann ich etwa den schwierigen Markt bei Baufirmen / Handwerkern, die aktuell nur schwer zu beauftragen sind und richtig viel Geld kosten.


    Schwierig ist noch untertrieben. Es gibt zu wenige Handwerker, und die, die es noch gibt, haben für minimum sechs Monate keine freien Kapazitäten mehr.
    Hinzu kommen die horrenden Preise, die mittlerweile für jeden Handgriff aufgerufen werden. Über Mängel bei der Ausführung braucht man sich gar nicht beschweren, sonst kommt beim nächsten Mal überhaupt keiner mehr.



    Zur Besichtigung werden ca. 50-100 geladen.


    Wenn ich 50 Leute einlade, kommen 25 zur Besichtigung, 10 haben anschließend ernsthaftes Interesse und 5 auch noch am nächsten Tag. Eine hohe Einladungsquote ist also durchaus notwendig.


    Es wurden auch in den letzten 5 Jahren, seit Reiter's Zeit, um die 20.000WE/Jahr zu wenig gebaut


    Die Mehrheit der Maßnahmen Reiters wirken nicht ad hoc und wohl auch nicht in seiner Amtszeit. Das ist bei den Planungszeiten in Deutschland leider kaum möglich. Das zeigt anschaulich der Verlauf der Wohnungsfertigstellungen und der Wohnungsgenehmigungen.
    Die immer größer werdende Differenz zeigt, wie viel aktuell geplant wird, aber anhand der Fertigstellungen auch die Auswirkungen der sehr langen Amtszeit von OB Ude (8.200 Fertigstellungen ggü. 13.500 Genehmigungen in 2017). Bsp.: Unter Ude wurden die PEK und FUK geplant.


    ____________


    Unterdessen kritisieren Regierungsberater die Wohnungspolitik des Bundes und fordern ein Ende der Mietpreisbremse, eine Senkung der Grunderwerbssteuer, eine Bodenrechtsreform, mehr Anreize für Kommunen Bauland auszuweisen, ein höheres Wohngeld und weniger Bauvorschriften. Der Mieterbund widerspricht, die Mietpreisbremse sei dringend notwendig.


    https://www.sueddeutsche.de/wi…ik-1.4102319?reduced=true

    3 Mal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • In meinem Bekanntenkreis bekommt kaum jemand Firmen/Handwerker, bzw.
    nach langen Wartezeiten.
    Nachgefragt, womit sie es momentan zu tun haben ist hauptsächlich Modernisierung, Ausbau, Umbau, Schallschutz, Wärmedämmung, Umrüstung von Heizungsanlagen, Brandschutz- Nachbesserungen.


    Relativ wenig Neubau, jedenfalls nach dem was die erzählen.

  • ^weniger Bauvorschriften.


    Das scheint mir der einer der wichtigsten Faktoren, über den wir hier im Forum ja auch zunehmend sprechen. In manchen anderen Regionen wurde bereits viel gelockert in den letzten Jahren, aber gerade in Bayern wurde da bisher alles verschlafen. Stellplatzverordnung, Abstandsflächen, Gestaltungssatzung, Höhenbegrenzung, Begrenzung der Nutzungsdichte, Begrenzung der Nutzungsmöglichkeiten etc. etc. Dass dann bei immer teureren Grundstückspreisen der Wohnungsbau total unattraktiv wird, ist nicht verwunderlich. Nicht oder nur spärlich vorhandene Baufirmen und Handwerker kommen da dann nur noch obendrauf. Dass Baurecht in Bayern und in den Kommunen muss endlich reformiert werden, ein Großteil der Vorschriften kann komplett weg, und ein paar wenige innovative Lenkungsregeln kann man evtl. neu einführen. Sonst wird es in hundert Jahren nichts mit der immer nur angekündigten Wohnungsbauoffensive.

  • Schachbrett:


    Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Die meisten Firmen, die ich kontaktiere erzählen mir von Auftragsstopp aufgrund großer Neubauaufträge, wenn es möglich sei, könne man den "kleinen" Auftrag vielleicht irgendwann dazwischen schieben... Umrüstung von Heizungsanlagen? Da durfte ich fast ein Jahr lang drauf warten.
    Es ist ja auch kein Geheimnis, immer weniger Handwerker stehen einem immer größer werdenden Neubauvolumen gegenüber. Und die Probleme werden sich weiter verschärfen. Heute privat ein Haus bauen ohne Bauträger mit passenden Handwerkern an der Hand? Da ist Burnout vorprogrammiert. Und Flüchtlinge mit passender Ausbildung bei lokalen Betrieben werden abgeschoben :nono:

  • MiaSanMia,
    Ja, stimmt schon: Die grösste Änderung zur Zeit ist der anziehende Neubau,
    der kommt jetzt noch zu den Umbauten/ Sanierungen hinzu.


    Mein Eindruck war lediglich, dass das Umbau- Volumen gegenüber dem Neubau
    in den letzten Jahrzehnten sehr groß war.


    Im Stadtgebiet haben wir noch nicht die 10 000 bzw 15 000 WE/Jahr erreicht.
    Evtl. waren seinerzeit die Firmen mehr mit dem Neubau beschäftigt.
    (Schwerpunkt mäßig gemeint).