Dresden: Straßen- und Tiefbauprojekte

  • ^ bei so wenigen Radfahrern und ÖV-Usern (liebe Mitlesende: es war der vorletzte "Peggi-Montag" samt Unwetter) ist ein kräftiger Ausbau der Infrastrukturen umso nötiger, gell.


    Ponte d'Alberto (Bilder icke)


    Das Brückengesims ist nun weit ausgeschalt und sichtbar - na dass das mal einigermassen gut aussieht später (???)
    Was sich andeutet - zumindest aus der Nahperspektive - sieht eher nach Vergewaltigung des Altbestandes aus. Natürlich gesetzeskonforme Vergewaltigung.



    Die Masten reihen sich nun, wenngleich ich mich schon leidlich daran gewöhnt habe.
    unten: rechts im Bild: ein alter Mast zum Vergleich



    In etwa einem Vierteljahr wird die Behelfsbrücke wieder abgebaut und der Umweltverbund nutzt die neue Brückenhälfte - stromlinienförmig-oberstromig - während die Abgaslawine erst gen Jahresende durchgelassen werden soll.

  • Wird da noch was mit Sandstein verblendet oder bleibt das Ganze jetzt so nacksch-grau? Die Masten finde ich in Live gar nicht so sehr störend. Auf den vorangegangenen Bildern sah es schlimmer aus. Wie erfolgt denn jetzt dort der Aufbau des Fußweges. Der Radweg scheint ja betoniert zu bleiben. Den Fußweg hat man wohl tiefer betoniert so das es aussieht als kähne da noch was drauf. Aber für die Granitplatten ist da nicht genug Platz.


    Jedenfalls ein straffer Zeitplan, bleibt spanndend ob der gehalten wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Tobito ()

  • Albertbrücke

    Ich befürchte, dass die Beton"verzierungen" wohl so bleiben. Aber die Stadt darf mich ruhig eines besseren belehren. Hier noch mal ein paar Detailaufnahmen vom Februar diesen Jahres:




  • Wenn nicht dilettantisch, dann auf jeden Fall lieblos und technokratisch. Erinnert mich irgendwie an den einfühlsamen Umgang der Deutschen Bahn mit ihrem baulichen Erbe, insofern reiht es sich ja (un)würdig ein.


    Mich würde auch mal interessieren, ob man zumindest noch gedenkt, die versiffte Sandstein-Oberfläche zu reinigen. Auch ein wenig Farbe auf dem nackten Beton könnte den brutalistischen Eindruck zumindest etwas mildern.

  • Technokratisch ist hier treffend und vollumfänglich. Von DVB-Planungen ist man die Vermastung und Schneisenbildung gewöhnt (man ließ sich die Kettenwerksfahrleitung aufschwatzen wie Medizinern die Apparatetechnik) und im Tiefbauamt gibts in der Tat nur reine Strassen- und Tiefbauer von geringster Gestaltungskompetenz. Der Brückenbau wird mE in voller Obhut des STA geführt - das Ergebnis ist volltypisch, nur Oberbau (Masten und Feste Fahrbahn) sind DVB-Zuständigkeit.


    Es existiert kein öffentlicher Druck auf bessere Gestaltung, keine (Vorab-)Diskussion anhand von fairen Visualisierungen und die Lokalmedien schlafen bzw ahnen nichtmal was abläuft. Es wäre sehr zu wünschen, daß solche Fragen in den Blättern thematisiert werden, denn dafür ist es nie zu spät.


    Der Frage nach der Sandsteinoptik sowie einer farblichen Angleichung der Betongesimse schließe ich mich an. Noch halte ich beide Szenarien für möglich. Generell vermeidet man ja (abseits der Mietshäuser) fast durchweg besagte "Reinigung" der Sandsteinfassaden in Dresden. Das ist aber eine eigene Diskussion, wo ich schon länger was vorbereite.

  • Es war ja mal am Anfang die Rede davon, dass die Außenmauern und Bögen im Anschluß aller Arbeiten noch saniert werden. Aber an eine farbliche Angleichung geschweige denn einer Reinigung des Sandstein glaube ich ehrlich gesagt nicht.

  • Liebe Forengemeinde,
    ich melde mich hier nur sehr selten zu Wort, bin aber regelmäßiger Leser der Beiträge...
    Prinzipiell bin ich begeistert, wie rege hier auf den vielen Dresden-Seiten Informationen ausgetauscht werden. Dafür ein großes Danke. :daumen:
    Was mir aber ab und an und gerade hier an dieser Stelle besonders auf- und missfällt: es werden regelmäßig auch ordentliche Leistungen von Planern und Architekten per se als schlecht oder "dilettantisch" abgetan.:nono:


    Im vorliegenden Fall:
    akzeptiert man, dass die Brücke bei der Sanierung auch verbreitert werden sollte, dann ist dafür die Errichtung einer Kragplatte aus Stahlbeton technisch notwendig.
    Diese Kragplatte wurde nun (wie in den Fotos zu sehen) durch Konsolsteine und zahlreiche weitere Versprünge mit gestalterischem Bezug zur historischen Bausubstanz (aus meiner Sicht passend) strukturiert.
    Hätte man DAS besser machen können?:confused:


    Ich denke, man sollte sich vor Äußerung solch harter Kritik mal Gedanken machen, was die Alternative wäre...
    Eine Erweiterung der Brücke über eine Konsole aus Sandstein hätte die Aufbaustärke der Brücke deutlich vergrößert und damit Ihre Optik und Proportion deutlich zum Nachteil verändert. Abgesehen davon, ist die Einbindung der umliegende Straßen und Straßenbahnen an eine höhere Brücke nahezu unmöglich.


    Wenn hier einige Nutzer jedwede Änderung und Fortentwicklung - ohne Rücksicht auf technische Notwendigkeiten und eine städtebaulich-infrastrukturelle Weiterentwicklung (Verbreiterung für Radverkehr) - prinzipiell als "Teufelszeug" "runterschreiben", dann vertut man sich an dieser Stelle die Chance, echte Missstände wirkungsvoll zu kritisieren. :einlichtgehtauf:


    Politik nimmt FACHLICH FUNDIERTE Volkes-Stimme im Netz immer mehr Ernst und muss diese letztlich zur Grundlage für Entscheidungen machen.
    Voll-Utopisten, ewig Gestrige, Net-Trolle und Romantiker KANN Politik hingegen weiter ignorieren... :pet:


    Fundierte Kritik, wie hier an vielen Stellen geäußert, ist natürlich unbedingt wichtig. Ich Teile z.B. die Meinung, dass der Verlust der histor. Bahnbrücken-Konstruktion am Bhf. Neustadt hier zu Recht gebrandmarkt wird.:gewehr:
    Aber alles in einen Topf und mal kräftig rühren.... ; das hilft nicht weiter, denke ich.

    Ich finde wir sollten abwarten. Das Ergebnis wird sich an dieser Brücke sehen lassen. Und denkt mal nach: :tuschel: Farbe und Reinigen.... Sowas ist immer am ENDE einer Baumaßnahme angesetzt.


    Grüßle aus Striesen.

  • Jetzt hast du das Repertoir an Emoticons aber ausgeschöpft.
    Sollte die Brücke so bleiben, ist sie m.E. optisch auf jeden Fall verhunzt. Das ist erstmal Fakt. Inwiefern das praktischen Ansprüchen geschuldet ist, sei mal dahingestellt. Eine wirkliche, der Bedeutung des Elbpanoramas angemessene Wertschätzung des innerstädtischen Brückenbestandes, kann ich nicht erkennen. Die Augustusbrücke wird jetzt die einzige nicht unansehnlich verbreiterte Bogenbrücke in Dresden sein. In Prag oder Paris käme auch niemand auf die Idee, historische Brücken für so einen Spiddel wie separate Radwege zu verbreitern. Das mag für manche ein unpassender Vergleich sein, entspricht aber dem zumindest kolportierten Anspruch der Stadt.

  • ^Volle Zustimmung! Eine weitere Option, wenn man eine eigentlich in ihrer Breite ehedem völlig ausreichende Brücke denn unbedingt verbreitern muss, wäre das gewesen, was an der Marienbrücke ursprünglich geplant, dann aber aus Kostengründen verworfen wurde: eine einseitige Verbreiterung der Brückenbögen und Vorblendung der historischen Fassade, so dass der Brückenquerschnitt insgesamt verbreitert wird, die Optik des Bauwerkes aber unverändert harmonisch bleibt. Dem hätte an der Albertbrücke, außer der Kosten, nichts entgegen gestanden. In Anbetracht der Tatsache, wie man mit vollen Händen Zuschläge zur wenig elbaufwärts gelegenen Nachbarbrücke ausgeben konnte, oder eine nicht unbeträchtliche Erhöhung der Baukosten durch politische Spielchen einer unappetitlichen Kleinstpartei in Kauf nimmt, zieht für mich dieses Argument aufgrund der optischen Schädigung des Bestandsbauwerkes in seiner jetzigen Form überhaupt nicht.


    Bezüglich des Paris-Beispiels von Saxonia möchte ich auf den Pont de Bercy verweisen, bei dem genauso vorgegangen wurde:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Pont_de_Bercy


    Die Verdoppelung der Breite ist für den Nichtkenner der Ursprungssituation nicht ersichtlich. Ich finde es schade, dass man in Dresden offenbar nicht begreifen kann, dass auch technischer Infrastruktur ein Denkmalswert zugestanden werden muss. Wie beschrieben schließt dies die Möglichkeit der Anpassung an geänderte Nutzungsanforderungen nicht aus.

  • Also eine wirklich qualitative Anpassung des alten Bauwerks an die neuen Bedürfnisse sieht in meinen Augen auch anders aus. Wobei ich mir ein endgültiges Urteil auch erst erlaube, wenn sie fertig ist. Aber eine wirkliche Verbesserung erwarte ich nicht!
    Aber was will man auch erwarten, wenn man bei öffentlichen Projekten immer auf den Geldbeutel achten muss und die Funktion komplett über die Form gestellt wird.


    Es ist ja kein Dresden typisches Handeln, in Chemnitz wird ja drüber diskutiert ein altes Bahnviadukt abzureißen, um eine moderne Variante zu bauen.
    Bilder des alten Viadukts aus dem Chemnitz-Forum
    und hier ist der Eingriff ins Stadtbild doch bei weitem verheerender!


    Ich kann nur hoffen, dass sich das Endergebniss vlt. doch noch etwas bessert (bei beiden Projekten).

  • Testlampe (?) auf der Augustusbrücke


    Im Zuge der baldigen Sanierung der Brücke werden sicherlich auch die Lampenmasten und Leuchter bearbeitet. Heute fiel mir eine Leuchte auf, die LED-Strahler fürs bisherige Streulicht sowie welche Richtung Fahrbahn aufweist. Die Kupferhauben sind am frischen Braun zu erkennen, was ja heutzutage Jahrzehnte zur Grünspanbildung braucht.


    ^ Hier die alte Variante zum Vergleich - in eingeschaltetem Zustand.


    Also ich halte das Agieren des STA unter Herrn Koettnitz für äußerst ungeschickt - besonders in Denkmalschutzbereichen. Dieser selbst-auferlegte Wahn zur Umrüstung auf LED (das nächtliche Ausschalten der halben Stadtbeleuchtung hier mal beiseite gelassen) widerspricht doch ziemlich allem, was man noch für tolerabel hält.
    Dem entsprechen auch ständiger Ärger mit Anwohnern entsprechender Denkmalviertel (zB mit Gasbeleuchtung) sowie zahlreiche unsachliche Äusserungen aus dem Hause Koettnitz - zB die WSB wäre doch nicht zu hell und überhaupt muss ja für die Fahrbahn eine Mindestausleuchtung nach Vorschrift nachgewiesen werden. In den Nachtstunden scheint dann die Vorschrift nicht mehr zu gelten. Ein weites Feld.


    Ich war nie ein Freund dieser Art-Deco-Lampen der Augustusbrücke - zu plump, zu banal - aber LED mit offensichtlicher Klarglas-Erfordernis und somit sichtbarer Strahler-Hightech - das sieht ja megadämlich aus. Hier muss doch Bestandsschutz gelten, meine Herren, da braucht ihr eigentlich gar nüscht an den Lampen herumdoktern. Der Eingriff am Brückenoberbau gilt vermutlich als "Neubau", und bei Neubauten müssen die neuesten Bauvorschriften eingehalten werden. Es kann doch aber bei Denkmälern nicht sein, dass es da keinerlei Ausnahmetatbestände gibt. Wäre das nicht so, müsste Rothenburg ob der Tauber ja längst wie - na sagen wir mal (und recht polemisch) - Wolfsburg aussehen.



    Zumindest jede "sanierte" bzw "angefasste" Brücke mutet inzwischen so an:
    Hier die Strassen- wie auch Bahnbrücke der Marienbrücken in Dresden - aus der Froschperspektive.
    Augenmerk sollte in Vorwegnahme der neuen Albertbrücke auf der Bahnbrücke liegen, die eine ähnliche Auskragung einst erhielt, wie es nun der Albertbrücke wiederfährt:



    Dresden gilt immer noch als von der Bahn "abgehängte" Stadt. Fraglich, ob es nicht auch die 4 vormaligen Gleise getan hätten? Der Fall der Autobrücke ist wiederum anders geartet.

  • In Minute 3 sieht man, dass es für den Radstreifen nur eine Betonbahn(oder ein Asphaltband) wird, daneben werden wahrscheinlich für Fußgänger noch die üblichen Granitplattten verlegt.

  • ^ Ja, die achten eben vorbildlich auf den Denkmalschutz und bauen sogar den schlechteren Cottaer Sandstein wieder ein - besonders auf der "Wetterseite" stromabwärts. Also ein großartiges Zugeständnis an den Denkmalschutzmann, damit der dann die Kröte der auskragenden Verbreiterung schluckt - natürlich in gegenseitigem internem Einvernehmen. (hust...)



    ps: auf der Riesaer Strasse (zw. Trachenberger und Barbara) werden derzeit die 5 Gaskandelaber gegen (ich glaube) 13 neue moderne Leuchten ausgetauscht. Ganz ohne Bürgerinfo, ohne Diskussion, ganz geschmeidig - a la Koettnitz. streetview-klick

  • Hier ein paar aktuelle Bilder von den ersten angebrachten Konsolen an der Albertbrücke. Heute Früh schnell auf dem Arbeitsweg mit dem Handy geschossen. (sorry für die Qualität:lach:)


    im Vordergrund wurden schon vor einiger Zeit die Sandsteinbrüstung auf höhe der Treppe demontiert.


    Von dem, durch Herrn Köttnitz angekündigten Probegeländer war indes noch nichts zu sehen.

  • Albertbrücke



    ^ Blick von der Neustadt Richtung Sachsenplatz - man achte auf die Gestaltung des Baucontainers bei den Bauleuten
    v Situation am Rosa-Luxemburg-Platz


    An den beiden Plätzen der Brückenenden gehts seit Monaten nur schleppend voran, große Mengen an Absperrzäunen leiten den Fuß+Radverkehr chaotisch an der Baustelle herum. Hier hätte man wesentlich straffer bauen müssen, um diese Beeinträchtigungen zu minimieren. Die beiden Platzflächen wären in wenigen Wochen herstellbar - zumindest um die gröbsten Zustände zu entschärfen - jedoch sind stets nur vereinzelt Bauleute mit den "Plätzen" befasst. Die 7 Leute im oberen Bild waren vorgestern die einzigen Arbeiter vor Ort - ein typisches Bild.

  • Sanierung der Augustusbrücke

    Die DNN berichten heute über die vorraussichtlich im Dezember 2016 beginnende Sanierung der Augustusbrücke. Demnach soll Dresden eine "Karlsbrücke" bekommen. Sperrung der Brücke für den motorisierten Verkehr, mit Ausnahmen für Straßenbahn, Polizei, Rettungswagen, Taxis und Regionalbusse. Auch die Busse der Stadtrundfahrten sollen die Brücke queren dürfen. Über "normale" Reisebusse ist die Entscheidung noch nicht gefallen.


    Ansonsten soll die Brücke ihre Breite behalten, weshalb die Straßenbahngleise etwas mehr Platz zwischen einander bekommen. Neben den Fußwegen kommen 1,80m breite Fahrradstreifen. Als Anschauungsbeispiel soll noch in diesem Jahr vor der Hofkirche oder am Altstädter Brückenkopf eine Fußgängerquerung mit dem künftig vorgesehenen Pflaster umgestaltet werden.


    20,3 Millionen Euro soll die Sanierung kosten. Die Stadt trägt voraussichtlich etwa 17,6 Millionen (Förderung von knapp 14 Millionen Euro für die Beseitigung von Hochwasserschäden) und die DVB 2,25 Millionen. Der Rest kommt von anderen Baupartnern. Bis Ende Juli soll im Übrigen die Sanierung der Treppe hinunter zum Narrenhäusl-Biergarten fertiggestellt sein.